Die Taglilien, Hemerocallis, gehören zu den pflegeleichtesten Pflanzen in heimischen Gärten. Den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein bilden sie immer wieder neue Blüten, welche sortenabhängig in Gelb, Orange, Rot oder Pastelltönen erscheinen. Die bis zu 60 cm hohen Zierpflanzen haben zudem dichtes Blattwerk, welches auch noch nach Ende der Blühzeit bestehen bleibt und ebenfalls ausgesprochen dekorativ wirkt. Werden einige Tipps bezüglich der Taglilien Pflege beachtet, werden die blühfreudigen Pflanzen über Jahre hinweg ihrem Besitzer durch ihren Anblick viel Freude bereiten.
Inhaltsverzeichnis
- Taglilien Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Gedeihen in jedem Substrat
- Richtig zwischen April und Oktober pflanzen
- Kübelhaltung
- Vermehrung durch Teilung
- Vermehrung durch Aussaat
- Pflege Tipps
- Richtig schneiden
- Richtig überwintern
- Krankheiten und Schädlinge
- Sind Taglilien giftig?
Taglilien, Hemerocallis – Steckbrief von Gartenbista
Taglilien Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: überall; bevorzugt humose Erde
- Pflanzen: Frühjahr bis Herbst
- Kübelhaltung: sehr gut möglich
- Vermehrung: Teilung; Aussaat
- Gießen: April und Mai regelmäßig und gründlich; nach der Teilung ebenfalls
- Düngen: April und Juni jeweils eine Gabe Langzeitdünger
- Schneiden: verblühte Blütenstände; Einkürzen der Staude im Frühjahr oder Herbst
- Überwintern: winterhart; importierte Pflanzen vorsorglich mit Reisig schützen; Kübelpflanzen schützen
- Krankheiten: Kronenfäule
- Schädlinge: Gallmücke
- Giftig: nein
Wissenswertes
Die Taglilien, Hemerocallis, sind eine Gattung aus der Familie der Grasbaumgewächse, innerhalb derer sie mit über 60.000 verschiedenen Sorten vertreten sind. Diese Mannigfaltigkeit liegt überwiegend darin, dass es weltweit sehr viele Züchter gibt, die sich auf die Zucht der kleinen Blühpflanzen spezialisiert haben. Ursprünglich beheimatet sind sie in Europa und Ostasien, werden aber mittlerweile auch häufig in den USA als Gartenpflanzen kultiviert. Von dort werden sie sehr gerne auch von heimischen Hobbygärtnern gekauft. Trotz des weiten Transportweges stellt diese Distanz kein Problem für die Pflanzen dar: die Hemerocallis besitzt wasser- und nährstoffspeichernde Wurzeln, so dass sie einige Zeit ohne Fürsorge seitens ihres Besitzers auskommt. Sinnvoll ist es jedoch, die Pflanzen im Herbst zu bestellen, da sie sich dann nicht mehr in der Vegetationsphase befinden.
Hemerocallis erreichen Wuchshöhen zwischen 30 und 60 cm. Aus ihrem grasartigen, buschigen Blattwerk wachsen Blütenstängel empor, an denen sich die sehr dekorativen Blüten befinden. Überwiegend sind sie gelb, orangefarben oder rot, jedoch gibt es aufgrund der vielen Züchtungen auch violette, pastellfarbene sowie fast schwarze Sorten. Einige sind gefüllt, andere duften. Bislang ist es den Züchtern jedoch noch nicht gelungen, weiße oder blaue Taglilien zu züchten. Die Blüten selbst erwachen in den frühen Morgenstunden und bleiben einen ganzen Tag lang geöffnet; danach verblühen sie, wodurch die Pflanze ihren Namen erhielt. Trotz der Kurzlebigkeit der einzelnen Blüte kann sich ihre Betrachter über mehrere Wochen hinweg an ihrem Anblick erfreuen, denn die Hemerocallis bildet immer wieder neue.
Die Blüten der Taglilie sind jedoch nicht nur dekorativ, sondern auch essbar: ihr Geschmack ist sortenabhängig süß bis scharf. In China gelten die Knospen und Blüten als echte Delikatesse; sie werden zu Salaten sowie als Gemüsebeilage serviert.
Aufgrund der Tatsache, dass Taglilien als sehr pflegeleicht gelten, sind sie auch für Anfänger im Bereich der Gartengestaltung bestens geeignet.
Standort: sonnig bis halbschattig
Bezüglich ihres Standorts sind die Hemerocallis nicht besonders anspruchsvoll: sie gedeihen an halbschattigen Plätzen genauso gut wie an sonnigen. Dennoch sollte bedacht werden, dass die Zierpflanzen umso üppigere Blüten hervorbringen, je sonniger sie stehen. Wenn möglich, sollte ihnen also ein möglichst vollsonniger Standort zugewiesen werden. Ausnahmen bilden jedoch die dunkelblühenden Sorten: sie vertragen keine pralle Sonne und sollten deshalb an einen geschützten Standort gepflanzt werden.
Gedeihen in jedem Substrat
Auch in puncto ihres Pflanzsubstrats sind die Taglilien ausgesprochen bescheiden: sie gedeihen in jeder Gartenerde:
- Trocken
- Feucht
- Sauer
- Kalkhaltig
- Humos
Optimal ist es jedoch, die dekorativen Stauden in humosen Boden zu pflanzen beziehungsweise die Erde vor der Pflanzung mit Kompost anzureichern.
Richtig zwischen April und Oktober pflanzen
Vom Frühjahr bis in den Herbst können die Hemerocallis gepflanzt werden. Dies Procedere ist denkbar einfach:
- Pflanzloch ausheben, welches etwas breiter als der Wurzelballen ist
- Aushub gegebenenfalls mit Kompost anreichern
- In der Mitte des Pflanzlochs einen kleinen Hügel anlegen
- Taglilie so auf den Hügel setzen, dass die Wurzeln nach allen Seiten hin verteilt werden können
- Wichtig ist, dass der Wurzelansatz ein bis zwei Zentimeter unter der Erdoberfläche liegt
- Pflanzloch mit dem Aushub auffüllen
- Erde festtreten
- Angießen
- Um die Pflanze herum eine Mulchschicht auslegen
Sollen mehrere Taglilien gepflanzt werden, so muss ein Abstand von 15-30 cm zwischen ihnen sowie ein Abstand von 50 cm zu anderen Pflanzen eingehalten werden. Solch eine Horstpflanzung ist insofern empfehlenswert, da die Blüten so besser zur Geltung kommen.
Ist der bestehende Platz zu eng geworden und/oder bildet die Hemerocallis keine Blüten, sollte sie an einen anderen Standort umgesetzt werden. Dies kann ebenfalls zwischen Frühjahr und Herbst geschehen.
Lubera-Tipp: Taglilie nicht zu tief einpflanzen, da es ansonsten zu verzögerter Blütenbildung kommt.
Kübelhaltung
Auch in einem Pflanzgefäß kann die Hemerocallis kultiviert werden, wobei dort bevorzugt kleinblütige Sorten verwendet werden sollten. Bei der Kübelhaltung sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:
- Unten in dem Pflanzgefäß eine Drainage aus Kies oder Blähton legen
- Pflanzen nicht zu eng setzen, da es ansonsten zu einem Ausfall der Blüte kommen kann
- Regelmäßig gießen, auch im Winter
- Von Mai bis August alle 14 Tage mit Flüssigdünger versorgen
Sobald das Pflanzgefäß zu kleine und/oder das Substrat verbraucht ist, sollte die Taglilie umgetopft werden. Dies sollte jedoch nach spätestens drei Jahren geschehen und ist vom Frühjahr bis in den Herbst möglich:
- Neues Pflanzgefäß vorbereiten
- Hemerocallis vorsichtig aus dem Kübel nehmen
- Altes Substrat weitestgehend von den Wurzeln entfernen
- Wurzeln auf Beschädigungen hin kontrollieren; gegebenenfalls einkürzen
- Taglilie in das neue Pflanzgefäß setzen
- Angießen
Achtung: Im Winter dürfen die Kübel nicht komplett einfrieren; ein Winterschutz ist anzuraten!
Vermehrung durch Teilung
Die Stauden können sehr gut durch Teilung vermehrt werden; dies geschieht entweder im zeitigen Frühjahr vor der Blüte oder im Herbst, wenn die Blütezeit beendet ist:
- Taglilie ausgraben
- Mit einem scharfen Messer oder Spaten den Wurzelballen teilen
- Wurzeln und Blätter auf etwa 15 cm einkürzen
- Beide neu entstandenen Pflanzen umgehend wieder in die Erde setzen
- Gründlich angießen
Auch in der Folgezeit haben die Taglilien einen höheren Wasserbedarf und müssen demzufolge vermehrt gegossen werden.
Lubera-Tipp: Die Teilung eignet sich nicht nur zur Gewinnung neuer Pflanzen, sondern auch zur Verjüngung bestehender. Wenn die Hemerocallis keine oder nur noch sehr kleine Blüten bildet, sollte sie deshalb geteilt werden.
Vermehrung durch Aussaat
Auch können die Hemerocallis durch Aussaat vermehrt werden, wobei zu beachten ist, dass hierbei in der Regel keine sortenechten Pflanzen entstehen. Entsprechendes Saatgut ist im Fachhandel erhältlich. Dieses kann sofort verwendet werden, wenn es sich um ungetrocknete Samen handelt. Sind sie hingegen getrocknet, sollten sie vor der Aussaat für 24-48 Stunden in lauwarmes Wasser zum Vorquellen gelegt werden.
Der beste Zeitpunkt zur Aussaat ist der Dezember, da die jungen Taglilien im Frühjahr bereits groß genug sind, um ins Freiland gepflanzt zu werden:
- Anzuchttöpfe mit Komposterde füllen
- Saatgut 1-2 cm tief in das Substrat stecken
- Pflanztöpfe an einen hellen Platz stellen, beispielsweise auf die Fensterbank
- Gewöhnliche Zimmertemperaturen sind vollkommen ausreichend
- Substrat leicht feucht halten
Nun dauert es einige Tage, bis die Samen zu keimen beginnen. Die jungen Taglilien werden im Haus so lange weiterkultiviert, bis sie ein kräftiges Wurzelwerk gebildet haben. Dann können sie an den gewünschten Platz im Garten gepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Jeweils nur ein bis zwei Samen in ein Anzuchtgefäß stecken; dies erspart ein späteres Pikieren.
Pflege Tipps
- Gießen: Aufgrund ihrer stark ausgeprägten wasserspeichernden Wurzeln können Taglilien Trockenperioden gut überstehen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht gegossen werden müssen: je trockener die Hemerocallis steht, desto kleinere Blüten bringt sie hervor. Deswegen ist es sinnvoll, sie im April und Mai regelmäßig und gründlich zu gießen; später im Jahr ist eine gelegentliche Wassergabe für im Freiland kultivierte Stauden vollkommen ausreichend. Wird die Taglilie jedoch im Kübel kultiviert, muss sie regelmäßig gegossen werden – auch im Winter.
- Düngen: Im April sowie im Juni sollten die dekorativen Stauden jeweils eine Gabe Langzeitdünger bekommen. Weitere Düngegaben sollten vermieden werden, da es ansonsten leicht zu einer unerwünschten Überdüngung kommen kann.
Richtig schneiden
Einen Formschnitt benötigen die Taglilien nicht. Ratsam ist es jedoch, verblühte Blütenstände abzuschneiden, damit die Staude ihre Kraft nicht unnötig für diese verbraucht.
Im Herbst kann die Hemerocallis eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden. Alternativ kann dieser Schnitt ach im zeitigen Frühjahr erfolgen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile:
- Beim Herbstschnitt werden etwaige Pilzsporen mit entfernt, dafür ist kein guter Winterschutz gewährleistet
- Beim Schnitt im Frühjahr hingegen ist zwar ein Frostschutz in Form des alten Blattwerks vorhanden, allerdings können Pilzsporen ins Innere der Pflanze eingedrungen sei
Richtig überwintern
Die hierzulande kultivierten Taglilien sind winterhart und benötigen keinen speziellen Schutz. Anders hingegen kann die Situation bei importierten Pflanzen sein: insbesondere Kultivate aus den USA sind häufig nicht für sehr frostige Temperaturen gezüchtet worden, so dass es sinnvoll ist, jene Pflanzen mit einem Winterschutz in Form von Reisig zu versehen.
Auch Taglilien, die als Kübelpflanzen gehalten werden, sollten geschützt werden: das Pflanzgefäß mit Jute oder einem Frostschutzvlies umwickeln. Zudem kann es auf einen Holz- oder Styropurblock gestellt werden. Wichtig ist, dass die Hemerocallis im Kübel auch im Winter gegossen werden.
Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist die Hemerocallis weitestgehend immun. Dennoch kann auch die robuste Gartenpflanze unter diesen leiden:
- Kronenfäule: Die Kronenfäule zeigt sich darin, dass die betroffene Pflanze nicht mehr austreibt und schließlich vergilbt. Die Blätter haften nicht mehr an den Stängeln und lassen sich einfach abziehen. Meistens sind derart erkrankte Pflanzen nicht mehr zu retten. Sie sollten ausgegraben und entsorgt werden.
- Gallmücke: Die Gallmücken legen gerne ihre Eier in die Blütenknospen. Dort schlüpfen die Larven und fressen die Knospen von innen her auf. Das Schadbild tritt in Form von geschwollenen Blütenknospen auf, die bei Berührung eine braune Flüssigkeit absondern. Betroffene Knospen müssen umgehend entfernt und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!).
Sind Taglilien giftig?
Die Frage erübrigt sich, wenn man weiß, dass die Hemerocallis in asiatischen Ländern gegessen wird und auch hierzulande bereits ihre Liebhaber gefunden hat. Taglilien sind nicht giftig, sondern werden als kulinarische Delikatesse angesehen.
Graphiken: © M. Schuppich – Fotolia.com; hufnasi – Fotolia.com (2); Andrea Geiss – Fotolia.com; ClaraNila – Fotolia.com
Gefährlicher Unfug
Bei anderen Vertebraten gelten natürlich andere toxikologische Gesetze.
In dem kritisierten Beitrag könnte man natürlich genauer formulieren.
Avocados, Rosinen und Schokolade sind ja auch ungiftig, ausser man redet über Hunde.