Der Staudenhibiskus, botanisch Hibiscus moscheutos, gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Wer ihm einmal begegnet ist, vergisst ihn so schnell nicht wieder. Die Blüten sind atemberaubend schön, und mit bis zu 20 cm ungewöhnlich gross. Er stammt aus den Feuchtgebieten und Sümpfen in Nordamerika. Das ist zugleich die Erklärung dafür, warum der mehrjährige Hibiskus manchmal als Sumpfeibisch bezeichnet wird. Das wird ihm aber nicht gerecht, denn er ist zwar recht durstig, aber ein Feuchtbiotop braucht er im Garten nicht. Dieser wüchsige Riesenhibiskus kann uns im Garten viele Jahre Freude machen. Wie das gelingt, und was wir für den Staudenhibiskus noch tun können, erfährst du in diesem Artikel. Doch Vorsicht! Sicherlich möchtest du anschliessend Staudenhibiskus kaufen. Du findest die schönsten Sorten bei uns im Lubera Shop.
Inhaltsverzeichnis
- Hibiscus moscheutos: zu Besuch am Naturstandort
- Verwendung im Garten und auf dem Balkon
- Standort und Boden für den Sumpfeibisch
- Staudenhibiskus im Topf
- Staudenhibiskus in Topf oder Kübel pflanzen - Anleitung:
- Hibiscus moscheutos: seine Blüten und die Insekten
- Der Wuchs
- Staudenhibiskus einpflanzen
- So gehst du vor beim Staudenhibiskus pflanzen:
- Staudenhibiskus pflegen und schneiden
- Ist der Staudenhibiskus winterhart?
- Krankheiten und Schädlinge
- Vermehrung des Staudenhibiskus
- Für die Vermehrung aus Samen:
- Für die Stecklingsvermehrung:
- Staudenhibiskus ist ungiftig und essbar
- Staudenhibiskus: die besten Sorten für Topf und Beet
Zusammenfassung:
- Der wilde Staudenhibiskus (Hibiscus moscheutos) ist in Sümpfen und Feuchtgebieten Nordamerikas verbreitet, und heisst daher auch Sumpfeibisch.
- Der an einen sommerfeuchten Naturstandort angepasste Staude ist durstig, und muss von Juni bis Oktober feucht gehalten werden.
- Die Blüten der Gartensorten messen eindrucksvolle 20-30cm im Durchmesser und zeigen schöne Farbvarianten von weiss bis pink.
- Da Laub ist sehr attraktiv, und zeigt bei einigen Sorten eine dunkelviolette Färbung.
- Die Staude wächst bis zu 2 m hoch, und eignet sich sogar als temporärer Sichtschutz
- Der exotisch wirkende Staudenhibiskus ist verblüffend winterhart, solange er nicht in winternassem Boden steht.
- Die Pflanze ist ungiftig, und Blüten und Blätter sind essbar.
Hibiscus moscheutos: zu Besuch am Naturstandort
Der wilde Staudenhibiskus (Hibiscus moscheutos) und seine Unterarten stammen vom nordamerikanischen Kontinent. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht von Südost-Kanada bis zu den mittleren und östlichen U.S.A. und Nordost-Mexiko. Eine Unterart, der Wollige Staudenhibiskus (Hibiscus moscheutos subsp. lasiocarpos ) kommt in Illinois, Indiana, und südlich bis New Mexico und Florida vor. Vereinzelten Populationen finden sich auch in Kalifornien.
Da diese Staude schon in der Natur überzeugend schöne Blüten zeigt, werden sie dort gerne von Menschen besucht, die sich dafür begeistern können. Am besten trägt man dazu Gummistiefel, denn er ist in Sümpfen und Feuchtgebieten verbreitet. Während der Blütezeit von Ende Juli bis Ende September öffnen sich am Staudenhibiskus seine weissen oder rosanen Blüten mit kräftig rotem Auge. Grosse Pflanzen können zur Blütezeit täglich bis zu 30 offene Blüten hervorbringen. Jede Blüte hält nur 1 bis 2 Tage, aber während der langen Blühperiode öffnen sich täglich in rascher Folge neue Blüten.
In Virginia, nahe der Küste, kommt er auch in tageszeitlich überschwemmten Salzwiesen vor. In dieser Umgebung blieb der Staudenhibiskus in der Vergangenheit durch Waldbrände, Stürme und die fleissig errichteten Dämme des amerikanischen Bibers erhalten. In Ontario können die Sumpfwiesen, in denen Hibiscus moscheutos gedeiht, nach und nach durch Schilf, Sträucher und Bäume ersetzt werden. Was ihn rettet, sind wiederkehrende Flächenbrände. Was ihn gefährdet, sind ausbleibende Überflutungen.
Seine Winterhärte wird für die amerikanischen Gärten mit USDA-Zone 5a-10b angegeben. Das zeigt, dass er auch in Mitteleuropa erstaunlich winterhart ist. Man traut ihm das beim Anblick der exotisch wirkenden Blüten kaum zu.
Verwendung im Garten und auf dem Balkon
Ob im Kübel oder ausgepflanzt im Garten: Dieser Riesenhibiskus zieht alle Blicke auf sich. Er sorgt während der Blütezeit für ein exotisches Flair, so dass man sich leicht in warme Südseewelten träumen kann. Da die Pflanzen relativ gross werden, eignen sie sich auch als blühender, saisonaler Sichtschutz. Das ist besonders in Kübeln auf dem Balkon eine schöne Option, wenn man für die Nachbarschaft optisch verschwinden möchte. Stelle dir hinter der 1-2 Meter hohen Pflanze einen Klappstuhl auf, und geniesse einen entsprechenden Cocktail, der dich beim Wegträumen unterstützt. Du kannst ihn sogar mit den Hibiskusblüten dekorieren, die essbar und ungiftig sind.
Anspruchslos und robust wie der wilde Hibiscus moscheutos sind auch seine Garten-Sorten. Sie lassen sich auch in gemässigtem Klima Mitteleuropas kultivieren.
Er unterscheidet sich in zwei Eigenschaften deutlich von dem bekanntere Garten- oder Strauchhibiskus (Hibiscus syriacus). Zum einen braucht der Staudenhibiskus (Hibiscus moscheutos Sorten) mehr Winterschutz. Er darf im Winter nicht zu nass stehen. Zum anderen verschwindet dieser staudige Hibiskus im Winter - so wie es bei Stauden in unseren Breitengraden üblich ist. Der als Strauch wachsende Hibiscus syriacus dagegen verholzt, und ist ganzjährig im Garten sichtbar.
Standort und Boden für den Sumpfeibisch
Der Sumpfeibisch ist nicht besonders wählerisch, was den Boden angeht. Hierzu genügt ein normaler Gartenboden, der nicht zu sandig-leicht oder tonig-schwer ist. Sogar salzhaltige Böden in Küstennahe toleriert er.
Ein Sumpfeibisch freut sich immer über viel Humus im Boden. Das erreichst du am besten durch regelmässige Kompostgaben. Mit etwas reifem Kompost aufbereitet, wird das Bodenleben im Gartenboden angeregt, sind Nährstoffe besser verfügbar, und die Erde bleibt gut durchlässig. Das kann auch sehr lehmig-tonige oder sandig-arme Böden zu guten Böden für einen Hibiscus moscheutos machen.
Steht der Sumpfeibisch an einem sonnigen Ort, entwickelt er besonders viele seiner dekorativen Blüten. Halbschatten, mit mindestens 6 Sunden volle Sonne, toleriert er, solange es trotzdem warm genug ist.
Als Pflanze, die an zeitlich begrenzte Überschwemmungen angepasst ist, steht er auch gerne an Ufern eines Gartenteichs oder Bachlaufs. Wichtig ist, dass die Erde stets gleichmässig feucht bleibt. Die Pflanzen vertragen zeitlich auf wenige Tage begrenzte Überschwemmungen, jedoch keine dauerhafte Staunässe. Wichtig ist eine gute Wasserdurchlässigkeit des Bodens.
Staudenhibiskus im Topf
Der Staudenhibiskus ist die perfekte Topfpflanze. Die Pflanzen haben nicht nur traumhaft schöne Blüten, sondern wirken auch durch das schmückende Laub attraktiv.
Wähle eine hochwertige Kübelerde, die nährstoffreich und durchlässig ist. Wir raten zu unserer Fruchtbare Erde Nr.1 für Topf & Kübel oder zur Fruchtbaren Erde Nr.4 ohne Torf. Beide Substrate haben einen hohen Anteil Lava-Splitt - perfekt für jeden Hibiskus im Topf.
Damit die Pflanzen ihre volle Grösse erreichen, sollten sie in einem Kübel wachsen dürfen, der mindestens 12l fasst. Je grösser der Kübel, desto standfester bleiben sie bei Wind.
Da es die Pflanzen im Winter eher trocken mögen, lassen sie sich im Kübel auch einfacher vor Nässe schützen. Stelle das Pflanzgefäss im Winter überdacht auf, um die Winterhärte zu erhöhen. Austrocknen darf die Staude allerdings nicht.
Sobald sich im Frühjahr das Laub entwickelt, steigt der Wasserbedarf an. Richtig durstig werden die Pflanzen, wenn sich im Juni erste Knospen zeigen. Im Sommer, ab Juli, halte den Boden eher nass.
Im April und August vertragen sie jeweils 40g Langzeitdünger pro 10l Topfvolumen. Bestens geeignet ist unser Frutilizer Saisondünger Plus, der perfekte Langzeitdünger für die Kübelkultur.
Staudenhibiskus in Topf oder Kübel pflanzen - Anleitung:
- den gelieferten Hibiskus im Topf in Wasser stellen, damit dieser sich der Wurzelballen gut vollsaugen kann
- ist der Wurzelballen kräftig durchwurzelt, lockere die Wurzeln, und entferne einen Teil des Substrat durch schütteln und leichtes Kratzen. Lose Wurzel wachsen schneller an.
- setze den Staudenhibiskus so tief in den neuen Topf, wir er im gelieferten Container stand.
- giesse ihn gründlich an.
Hibiscus moscheutos: seine Blüten und die Insekten
Während ihrer Blütezeit ist der Stauden-, oder auch Riesenhibiskus, an Schönheit kaum zu übertreffen. Von Ende Juli bis Oktober ist die Pflanze mit unübersehbar grossen Blüten geschmückt, aus deren Mitte ein langer Griffel herausragt.
Der Hibiskus ist einhäusig, die Blüten zwittrig. Die Blütenblätter sind weiss, rosa oder rot gefärbt, manchmal auch mehrfarbig. Bei den meisten Sorten darf das typische dunkle Auge nicht fehlen. Jede der einzelnen Blüten kann, je nach Sorte, einen Durchmesser von 15 bis 30 cm erreichen. Vor allem in besonders warmen Sommern bilden sich ausserordentlich viele der faszinierenden Blüten.
Die Hibiskusblüten von Hibiscus moscheutos sind bei uns eine wertvolle Nektar- und Pollenpflanze für Hummeln und polylektische Bienen wie die Honigbiene.
In Nordamerika werden sie von Bienen bestäubt. Ihre wichtigsten Bestäuber sind die Solitärbienen namens Ptilithrix bombiformis. Diese Biene lebt oft in Feuchtgebieten, und die Weibchen können wie ein Wasserläufer auf dem Wasser laufen. Ptilithrix bombiformis sucht gezielt die Nähe von grossblütigen Malvengewächsen wie Hibiscus moschuetos.
Der Wuchs
Ein Staudenhibiskus kann durchaus bis zu 2 Meter hoch werden. Wo er genügend Raum Nährstoffe und Wasser bekommt, beansprucht er beinahe genauso viel Platz in der Breite. Daher nennen ihn manche auch Riesenhibiskus.
Der Riesenhibiskus (Hibiscus moscheutos) wächst staudig. Das bedeutet, er zieht über Winter ein, und stirbt oberirdisch ab. Jedes Frühjahr treibt er neu aus. Ab dann ist Geduld gefragt, denn er lässt sich anfangs viel Zeit mit dem Wachsen und bis zur ersten Blüte. Erst, wenn es ihm im Hochsommer warm genug scheint, beginnt die Blütezeit.
Im mitteleuropäischen Winter stirbt diese Hibiskus-Pflanze oberirdisch ab.
Staudenhibiskus einpflanzen
Damit die Staude genügend Zeit zum Anwachsen bekommt, pflanze sie bereits im Frühjahr in den Garten. Je länger die Wurzeln Zeit bekommen, sich am neuen Standort zu entwickeln, desto robuster wird die Pflanze bis zum ersten Frost. Deswegen ist der Herbst eine ungeeignete Pflanzzeit, soll der Hibiskus im Freien überwintern.
So gehst du vor beim Staudenhibiskus pflanzen:
- die Erde am Standort gut auflockern und von Unkraut befreien.
- Schwere Böden mit reifem Kompost aufbereiten
- den gelieferten Staudenhibiskus im Topf in Wasser stellen, damit dieser sich der Wurzelballen gut vollsaugen kann
- ein Pflanzloch graben, das etwas grösser ist als der Wurzelballen der Pflanze
- so tief wieder einsetzen wie die Pflanze im Topf stand
- grosszügig Abstand zu anderen Pflanzen einhalten, etwa 80 cm
- gut angiessen und für konstant genügend Feuchtigkeit sorgen
- Sumpfeibisch giessen und düngen
Giesse den Staudenhibiskus einmal pro Woche gründlich, in niederschlagsarmen Zeiten auch öfter. Lasse ihn also nie ganz austrocknen. Dies ist besonders im Juni wichtig, wenn die Pflanze ihre Knospen entwickelt. Sie fallen bei Trockenheit schnell ab.
Warte mit dem Giessen auch nicht, bis die Erde so trocken ist, dass die Blätter schlapp an der Pflanze hängen. Reichlich Feuchtigkeit ist die Voraussetzung, dass die Pflanze zahlreiche Blüten ausbilden kann. Erinnere dich daran, dass er auch Sumpfeibisch heisst, und aus regelmässig gefluteten Landschaften stammt.
Gib das Wasser direkt an die Wurzeln. Giesse nicht von oben über das Laub, um Krankheiten wie die Verticillium-Welke vorzubeugen. Dünge den Hibiskus im Topf während seiner Vegetationssperiode vom Frühjahr bis zum Herbst alle sechs bis acht Wochen mit einem Langzeitdünger. Wir empfehlen unseren Langzeitdünger Frutilizer Volldünger Plus.
Staudenhibiskus pflegen und schneiden
Im Frühjahr erkundest du die Hibiskuspflanze an ihrer Basis. Dort sollten an der Staude neue Triebe herauswachsen. Die Pflanze treibt im Frühjahr oft nur langsam aus. Manchmal entfernen ungeduldige Gärtnerinnen und Gärtner die Pflanze, bevor sie austreiben kann. Schneide die abgestorbenen Triebe des letzten Jahres bis auf den Boden ab. Die Triebe sterben selbst in den mildesten Klimazonen jeden Winter komplett ab.
Bild: Alte und neue Triebe sind gut zu unterscheiden. Das braune Holz vom Vorjahr ist abgestorben, und kann im zeitigen Frühjahr weggeschnitten werden.
Entferne die Blüten des Hibiskus, sobald sie verblüht sind. Sie setzen dann keine Samen an, und blühen dadurch über einen längeren Zeitraum. Die extravaganten Blüten der Pflanze werden danach eh zu unansehnlichem Matsch.
Sollten sich dennoch Samenkapseln entwickeln, kannst du diese entfernen, um eine das Versamen in der Umgebung zu verhindern. Aber vielleicht ist dir das ja willkommen? Die Pflanze kann viele freiwillige Sämlinge hervorbringen, vor allem, wenn sie in dem feuchten Boden steht, den sie bevorzugt.
Ist der Staudenhibiskus winterhart?
Die gelegentliche Bezeichnung Sumpfeibisch für diesen Hibiskus ist etwas irreführend. In seiner Heimat steht er nicht dauerhaft im Wasser. Die Überschwemmungen am Standort sind zeitlich begrenzt. Er verträgt eine Menge Wasser kurz vor und während der Blütezeit, also von Juni bis Oktober. Sobald er sein Laub abwirft und einzieht, mag er aber nicht mehr im Nassen stehen.
Trockene Kälte im Winter überlebt er gut. Einen kalten Winter im nassen Boden kann seine Wurzeln jedoch rotten lassen. Die Frage nach der Winterhärte lässt sich daher nicht eindeutig beantworten. Ist der Boden, in dem er wächst, über Winter nass, kann dieser Umstand tatsächlich tödlich für ihn sein.
In einen Topf gepflanzt lässt er sich leichter vor Nässe schützen als im Beet. Schiebe den Topf bei Dauerregen unter einen Dachüberstand oder schütze ihn in einer Garage. In einem sehr gut drainierten, eher trockenen Boden hält er Minustemperaturen bis -10 C aus. In seinen Ansprüchen in Bezug auf die Winterhärte ähnelt er also mediterranen Pflanzen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Staude ist robust und gesund. Mit dem Neuaustrieb treten gelegentlich Blattläuse in Erscheinung. Sobald sie von Marienkäferlarven und anderen Blattlausfeinden entdeckt werden, erledigt sich das Problem von selbst. Bei Staunässe, besonders im Winter, droht Wurzelfäule. Ein verregneter Sommer führt gelegentlich zu Flecken auf den Blättern, teilweise verursacht durch Pilze. Meistens bleibt die Staude aber sehr gesund.
Vermehrung des Staudenhibiskus
Hibiscus moscheutos kann aus Samen oder Stecklingen gezogen werden. Die folgenden zwei Vermehrungsmethoden eignen sich für dich am besten.
Für die Vermehrung aus Samen:
Für die Gewinnung von Samen zur Aussaat des Staudenhibiskus lässt du Verblühtes an der Pflanze. Du wartest, bis Samenkapseln reifen. Die Samen in den Kapseln haben eine harte, nahezu wasserundurchlässige Schale. Für die Keimung ist daher ein Anrauen der Samen erforderlich. Die Samen sollten im zeitigen Frühjahr ausgesät werden, nachdem die Frostgefahr vorüber ist.
Für die Stecklingsvermehrung:
Die Stängelstecklinge werden im Frühjahr geschnitten, und gut 5 cm tief in einen mit steriler Aussaaterde gefüllten Behälter gedrückt. Halte die Stecklinge feucht und schütze sie vor direkter Sonneneinstrahlung. Erscheinen neue Blätter, verpflanze sie an ihren endgültigen Standort.
Staudenhibiskus ist ungiftig und essbar
Hibiscus moscheutos ist nicht nur eine bildschöne Zierpflanze, sondern hat auch einen praktischen Nutzen. Zu den essbaren Teilen der Pflanze gehören die Blattknospen und jungen Blätter, die Blüten, und die unreifen Samenschoten. In seiner Heimat werden die Schoten gelegentlich wie Okra zubereitet. Die Blüten sind essbare Deko und Salatzutat. Sie können auch zu gesundem Tee verarbeitet werden, der reich an Vitamin C ist. Die Pflanze wird traditionell in Nordamerika auch äusserlich angewendet. Der Pflanzensaft wird genutzt, um Schwellungen und Schmerzen bei Quetschungen und Insektenstichen zu lindern.
Staudenhibiskus: die besten Sorten für Topf und Beet
Die schönen Garten-Sorten stammen überwiegend aus den USA. Um mehr Vielfalt für den Garten zu erreichen, fing man in den 1950er Jahren an, die ersten Hibiscus moscheutos-Hybriden zu züchten. Dazu wurde Hibiscus moscheutos mit weiteren amerikanischen Hibiskus-Wildarten wie Hibiscus coccineus und Hibiscus laevis gekreuzt. Die daraus entstanden Hybriden zeigen eine nie dagewesene Farbvielfalt bei ihren Blüten. Folge der Hibiskus-Kreuzungen ist auch eine deutliche Vergrösserung der ohnehin grossen Blüten und das gelegentliche Auftreten dunklen Laubs.
Bild: Seit mit dem Staudenhibiskus (Hibiscus moscheutos) eifrig gezüchtet wird, stehen und neue Sorten mit wunderbar dunklem Laub zur Verfügung.
Zu den berühmtesten Hibiscus moscheutos-Sorten aus dieser Züchtungsarbeit gehört heute „Kopper King“. Die Sorte hat kupferfarbene Blätter mit 12 cm breiten Blüten in Weiss und Rosa, ergänzt durch eine weinrote Mitte.
Eine moderne Sorte mit sichtbarem Züchtungserfolg ist ‘Perfect Storm'. Die kompakt wachsende Sorte dunkelviolett gezeichnetes Laub. Die hellrosa Blüten mit leuchtend roten Augen in der Mitte heben sich äusserst effektvoll davon ab.
Wie eine verbesserte Wildform von Hibiscus moscheutos wirkt die schöne Sorte 'Old Yella'. Ihre weissen, leicht gerüschten Riesenblüten mit rotem Auge erreichen einen Durchmesser von 20 bis 25 cm.
Bild: Mit ihren weissen Riesenblüten und rotem Auge erinnert Staudenhibiskus 'Old Yella' an die schöne Wildform von Hibiscus moscheutos.
Die Sorten ‘Berry Awesome’, ‘Cherry Cheesecake’ und ‘Cranberry Crush’ haben nicht nur einen appetitanregenden Namen. Ihre an Beeren-Desserts erinnernden, essbaren Blüten sehen auch so aus.
Bild: Staudenhibiskus 'Cherry Cheesecake' erinnert farblich an Schlagsahne mit Kirschen.
Die Blütenform von Luna White’, ‘Luna Red’ und ‘Luna Pink Swirl’ zeigen eine perfekt kreisrunde Form. Diese liess den Züchter der Sorten an den Anblick des Mondes am Abendhimmel denken - Luna eben.
Alle Sorten eignen sich gleichermassen für Topf oder Kübel, wie zur Pflanzung ins Staudenbeet.