In den letzten Jahren haben sich immer mehr Hobbygärtner an den Anbau von Wasser- und Zuckermelonen gewagt. Und dies auch aus gutem Grund: Dank guter Sorten und immer wärmeren Sommern ist das Melonen Ernten auch in Mitteleuropa häufig von Erfolg gekrönt. Bald steht der Gärtner dann vor einem Rätsel, wenn die Melonen so langsam reif werden: Wann kann die Melone eigentlich geerntet werden? Wie weiss ich, ob die Wasser- oder die Honigmelone reif ist? Und einmal geerntet: Wie lange sind die Früchte haltbar und kann ich sie im Kühlschrank aufbewahren oder soll ich sie lieber auf dem Küchentisch lassen? Schauen wir uns also all diese Fragen gemeinsam an. In unserem Gartenshop können Sie ab April Melonen Pflanzen bestellen, diese liefern wir Ihnen passend zur Pflanzsaison bis vor die Haustür.
Inhaltsverzeichnis
- Melonen ernten – der Unterschied zwischen Wassermelonen und Zuckermelonen
- Wann sind Melonen reif?
- Wann sind Wassermelonen reif zum Ernten?
- Wann sind Zuckermelonen reif zum Ernten?
- Wann sind Melonen überreif?
- Woran erkennt man eine überreife Wassermelone?
- Woran erkennt man eine überreife Zuckermelone?
- Wie Melonen ernten?
- Melonen ernten und lagern
- Wie lange kann man Melonen aufbewahren?
- Kann man Melonen auch einfrieren?
- Melonen: Verwendung und Verwertung
Melonen ernten – der Unterschied zwischen Wassermelonen und Zuckermelonen
Wenn man im Deutschen vom Melonen Pflanzen spricht, meint man eigentlich zwei verschiedene Pflanzen. Einerseits die Wassermelone (bot. Citrullus lanatus) und andererseits die Honigmelone (bot. Cucumis melo). Beide Gewächse gehören zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Dies sieht man den Pflanzen auch an. Genauso wie Kürbisse sind sowohl Wassermelonen als auch Zuckermelonen einjährige rankende Pflanzen, welche frostempfindlich sind. Kurioserweise sind die Melonenfrüchte botanisch gesehen Beeren, genaugenommen Panzerbeeren, da sie eine harte Schale aufweisen. Übrigens sind viele „Beeren“ wie Himbeeren oder Erdbeeren botanisch gesehen keine „echten Beeren“, aber das ist ein anderes Thema.
Wassermelonen haben stark gelappte Blätter und die Samen sind im Fruchtfleisch verteilt. Bei Zuckermelonen sind die Blätter ganzrandig und die Samen in der Mitte der Frucht und vom Fruchtfleisch getrennt.
Bild: Eine reiche Melonenernte.
Wann sind Melonen reif?
Wenn Sie Ihre Melonen pflegen und die ersten Früchte im Garten heranwachsen fragt man sich: Sind die jetzt schon reif? Und wie kann ich den idealen Erntezeitpunkt bestimmen? Wenn man unreife Melonen ernten will, so fehlt ihr sowohl Farbe als auch Geschmack und die Enttäuschung ist bitter. Der ideale Erntezeitpunkt lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise bei Wassermelonen und Zuckermelonen bestimmen.
Wann sind Wassermelonen reif zum Ernten?
Wassermelonen reifen bei uns je nach Lage und Witterung im August bis September heran. Bei diesen Rankpflanzen erkannt man den richtigen Erntezeitpunkt an 3 verschiedenen Kriterien
- Der Klang: Dieser Test funktioniert auch bei Früchten im Supermarkt. Man klopft vorsichtig mit dem Finger gegen die Frucht. Wenn die Frucht dumpf klingt, so ist sie nicht reif, wenn sie jedoch eher hohl klingt, kann die Wassermelone geerntet werden.
- Die Farbe der Ablagefläche: Mit dem Heranreifen der grünen Wassermelonen entsteht ein runder Fleck an der Stelle wo die Frucht auf dem Boden aufliegt. Anfangs ist dieser hellgrün, dann weiss und zum idealen Erntezeitpunkt färbt er sich gelblich.
- Die Blattranke: Jede Frucht entspringt einem Knoten an der Melonenranke. An diesem Knoten sitzt ein Blatt, eine Blattranke (dieser „grüne eingerollte Faden“) und auch der Stiel der Wassermelone. Die Blattranke an diesem Knoten ist der zuverlässigste Indikator für den perfekten Erntetermin. Wenn die Blattranke vertrocknet ist, dann ist die Frucht reif. Falls sie noch grün ist, sollte man besser noch eine Weile warten.
Eine aufgeschnittene reife Wassermelone erkennt man daran, dass sie beim Aufschneiden knackt, die Samen schwarz sind und das Fruchtfleisch gefärbt und knackig ist.
Bild: So sieht eine sehr gut gereifte Wassermelone von innen aus. Das Fruchtfleisch ist kräftig gefärbt.
Wann sind Zuckermelonen reif zum Ernten?
Bei Zuckermelonen gibt es hunderte von Sorten, welche alle ein wenig anders sind. Das macht die Bestimmung des idealen Erntezeitpunktes schwierig. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Sommermelonen und Wintermelonen. Zu den Sommermelonen zählen die meisten Sorten, welche in Mitteleuropa im Freiland angebaut werden. Diese Melonen sind leicht verderblich (man muss also den genauen Erntezeitpunkt finden) und meist aromatischer. Bei Wintermelonen ist der richtige Erntezeitpunkt nicht ganz so wichtig, man sollte sie nur nicht zu früh ernten, jedoch ist es hier meist egal, ob man die Früchte noch eine oder zwei Wochen länger an der Pflanze lässt.
Bild: Diese Charentaismelone weist ein schmelzendes oranges Fruchtfleisch auf und ist perfekt geerntet worden.
Grundsätzlich gibt es ein paar allgemeine Hinweise, um zu erkennen, wann die Melone reif ist.
- Die Farbe: Viele Zuckermelonen verändern bei Reife die Grundfarbe. So schlagen zum Beispiel Charentaismelonen von einer eher grünlichen Grundfarbe auf Gelb um. Jedoch zeigen nicht alle Zuckermelonen ihre Reife durch einen Farbumschlag an. So sind die meisten Wintermelonen wie die „Gelbe Kanarische Melone“ auch bei Unreife schon Gelb und die spanischen „Piel de Sapo“ Melonen bleiben bis zum Ende Grün.
- Der Geruch: Besonders die Sommermelonen wie „Galia“ oder „Cantaloupe“ verströmen bei der Reife einen himmlischen Melonengeruch, der direkt zur Ernte und zum Verspeisen einlädt.
- Der Stielansatz: Besonders bei einigen älteren Zuckermelonen Sorten löst sich die Frucht bei Reife ganz alleine vom Stiel, wenn man sanft daran zieht. Bei vielen anderen Sorten, wie beispielsweise den meisten Charentaismelonen zeigt sich ein feiner Riss am Stielansatz, der je nachdem wie ein Ring oder ein Stern um die Frucht herumgeht. Sobald dieser Ring zu sehen ist, kann geerntet werden.
Reife Zuckermelonen sollten saftig und süss sein. Jedoch hängt die genaue Konsistenz sehr von der Sorte ab. Manche Honigmelonensorten, wie die Futuro Melonen, sind knackig mit weissem Fruchtfleisch. Während viele Sorten der Charentaismelonen beispielsweise ein schmelzendes orangenes Fruchtfleisch aufweisen.
Bild: Diese Zuckermelone wird im Laufe des Reifeprozesses immer gelber.
Wann sind Melonen überreif?
Da fährt man mal eine Woche in den Urlaub und schon sind die Melonen überreif. So passiert es leider vielen neuen Melonengärtnern. Wenn man nicht genau weiss, wann die Früchte reifen, dann kommt es schnell vor, dass die Melonen überreif werden und nicht mehr geniessbar sind. Falls die Früchte nur leicht überreif sind, so kann man sie meist durchaus noch für kurze Zeit essen, sollten sie jedoch schon zu weit fortgeschritten sein, dann hilft nur noch der Gang zum Kompost. Aber woran erkennt man überhaupt eine überreife Melone?
Bild: Diese Melone hat Flecken und ist an mehreren Stellen eingefallen. Wenn Sie dieses Bild riechen könnten, wüssten Sie, dass diese Melone nicht mehr gegessen werden kann.
Woran erkennt man eine überreife Wassermelone?
Überreife Früchte sind meist nicht mehr prall gefüllt, sondern geben etwas auf Fingerdruck nach. Das Fruchtfleisch ist nicht mehr knackig, sondern weich, mehlig bis im schlimmsten Fall schmierig. Oft verändert sich auch die Farbe des Fruchtfleisches, welches eher gelb-orange wird oder sogar braune Flecken enthält. Der Geschmack der überreifen Wassermelone ist nicht mehr erfrischend, sondern vergoren.
Woran erkennt man eine überreife Zuckermelone?
Überreife Zuckermelonen riechen oft sehr penetrant und die Oberfläche der Melonenfrüchte ist sehr intensiv gefärbt, hat manchmal Sonnenbrand, Flecken oder eingefallene Stellen. Wenn man die Frucht aufschneidet, so sitzen die Samen nicht mehr fest in der Mitte, sondern schwimmen eher im Zentrum der Melone. Das Fruchtfleisch wird sehr weich und teilweise schleimig und riecht überreif bzw. alkoholisch. Gerade typische Sommermelonen wie die französischen Charentaismelonen können bei heissem Wetter innerhalb kürzester Zeit überreif werden.
Bild: Der Zeitpunkt zur Ernte wurde verpasst. So sehen überreife Zuckermelonen aus.
Wie Melonen ernten?
Wenn sich an Ihren Melonenpflanzen Früchte bilden und diese sich der gewünschten Endgrösse nähern, sollten sie alle 2 bis 3 Tage die Ranken auf reife Früchte hin untersuchen, um überreife Früchte zu vermeiden. Reife Melonen sollten am besten nachmittags oder abends geerntet werden, damit die Früchte möglichst süss schmecken. Dabei schneiden sie mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere die Melonen von der Ranke und lagern sie möglichst schnell kühl.
Bild: Dieses Jahr gab es eine reiche Ernte von Wassermelonen und Zuckermelonen. Nach der Ernte wurden alle Früchte nach Sorten sortiert.
Bilder: Nach der Ernte gab es bei Lubera® das grosse Melonen Testessen. Alle Mitarbeiter durften Ihre Lieblingsmelone bestimmmen. Bei den besten Melonen wurde eine Züchtungsetikette in den Topf gelegt.
Melonen ernten und lagern
Wenn die Melonenernte im Garten sehr gut ausgefallen ist, so stellt sich schnell die Frage: Was mache ich nur mit den vielen Melonenfrüchten? Kann man die Melonen lange lagern? Soll ich sie im Kühlschrank aufbewahren? Kann man sie auch in Stücken aufbewahren?
Alle Melonenarten können im Kühlschrank aufbewahrt werden und sollten eher kühl gelagert werden. Somit schmecken die Melonen lange besonders erfrischend und können auch nach einigen Tagen noch verkostet werden.
Wie lange kann man Melonen aufbewahren?
Die meisten Zuckermelonen sind nur ungefähr eine Woche im Kühlschrank haltbar. Wassermelonen können bis zu 3 Wochen gekühlt aufbewahrt werden und Wintermelonen können teilweise mehrere Monate aufbewahrt werden.
Diese Zeiten gelten jedoch nur für ganze Melonen mit intakter Schale. Angeschnittene Melonen oder Früchte mit angeschlagener Schale sollten innerhalb von 2-3 Tagen nach dem Öffnen verzehrt werden. Decken Sie die Schnittflächen auf jeden Fall mit Klarsichtfolie ab, dies verhindert das Austrocknen der Anschnittfläche.
Kann man Melonen auch einfrieren?
Man kann sowohl Wassermelonen als auch Honigmelonen erfolgreich einfrieren. Jedoch sollte man beachten, dass sie hierbei ihre Konsistenz verändern und nach dem Auftauen nicht mehr knackig, sondern eher weich sind. Idealerweise verwendet man zum Einfrieren möglichst frische Melonen, entfernt die Schale und die Kerne und schneidet das Fruchtfleisch in 2 – 3 cm grosse Würfel, welche sich leicht portionsweise einfrieren lassen. Alternativ kann das Fruchtfleisch auch püriert werden und als Fruchtpüree eingefroren werden. Aufgetaut lässt sich die Melone perfekt für Smoothies oder Eissorbets verwenden. Auch können gefrorene Melonenstücke Eiswürfel in Cocktails wunderbar ersetzen.
Melonen: Verwendung und Verwertung
Natürlich schmecken sowohl Wassermelonen als auch Zuckermelonen am besten frisch. So sind sie ideal für einen sommerlichen Obstsalat, in Smoothies, pikanten Salaten oder süssen Desserts. Falls aber die Ernte mal zu überreich ausgefallen ist und der Gefrierschrank schon übervoll ist, so gibt es noch viele andere Verwendungsmöglichkeiten für die tollen Südfrüchte aus dem eigenen Garten.
Wie wäre es mit Melonenmarmelade? Honigmelonen eignen sich bestens zur Herstellung von Konfitüren oder Gelees. Ganz besonders fein wird diese wenn sie mit Zitrone und Minze gewürzt wird. Auch Wassermelonen können mit fast jedem anderen Obst zu Marmelade verarbeitet werden.
Sie mögen es gerne etwas alkoholisch? Wie wäre es mit einem selbstgemachten Melonenwein? Dieser ist sehr einfach herzustellen und passt ideal zum nächsten Grillabend.