Die Kriechspindel – auch als Kletterspindel oder Spindelstrauch bekannt – zählt zu den beliebtesten immergrünen Bodendeckern in heimischen Gärten, weil sie sehr anspruchslos und pflegeleicht ist. Mit wenigen Handgriffen ist diese bescheidene Pflanze bestens versorgt, und ihr Besitzer hat jahrelang Freude an ihr. Weltweit gibt es über 150 verschiedene Arten, die vor allem durch die weisse oder gelbe Zeichnung des Laubes bestechen und sich ansonsten nur durch ihre Wuchshöhe unterscheiden. In unserer Kulturanleitung haben wir alles zusammengefasst, was es über die Kriechspindel und ihre Pflege zu wissen gibt. Wenn Sie einen Spindelstrauch kaufen wollen, finden Sie in unserem Gartenshop eine grosse Auswahl an verschiedenen Sorten.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über die Kriechspindel
- Verwendung als Bodendecker
- … oder als Kübelpflanze
- Ebenfalls attraktiv: Kriechspindel als Kletterpflanze
- Pflanzenbedarf
- Kriechspindel pflanzen – Standort
- Boden
- Zeitpunkt
- Euonymus fortunei pflanzen – Vorbereitung
- So geht´s!
- Was ist bei Topfkultur zu beachten?
- Kriechspindel Pflege nach der Pflanzung
- Giessen
- Düngen?
- Euonymus fortunei schneiden
- Kriechspindel überwintern
- Vermehrung
- Krankheiten und Schädlinge
- Pflegefehler
- Vorsicht: giftig!
Allgemeine Informationen über die Kriechspindel
Der Euonymus fortunei gehört zur Gattung der Spindelsträucher und stammt ursprünglich aus Asien. Mittlerweile ist er jedoch fast überall auf der Welt anzutreffen. Besonders in Hausgärten wird das dekorative Gewächs aufgrund seiner Pflegeleichtigkeit sehr gerne kultiviert. Nicht zuletzt liegt dies an dem sehr ansprechend aussehenden Laub: die immergrünen Blätter sind sortenabhängig mit weissen oder gelben Akzenten versehen und sitzen gegenständig an den Trieben, die bis zu 1,20 lang werden können. Bei einer korrekten Pflanzung strecken sich diese zueinander und verschmelzen miteinander.
Die Blüten sind eher unauffällig und erscheinen im Juni/Juli: kleine, weiss-grünliche Blüten, die inmitten des dichten Laubes nahezu verschwinden. Aus ihnen entwickeln sich kleine rote oder orangefarbene Beeren, die den Herbst einläuten.
Verwendung als Bodendecker
Die Kriechspindel ist wohl einer der schönsten und dekorativsten Bodendecker, den man sich vorstellen kann. Sie bildet zwar kaum Blüten und verströmt auch keinen Duft, dafür besticht sie durch ihr immergrünes Laub, welches sortenabhängig eine wunderschöne, warme Herbstfärbung annehmen kann. So ist Euonymus fortunei bestens dafür geeignet, Beete und andere Areale zu begrünen; auch zur Grabbepflanzung eignet er sich hervorragend.
Dank ihres dichten, buschigen Wuchses ist die Kriechspindel prädestiniert dafür, auch grössere Areale zu bedecken. Im Lubera® Shop bieten wir Ihnen auch grosse Mengen dieser wunderbaren Bodendecker aus eigener Produktion an. Egal, ob kleine Einheiten oder palettenweise: sie bezahlen grundsätzlich nur eine Versandkostenpauschale von 4,99 €.
… oder als Kübelpflanze
Euonymus fortunei ist zwar am besten in einem Beet, einer Rabatte oder sonstigem Areal aufgehoben, kann jedoch auch ganz wunderbar als Kübelpflanze gehalten werden. Hierbei kann man sich zunutze machen, dass die Triebe hinabhängen und somit das Pflanzgefäss zu einem sehr dekorativen Element machen. Dieser Eindruck wird verstärkt, wenn die Kriechspindel zusammen mit anderen, gerne blühenden Gewächsen in einem Topf kultiviert wird. In diesem kann sie an nahezu jedem gewünschten Standort aufgestellt werden.
Ebenfalls attraktiv: Kriechspindel als Kletterpflanze
Sie möchten gerne wissen, warum die immergrüne Kriechspindel auch als «Kletterspindel» bezeichnet wird? Nun, das ist ganz einfach: weil sie auch klettern kann. Tatsächlich kann diese Pflanze, die überwiegend als Bodendecker eingesetzt wird, Fassaden, Hauswände, Mauern und Zäune wunderbar begrünen. Dies geschieht mithilfe der Haftwurzeln, die sich an den Trieben bilden. Vergleichbar mit einem Efeu haften diese kleinen Wurzeln an nahezu jedem Untergrund und ermöglichen es der Kriechspindel, in luftige Höhen emporzuklimmen. Noch besser gelingt ihr dies, wenn ihr kleine Rankhilfen – beispielsweise Gitter oder Schnüre – zur Verfügung gestellt werden. Das Ergebnis ist fantastisch, jedoch dauert es bei diesen Kletterpflanzen im Vergleich zum Efeu recht lange, bis eine derartige Fläche tatsächlich begrünt ist: mit einem jährlichen Zuwachs von etwa 20 cm lassen sich keine Wunder vollbringen – zumindest nicht in Windeseile. Wer Geduld aufbringt, wird dann jedoch mit bis zu 3 m langen, emporklimmenden und wunderschönen grünen Trieben belohnt.
Lubera®-Tipp: Wenn Sie Spindelsträucher als Heckenpflanzen verwenden möchten, greifen Sie zu unserem Japanischen Spindelstrauch!
Pflanzenbedarf
Wie viele Pflanzen individuell benötigt werden, hängt von der Kriechspindel Verwendung ab: während in Kübelhaltung ein Exemplar für gewöhnlich ausreicht, sollten für eine Begrünung von Wänden mehrere einkalkuliert werden. Bitte so viele einplanen, dass zwischen den einzelnen Exemplaren ein Abstand von 20 – 30 cm eingehalten werden kann.
Soll Euonymus fortunei als Bodendecker kultiviert werden, so wird im Allgemeinen empfohlen, pro Quadratmeter 6 – 8 Pflanzen einzusetzen. Nun muss man jedoch bedenken, dass die Kriechspindel zwar sehr üppig wächst, es dabei aber nicht besonders eilig hat. Wer schneller sein Areal begrünt habe möchte, kann gerne bis zu 12 Pflanzen auf einen Quadratmeter setzen. Bitte dennoch den Pflanzabstand beachten.
Kriechspindel pflanzen – Standort
So ein robustes und widerstandsfähiges Gewächs wie Euonymus fortunei wächst eigentlich überall im Garten oder auf dem Balkon – auch dort, wo andere Pflanzen bereits aufgeben und sich zurückziehen würden. Ideal ist jedoch ein Standort in der Sonne oder im Halbschatten. Dort fühlt sich die Kriechspindel besonders wohl und kann sich optimal entwickeln.
Boden
Gewöhnlicher Gartenboden reicht der bescheidenen Kriechspindel als Substrat vollkommen aus. Er sollte jedoch durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bilden kann. Ist die Erde am gewählten Standort eher verdichtet, sollte sie vor der Pflanzung mit etwas Sand verbessert werden. Wenn der Boden zu mager ist, können Sie ihrem Spindelstauch eine grosse Freude machen, indem Sie Kompost unterheben.
Zeitpunkt
Eine Kletterspindel kann ganzjährig an frostfreien Tagen gepflanzt werden. Optimal ist jedoch die Frühjahrs- beziehungsweise Herbstpflanzung.
Wenn Sie irgendwann einen anderen Standort für Ihren Euonymus fortunei wünschen, so können Sie ihn unbesorgt umpflanzen. Ein Standortwechsel wird sehr gut vertragen, allerdings sollte das Umpflanzen ebenfalls möglichst im Frühjahr oder Herbst geschehen. Heise Sommertage eignen sich für diese Massnahme nicht; dasselbe gilt für Frostphasen.
Euonymus fortunei pflanzen – Vorbereitung
Eine grossartige Vorbereitung, wie wir Pflanzenfreunde sie von so manch anderen Gewächsen kennen, ist beim Kletterspindel Pflanzen nicht notwendig. Gegebenenfalls wird der Boden wie oben beschrieben angereichert. Es ist zudem sinnvoll, den Boden zunächst umzugraben und dadurch aufzulockern. In diesem Zusammenhang können Wildgewächse entfernt werden. Zwar kann sich Euonymus fortunei ganz gut gegen andere Pflanzen durchsetzen, jedoch erst dann, wenn bereits die Einwurzelung stattgefunden hat. Sind die Pflänzchen selbst noch damit beschäftigt, einen festen Standpunkt zu finden, möchten sie noch nicht in Konkurrenzkampf mit anderen Wurzeln treten.
So geht´s!
- Boden gegebenenfalls vorbereiten
- Wurzelballen des Spindelstrauchs in einen Wassereimer tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
- Pflanzloch ausheben, welches etwas grösser als der Wurzelballen ist
- Euonymus fortunei in das Loch setzen
- Loch mit Erde auffüllen
- Angiessen
Was ist bei Topfkultur zu beachten?
Wichtig ist, dass das Pflanzgefäss ausreichend gross ist. Keinesfalls möchte Euonymus fortunei eingeengt werden, da er sich dann nicht entwickeln kann. Zudem sollte der Kübel unten Löcher haben, durch die überschüssiges Wasser abfliessen kann und somit Staunässe vermieden wird. Dies ist ganz wichtig, da Staunässe überhaupt nicht vertragen wird. Sie führt zu Wurzelfäulnis und in der Regel dadurch zum Absterben der Pflanze. Um komplett sicher zu sein, dass sich kein Wasser staut, sollte unten in den Topf eine Drainage aus Kies oder Blähton gelegt werden.
Als Substrat ist eine hochwertige Kübelpflanzenerde wie die Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 2 bestens geeignet. Gerne kann sie mit etwas Blähton vermischt werden, um dadurch eine noch höhere Durchlässigkeit zu erzielen.
Kriechspindel Pflege nach der Pflanzung
Wenn die Kriechspindel im Freiland ausgepflanzt ist, benötigt sie eigentlich keine Pflege mehr. Kaum vorstellbar, aber dieses wundervolle, dekorative Gewächs kommt sehr gut ganz alleine zurecht – sowohl im Sommer als auch im Winter. In Kübelhaltung allerdings ist etwas mehr Aufmerksamkeit gefragt.
Giessen
Direkt nach der Pflanzung sollten die Kletterspindeln regelmässig etwas Wasser bekommen. Bitte nicht zu viel, so dass sich keine Staunässe bilden kann, jedoch darf der Boden niemals vollständig austrocknen. Ansonsten ist es tatsächlich nur in langen Hitzeperioden notwendig, Euonymus fortunei zu giessen. Ein heikles Thema sind die Wintermonate. Leider passiert es gelegentlich, dass ein Spindelstrauch das folgende Frühjahr nicht erlebt. Nicht etwa, weil er erfroren ist, sondern aufgrund von Austrocknung. Die Blätter geben ständig Feuchtigkeit an die Umgebung ab. Bei Frost ist es leider nicht möglich, die so verwendete Flüssigkeit wieder aus dem gefrorenen Boden aufzunehmen. Infolgedessen entsteht ein Wassermangel, der im schlimmsten Fall mit dem Tod durch Vertrocknen endet. Besonders gefährdet sind jene Exemplare, die kletternd kultiviert werden. sie sind häufig noch Wind ausgesetzt, der eine zusätzliche Gefahr der Austrocknung mit sich bringt. Von daher sollte man als aufmerksamer Hobbygärtner im Winter an frostfreien Tagen auch mal an seinen Euonymus fortunei denken…
In Topfkultur ist darauf zu achten, dass das Substrat gleichmässig feucht, jedoch nicht nass ist: ein frisches, feuchtes Substrat ist besonders angenehm für die dekorative Pflanze. Wichtig dabei ist, dass die Wassergaben nicht allzu grosszügig ausfallen. Auch im Winter sollte an frostfreien Tagen gelegentlich etwas Wasser verabreicht werden.
Düngen?
Der Nährstoffbedarf der dekorativen Pflanze ist recht gering. Wird sie in nährstoffreicher Erde kultiviert, sind keine Düngegaben notwendig. Ansonsten kann im Frühjahr etwas Kompost verabreicht werden; auch Hornspäne sind sehr gut als Nährstofflieferant geeignet.
In Kübelhaltung ist es notwendig, Euonymus fortunei zu düngen. Hier empfiehlt sich ebenfalls eine Gabe Kompost oder Hornspäne im Frühjahr; alternativ kann von April bis August monatlich etwas Flüssigdünger zusammen mit dem Giesswasser verabreicht werden.
Euonymus fortunei schneiden
Ein regelmässiger Schnitt ist nicht notwendig. Wenn der Bodendecker beziehungsweise die Kletterpflanze jedoch aus dem zugewiesenen Areal herauswächst, können die Triebe problemlos gekappt werden. Die Kriechspindel ist sehr schnittverträglich, so dass die Schnitte an jeder gewünschten Stelle angesetzt werden können.
Wenn Sie sich dazu entschliessen, Euonymus fortunei zu schneiden, so sollten Sie dies vorzugsweise im Herbst oder Frühjahr tun. Zwar ist theoretisch ein Schnitt immer dann möglich, wenn es frostfrei ist, jedoch verträgt die Pflanze erfahrungsgemäss diesen Eingriff in den besagten Jahreszeiten am besten.
Lubera®-Tipp: Sauberes, scharfes Schnittwerkzeug verwenden, um unnötige Verletzungen zu vermeiden.
Kriechspindel überwintern
Euonymus fortunei ist winterhart; sehr sogar. Temperaturen bis -27 ° C werden von ihm problemlos vertragen. Ein Winterschutz im eigentlichen Sinne ist demzufolge nicht notwendig. Wer möchte, kann jedoch eine kleine Mulchschicht auf dem Boden ausbringen, die dazu beiträgt, Feuchtigkeit zu speichern.
In Topfkultur empfehlen wir, die Pflanzen etwas zu schützen. Eine Abdeckung des Wurzelbereichs mit Laub oder Reisig ist sinnvoll; sehr gerne kann der Topf in Jute oder ein Wintervlies gewickelt werden.
Vermehrung
Die Kriechspindel vermehrt sich über Ableger, die sich in der Regel von selbst mit dem Boden verwurzeln. Wer das beschleunigen möchte, kann die Absenker auch mit dem Boden fixieren und so die Vermehrung begünstigen.
Krankheiten und Schädlinge
Gegen Schädlinge ist der Spindelstrauch weitestgehend immun. Lediglich die Spindelstrauchschildlaus kommt gelegentlich vorbei. Sie saugt an Blättern und Trieben und zieht im wahrsten Sinne des Wortes den Saft aus den Pflanzen. Die Anwesenheit des kleinen Schädlings erkennt man in aller Regel am Blattabwurf.
Ist der Standort zu feucht, kann es zudem zu Pilzerkrankungen kommen, welche das Ende der Pflanze bedeuten.
Pflegefehler
Da Euonymus fortunei sehr pflegeleicht ist, kann er auch von Anfängern im Bereich der Gartengestaltung kultiviert werden. Sehr viel falsch machen lässt sich bei der Kultivierung nicht. Lediglich zu grosszügige Wassergaben, die zu Staunässe führen, könnten Probleme bereiten. Wird der Spindelstrauch jedoch in durchlässigem Substrat kultiviert, kann er weitestgehend sich selbst überlassen bleiben.
Vorsicht: giftig!
Wie schön wäre es, wenn die Kriechspindel eine rundherum perfekte Pflanze wäre: dekorativ, pflegeleicht und ungiftig. Leider erfüllt sie nur die ersten beiden Kriterien. Sämtliche Pflanzenteile enthalten Glykoside und Alkaloide, deren Verzehr zu Durchfall, Erbrechen, Krämpfen bis hin zum Tod führen kann. Hierfür wäre es zwar notwendig, sehr viele Planzenteile zu essen, was in der Praxis wohl kaum jemand machen wird, aber dennoch ist Vorsicht angesagt. Dies gilt im Übrigen auch für Tiere: sowohl Haus-als auch Nutztiere sollten ebenfalls auf gar keinen Fall an der Kriechspindel knabbern oder gar Teile von ihr essen. Die Vergiftungsgefahr ist um einiges höher, besonders bei kleinen vierbeinigen freunden wie Hunden, Katzen und Nagern.
Wer zu Kontaktallergien neigt, sollte im Umgang mit der Kriechspindel – vor allem beim Schneiden – Handschuhe tragen.