Nein, Sie sind hier schon richtig und nicht etwa in einer Koch- und Backgruppe, wenn Sie da gerade etwas von Heidelbeermuffins lesen. Aber: Wenn wir bisher im Gartenbuch hauptsächlich darüber berichtet haben, wie Sie wo in Ihrem Garten Heidelbeeren pflanzen und wann die Sträucher am besten womit gedüngt werden sollten, wollen wir uns doch gleich mal noch damit befassen, wofür Sie Ihre ganz bestimmt reichliche Ernte so alles verwenden könnten. Also ich mache mir da ja jetzt schon ganz viele Gedanken, ob ich mich beim letzten Heidelbeeren Kaufen nicht doch ein wenig übernommen habe. Schau’n Sie mal bitte, das Bild:
Bild: Je eine dreijährige 'Yello!Belloblue®' (die mit den gelb-grün-rötlichen Blättern hinten links), Blue Dessert® und Blueroma im grossen 15l Kübel sowie je eine zweijährige Blautropf®, Bluesbrothers, Sunshine Blue und Blue Wonder® (im 5l Topf, hintere Reihe auf dem Tisch) und (vorn) vier Cranberrys Red Balloon die mit zur Unterbepflanzung aufs Moorbeet sollen.
Heidelbeermuffins Rezepte mit zwei grundverschiedenen Teigvarianten
Aber abwarten, wenn die Ernte nicht mehr beherrschbar werden sollte, lassen sich die blauen Kullerchen ganz gut einfrieren und ansonsten habe ich mir schon einige Rezepte für Heidelbeermuffins besorgt und kalt gepresster Saft aus den Früchten wäre auch eine sehr schmackhafte Alternative. Wobei man immer im Auge behalten soll, dass die Ernährungswissenschaftler empfehlen, eine Tagesdosis von 75 Gramm, manche sprechen auch von 100 Gramm, nicht zu überschreiten wäre. Und das ist gerade einmal eine mittlere Kompottschale gestrichen voll, also ohne Berg! Was die Heidelbeermuffins anbelangt, kennt die Bäckerzunft zwei von der Zubereitung, ihrer äußeren Form und, wie ich finde, auch vom Geschmack her recht unterschiedliche Varianten.
- Die feine englische Art: Seit dem früheren 18. Jahrhundert bekannt; wird mit einem speziellen Hefeteig gebacken und ähnelt von der Form her einem flachen Brötchen;
- Die amerikanische Art: Von britischen Einwanderern im 19. Jahrhundert nach Amerika gebracht; Grundsubstanz ähnelt unter Verwendung von Backpulver (und Natron) dem Mürbeteig, wobei die einzelnen Zutaten auf eine besondere Art gemischt werden (flüssige Bestandteile insgesamt zusammen mit der Masse an festen Zutaten); Verwendung spezieller Backformen (12-er Backblech) für das bekannte typische "Muffindesign";
Mir selbst gefällt die letztgenannte Methode besser, da die nicht sofort verzehrten Heidelbeermuffins, die nach dem Backen eingefroren wurden, nach meiner Erfahrung frischer schmecken. Bäckt man ausschließlich für den Sofortverzehr, finde ich sie mit Hefeteig gebacken und noch ein wenig lauwarm serviert eine Spur leckerer und etwas aromatischer, aber das ist sicherlich Geschmacksache.
Vorbereitung der Früchte für Heidelbeermuffins Rezepte
Aromastarke Sorten wie unsere Blue Dessert®, Blueroma® oder Rubel eignen sich für Heidelbeermuffins optimal und besonders dann, wenn sie vollständig ausgereift unter, auf oder in den Teig kommen. Die Beeren haben später das beste Aroma, wenn sie am gleichen Tag gepflückt wurden und quasi taufrisch von Strauch in die Kuchenform kommen. Vor dem Druntermischen in den Teig werden die Beeren vorsichtig gewaschen, auf Küchenkrepp abgetrocknet und danach kann es mit der Backerei auch schon losgehen. Für Sie jetzt eine kleine Auswahl von drei besonders leckeren Rezepten (ein weiteres hatten wir Ihnen bereits in unserer Buchrezension vorgestellt) für Heidelbeermuffins, die im Falle eines unerwarteten Blitzbesuchs hungriger Verwandtschaft schnell gebacken sind, aber auch allein verzehrt, einfach himmlisch schmecken.
Bild: Heidelbeere Blue Dessert® - bestens geeignet für süse Dessertspeisen
Heidelbeer Muffins mit Mascarpone (ganz ohne backen!)
Die Zubereitung: Zunächst werden 100 Gramm der verlesenen Heidelbeeren zusammen mit dem Zucker erwärmt und püriert. Während des Abkühlens der Masse können die zwölf Mulden des Backblechs mit den Papierförmchen ausgelegt und die Buttercookies zerbröselt werden. Danach wird die Butter geschmolzen, mit den Cookiebröseln vermengt und gleichmässig in den Förmchen verteilt. Der Boden sollte jetzt noch ein wenig festgedrückt werden und bleibt anschliessend ungefähr eine halbe Stunde im Kühlschrank stehen.
Jetzt wird die Gelatine eingeweicht und die geriebene Schale von der zuvor heiss abgewaschenen, danach abgetrockneten Zitrone zusammen mit Vanillinzucker und Mascarpone verrührt. Weiter geht’s: Die Hälfte der Sahne steif schlagen, Gelatine ausdrücken, auflösen und zwei bis drei Esslöffel von der vorbereiteten Mascarponecreme drunter rühren und die andere Hälfte der Sahne behutsam unterheben. Darunter kommen nun noch drei Esslöffel des Heidelbeerpürees, sodass eine Marmorierung entsteht. Die fertige Creme in die Förmchen aufteilen und für ca. drei Stunden kalt stehen lassen.
Zum Finale 200 Gramm Schlagsahne mit dem Festiger steif schlagen, die Heidelbeermuffins aus der Form nehmen und die Sahne löffelweise und locker darauf verteilen. Die jetzt noch übrigen Heidelbeeren mit auf der Schlagsahne anrichten und das restliche Püree ganz oben drüber träufeln.
Zutatenliste für 12 Heidelbeermuffins:
- 350 Gramm Heidelbeeren
- 3 Esslöffel Zucker
- 80 Gramm dänische Buttercookies
- 60 Gramm Butter
- 10 Blatt Gelatine
- Eine Bio-Zitrone
- 500 Gramm Mascarpone
- 3 Päckchen Vanillinzucker
- 400 Gramm Schlagsahne
- Ein Päckchen Sahnefestiger
- 2 Papierbackförmchen
Zubereitungszeit: 70 bis 80 Minuten (ohne Wartezeit); pro Stück etwa 360 kcal.
(Schnelle) Heidelbeermuffins mit Buttermilch
Die Zubereitung: Backpulver und das Mehl miteinander vermengen, das Ei quirlen und gemeinsam mit Buttermilch, Zucker, Butter und dem Vanillinzucker unterrühren, abschließend die Heidelbeeren vorsichtig darunter heben. Die 12 Mulden des Blechs können nun mit Papierbackförmchen ausgelegt werden, danach wird der Teig darin gleichmässig verteilt, bevor nun alles für ungefähr 25 Minuten in den vorgeheizten Backofen (175 °C) geschoben wird. Nach einer kurzen Ruhezeit lassen sich die Heidelbeermuffins leicht vom Blech lösen und können zur Dekoration mit Puderzucker bestreut werden. Werden die Küchlein nun noch in blaue Papierbackförmchen gestellt, sehen sie noch „heidelbeeriger“ aus.
Zutatenliste für 12 Heidelbeermuffins mit Buttermilch:
- 275 Gramm Mehl
- 3 Teelöffel Backpulver
- Ein mittelgrosses Ei
- 150 Gramm Zucker
- 1 Päckchen Vanillinzucker
- 125 Gramm weiche Butter
- 250 ml Buttermilch
- 250 Gramm Heidelbeeren
- 1 bis 2 Esslöffel Puderzucker
- 12 Papierbackförmchen
Zubereitungszeit: Ca. 20 Minuten (plus 25 Minuten Backzeit); pro Stück etwa 230 kcal.
Bild: Heidelbeere Rubel - bestens geeignet für Heidelbeer Muffins, aktuell im wunderschönen Herbstkleid
Heidelbeermuffins im Thermomix mit Schokolade und Zimt
Heidelbeermuffins im Thermomix, in diesem Fall mit weisser und dunkler Schokolade, bekommen Sie ebenfalls schnell gebacken, und obwohl die folgende Rezeptur durch den dezenten Zimtgeschmack ein wenig weihnachtlich daherkommt, sind diese Küchlein auch mitten im Sommer unglaublich lecker, besonders wenn sie noch nicht gänzlich abgekühlt sind.
Die Zubereitung: Zunächst wir die dunkle und helle Schokolade jeweils in kleine Würfel geschnitten. Anschließend gibt man Mehl, Zucker, Butter, Backpulver, Vanillezucker, den geriebenen Zimt sowie ein Ei in den Mixtopf und verrührt das ganze ungefähr eine halbe Minute auf Stufe 4. Nun werden die Schokowürfel linksdrehend bei Stufe 3 etwa 10 Sekunden lang untergerührt. Jetzt wird der Teig gleichmässig in den Muffinförmchen verteilt und am Ende mit den Heidelbeeren belegt. Bei 180 °C sind die Heidelbeermuffins nach 20 Minuten Backzeit im Ofen fertig und können zum Aufhübschen noch mit ein wenig Puderzucker bestreut werden.
Zutaten für 10 Heidelbeermuffins im Thermomix:
- 150 Gramm Mehl
- 120 Gramm weiche Butter
- 60 Gramm Zucker und etwas Puderzucker
- 10 Gramm Vanillezucker
- Ein mittleres Ei
- Ein halber Teelöffel Backpulver
- Ein halber Teelöffel Zimtpulver
- Je 60 Gramm weisse und dunkle Schokolade
- 150 Gramm Heidelbeeren
Zubereitungszeit: Ca. 15 Minuten (plus 20 Minuten Backzeit); pro Stück etwa 260 kcal.
Ein Tipp zum Schluss: Der Zuckerverbrauch lässt sich bei vollreifen und besonders aromatischen Heidelbeeren, wie beispielsweise unserer beliebten Mehrbeere, bei allen präsentierten Rezeptideen noch ein wenig reduzieren, wogegen die Zutatenmenge an Früchten selbstverständlich und je nach eigenem Geschmack gerne etwas nach oben hin korrigiert werden darf.
Viele andere, leckere Rezepte finden Sie bei unseren Gartenbuch-Rezepten.