Eine echte Rarität unter den Zimmerpflanzen ist der Glückstaler, Pilea peperomioides. Das auch als Chinesischer Geldbaum oder Ufopflanze bekannte Gewächs hat eine bizarre Wuchsform und wirkt ausgesprochen dekorativ. Trotz seiner Schönheit ist der Glückstaler keine Massenware und ist nur bei sehr wenigen Fachhändlern erhältlich. Wer solch ein Pflänzchen besitzt, kann sich also glücklich schätzen, und mit dem richtigen Knowhow wird diese Ufopflanze die Urmutter einer ganzen Dynastie werden. Werden einige Tipps bezüglich der Glückstaler Pflege beachtet, wird es selbst Anfängern im Bereich der Pflanzenkultivierung gelingen, sehr lange Freude an den dekorativen Zimmerpflanzen zu haben.
Inhaltsverzeichnis
Glückstaler, Pilea peperomioides – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: hell; hohe Luftfeuchtigkeit; im Sommer im Freien
- Substrat: durchlässig; Blumenerde oder Hydrokultur
- Pflanzen/Umtopfen: Frühling
- Vermehrung: Stecklinge
- Gießen: mäßig, aber regelmäßig; keine Staunässe; Wurzelballen darf nicht vollständig austrocknen
- Düngen: April – September 14-tägig mit Flüssigdünger
- Pflegefehler: falsches Gießverhalten
- Schneiden: nicht notwendig, sorgt aber für einen kompakten Wuchs
- Überwintern: ganzjährig im Zimmer; alternativ bei 10° – 14°C
- Krankheiten: Wurzelfäule; Grauschimmel
- Schädlinge: Spinnmilben; Schmierläuse
- Giftig: nein
Wissenswertes
Der Glückstaler, Pilea peperomioides, stammt ursprünglich aus Südostasien. Er gehört zur Familie der Nesselgewächse, innerhalb derer zur Gattung der Kanonierblumen. Diese Bezeichnung verdanken Pflanzen dieser Gattung der Tatsache, dass sie ihren Blütenstaub herausschießt wie Kanonen ihre Kugeln. Der Trivialname „Ufopflanze“ wiederum bezieht sich auf die Form der Blätter, die stark an Ufos erinnern.
Die krautig wachsende Pflanze bildet eine stabile Sprossachse, welche in der Regel aufrecht wächst und sich im Alter zu einem Stamm entwickelt. Aus ihr wachsen Blattstiele, welche zwischen zwei und 20 cm lang sind, an deren Erde die großen, runden Laubblätter sitzen, die einen Durchmesser von 15 cm erreichen können. Die Gesamthöhe beträgt etwa 25 cm. Von ihrer Optik her erinnert die kleine Pflanze stark an Zierpfeffer, hat mit diesem jedoch keine Gemeinsamkeiten.
Gelegentlich bildet der Chinesische Geldbaum kleine Blüten. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn er nicht zu warm überwintert hat. Die Blüten selbst sind klein und unscheinbar, so dass sie nicht unbedingt die Optik der Pflanze extrem verbessern.
Standort
Der optimale Standort für den Pilea peperomioides ist ein helles Plätzchen, an dem jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung herrscht. Morgen- sowie Abendsonne werden gut vertragen, die Mittagssonne hingegen nicht. Ein Platz am West- oder Ostfenster eines Hauses ist sehr gut zur Kultivierung geeignet. Wichtig ist zudem, dass dort keine Zugluft herrscht.
Neben der Helligkeit brauchen Glückstaler eine hohe Luftfeuchtigkeit. Gerne können sie im Badezimmer gehalten werden; alternativ kann eine mit Wasser gefüllte Schale neben der Pflanze aufgestellt werden.
Den Sommer verbringen die dekorativen Zimmerpflanzen gerne im Freien. Der dortige Standort sollte im Halbschatten gelegen sein. Sobald die Temperaturen auf 10°C abgesunken sind, muss die Ufopflanze wieder ins Haus geholt werden. Große Temperaturschwankungen werden nicht gut vertragen. Optimal ist es, wenn der Pilea peperomioides im Sommer bei Temperaturen um 20°C sowie im Winter um 15°C kultiviert wird.
Lubera-Tipp: Glückstaler regelmäßig drehen, um einen gleichmäßigen Wuchs zu erhalten!
Glückstaler in Blumenerde oder Hydrokultur halten
Bezüglich ihres Pflanzsubstrats sind die Pilea peperomioides sehr bescheiden: sie gedeihen in handelsüblicher Blumenerde ebenso gut wie in Hydrokultur. Wichtig ist, dass das gewählte Substrat durchlässig ist. diese Durchlässigkeit kann erreicht werden, indem Perlite unter die Erde gemischt wird.
Wer seinem Chinesischen Glücksbaum etwas besonders Gutes tun möchte, mischt
- Komposterde und
- Torf
zu gleichen Teilen zusammen.
Bilder – Galerie
Pflanzen und umtopfen
Grundsätzlich sollte der Pilea peperomioides im Frühling gepflanzt und umgetopft werden. Dabei ist äußerste Vorsicht walten zu lassen, weil dessen Wurzeln äußerst fragil sind. Zudem sind sie kurz und schwächlich, so dass sich ein flaches Pflanzgefäß beziehungsweise eine Schale optimal zur Kultivierung eignen:
- Unten in das Gefäß Tonscherben oder Perlite als Drainage legen
- Etwas Substrat einfüllen
- Pflanze auf das Substrat setzen
- Gefäß mit Erde auffüllen
- Angießen
Ein Umtopfen ist immer dann nötig, wenn das bisherige Pflanzgefäß zu klein geworden ist. dabei sollten jedoch nur optisch ansprechende Pflanzen ein neues Zuhause bekommen. Alte, vergreiste Exemplare bieten keinen besonders schönen Anblick und sollten deswegen möglichst durch ein neu gezüchtetes Exemplar ersetzt werden. Beim Umtopfen werden die Wurzeln auf Beschädigungen kontrolliert. Verletzte beziehungsweise kranke Wurzelteile müssen abgeschnitten werden.
Lubera-Tipp: Pilea peperomioides in eine Blumenampel pflanzen und als Ampelpflanze kultivieren!
Vermehrung durch Stecklinge
Sehr leicht lässt sich der Pilea peperomioides durch Stecklinge vermehren; dies geschieht im April/Mai. Die Vermehrung dient jedoch nicht nur der Vermehrung bestehender Pflanzen, sondern auch deren Verjüngung: nach einigen Jahren vergreisen die Glückstaler und sind dann optisch nicht mehr ansprechend. In derartigen Fällen bietet es sich an, Ableger von diesen Pflanzen abzuschneiden und ihnen somit die Möglichkeit zu geben, in ihren Nachkommen weiterzuleben.
- Etwa 7 cm lange Triebspitzen abschneiden
- Untere Blätter entfernen
- Pflanzgefäß mit einem Torf-Sand-Gemisch füllen
- Steckling in das Substrat stecken
- Durchsichtigen Plastikbeutel über das Gefäß ziehen
- Gefäß an einen hellen Platz stellen, an dem keine Sonneneinstrahlung besteht und Temperaturen zwischen 15°C und 25°C herrschen
- Substrat gleichmäßig leicht feucht halten
Nach 2-3 Wochen werden die Ableger Wurzeln bilden. Ist dieses Wurzelwerk kräftig genug, werden die Stecklinge zu mehreren in Pflanzgefäße gesetzt.
Wem das Procedere des Bewurzelns in Substrat zu mühsam ist, der kann alternativ seine Stecklinge auch in einem Wasserglas bewurzeln lassen.
Um eine Verzweigung anzuregen und dadurch einen dichten Wuchs zu erhalten, sollten die Triebspitzen der Jungpflanzen regelmäßig eingekürzt werden.
Lubera-Tipp: Plastiktüte regelmäßig für eine bis zwei Stunden entfernen, um Schimmelbildung vorzubeugen!
Glückstaler Pflege Tipps
- Gießen: Der Chinesische Geldbaum hat keinen hohen Wasserbedarf und sollte mäßig, aber regelmäßig gegossen werden. Staunässe ist ebenso zu vermeiden wie eine vollständige Austrocknung des Wurzelballens. Eine erneute Wassergabe hat grundsätzlich erst dann zu erfolgen, wenn das Substrat oberflächlich angetrocknet ist.
- Düngen: Von April bis September sollte der Glückstaler alle 14 Tage Flüssigdünger zusammen mit seinem Gießwasser bekommen. Wird er jedoch in torfhaltigem Substrat kultiviert, so können diese Düngegaben eingeschränkt werden.
Lubera-Tipp: Beim Gießen darauf achten, dass kein Wasser auf die Blätter gelangt, da dies zu unschönen Flecken führen wird.
Pflegefehler erkennen
- Blätter werden gelb -> Substrat ist häufig zu trocken
- Schwarze Flecken auf den Blättern -> Blätter bekamen Gießwasser ab
- Wurzeln verfaulen -> zu viel Wasser
- Blätter werden welk und schlaff -> Wassermangel
Überwintern
Der Pilea peperomioides kann ganzjährig in Zimmerkultur gehalten werden, wobei er im Winter nicht gedüngt, sondern nur gegossen wird. Blüten wird er bei einer derartigen Kultivierung eher nicht bilden; hierfür sind zwischenzeitlich kühlere Temperaturen notwendig. Diese sollten zwischen 10°C und 14°C liegen.
Von Oktober bis März wird der Glückstaler in dem kühlen Raum gehalten. Dabei werden die Wassergaben so weit reduziert, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Gedüngt wird gar nicht.
Schneiden
Es ist nicht unbedingt notwendig, den Pilea peperomioides zu schneiden. Leider ist es jedoch so, dass ältere Exemplare vergreisen. Um dieses Procedere so lange wie möglich aufzuhalten, sollte deswegen gelegentlich ein Schnitt erfolgen, welcher dazu dient, das Wachstum des Glückstalers anzuregen. Dies geschieht im Frühjahr; die abgeschnittenen Triebe können bei Bedarf zur Vermehrung verwendet werden.
Bereits bei Jungpflanzen ist ein Schnitt sinnvoll: werden die Spitzen ihrer Triebe regelmäßig eingekürzt, so führt dies dazu, dass sie sich mehr verzweigen, was wiederum zu einem dichteren Wuchs führt. Lange Triebe bei älteren Exemplaren werden ebenfalls eingekürzt, um die Wuchsform der Zimmerpflanze zu erhalten. Dies kann sehr leicht in die Tat umgesetzt werden, da in der Regel die Haupttriebe seitlich wachsen.
Lubera-Tipp: Ein Radikalschnitt sorgt für einen kompakten Wuchs!
Krankheiten und Schädlinge
Der Pilea peperomioides ist eher anfällig für Pflegefehler als für Parasiten und Krankheiten; dennoch bleibt auch er nicht vor ihnen gefeit:
- Wurzelfäule: Diese Erkrankung ist die Folge von Staunässe, welche wiederum durch zu viel Wasser entsteht. Sie äußert sich zunächst darin, dass die Blätter sich verfärben und abfallen. In diesem Stadium ist Hilfe möglich, indem die Wassergaben auf ein Minimum reduziert werden. Gegebenenfalls muss die Pflanze in frisches Substrat umgetopft werden. In fortgeschrittenem Stadium hingegen kommt jede Hilfe zu spät.
- Grauschimmel: Zeigen sich auf den Unterseiten der Blätter braune Flecken und sind diese zudem mit einem grauen Belag überzogen, so handelt es sich in der Regel um Grauschimmel. Betroffene Pflanzenteile sind umgehend zu entfernen; gegebenenfalls muss ein spezielles Fungizid eingesetzt werden.
- Spinnmilben: Werden die ansonsten glänzenden Blätter stumpf und zeigen sich feine Gespinste an ihnen, können Spinnmilben die Ursache hierfür sein. Auch sie sollten mit einem Pflanzenschutzmittel bekämpft werden; alternativ kann die betroffene Pflanze für einige Tage in einen verschlossenen Plastikbeutel gesteckt werden.
- Schmierläuse: Sind die Pflanzenteile mit einem klebrigen Belag überzogen, so ist dies ein Indiz für Schmierläuse. Sie verursachen nicht nur Schädigungen durch Aussaugen der Pflanze, sondern können zudem durch ihre Ausscheidungen Pilzerkrankungen hervorrufen. Der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels ist unabdingbar, will man seinen Pilea peperomioides noch retten.
Giftig
Obwohl die Zimmerpflanze von ihrer Optik her nicht an Grashalme erinnert, die Katzen zum Spielen und Fressen anregen, sind Stubentiger von ihr begeistert. Mit Vorliebe nagen sie an den Pflanzenteilen und fressen diese sogar. Kein Grund zur Sorge, denn der Pilea peperomioides ist absolut ungiftig. Zwar leidet das Gewächs unter einer kätzischen Beißattacke, das Haustier selbst nimmt jedoch keinerlei Schaden.
Graphiken: © graja – Fotolia.com; Ruta Saulyte – Fotolia.com (2); panithi33 – Fotolia.com
Hallo,
ein sehr guter Bericht,sehr hilfreich!Ich hatte auch Schmierläuse an einer Pflanze,aber Wenige,habe sie abgesammelt!Muss ich trotzdem noch sprühen?Komischerweise stehen Zwei nebeneinander,eine hatte Schmierläuse und die Andere nicht !
Gruß Andrea Werner