Seit Jahren verschlechtern sich die Nahrungs- und Lebensbedingungen von Wild- und Honigbienen. Dazu tragen einerseits großflächig angelegte Monokulturen in der Agrarlandschaft, andererseits Eintönigkeit und „Grüne Wüste“ ohne bienenfreundliche Pflanzen in Kommunen und privaten Gärten bei. Immer weniger werdende Nahrungsquellen bedrohen unsere Bienen in einem nie gekannten Ausmaß. Zudem werden aus Gründen des Pflanzenschutzes auf Feldern, Wiesen und Gärten Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt, die leider nicht nur schädlichen Insekten den Garaus machen. Die einst so starken Bienen mutieren also förmlich zu einem schwachen Insekt, dessen Zukunft ohne bienenfreundliche Gärten nicht gerade rosig aussehen dürfte.
Inhaltsverzeichnis
- Warum sind bienenfreundliche Pflanzen so wichtig?
- Bienenfreundliche Pflanzen – Liste
- Bienenweide
- Bienenfreundliche Blumen
- Im Frühling: Frühjahrsblüher und Frühblüher
- Sommerblumen
- Was ist Bienenfreund?
- Sind Rosen bienenfreundliche Pflanzen?
- Bienenfreundiche Blumen im Herbst
- Bienenfreundliche Stauden
- Im Halbschatten
- Stauden winterhart
- Sträucher und Büsche
- Bodendecker als bienenfreundliche Pflanzen
- Bienenfreundliche Kletterpflanzen
- Kräuter
- Gemüsebeet im Garten bienenfreundlich gestalten
- Hecken
- Bäume
- Welche Pflanzen mögen Bienen nicht?
- Garten bienenfreundlich gestalten – Tipps
- Bienenfreundliche Pflanzen auf dem Balkon
- Balkonpflanzen / Balkonblumen für Bienen
- Bienenfreundlicher Balkonkasten – Tipps und Beispiele
Es ist Zeit zu handeln! Jeder von uns sollte deshalb bienenfreundliche Pflanzen auf dem Balkon, Terrassen und im Garten anpflanzen, um den Fortbestand der Bienenarten zu sichern. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Warum sind bienenfreundliche Pflanzen so wichtig?
In Deutschland leben derzeit rund 915.000 Honigbienenvölker. Ursprünglich Wildtiere, wären Honigbienen jedoch heute ohne die Betreuung durch den Menschen nicht mehr überlebensfähig. Denn alle Bienenvölker leiden hierzulande unter den Befall der Varroamilbe. Durch mangelnde Ernährung und Pestizide wird das Immunsystem der Bienenvölker geschwächt, so dass diese keine Chance haben, sich gegen den Parasiten und von ihm übertragene Krankheiten zu wehren.
Ein bedrohliches Bienensterben ist bei den in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten festzustellen. Von rund 560 registrierten Arten steht bereits die Hälfte auf der Roten Liste. Wildbienen sind besonders in ihrem nahen Lebensraum darauf angewiesen, genügend Nahrung zu finden, denn im Gegensatz zur Honigbiene fliegen sie nur wenige hundert Meter und ernähren sich meist spezialisiert von bestimmten Pflanzenarten. Wildbienen benötigen zudem Plätze, an denen sie Baumaterial sammeln und gute Nistmöglichkeiten finden können.
Doch nicht nur Bienen brauchen eine Vielzahl an blühenden Pflanzen, sondern auch verschiedene andere Insekten ernähren sich von Nektar oder Pollen, wie z.B. Hummeln, Schmetterlinge oder Schwebfliegen.
Ohne die enge Beziehung Biene – Blüte wäre der Naturkreislauf erheblich gestört. Denn auch viele Pflanzen sind auf die geflügelten Bestäuber angewiesen. Wenn es die Bienen nicht gäbe, würde z. B. Obst bald nicht mehr geerntet werden können. Durch ihr emsiges Hin- und Herfliegen zwischen all den Blüten, sammeln die fleißigen Bienchen Pollen und Nektar, wodurch die nächste Blüte auf natürliche Weise bestäubt und somit befruchtet werden kann.
Bienen mit einer Vielzahl an Blumen, Sträuchern und Bäumen zu füttern, sorgt für:
- blühende Wild- und Kulturpflanzen, die nur durch Bienen befruchtet werden können, um Samen und Früchte auszutreiben
- die Produktion von Honig und Bienenwachs, die auch für Menschen wichtige Naturrohstoffe sind
- für natürliche Wundmittel, wie zum Beispiel dem Kittharz Propolis, welches besonders wirksame Inhaltsstoffe gegen verschiedene Krankheitserreger aufweist
Hinweis: Zudem füttern Bienen ihre Brut mit den Pollen. Somit ist ein Lebensraum, in dem sie pollenreiche Blüten finden, ungemein wichtig für den Fortbestand ihrer Art.
Vor allem Monokulturen, also großflächig angelegte Riesenäcker, wo es immer nur ein und dieselbe Pflanzenart gibt, sind ein Grund dafür, dass das Bienensterben zunimmt. Zudem werden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auf den Feldern und Wiesen Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt, die leider nicht nur schädlichen Insekten den Garaus machen. Zu allem Überfluss leiden hierzulande viele Bienenvölker unter einem Milbenbefall, der ihr Immunsystem stark schwächt und dafür sorgt, dass Pestizide und andere Chemikalien nicht mehr so gut abgebaut werden können. Die einst so starken Bienen mutieren also förmlich zu einem schwachen Insekt, dessen Zukunft ohne bienenfreundliche Gärten nicht gerade rosig aussehen dürfte.
Bienenfreundliche Pflanzen – Liste
Spricht man von einem bienenfreundlichen Garten, so ist damit die bewusste Gestaltung mit entsprechenden Zwiebelblumen, Stauden und Sträuchern gemeint, die sich blühend und wohlriechend in den Außenbereich einfügen lassen. Bei Lupinen, Ringelblumen, Dahlien, Taglilien handelt es sich beispielweise um sehr bienenfreundliche Pflanzen.
Sinnvoll ist es auch, Wildblumen und Wildstauden im Garten zu pflanzen. Sie zählen zu den Lieblingen der Bienen. Um diesen das ganze Jahr Nahrungsangebot zu bieten, sollten in jedem Fall auch Spätblüher gepflanzt werden, wie Roter Sonnenhut, Eisenhut, Herbstzeitlose, Scheinsonnenhut, Dahlie, Aster oder Bartblume.
Lubera-Tipp: Geranien und andere gefüllte Blüten sind zwar schön anzusehen, werden von Bienen allerdings kaum bis gar nicht genutzt. Beliebte Nahrungsquellen für Bestäuberinsekten sind einfach- und halbgefülltblühende Zierpflanzen.
Ebenfalls sollte der Rasenfläche aufmerksam geschenkt werden. Denn einfach nur kurzgehaltene Rasenflächen sind für Insekten nicht optimal. Sorgt man indes mit einer bienenfreundlichen Bepflanzung für eine besondere Artenvielfalt wie z.B. durch eine Blumenwiese, die günstig im Handel als Saat / Saatgut erhältlich ist, kann man sehr viel mehr erreichen. Auf diese Weise wird also nicht nur für das menschliche Wohlgefühl gesorgt, sondern zugleich ein idealer Lebensraum geschaffen.
Idealerweise werden bienenfreundliche Pflanzen so arrangiert, dass es am Standort zu jeder Jahreszeit etwas gibt, was die Bienen besonders mögen und wodurch ihnen durch den Menschen Nahrung und Baumaterial gleichermaßen bereitgestellt wird. Dazu gehören im Garten:
- Pflanzen, die vom Frühjahr bis in den Herbst hinein blühen
- Bienenweide
- Staudengewächse
- Sträucher und Büsche
- Bodendecker
- Kletterpflanzen
- Kräuter
- Gemüsebeete
- Hecken
- Bäume
Lubera-Tipp: Viele der hier genannten bienenfreundlichen Pflanzen und Gewächse lassen sich auch auf einer kleinen Terrasse, dem Vorgarten und dem Balkon anpflanzen oder in Pflanzschalen arrangieren. Den Nutzen dabei haben Mensch und Insekt zu gleichen Teilen.
Bienenweide
Eine Bienenweide ist im Grunde nichts anderes, als ein Stück Wiese welches möglichst naturbelassen gedeihen darf. Schon ein kleines Stück davon im Garten bringt mit der Zeit eine unglaubliche Artenvielfalt an Wildblumen hervor, wodurch Bienen nicht nur angelockt werden, sondern sich förmlich wie im Schlaraffenland fühlen. So siedeln sich auf diese Weise möglicherweise Margeriten, Acker-Witwenblumen oder auch Flockenblumen an. Wird dieses Stückchen Grünfläche nur selten oder gar nicht gemäht, gelingt es auch dem weitverbreiteten Steinklee zu blühen, den alle Bienen und Hummeln lieben.
Wer entweder keinen Garten hat oder ein solches Stück freier Natur im Garten nicht anlegen kann oder will, kann sich entsprechende Samenmischungen aus Wildblumen kaufen und diese in Blumentöpfen aussäen. Selbst ein schmaler Blühstreifen vor dem Eingang des Mehrfamilienhauses oder am Parkplatz des großen Firmengeländes kann bereits ein wahres Paradies für Wildbienen und andere Insekten werden.
Hinweis: Als Bienenweide wird oft auch eine Blühpflanze bezeichnet, bei der die Bienen ausreichend Nahrungsmengen finden und die besonders viel Nektar produziert.
Bienenfreundliche Blumen
Es steht völlig außer Frage, dass vor allem Blüten mit ihren kräftigen Farben und ihrem betörenden Duft sehr bienenfreundlich sind. Wer seinen Garten und Balkon nicht nur zum eigenen Gefallen, sondern auch zum Schutz der Bienen bepflanzen will, sollte hier eine gute Mischung der Blütezeit zwischen den Jahreszeiten finden, in denen jeweils der Blütestand zu erwarten ist. Deswegen unterscheidet man hier nach bienenfreundlichen:
- Frühjahrsblühern und Frühblühern
- Sommerblumen
- Herbstblumen
Im Frühling: Frühjahrsblüher und Frühblüher
Für uns Menschen gelten alle Frühjahrsblüher als Signal dafür, dass nun endlich wieder die wärmere Jahreszeit beginnt. Für Bienen aber bieten schon die ersten zarten Blüten im Frühjahr einen reichen Speiseplan, bei dem sie sich nach dem langen und kalten Winter wieder stärken können. Unter anderem gehören dazu:
Krokus
- Gänseblümchen
- Berg-Steinkraut
- Felsen-Steinkraut
- Hohler Lerchensporn
- Duftveilchen
- Kegelblume
- Blausternchen
- Sternhyazinthe
- Traubenhyazinthe
- Schneeglöckchen
Sommerblumen
Was wäre ein Sommer ohne Sonne und Blumen? Nicht nur wir Menschen lieben es, wenn es überall blüht und duftet. Auch die Bienen brauchen diese Vielfalt, um genügend Nahrung für sich und ihre Nachkommen zu bekommen. Zu den bienenfreundlichen Sommerblumen gehören unter anderem folgende Sorten:
- Fingerhut
- Fiederblättriges Schmuckkörbchen
- Garten-Resede
- Garten-Ringelblume
- Kapuzinerkresse
- Kornblume
- Mohn
- Nachtkerze
- Natternkopf
- Buschmalve
- Indianernessel
- Wildblumen
- Glockenblumen
- Vanilleblume
- Hängende Lobelie
- Sonnenblume
- Sonnenbraut
- Lupinen
- Dahlie
Was ist Bienenfreund?
Beim Bienenfreund handelt es sich um eine einjährige Sommerpflanze, die auch oft unter dem Namen Büschelschön, Phacelie oder Bienenweide bekannt ist. Der wissenschaftliche Name lautet Phacelia tanacetifolia & campanularia. Sie zählt zu den früh blühenden Gehölzen, ist relativ anspruchslos und gedeiht auch auf trockenen Böden. Sie bevorzugt einen vollsonnigen bis maximal halbschattigen Standort. Selbst mit sehr heißen und trockenen Sommern kommt sie gut zurecht.
Während die Sorte Phacelia campanularia als Zierpflanze im Garten genutzt wird, zählt die Naturform der Phacelia tanacetifolia zu den Gründüngerpflanzen. Beide Arten aber bieten den Insekten reichhaltige Nahrung. So wird sie von den Imkern oft auch nur deswegen auf einer Bienenweide ausgesät. Denn die Blüte produziert innerhalb von einem Tag einen Nektar mit einem Gesamtzuckergehalt von bis zu 1 Milligramm.
Sind Rosen bienenfreundliche Pflanzen?
Die Rose gilt für viele Menschen als Königin des Blumenbeets. Doch auch Bienen mögen sie. Die goldgelben Staubgefäße in der Rosenblüte ziehen sie förmlich an. Wichtig bei der Gestaltung eines bienenfreundlichen Gartens ist dabei jedoch, dass möglichst naturnahe – ungefüllte – Rosen angepflanzt werden. Denn nur diese Rosenarten ermöglichen es den Bienenvölkern, ungehindert an die Staubgefäße zu gelangen. Das bedeutet, dass bestimmte Zuchtrosem, die mit einer vollen Blüte gezüchtet wurden, für Insekten nahezu unbrauchbar sind, denn in ihnen können sie meist gar keinen Nektar sammeln. Zu den bienenfreundlichen Rosen gehören:
- Beetrosen, wie zum Beispiel „Summer of Love“, „Utopia“
- moderne Kletterrosen, wie beispielsweise „Libertas“, „Heidetraum PLUS“
- Strauchrosen, wie zum Beispiel „Dolomiti“, „Lipstick“
Bienenfreundiche Blumen im Herbst
Auch im Herbst sind die Bienchen noch fleißig dabei, den nötigen Nektar zu sammeln. Deswegen sollten im Garten auch jene Pflanzen angebaut werden, die in dieser Jahreszeit blühen und hinreichend Nahrung für die Insekten bieten. Neben Herbstblumen wie der Aster gehören hier auch jede Menge Stauden dazu.
Bienenfreundliche Stauden
Als bienenfreundliche Pflanzen am Ende des Sommers und im Herbst gelten zum Beispiel:
- Acker-Witwenblume
- Adonisröschen
- Agastache Duftnessel
- Ballonblume
- Bartblume
- Becherpflanze
- Blutweiderich
- Echtes Herzgespann
- Ehrenpreis
- Eisenhut
- Eisenkraut
- Flockenblume
- Gewöhnlicher Hornklee
- Huflattich
- Katzenminze
- Klee
- Kugeldiestel
- Kuhschelle
- Leinkraut
- Lilie
- Löwenzahn
- Margerite
- Primel
- Chinaschilf
- Kerzen-Knöterich
Im Halbschatten
- Akelei
- Blaue Himmelsleiter
- Echter Alant Helenenkraut
- Gemswurz
- Mauerpfeffer
- Mittelmeer-Feuerdorn
- Phlox
- Reinfarn
- Pfingstrose
Stauden winterhart
- Aster
- Christrose
- Fette Henne
- Winterheide
Sträucher und Büsche
Sträucher und Büsche werden im Garten häufig auch als Sichtschutz, zur dekorativen Zierde oder auch zur Obstgewinnung angepflanzt. Doch auch die Wildbienen finden in ihnen eine ideale Nahrungsquelle. Dazu gehören beispielsweise:
- Azalee
- Brombeere
- Deutzie
- Faulbaum
- Schlehe
- Felsenbirne
- Haselnuss
- Himbeere
- Johannisbeere
- Japanische Scheinquitte
- Kornelkirsche
- Lavendel
- Korkflügelstrauch
Bodendecker als bienenfreundliche Pflanzen
Steingärten oder auch die Umrandung eines Gartenteiches können mit Bodendeckern besonders hübsch und freundlich gestaltet werden. Darüber hinaus bieten sie aber gerade den Bienen und anderen Insekten eine reichhaltiges Nahrungsangebot, die gern angeflogen wird. Hierzu gehören vor allem:
- Schafgarbe
- Garten-Anemonen
- Duftnessel
- Leberbalsam
- Bunte Gänsekresse
- Grasnelke
- Kriechender Günsel
Bienenfreundliche Kletterpflanzen
Im Garten, selbst wenn er nur klein ist, können Kletterpflanzen ein wundervolles Mittel sein, um den Außenbereich schöner zu gestalten. Für Wildbienen aber bietet sich damit auch noch im Spätsommer und Herbst eine sichere Nahrungsquelle. Zu den bienenfreundlichen Kletterpflanzen gehören unter anderem Efeu und Waldrebe.
Kräuter
Ein eigener kleiner Kräutergarten wird häufig aus ganz persönlichen Gründen angelegt. Denn die eigenen Speisen mit frischen Kräutern zu verfeinern, ist immer wieder ein gesunder Genuss. Doch auch Bienen genießen gerade diese Pflanzen, bieten sie ihnen doch sehr viel Nektar. Folgende Arten sollten deswegen in keinem Beet fehlen:
- Basilikum
- Borretsch
- Korriander
- Thymian
- Bohnenkraut
- Oregano
- Lavendel
- Salbei
- Gewürz-Fenchel
- Zitronenmelisse
- Majoran
- Dill
- Schnittlauch
- Bärlauch
- Minze
Lubera-Tipp: Da man Kräuter für die Küche oftmals schon dann ernten sollte, bevor sie blühen, kann hier ein Kompromiss Abhilfe schaffen. Indem man einfach nur einen Teil erntet und den Rest noch stehen lässt, ist sowohl der eigene Gaumenschmaus, als auch der der Bienen gesichert.
Gemüsebeet im Garten bienenfreundlich gestalten
Im Gemüsegarten braucht es nicht immer nur die abgezirkelten und geraden Reihen für die einzelnen Gemüsesorten. Hier bietet es sich durchaus an, kahle Flächen zwischen den Pflanzreihen beispielsweise mit Kapuzinerkresse und anderen blühenden Lückenfüllern zu gestalten. Zudem bietet diese Variante einen ziemlich guten Schutz gegen Schädlinge, die es auf das Gemüse abgesehen haben könnten.
Darüber hinaus ist es durchaus attraktiv und vor allem bienenfreundlich, wenn das Gemüsebeet mit entsprechenden Pflanzen eingefasst wird. Denkbar sind hier Kräuterstauden wie Lavendel, Thymian oder auch Heiligenkraut.
Hecken
Für uns Menschen mögen Hecken als Sichtschutz oder auch Begrenzungslinie dienen, die naturbelassen sehr viel schöner anzusehen ist, als jeder noch so moderne Gartenzaun. Doch Bienen sehen in den Hecken vor allem die mögliche Nahrungsquelle, die sie gern ansteuern. Hierzu zählen unter anderem:
- Sal-Weide
- Grau-Weide
- Schwarze Apfelbeere
- Schlehdorn
- Faulbaum
- Sommer-Flieder
- Gewöhnliche Traubenkirsche
- Kupferfelsenbirne
- Ginster
Lubera-Tipp: Viele Sträucher eignen sich zum Anlegen einer bienenfreundlichen Hecke.
Bäume
Bäume gestalten jeden Garten abwechslungsreicher und bieten zudem wunderschöne Schattenplätze. Doch hier ist nicht nur der optische Vorteil gemeint, denn viele Bäume geben uns auch schmackhafte Früchte. Für Bienen aber sind diese Gewächse besonders nahrhaft, wobei es ohne die Wildbienen keine Früchte für uns Menschen gäbe. Deswegen sollten unter anderem einige der folgenden Bäume in keinem Garten fehlen:
- Bergahorn
- Amur-Korkbaum
- Apfel
- Bienenbaum
- Eberesche
- Edelkastanie
- Hahnensporn-Weißdorn
- Kirschbaum
- Linde
- Mandelbäumchen
Welche Pflanzen mögen Bienen nicht?
Grundsätzlich mögen Bienen eigentlich alle Pflanzen, die blühen und ihnen entsprechend viel Blütenstaub bieten, den sie sammeln können. Dabei ist es für sie nicht wichtig, ob eine Pflanze gut oder weniger riecht und duftet. Die fleißigen Insekten suchen sich ihre Nahrungsquelle explizit danach aus, ob sie leicht an die Pollen gelangen können oder nicht.
Doch hier gibt es einen Unterschied zwischen den Honigbienen und den Wildbienen. Denn während die Bienen vom Imker eigentlich alles annehmen, sind die wilden Bienen oft auf spezielle Arten angewiesen. Aus diesem Grund ist ein bienenfreundlicher Garten auf eine bunte Mischung angewiesen, die aus den verschiedensten Pflanzen besteht.
Garten bienenfreundlich gestalten – Tipps
Einen Garten bienenfreundlich zu gestalten ist gar nicht so schwer. Wichtig ist dabei jedoch, schon bei der Planung im Hinterkopf zu behalten, dass Bienen Abwechslung mögen, um sich heimisch zu fühlen. Dazu einige Tipps:
- Blütezeit: Für Bienen beginnt das Blüh-Jahr nicht erst im Sommer, sondern bereits mit den ersten warmen Sonnenstrahlen. Von daher sollte auch an bienenfreundliche Pflanzen gedacht werden, die bereits sehr früh im Jahr und auch bis weit in den Herbst hinein als Nahrungsquelle dienen können.
- Eine etwas wilde Blühwiese ist besonders ideal für Bienen. Das gelingt bereits dann, wenn an einer Ecke im Garten nicht jedes Mal gemäht wird und die wilden Blumen Zeit haben, Samen zu bilden und sich zu entfalten. Doch wem das nicht so gut gefällt, kann hier für einen Ausgleich sorgen. Idealerweise werden beispielsweise rund um die Rosen Salbei, Katzenminze oder Frauenmantel angepflanzt. Rabatten oder Staudenbeete können mit Ringelblumen, Mohnblumen, Kornblumen und anderen einjährigen Pflanzen ergänzt werden. Auch Frühblüher wie Schneeglöckchen, Krokusse oder Blausterne lassen sich gut an manchen Stellen im Garten ausbringen, ohne die ebenmäßige Rasenfläche zu sehr zu unterbrechen.
- Selbst Brennnesseln können den Bienen bis weit in den Herbst hinein Nahrung bieten. Warum also diese nicht einfach einmal an bestimmten Stellen im Garten stehen lassen?
- Gefüllte Blütenträume sollten tunlichst vermieden werden, soll der Garten bienenfreundlich gestaltet werden. Wenn es aber dann doch eine Edelrose sein soll, dann ist es sinnvoll, für eine besondere Artenvielfalt zu sorgen. Denn nur ungefüllte Blüten bieten Nahrung.
- Ein kleiner Kräutergarten kann einfach und schnell überall angelegt werden. Ob es nun die Kräuter in den Töpfen sind, die auf den Rand der Terrasse oder auf den Stufen verteilt werden oder das Hochbeet: Sie sind ideale Gestaltungsmöglichkeiten, die für Mensch und Biene gleichermaßen einen großen Vorteil bringen.
- Wildsträucher können eine wunderbare Abwechslung bringen und zudem mehr als nur bienenfreundlich sein. Zum einen können sie als Sichtschutz fungieren, und zum anderen halten sie unter Umständen auch Früchte bereit, welche die Vögel im Winter gern mögen oder aus denen sich leckere Marmeladen herstellen lassen.
- Beete und Rabatten können mit bienenfreundlichen Stauden eingefasst werden. Sie bilden so eine Abgrenzung zum Rest des Gartens, die zudem überaus dekorativ wirkt und auch für Menschen einen Nutzen bringen. Zum Beispiel, wenn hier gleich die Küchenkräuter neben dem Gemüse angepflanzt werden.
- Mit entsprechenden Nisthilfen im Garten kann dafür gesorgt werden, dass die Bienen nicht nur genug Nahrung finden, sondern auch einen sicheren Zufluchtsort. Dabei muss es nicht immer ein großes Insektenhotel sein, welches man aufstellt. Schon kleine Markstängel, die in Pflanzgefäße oder Blumenbeete gesteckt werden, können den Wildbienen genug Platz zum Nisten geben. Aber auch ein mit Sand gefüllten Tontopf kann für manche Bienenarten ein idealer Nistplatz sein.
Lubera-Tipp: Neben all diesen Tipps für die Gestaltung eines bienenfreundlichen Gartens sollte möglichst kein chemisches Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Denn das ist Gift für die Umwelt. Zudem sollten Ökozierpflanzen verwendet werden, sofern man nicht selbst ein Interesse daran hat aus eigenem oder Bio-Saatgut Pflanzen zu ziehen.
Bienenfreundliche Pflanzen auf dem Balkon
Nicht nur der eigene Garten ist eine optimale Möglichkeit, sich selbst und den Bienen eine natürliche Umgebung zu schaffen. Auch ein Balkon bietet dem Menschen eine kleine Wohlfühloase in der Natur und den Bienen einen nahrhaften Lebensraum. Aber selbst dabei kommt es auf einige Faktoren an, damit der Balkon nicht nur ein Stück Lebensqualität für den Menschen allein bereithält, sondern auch den Bienen und Insekten eine gute Alternative zu fehlenden Nahrungsangeboten bietet.
Damit der Balkon tatsächlich bienenfreundlich wird, sollte auf Folgendes geachtet werden:
- Artenvielfalt Pflanzenarten, damit den Bienen genügend Abwechslung geboten wird
- für alle Jahreszeiten anpflanzen oder aussäen, damit es zu keiner Nahrungslücke kommt, da es vor allem außerhalb der Sommermonate für die Insekten häufig zu Engpässen bei der Nahrungssuche kommt
- blühende Pflanzen sollten nach Möglichkeit keine vollen Blüten haben, da die Bienen sonst nicht an die Pollen und den Nektar gelangen können
Darüber hinaus können neben den Balkonkästen auch Blumengitter an den Wänden oder der seitlichen Abtrennung angebracht werden, wo blühende Pflanzen oder Efeu angepflanzt wird. Darüber hinaus passen Kräutertöpfe auf nahezu jedes Fensterbrett. Selbst kleine Bienenhotels lassen sich auf dem Fensterbrett oder auch am Balkongeländer installieren, um den Bienenvölkern so einen Nistplatz zu schaffen.
Lubera-Tipp: Wildbienen bilden keine großen Völker, wie man sie aus der Imkerei oder bei Honigbienen kennt. Vielmehr handelt es sich hier überwiegend um Einsiedler, die keine großen Völker bilden und somit auch nicht so viel Platz brauchen, wie die Honigbienen in einem Bienenstock.
Balkonpflanzen / Balkonblumen für Bienen
Nicht nur Gärten und Parkanlagen sind für Wildbienen interessant. Auch ein mit bienenfreundlichen Pflanzen gestalteter Balkon bietet eine optimale Lebensumgebung für die kleinen Summer. Nachfolgend finden sie eine Auswahl bienenfreundlicher Pflanzen und Balkonblumen, die in einer bunten Mischung in Blumenkästen angepflanzt oder ausgesät fast das ganze Jahr hindurch blühen:
- Blüte ab Februar: Blausternchen, Berg- und Felsensteinkraut
- Blühzeit ab März: geflecktes Lungenkraut, kleine Sal-Weide, Steinbrech, Grasnelken
- Blüht ab April: Rosmarin, Schlüsselblume, Duftveilchen
- Blühzeit ab Mai: Fächerblume, Strohblume, Zauberschnee, Zweizahn, Dahlien, Wald-Storchschnabel, Wald-Erdbeere, Margerite, Ringelblume, Zinnien
- Blüte ab Juni: Mädchenauge, Zitronenmelisse, Salbei, Lavendel, Kornblume, Kapuzinerkresse, Thymian
- Blütezeit ab Juli: Sonnenbraut, Malve, Skabiose
Lubera-Tipp: Sind einmal die Pflanzen verblüht, die vor allem ab Mai und Juni ihre Blütezeit haben, finden die Bienen bis weit in den Oktober hinein genügend Nahrung auf dem Balkon. Ist zudem vielleicht noch Efeu am Blumengitter gerankt, werden die Wildbienen sehr dankbar sein.
Bienenfreundlicher Balkonkasten – Tipps und Beispiele
Ähnlich wie jeder Garten, lassen sich auch Balkonkästen und Kübel bienenfreundlich gestalten. Dazu einige Tipps und Anregungen, damit der Balkon nicht nur für den Menschen, sondern auch für die Bienen, eine natürliche Oase wird:
- für die bunte Vielfalt bieten sich auf dem Balkon neben den üblichen Pflanzkästen auch Blumenkübel oder andere Gefäße an, in denen sich unter anderem auch Wildblumenmischungen aussähen lassen
- zwischen der bunten Mischung an Balkonpflanzen sorgt ein kleines Schälchen mit Wasser dafür, dass die Bienen und auch Schmetterlinge in all den Blumen und Kräutern einen sicheren Trinkplatz vorfinden
- der Balkonkasten sollte so begrünt werden, dass es zu jeder Jahreszeit genügend Blüten gibt
- zwischen den Pflanzen im Blumenkasten können auch Markstängel vom Holunder, vom Bambus oder von Schilf zum Beispiel gesteckt werden, da sie den Insekten nicht nur als Nisthilfe dienen, sondern unter anderem auch einiges an Baumaterial bereithalten
- für einige Wildbienenarten kann eine kleine Pflanzkiste oder etwas tiefere Schale, die nur mit Sand und ein wenig Erde gefüllt ist, eine hervorragende Nisthilfe bieten
Lubera-Tipp: Sowohl die kleine Schale mit Wasser als auch die Sandschale lassen sich dekorativ in die Balkongestaltung integrieren, denn sie können mit dekorativen Steinen oder vielleicht einer spärlichen Bepflanzung durchaus zum wunderschönen Blickfang werden. Nicht nur für die Bienen.
Symbolgrafiken: natali_mis, Kevin, Andrea-Wilhelm, Kiraja, alicja neumiler, Friedberg, artursfoto – Fotolia.com
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