Wer auf die abenteuerlich erscheinende Idee kommt, Bananenstauden pflanzen und Bananen ernten zu wollen, findet erstaunlich viele Möglichkeiten. Diese möchte ich euch in diesem Beitrag vorstellen und zeigen, wie man auch hierzulande -mit Glück- Bananen ernten kann. Wenn ihr auch eine Bananenpflanze kaufen möchtet, kann ich euch den Lubera Gartenshop empfehlen.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zu den Bananen
Bananen sind nicht nur ein populäres Obst sondern auch faszinierende Pflanzen. Obwohl bestimmte Arten in ihren heimischen Regionen bis zu 15 Meter hoch werden können, sind es keineswegs Bäume sondern Stauden, die Scheinstämme bilden. 'Motor' der Bananenvegetation ist der dicke Wurzelstock, den ihr hierzulande insbesondere im Winter schützen müsst. Aus ihm vollzieht sich im Frühjahr die 'Wiederauferstehung' der Banane, wenn sich im Herbst und Winter das Laub zurückgebildet hatte.
Spektakulär ist die Blüte und auch der Blütenstand, die allerdings in unsere Breiten etwas bescheidener ausfallen. Entscheidend ist die Länge der Vegetationszeit, wenn man hierzulande Bananenstauden pflanzen und Bananen ernten will.
Arten und Winterhärte
Die Bananenarten gehören zur Gattung Musa, die in den Tropen und Subtropen heimisch sind. Unter den Bananenarten gibt es glücklicher Weise auch solche, die bedingt winterhart sind und klein bleiben. Wenn ihr Bananenstauden pflanzen wollt, könnt ihr die Banane hierzulande sowohl als Wintergartenpflanze, als Kübelpflanze mit Winterquartier und sogar in milden Regionen -z.B. in Flusstälern- als Freilandpflanze kultivieren.
Bananenstauden pflanzen - so wird's gemacht
Es ist schon etwas Besonderes, eine Bananenpflanze im Garten oder auf Balkon oder Terrasse zu haben. Entsprechend lohnt sich auch der etwas größere Aufwand, wenn man Bananenstauden pflanzen will. Haltet euch am Besten an folgende Empfehlungen, dann dürftet ihr viel Freude mit euren Bananen haben.
Auswahl der Bananenpflanze
Der Pflanzerfolg beginnt mit der Auswahl der passenden Pflanze. Es dürfte klar sein, dass die Kulturbananen -Musa x paradisica-, denen wir die Bananen im Supemarkt verdanken, nicht passend sind. Glücklicher Weise gibt es mit der Japanischen Faserbanane, die botanisch Musa basjoo heißt, eine bedingt winterharte Alternative. Diese Banane könnt ihr in milden Regionen und an geschützten Stellen mit Winterschutz auspflanzen. Alternativ bzw. in den wintermildesten Regionen wie dem Niederrhein eignet sich die Musa acuminata, die auch M. cavindishii und M. zebrina genannt wird. Sie wird bis zu 2,50 Meter hoch und hat ein besonders schönes Blatt. Bei Kaul eurer Bananenpflanze solltet ihr euch an eine versierte Baumschule oder Pflanzenversand wenden. Ungenau Angaben oder Etikettierung mit nur wenigen Informationen solltet ihr meiden.
Kübel oder Freiland
Sicherlich eine der schwierigsten Fragen, wenn man Bananenstauden pflanzen will, ist die Frage nach Kübel- oder Freilandhaltung. Freilandhaltung ist in milden Regionen und an sehr geschützten Standorten möglich. Hilfreich ist es natürlich sehr, wenn in der Nachbarschaft oder in der Region Bananen draußen wachsen. Ich habe Freiland-Bananen etwa
- im Palmengarten in Frankfurt am Main
- an der Mosel
- am Niederrhein und
- im Botanischen Garten Meise in der Nähe von Brüssel
gesehen. Küsten- oder Flussnähe ist also ein positiver Faktor und natürlich milde Winter. Wer unsicher ist, ob der eigene Standort mild genug ist, kann auch zunächst die Bananenstauden in den Kübel pflanzen und das 'Bananenklima testen'. Eine einfache Regel für die Bananenkultur solltet ihr nicht vergessen: Je wärmer es ist, desto besser wächst die Banane.
Die richtige Pflanzung der Bananen
Bananenstauden sind in der Pflege und Pflanzung nicht kompliziert. Sie benötigen eine nährstoffreiche und mittelschwere Erde, die auch Feuchtigkeit speichert. Hintergrund ist der hohe Wasserbedarf, der aufgrund der großflächigen Blätter entsteht. Diese sorgen für viel Verdunstung und damit vegetativen Umsatz.
Sowohl das Pflanzloch im Freien als auch der Kübel für die Bananenstauden muss groß genug gewählt werden. Eine Banane ist kein Stiefmütterchen sondern wird wahrscheinlich schon bald zu den größten Pflanzen im Garten und auf der Terrasse zählen. Das Pflanzloch sollte also ca. doppelt so breit und 1,5 mal so tief ausgehoben werden, wie der Ballen breit und hoch ist. Der Kübel muss nicht ganz so breit dimensioniert werden, hier reicht es, wenn der neue Kübel im Schnitt 20 cm mehr Durchmesser als der Ballen hat.
Auch wenn Bananen vergleichsweise viel Wasser benötigen, brauchen Pflanzloch und Topf eine gute Drainage. Der Topf braucht natürlich ein oder mehrere Abflusslöcher. Zur Drainage kann auch etwas Granulat, Schotter oder Poroton unterhalb des Ballens eingesetzt werden. Nach dem Einsetzen des Ballens wird Pflanzloch oder Topf mit Erde aufgefüllt, die dann fest angedrückt oder fest gestampft wird. Danach wird kräftig angegossen. Beim Kübel sollte man diesen erst auf seinen Platz stellen, bevor man gießt, damit man das Wasser nicht mitschleppen muss.
Die Überwinterung
Wenn man Bananenstauden pflanzen will, muss man die Bananen nach der Pflanzung auch ordentlich gießen. Im Frühjahr bei Wärme und Sonne wird sie austreiben und mit Glück später blühen. Doch irgendwann naht der Winter, in dem die Banane vor Frost geschützt werden muss. In kälteren Regionen sollte man die Banane in ein kühl bis mild temperiertes Winterquartier stellen. Dort, wo die Bananenstauden Pflanzen im Freiland gedeihen, muss ein etwas aufwändiger Frostschutz für die eingepflanzten Bananenstauden konstruiert werden.
Um den Wurzelstock vor Frost zu schützen, wird ein Gatter oder Zaun um die Bananenpflanzen gesetzt. Dann werden im späteren Herbst die Blätter auf halber Höhe abgeschnitten, so dass sie etwas unterhalb der Gatterhöhe sind. Dann füllt ihr das Gatter mit dämmenden Material vorsichtig auf. Dämmendes Material können Laub, Stroh und Reisig sein. Der Wurzelstock muss komplett eingepackt sein, damit von keiner Seite Frost an die Wurzeln gelangt. Im Frühjahr könnt ihr den Schutz entfernen, wenn der Frost vorbei ist.
Literatur: Christoph und Maria Köchel - Kübelpflanzen: Der Traum vom Süden, München 2003
Hallo
Auf meiner Terasse in Südspanien habe ich Kakteen in Kübeln gepflanzt.
in den Dorfgärten sind immer Kakten gepflanzt
die Temperaturen können im Winter nachts schon mal 2° bis 3° + haben.
Entgegen der Lehrmeinungen wachsen meine Kakteen gerade im Winter und haben im Sommer eine Wachstumspausse.
ich denke es gibt auch genügend ,,winterharte,, Kakteen für den Mediteranen Garten in Deutschland, sie sehen gut aus, sind pflegeleicht, gehören ebenso dazu und sollten auchmal erwähnung finden.
M f G
A. Stumpf
Hallo Herr Stumpf,
vielen Dank für die nette Nachricht und den guten Tipp. Ich nehme das gerne auf. Vor einiger Zeit habe ich in Nordhessen sogar einen Feigenkaktus draußen gesehen. Das ist doch schon einmal ein Anfang ?
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth