Zu den dekorativsten Zierpflanzen in heimischen Gärten zählt Indisches Blumenrohr, Canna, das eine Wuchshöhe von 2 m erreichen kann und trauben- beziehungsweise rispenförmige Blüten hervorbringt. Diese können in den verschiedensten Farben auftreten: Gelb, Orange, Rosa – selbst mehrfarbige Varianten sind möglich. Neben ihrer auffälligen Blütenfarbe besticht die Canna durch ihre lange Blütezeit: von Juni bis Oktober bringt sie immer wieder neue Blüten hervor, so dass sie selbst dann noch erstrahlt, wenn andere Pflanzen bereits in der Agonie liegen. Leider ist Indisches Blumenrohr etwas pflegeintensiv, so dass es seitens des Gartenbesitzers Zeit und Mühe bedarf, um jahrelang immer wieder aufs Neue Freude an der Zierpflanze zu haben.
Inhaltsverzeichnis
- Indisches Blumenrohr- Canna – Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes
- Standort
- Canna mag keine nassen Böden
- Anzucht im Haus
- Indisches Blumenrohr pflanzen
- Kübelhaltung
- Vermehrung durch Teilung der Knollen
- Vermehrung durch Aussaat
- Pflege – Tipps
- Indisches Blumenrohr Schneiden
- Überwintern
- Schädlinge und Krankheiten
Indisches Blumenrohr- Canna – Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: sonnig, notfalls halbschattig; windgeschützt; wenn möglich regengeschützt
- Boden: durchlässig, sandig, leicht, pH-neutral
- Anzucht: im Februar in Pflanzgefäßen im Haus; dreimal so tief in die Erde, wie Rhizome groß sind; hell und warm stellen; erst gießen, wenn sich erste Triebe zeigen
- Pflanzen: nach den Eisheiligen an Ort und Stelle; Pflanzloch dreimal so tief wie Rhizom groß ist; Pflanzabstand einhalten
- Kübelhaltung: tiefen und stabilen Kübel auswählen; 10 cm Pflanzgranulat einfüllen; mit Blumenerde auffüllen; Rhizom einsetzen; erst gießen, wenn sich Blätter zeigen
- Vermehrung: Rhizome nach Überwinterung teilen und in die Erde bringen; Saatgut im Dezember/Januar oder März in Töpfe aussäen und im Haus vorziehen
- Gießen: nicht austrocknen, nicht zu nass stehen; morgens und abends gießen
- Düngen: Hornspäne oder Kompost bei der Pflanzung in die Erde einarbeiten; im Spätsommer wiederholen
- Umtopfen: nicht notwendig
- Schneiden: nicht notwendig; Verblühtes abschneiden
- Überwinterung: nicht winterhart; im Oktober auf 5 cm Länge einkürzen; Rhizome ausgraben und im Haus überwintern lassen
- Schädlinge: Schnecken; Weiße Fliege
- Krankheiten: Pilze; Viren
Wissenswertes
Beim Indischen Blumenrohr handelt es sich um die einzige Gattung der Familie der Blumenrohrgewächse, welche aus über 1.000 Sorten besteht. Ursprünglich war die Sumpfpflanze in Mittel- und Zentralamerika beheimatet, doch bereits seit mehreren Jahrhunderten wird sie auch in Europa kultiviert. Cannas erreichen Wuchshöhen zwischen 50 cm und 2 m sowie Breiten von 60 cm bis 1 m; ihre unterirdischen Rhizome können bis zu 60 cm lang werden. In Asien werden diese Rhizome zur Herstellung von Glasnudeln verwendet; geschmacklich erinnern sie ein wenig an
Süßkartoffeln.
Neben ihrer imposanten Größe bestechen die Blumenrohre vor allem durch ihre Blütenpracht: im Juni beginnen sie bereits zu blühen, und erst der erste Nachtfrost beendet diese Phase.
Die Blüten selbst sind rispen- beziehungsweise traubenförmig angeordnet, und können
- Gelb,
- Orange,
- Rosa oder sogar
- zweifarbig
auftreten. So schön Indisches Blumenrohr den Sommer über auch aussieht: es ist nicht winterhart, so dass es unabdingbar ist, jedes Jahr die Rhizome ausgegraben und im kommenden Frühjahr wieder einzupflanzen.
Standort
Cannas verschönern nicht nur jedes Blumenbeet, sondern auch Terrassen und Balkone. Bei der Wahl des Standorts ist zu beachten, dass dieser möglichst windgeschützt sein sollte. Blumenrohre, die in Kübeln gehalten werden, können beispielswiese sehr gut vor Hauswänden oder unter einem dachvorspring aufgestellt werden. Einen derartigen Schutz begrüßen auch die Blüten, da diese besonders üppig gedeihen, wenn sie keinem Regen ausgesetzt sind. Auch sollte der Standort möglichst sonnig sein; notfalls nimmt die Canna auch mit einem halbschattigen Plätzchen vorlieb.
Canna mag keine nassen Böden
Indisches Blumenrohr ist bezüglich seines gewünschten Bodens ein wenig anspruchsvoll: das Substrat darf weder zu trocken noch zu nass sein.
Optimale Bedingungen herrschen, wenn der Boden
- sandig,
- durchlässig,
- leicht und
- pH-neutral
ist. Um diese Bedingungen zu erfüllen, muss der Boden gegebenenfalls aufgearbeitet werden, was sehr gut durch Einarbeiten von Sand und Kies geschehen kann.
Anzucht im Haus
Es ist möglich, die Canna bereits im Februar im Haus in Pflanzgefäßen vorzuziehen. Diese werden mit gewöhnlicher Blumenerde gefüllt. Die Rhizome werden dreimal so tief eingepflanzt, wie sie groß sind, und an einen warmen hellen Ort gestellt, beispielsweise auf eine Fensterbank. Nun dauert es etwa drei Wochen, bis sich die ersten Triebe zeigen. Ist das der Fall, bekommen sie das erste Mal eine Wassergabe. Nach den Eisheiligen dürfen die Cannapflanzen ins Freie.
Lubera-Tipp: Damit sich Indisches Blumenrohr an die Umgebung gewöhnt, zunächst die Pflanzgefäße nur tagsüber draußen lassen und abends wieder ins Haus holen!
Indisches Blumenrohr pflanzen
Nach den Eisheiligen (Mitte Mai), wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, kann die Canna in die Erde gebracht
werden.
Beim Pflanzen sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:
- Jedes Rhizom muss mindestens drei Augen besitzen
- Die Rhizome werden in dreimal so tief in die Erde gesetzt, wie sie groß sind
- Wuchsbreite beachten! Aufgrund der extremen Ausbreitung muss auf ausreichend Platz zu anderen Pflanzen geachtet werden. Dieser sollte mindestens 30 cm betragen; bei großen Cannas ist ein Abstand von 80 cm angebracht.
Lubera-Tipp: Eine Gabe Hornspäne oder Kompost in die Erde einarbeiten.
Kübelhaltung
Es ist sehr gut möglich, die Canna im Kübel zu halten, wobei es sinnvoll ist, hierfür kleinere Sorten zu wählen.
Dabei ist einiges zu beachten:
- Pflanzgefäß muss ausreichend groß und stabil sein und unten Löcher enthalten, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann
- Den Boden des Kübels wird 10 cm hoch mit Pflanzgranulat oder Blähton bedeckt
- Als Substrat ist gewöhnliche Blumenerde vollkommen ausreichend
- Rhizom ins Pflanzgefäß einsetzen
Die Pflanzung selbst kann bereits im zeitigen Frühjahr geschehen – vorausgesetzt, dass die Indischen Blumenrohre zunächst noch im Hause verbleiben und erst nach den Eisheilgen ins Freie gebracht werden.
Achtung: Cannas werden erst dann gegossen, wenn sich erste Blätter zeigen!
Vermehrung durch Teilung der Knollen
Wer eine absolut sichere Methode zur Canna Vermehrung sucht, der sollte sich auf die Teilung der Rhizome spezialisieren:
- Nach der Überwinterung Rhizome mit einem scharfen Messer so teilen, dass jedes Teilstück mindestens drei Augen besitzt
- Ab Februar im Haus in Kübeln oder nach den Eisheiligen ins Freie auspflanzen
- Erst gießen, wenn Blätter sichtbar sind
Achtung: Es kann nicht schaden, wenn das Pflanzsubstrat leicht feucht ist, damit es nicht austrocknet – und die Rhizome gleich mit…
Vermehrung durch Aussaat
Auch ist es möglich, Indischse Blumenrohr durch Aussaat zu vermehren. Dabei muss man sich jedoch dessen bewusst sein, dass dieses Procedere nicht nur mühsam, sondern auch nicht zwangsläufig von Erfolg gekrönt ist. Das Saatgut kann entweder von bestehenden Pflanzen gewonnen oder im Fachhandel erworben werden; der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist im Dezember/Januar, jedoch kann diese auch noch im März praktiziert werden:
- Saatgut mit einer Feile anfeilen, da die Samen eine sehr harte Schale haben, was die Keimung extrem erschwert
- Samen mindestens zwei Tage lang in lauwarmem Wasser einweichen
- Pflanzgefäße mit Anzuchterde füllen
- Samen 2 cm tief in die Erde stecken, wobei die angefeilte Stelle oben liegen muss
- Pflanzsubstrat leicht anfeuchten, gleichmäßig feucht halten
- Pflanzgefäße mit Frischhaltefolie abdecken und an einen warmen, hellen Ort stellen (20-25°C, keine direkte Sonneneinstrahlung!)
Nach etwa zwei Wochen beginnen die Samen zu keimen; die Folie wird nun entfernt. Das Substrat feucht halten. Sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind (nach den Eisheiligen Mitte Mai) können die jungen Cannas ins Freie gebracht werden.
Pflege – Tipps
- Gießen: Cannas sind wie alle Sumpfpflanzen ein wenig pflegeintensiv, was ihren Wasserbedarf angeht. Zum einen dürfen sie keinesfalls austrocknen und sollten immer ein wenig feucht stehen. Zum anderen
vertragen sie keine anhaltende Nässe. Demzufolge muss der Gartenbesitzer ständig seine Aufmerksamkeit auf die Bodenbeschaffenheit richten. Optimal ist es, das Indische Blumenrohr morgens und abends zu gießen, besonders an heißen Tagen. Niemals in der prallen Sonne gießen!
- Düngen: Beim Pflanzen kann eine Gabe Hornspäne oder Kompost in die Erde eingearbeitet werden. Im Spätsommer kann diese wiederholt werden. Cannas, die in Kübelhaltung kultiviert werden, freuen sich sehr über Hornspäne, welche bereits beim Einpflanzen ins Substrat eingearbeitet werden
- Umtopfen: Ein Umtopfen ist in der Regel nicht notwendig, da die Zierpflanze jedes Jahr nach der Überwinterung eingetopft wird. Nur in jenen Fällen, in denen das gewählte Pflanzgefäß im Laufe des Sommers zu klein wird, sollte die Canna in einen größeren Kübel gepflanzt werden.
Indisches Blumenrohr Schneiden
Ein Schnitt der Canna ist nicht notwendig, jedoch sollten verblühte Blütenstände regelmäßig abgeschnitten werden. Das Blattwerk hingegen sollte so lange stehenbleiben, bis es komplett verwelkt ist, da es Nährstoffe produziert, welche für die Überwinterung lebenswichtig sind.
Überwintern
Callas können bis zum ersten Frost im Freien verbleiben. Wer jedoch auf Nummer Sicher gehen möchte, schneidet sämtliche Pflanzenteile Ende Oktober bis auf 5cm vom Boden ab. Ist dies geschehen, werden die Wurzelknollen aus der Erde geholt, wobei es sinnvoll ist, dies mit einer Grabegabel geschehen, weil dadurch die Rhizome nicht beschädigt werden.
Nun werden diese ins Haus gebracht:
- Rhizome mit den Augen nach oben in eine Kiste legen, damit sie trocknen können
- Nach einer Woche Wurzelknollen mit feuchtem Sand oder Torf bedecken
- Kiste in einen dunklen Raum stellen, in dem Temperaturen zwischen 5°C und 10°C herrschen
- Regelmäßige Kontrolle der Rhizome durchführen; sollten faule Stellen entdeckt werden, diese entfernen
- Gelegentlich die Wurzelknollen leicht mit Wasser besprühen, um eine Austrocknung zu verhindern
Lubera-Tipp: Beim Ausgraben der Rhizome weitläufig um die Canna herum stechen, da sich die jungen Wurzelknollen häufig weiter entfernt befinden.
Schädlinge und Krankheiten
- Schnecken: Sind die Blätter der Canna durchlöchert, so deutet dies auf einen Schneckenbefall hin, der leider keine Seltenheit ist. Um dem Schädling Einhalt zu bieten, sollten die Schnecken regelmäßig
eingesammelt werden. Bei sehr starkem Befall ist der Einsatz eines Pflanzenschutzmittels unumgänglich.
- Weiße Fliege: Ein Befall mit Weißen Fliegen ist daran erkennbar, dass die Schädlinge in großen Mengen davonfliegen, sobald die Pflanze berührt wird. Auch vertrocknen viele Blätter, unter denen die Weiße Fliege sitzt. Zunächst sollte versucht werden, mit dem Aufstellen von Gelbtafeln die Schädlinge zu bekämpfen; nützt diese Maßnahme nichts, muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Pilze: Cannas sind ein wenig anfällig für Pilzbefall, welcher sich zunächst durch orangefarbene Pusteln an den Blättern bemerkbar macht. Diese sinken später in das Blatt ein.
- Viren: Auch verschiedene Viren können ein Problem für das Indische Blumenrohr darstellen. Diese zeigen sich in der Regel durch starke Aufhellungen beziehungsweise Marmorierungen im Blatt. Da die Viren nicht nur die Pflanze selbst schädigen, sondern auch auf andere Gewächse übergehen, müssen betroffene Pflanzenteile umgehend abgeschnitten und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost).
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Ich habe eine tolle.canna sie ist verblüht
Wenn ich die verblühten stengel jetzt abschneide
wo schneide i h sie ab
Blüht sie nochmal
Welchen dünger nehme ich