Staunässe ist ein Begriff, der einen Überschuss an Wasser im Boden beschreibt, der nur langsam versickert. Nach starken oder langanhaltenden Regenfällen ist die Staunässe tagelang als Pfützen im Garten sichtbar. Die Ursache für Staunässe in deinem Garten kann in der Struktur des Bodens liegen. Sie tritt verstärkt auf, wenn es zudem in deiner Region mehr Wasser regnet, als verdunsten kann. Manchmal sind die Probleme aber hausgemacht, und gehen auf eine Verdichtung des Bodens zurück. Das traurige daran: Stehende Feuchtigkeit kann dazu führen, dass die Wurzeln von Pflanzen faulen. Wir möchten dir daher zeigen, wie du Staunässe vermeiden und beseitigen kannst. Für alle diejenigen, die mit Staunässe im Garten leben müssen, zeigen wir, mit welchen Pflanzen du staunasse Beete bepflanzen kannst. Bei Lubera kannst du Sumpf- und Schattenpflanzen kaufen, die Staunässe gut vertragen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Was ist Staunässe?
- Welche Bodenarten neigen zu Staunässe?
- Man unterteilt die Partikelgrössen im Gartenboden in Sand, Schluff und Ton ein
- Wie erkenne ich Staunässe?
- Zeigerpflanzen melden Staunässe im Garten
- Liste der Zeigerpflanzen für staunasse Böden
- Staunässe im Boden kann man riechen
- Verdichtete Böden erkennen
- So machst du die Spatenprobe zur Beurteilung des Bodens
- Staunässe im Garten - Ursachen und Gegenmassnahmen
- Der Boden hat einen hohen Tonanteil
- Staunässe im Tonboden beheben und vermeiden
- Der Boden ist verdichtet
- Staunässe in verdichteten Böden beheben
- Staunässe bei Kübelpflanzen vorbeugen
- So sorgst du für Drainage im Kübel oder Topf
- Welche Pflanzen bei Staunässe pflanzen?
- Liste der Pflanzen aus dem Lubera-Sortiment, die Staunässe lieben:
- Liste der Pflanzen aus dem Lubera-Sortiment, die Staunässe zeitlich begrenzt vertragen
Zusammenfassung
- Staunässe im Garten ist ein Phänomen, bei dem Niederschläge zu langsam im Boden versickern.
- Staunässe hat drei Ursachen: In der Region fallen viele Niederschläge, der Bodentyp ist ein schwerer Tonboden, oder der Boden ist durch starke Belastung verdichtet.
- Eine Bodenverdichtung zu vermeiden, ist einfacher, als sie nachträglich zu beheben. Bei Regenwetter sollte dein Gartenboden weder befahren, noch betreten werden.
- Als Gegenmassnahme gegen Staunässe fördere mit Flächenkompostierung den Humusaufbau und aktiviere das Bodenleben.
- Ein bereits verdichteter Boden wird mit Grabegabel oder Grubber mechanisch aufgelockert. Dabei werden Zuschlagstoffe wie grober Sand oder ähnliches in den Boden eingearbeitet.
- Staunässe führt bei Pflanzen, die nicht an Nässe angepasst sind, zum Ersticken und Absterben der Wurzeln. Im dauerhaft staunassen Garten setzt du daher auf Pflanzen, die mit stehender Nässe zurechtkommen.
- Durch Staunässe gefährdete Topfpflanzen, pflanzt du in gut drainierte Erde, du giesst sie entsprechend seltener, und rückst sie bei Dauerregen schützend unter einen Dachüberstand.
Was ist Staunässe?
Staunässe ist ein Phänomen, bei dem Niederschlag nur langsam im Boden versickern kann. Nach ausgiebigem Regen staut sich das Wasser in der Erde oder an der Erdoberfläche.
Während ein gewisser Wasseranteil im Boden normal und erwünscht ist, führt stauende Nässe zu Schlammbildung und Fäulnis. Stehendes Wasser führt bei denjenigen Pflanzen, die an solche Umstände nicht angepasst sind, zum Erstickungstod. Sie brauchen den Sauerstoff, den sie über die Wurzeln aufnehmen, für ihren Stoffwechsel. Im stehenden Wasser sind sie von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten, und leiden schliesslich unter absterbenden Wurzeln.
Welche Bodenarten neigen zu Staunässe?
Die Ursache für Staunässe finden wir meist unter der Erdoberfläche. Je nach Zusammensetzung eines Gartenbodens kann dieser aus mehr oder weniger wasserleitfähigen Erdschichten bestehen. Während Sand oder Schluff für Wasser gut durchlässig sind, kann es Schichten aus Ton nur schwer passieren. Grund dafür ist die Partikelgrösse dieser Böden. Je kleiner die Partikel in einem Boden, desto dichter gepackt liegen sie vor. Zwischen sehr kleinen Bodenpartikeln ist nur wenig Platz, durch das sich Wasser einen Weg bahnen kann. Nach heftigen Regenfällen und tauendem Schnee ist Staunässe in diesen Böden die Folge.
Man unterteilt die Partikelgrössen im Gartenboden in Sand, Schluff und Ton ein
- die groben Partikel im Kiesboden weisen einen Durchmesser zwischen 2 mm und 63 mm auf.
- die Partikel im Sandboden haben einen Durchmesser zwischen 0,063 mm und 2 mm
- die Partikel im Schluffboden haben einen Durchmesser von 0,063 mm – 0,002 mm
- die sehr feinen Partikel im Tonboden haben einen Durchmesser < 0,002 mm
Im Lehmboden, der häufig in den Gärten anzutreffen ist, kommen alle drei Partikelgrössen in mehr oder weniger gleichen Teilen vor.
Schluff- und Lehmböden haben eine mittlere Wasserleitfähigkeit und ein gutes Wasserspeichervermögen. Pflanzen können diese Böden gut durchwurzeln, und ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe aufnehmen.
Tonböden dagegen leiten Niederschläge nur schlecht weiter und sind auch nur schlecht durchlüftet. Pflanzen haben im Tonboden Schwierigkeiten, einen tiefreichendes Wurzelsystem auszubilden. Die Fähigkeit, Nährstoffe zu binden, ist dagegen hoch.
Kies- und Sandböden führen Wasser schnell ab, haben eine intensive Durchlüftung und eine gute Durchwurzelbarkeit. Die recht grobe Struktur der Kies- und Sandkörner hat zur Folge, dass sowohl Nährstoffe als auch Wasser nicht gut im Boden gehalten werden.
Wie erkenne ich Staunässe?
Nach ausgiebigen Regenfällen ist die Staunässe besonders leicht zu erkennen. Im Garten entstehen Pfützen im Beet und im Rasen, die erst nach Tagen langsam versickern.
Aber auch dann, wenn gerade keine Pfütze im Garten die Staunässe sichtbar macht, gibt es Möglichkeiten, mit denen du das Problem frühzeitig erkennen kannst. Staunässegefahr erkennst du mit allen Sinnen, und zwar an der Beschaffenheit und dem Geruch deines Gartenboden, und am spontan auftretenden Wildpflanzenbewuchs.
Zeigerpflanzen melden Staunässe im Garten
Dauerhafte und regelmässig auftretende Staunässe im Garten erkennst du auch an den Wildpflanzen, die deinen Garten ohne dein Zutun besiedeln. Diese Pflanzen dienen dir als Zeigerpflanzen, und geben dir wichtige Hinweise auf die Bodenbeschaffenheit im Garten.
Wir zeigen dir eine Übersicht über die wichtigsten Zeigerpflanzen für staunasse Böden in unseren Gärten. Diese Pflanzen kommen mit ständiger Nässe, oder sogar Überschwemmungen, gut zurecht, und besiedeln solche Böden daher gerne und dauerhaft.
Liste der Zeigerpflanzen für staunasse Böden
- Ackerminze (Mentha arvensis)
- Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
- Binse (Juncus ensifolius)
- Gänsefingerkraut (Potentilla anserina)
- Mädesüss (Filipendula ulmaria)
- Scharbockskraut (Ficaria verna)
- Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
- Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
- Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris)
- Wiesenknöterich (Bistorta officinalis)
- Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
Bild: Die Zwerg-Binse (Juncus ensifolius) mag feuchte Böden, und ist daher eine Zeigerpflanze für Staunässe. Sie bedrängt die neben ihr stehenden Stauden und Rosen, die diesen Zustand bestenfalls tapfer ertragen.
Staunässe im Boden kann man riechen
Nimm den Geruch deiner Gartenerde wahr: Riecht der Boden neutral bis waldbodenartig oder eher faulig? Ein Boden beginnt zu riechen, wenn Fäulnisprozesse ablaufen. Unter Fäulnis wird die unter Sauerstoffmangel ablaufende Zersetzung biotischer Stoffe durch Mikroorganismen verstanden. Da es in einem staunassen Boden zu Sauerstoffmangel kommt, entstehen bei der Zersetzung organischer Stoffe unangenehme Gerüche.
Verdichtete Böden erkennen
Die Spatenprobe ist eine Methode, um den Grad der Bodenverdichtung festzustellen. Ein verdichteter Boden ist schlecht durchwurzelt, hat wenige Lufteinschlüsse und ist sehr kompakt.
So machst du die Spatenprobe zur Beurteilung des Bodens
- Nimm einen scharfen Spaten mit möglichst geradem Blatt. Steche damit zu einem Zeitpunkt in den Boden, an dem er weder von Dürre, noch von Dauerregen betroffen ist. Je grösser der Widerstand beim Einstechen des Spatens, desto dichter der Boden.
- Mache einen ersten Spatenstich, und werfe ihn seitlich ab. Zerfällt er krümelig, oder bleibt er kompakt?
- Hinter dem ersten Spatenstich wird nun ein Bodenblock sorgfältig ausgehoben. Dazu wird der auszuhebende Bodenblock durch seitliches und rückwärtiges Einstechen mit deinem Spaten abgegrenzt.
- Stemme nun den gesamten Bodenblock aus dem Boden hinaus, und lege ihn zur Beurteilung behutsam am Boden ab.
- Beurteile Durchwurzelung, Farbe, Geruch und Porung des Bodens.
Beurteile deine Spatenprobe. Liegt in deinem Gartenboden eine Bodengare vor? Die Bodengare beschreibt den Zustand des Bodens, der leicht bearbeitet werden kann, gut durchlüftet und durchwurzelt ist und eine mittlere Wasserleitfähigkeit aufweist. Er zeigt eine krümelige Struktur, und ist durch einen hohen Humusgehalt dunkelbraun. Die Bodenstruktur des garen Bodens ist geprägt durch den hohen Anteil organischer Materialien und Bodenlebewesen. Eine hohe Anzahl an Regenwürmern ist ein Hinweis auf einen garen Boden.
Ist dein Boden verdichtet? Dann weist der Boden deiner Spatenprobe wenige Poren auf und ist nicht krümelig. Die Wurzeln der Pflanzen reichen nur wenige Zentimeter tief und wirken spärlich. Regenwürmer sind kaum zu finden. Solche Böden sind in Neubaugebieten häufig der Fall, weil schwere Baufahrzeuge den Boden unter ihrem hohen Gewicht zusammengepresst haben. Solche Böden neigen zur Staunässe. Niederschläge werden kaum noch nach unten abgeleitet.
Staunässe im Garten - Ursachen und Gegenmassnahmen
Staunässe ist grundsätzlich auf drei Ursachen zurückzuführen:
- In der Region fallen mehr Niederschläge, als verdunstet werden.
- Der Bodentyp ist ein tonigen Schluffboden oder Tonboden.
- Der Boden ist verdichtet.
Während wir auf die Niederschlagsmenge und deren Verdunstung in der Region keinen Einfluss haben, lassen sich Bodenstruktur und der Grad der Verdichtung des Bodens positiv beeinflussen.
Der Boden hat einen hohen Tonanteil
Böden mit hohem Tonanteil kannst du leicht erkennen. Die Farbe des tonigen Bodens ist recht hell und eher gelblich-braun, seine Konsistenz ist klebrig und dicht. Mit dem Spaten lassen sich solche Böden nur schwer bearbeiten, denn der Boden lässt das Eindringen des Spatens nur mit Widerstand zu. Gehst du nach Regen durch deine Beete mit toniger Erde, hast du hinterher schwere Brocken an deinen Schuhen, die an ihnen hartnäckig kleben bleiben. Auch dein Spaten verklebt schnell, wenn du ihn in die feuchte Erde steckst.
Bei anhaltender Trockenheit wird der Boden dagegen so hart, dass er sich nur noch mit einer Spitzhacke und grosser Gewaltbereitschaft bearbeiten liesse. Schnell zeigen sich an der Bodenoberfläche die typischen Trockenheitsrisse. Regnet es endlich wieder, dringt das segensreiche Wasser nur sehr langsam zu den durstigen Pflanzen vor. Es bleibt zuerst einige Zeit als Pfütze an der Oberfläche stehen.
Tonböden können Wasser nur schlecht weiterleiten, daher bilden sich nach Regen schnell Pfützen. Man spricht bei Böden mit geringer Wasserleitfähigkeit auch von schlecht drainierten Böden. Was die Böden bei mangelnder Drainage zusätzlich beeinträchtigt, ist die geringe Luftleitfähigkeit und Luftkapazität der Böden. Ohne eine lockere Porung des Bodens können Pflanzenwurzeln schnell ersticken.
Staunässe im Tonboden beheben und vermeiden
Mit Zuschlagstoffen wie scharfkantigem, groben Sand und feinem Schotter wird der Boden sowohl für Wasser als auch für Luft durchlässiger.
Wichtig ist auch ein nachhaltiger Humusaufbau im humusarmen Tonboden. Humus hat die Fähigkeit, Wasser und Luft zu speichern, ähnlich wie ein Schwamm. Regelmässige Kompostgaben verbessern den Humusgehalt des Bodens nachhaltig.
Fördere den Humusaufbau vor allem durch die Aktivierung des Bodenlebens. Dazu lasse organisches Material wie Laub, Rasen- und gehäckselten Gehölzschnitt in den Beeten liegen. Unzählige Bodenlebewesen zersetzen die Materialien zu Humus, und arbeiten ihn tief in den Boden ein. Die Bodenaktivität macht den Boden zugleich lockerer. Bekanntester Helfer beim Umgraben und zur Bodenbelüftung ist der Regenwurm.
Der Boden ist verdichtet
Fahren schwere Fahrzeuge über einen Boden, kommt es zu einer schädlichen Bodenverdichtung. Die Wasserleitfähigkeit und die Lufteinschlüsse im Boden nehmen stark ab. Die Niederschläge werden vom verdichteten Boden kaum noch aufgenommen und auch nicht nach unten abgeleitet. Bei Starkregen kommt es zu Bodenerosion und Hochwasser. Auch der kümmerliche Pflanzenbewuchs zeigt die Bodenverdichtung an, denn ein verdichteter Boden hat eine geringe Durchwurzelbarkeit.
Staunässe in verdichteten Böden beheben
Es ist besser, eine Bodenverdichtung zu vermeiden, als sie zu beheben. Vermeide daher zukünftig, unter nassen Bedingungen deine Beete und den Rasen zu betreten oder zu befahren, um den Boden nicht weiter zu verdichten. Leider ist es für die Vermeidung des Verdichtungszustands bereits zu spät, wenn zuvor Baufahrzeuge oder Traktoren auf dem Boden unterwegs waren.
Ein bereits verdichteter Boden wird tiefgründig mechanisch aufgelockert. Die Grabegabel oder ein Grubber arbeitet Zuschlagstoffen wie scharfkantigem, groben Sand und feinen Splitt in den Boden ein, und macht ihn sowohl für Wasser als auch für Luft durchlässiger. Gleichzeitig sollte reifer Kompost in den Oberboden eingearbeitet werden, der Wasser und Luft speichert.
Nutze die Grabetätigkeiten des Regenwurms, der den Boden tiefgründig lockern hilft. Biete ihm viel organisches Material auf der Bodenoberfläche an als Nahrung an, indem du mulchst und Flächenkompostierung betreibst.
Bei der Flächenkompostierung werden organische Abfälle wie Laub, Schneideabfälle oder Rasenschnitt direkt auf den Beeten verteilt. Auch Küchenabfälle, die ansonsten in den Kompostmüll landen, lassen sich derart einsetzen. Die organischen Materialien verrotten vor Ort, und werden von den fleissig grabenden Regenwürmern in den Boden eingearbeitet. Die Tätigkeit des Regenwurms erhöht den Humusgehalt des Bodens und gräbt ihn unablässig um.
Durch die Abdeckung der Bodenoberfläche werden Auswaschungen und Verkrustung bei starken Regengüssen vermieden. Ausserdem wirken die Materialien, auf dem Boden verteilt, als vor Austrocknung schützende Mulchschicht. Wendest du die Flächenkompostierung konsequent und über Jahre an, wird der verdichtete Boden darunter wieder feuchter, humushaltiger und feinkrümelig.
Bild: Schwere Baumaschinen verdichten den Boden. Regenwasser kann kaum noch versickern. In diesem Boden haben es Pflanzen schwer.
Staunässe bei Kübelpflanzen vorbeugen
Zu Staunässe kann es auch im Topf oder Kübel kommen. Das Wasser staut sich, wenn die Kübelpflanzen zu eifrig gegossen wurden, oder die Kübel dem Dauerregen ausgesetzt waren.
In einem stark vernässten Pflanztopf bekommen Pflanzenwurzeln nicht mehr genügend Sauerstoff. Die Pflanze zeigt daraufhin gelbe, hängende Blätter, und geht schliesslich ein.
Dass deine Pflanzen im Topf an Staunässe eingegangen sind, stellst du fest, indem du deine Topfpflanzen aus dem Gefäss hebst, und den Wurzelballen begutachtest. Riecht dieser faulig, und sind die Wurzeln schwarz, weich und lösen sich bereits auf, sind sie durch den Wasserüberschusss abgestorben. Betroffene Pflanzen lassen sich für gewöhnlich nicht mehr retten.
Solange das Pflanzgefäss ein Abzugsloch aufweist, findet das Wasser zwar immer seinen Weg nach draussen, aber bei starkem Regen kommt es auf die erhöhte Abflussgeschwindigkeit an. Man spricht hier von der Wasserleitfähigkeit oder Drainage eines Bodens.
Reine Gartenerde als Pflanzerde im Kübel verschlämmt gerne. Ein gute Kübelerde enthält daher immer auch grobe Bestandteile und viel Humus, damit der Wasserhaushalt im Topf reguliert wird. Wir empfehlen daher unsere Fruchtbare Erde Nr. 1, die Kübelerde, und die Fruchtbare Erde Nr. 4 ohne Torf. Beide Erden enthalten Blähton, die für beste Drainage sorgen.
In eigenen Mischungen kannst du, neben Blähton, auch andere grobe Zuschlagstoffe nutzen. Geeignet ist feiner Kies, grober Sand oder Splitt. Die Drainagestoffe lassen sich gut aus Tontöpfen herstellen, die mit einem Hammer sehr fein zertrümmert werden. Wichtig ist nur, dass das Giesswasser und der Regen schnell genug den Weg von der Bodenoberfläche bis zum Abflussloch findet.
Den Boden der Pflanzgefässe mit einer dicken Schicht Scherben zu bedecken, wird zwar oft empfohlen, bringt für die gute Drainage aber wenig. Der üppige Bodensatz aus Scherben verkleinert im Wesentlichen nur den Raum, den die Wurzeln für sich in Anspruch nehmen können.
So sorgst du für Drainage im Kübel oder Topf
- Kontrolliere schon bei der Kübelwahl, ob die Löcher für den Wasserabzug ausreichend gross sind.
- Lasse Topfpflanzen nicht in wassergefüllten Untersetzern oder Übertöpfen stehen.
- Kontrolliere mit den Fingersitzen, ob sich die Erde noch feucht anfühlt, und giesse erst wieder, wenn die Pflanze einen Bedarf daran hat.
- Eine gewölbte Tonscherbe, über das Abzugsloch gelegt, verhindert, dass Erde den Abzug verstopft.
- Mische deiner Pflanzerde mit einem Anteil grober Zuschlagstoffe (Splitt, grober Sand, feiner Blähton…), damit Wasser schneller abfliessen kann.
Der Wasserbedarf richtet sich auch nach den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Pflanze im Kübel. Pflanzen, die an Trockenheit angepasst sind, und schnell unter zu viel Wasser an den Wurzeln leiden, giesst du entsprechend seltener. Rücke deine Töpfe bei Dauerregen schützend unter einen Dachüberstand.
Welche Pflanzen bei Staunässe pflanzen?
Solange keine Bodenverdichtung vorliegt, können Gärten, die häufig von Staunässe oder Überschwemmungen betroffen sind, mit entsprechenden Pflanzen wunderbar gestaltet werden. Für jeden Standort gibt es in der Natur die passende Pflanze – auch für Staunässe.
Dabei lassen sich die Pflanzen in zwei Gruppen unterteilen. Es gibt solche, die Nässe lieben, und andere, die Nässe ertragen, solange sie davon nur eine zeitlang betroffen sind.
Liste der Pflanzen aus dem Lubera-Sortiment, die Staunässe lieben:
Blumenbinse (Butomus umbellatus)
Teich-Simse (Scirpus lacustris)
Kolbenblütiger Kalmus (Acorus calamus)
Breitblättriger Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
Amerikanischer Froschlöffel (Alisma parviflora)
Weissgestreifte Teich-Simse (Scirpus lacustris 'Albescens')
Zungen-Hahnenfuss (Ranunculus lingua)
Breitblättriges Pfeilkraut (Sagittaria latifolia)
Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum)
Zwerg-Binse (Juncus ensifolius)
Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
Bach-Minze (Mentha aquatica)
Sumpf-Iris (Iris pseudacorus, I. ensata)
Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris)
Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
Sumpfiris- Arten (Iris versicolor und Iris ensata)
Bachbunge (Veronica beccabunga)
Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris)
Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
Sumpf-Farn (Thelypteris palustris)
Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)
Beobachte deinen Garten. Wie häufig steht dein Garten unter Wasser? Vielleicht tritt die auffällige Nässe nur im Winter und Frühjahr auf? Sind nur einzelne Gartenbereiche betroffen?
Was wir in den Gärten beobachten, ist die überregionale Zunahme von Wetterextremen. Viele Standorte leiden daher unberechenbarer Weise das eine Mal unter stauender Nässe, und das andere Mal unter Trockenheit. Hier sind Pflanzen gefragt, die beide Extreme wegstecken. Welche Gartenpflanzen die Bedingungen ertragen, lernen wir aktuell besser kennen. Daher ist folgende Liste den Pflanzen gewidmet, die trotz einem Wechsel aus Vernässung und Dürre noch immer in unseren Gärten stehen. Sie muss aber sicherlich mit der Zeit und mit neuen Erfahrungen angepasst werden.
Liste der Pflanzen aus dem Lubera-Sortiment, die Staunässe zeitlich begrenzt vertragen
Pimpinelle (Sanguisorba minor)
Wiesenknopf-Arten (Sanguisorba hakusanensis, S. officinalis, S tenuifolia)
Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
Goldschuppen-Farn (Dryopteris affinis)
Weicher Frauenmantel (Alchemilla mollis)
Heimischer Waldmeister (Galium odoratum)
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna)
Teppich-Spiere (Astilbe x chinensis var. pumila)
Japan-Segge (Carex morrowii)
Günsel (Ajuga reptans)
Wald-Marbel (Luzula sylvatica)
Wiesen-Iris (Iris sibirica)
Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum)
Ahornblatt (Mukdenia rossii)
Etagen-Primel-Arten (Primula beesiana, P. bulleyana)
Hortensie (Hydrangea arborescens)
Wald-Geissbart (Aruncus dioicus)
Gold-Felberich (Lysimachia punctata)
Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)
Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)
Moosbeeren (Vaccinium macrocarpon)