Die Spinnenblume bietet farbenfrohe, außergewöhnliche Blüten bis in den Herbst hinein
Ein Spätblüher, der im Garten und auf dem Balkon von Juli bis hin zum ersten Frost seine üppigen und außergewöhnlichen violetten, rosafarbenen und weißen Blüten zeigt und hervorragend als Schnittblume geeignet ist, das ist die Spinnenblume, botanisch auch als Tarenaya hassleriana, Cleome pungens, Cleome spinosa oder Cleome hassleriana bekannt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Spinnenblume bietet farbenfrohe, außergewöhnliche Blüten bis in den Herbst hinein
- Die Spinnenblume (Tarenaya hassleriana) – die wichtigsten Fakten
- Spinnenblume – Standort und Boden
- Spinnenblumen pflanzen und aussäen
- Pflege der Spinnenblumen (Tarenaya hassleriana)
- Spinnenblume (Tarenaya hassleriana) Vermehrung
- Spinnenblume überwintern
- Spinnenblume Schädlinge und Krankheiten
- Spinnblume Giftigkeit
- So kommt die Spinnenblume am besten zur Geltung
- Wer es gern bunt mag, sollte auf die Spinnenblume nicht verzichten
Allen Pflanzenliebhabern, die keine Freunde der achtbeinigen Krabbelgesellen sind, sei gleich zu Anfang gesagt, die Spinnenblume trägt ihren Namen nicht etwa deshalb, weil sie Spinnen anlocken würde, sondern weil die langen, dünnen Staubblätter, die aus den farbenprächtigen kleinen Blüten weit herausragen, an Spinnenbeine erinnern.
Die Spinnenblume (Tarenaya hassleriana) – die wichtigsten Fakten
- Heimat: ursprünglich in Süd-Amerika beheimatet, vor allem in Brasilien, Paraguay und Argentinien.
- Wissenschaftlicher Name: Tarenaya hassleriana
- Ordnung: Brassicales (Kreuzblütlerartige)
- Standort: die Pflanze liebt einen sonnigen Standort.
- Wuchshöhe: die Wuchshöhe beträgt etwa 80 bis 100 Zentimeter, in Einzelfällen kann die Spinnenblume auch 150 Zentimeter hoch werden.
- Einjährig: die Spinnenblume ist eine einjährige Pflanze.
- Pflanzung: besonders gut für Beete und Rabatten Bepflanzung geeignet, aber auch als Kübelpflanze sehr gut geeignet.
- Dornen: die Spinnenblume hat spitze Dornen, die unter den Blüten versteckt sind.
- Eignung als Schnittblume: sehr gut als Schnittblume geeignet, da sie sich lange in der Vase hält.
- Pflege: Spinnenblumen sind blühfreudig und anspruchslos und können auch von Gartenanfängern leicht kultiviert werden.
- Giftigkeit: die Samen der Spinnenblume sind giftig für den Menschen.
Spinnenblume – Standort und Boden
Der ideale Standort und Boden für die Spinnenblume
Wie die meisten Blüh- und Sommerpflanzen aus den wärmeren Regionen der Erde ist auch die Spinnenblume ein absoluter Sonnenanbeter. Zwar gedeiht sie auch im Halbschatten, wer aber in den Genuss der ganzen Blütenvielfalt der Spinnenblume kommen möchte, sollte ihr im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse ein möglichst sonniges und warmes Plätzchen zuweisen.
Weitere Ansprüche der Spinnenblume an ihren Standort und den Boden
- Schutz vor Wind: möglichst windgeschützt, damit die empfindlichen Stängel nicht brechen.
- Südseite: an der Südseite nahe einer schützenden Mauer fühlt sich die wärmeliebende Spinnenblume besonders wohl.
- Boden: die Spinnenblume braucht einen durchlässigen und leichten Boden.
- Nährstoffe: die Spinnenblume benötigt viele Nährstoffe, die dem Boden am besten durch eine Beimischung von Kompost oder Stallmist zugeführt werden.
- Staunässe vermeiden: die Spinnenblume ist anfällig für Staunässe. Bei Pflanzung im Kübel muss daher unbedingt auf eine gute Drainage, im Freiland auf einen durchlässigen, nicht zu schweren Boden geachtet werden. Zu fester Boden sollte mit Sand aufgelockert werden.
Spinnenblumen pflanzen und aussäen
Bei der Spinnenblume handelt es sich um eine einjährige Pflanze. Das bedeutet, die Pflanze stirbt im späten Herbst nach der Blüte und muss im nächsten Frühjahr neu gepflanzt oder ausgesät werden.
- Die Pflanzen sind im Handel nur selten vorgezogen erhältlich, die Pflanzung geschieht daher in den allermeisten Fällen durch Aussaat.
- Zum Aussäen können gesammelte Samen der eigenen Spinnenblumen verwendet werden, im Handel sind aber auch verschiedene Sorten erhältlich.
- Sollen die Samen aus eigenen Pflanzen gewonnen werden, sollten sie erst geerntet werden, wenn die Samenschoten fest und trocken geworden sind. Für die Ernte sollte man daher einen trockenen, am besten sonnigen Tag auswählen, um sicher zu gehen, dass die Samen später nicht faulen.
- Bis zur Aussaat im Frühjahr sollten die Samen an einem dunklen, trockenen Ort aufbewahrt werden.
- Mit der Aussaat kann bereits Ende Februar oder Anfang März begonnen werden.
Was sollte man beim Anzüchten beachten?
Die Samen werden in Anzuchterde gelegt und nur dünn mit Erde bedeckt. Die Temperatur sollte etwa 18 bis 20° C betragen und der Standort sollte möglichst hell und sonnig sein. Am besten eignet sich eine zur Südseite gelegene Fensterbank. Bis zur Keimung kann man eine Folie über die Anzuchtgefäße ziehen, um für ein feuchtes und warmes Klima zu sorgen, jedoch muss man dabei aufpassen, dass sich kein Schimmel bildet.
Die Samen der Spinnenblume keimen recht schnell, sie sollten nun regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber feucht gehalten werden und ab einer Größe von etwa sechs bis acht Zentimetern können sie vereinzelt werden.
Lubera-Tipp: Ins Freiland sollten die jungen Spinnenblumen erst gepflanzt werden, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, also meist nach den Eisheiligen im Mai. Werden mehrere Spinnenblumen zusammen gepflanzt, sollte der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen etwa 40 Zentimeter betragen.
Pflege der Spinnenblumen (Tarenaya hassleriana)
Die Spinnenblume ist eigentlich eine anspruchslose Pflanze, die nicht viel Pflege braucht. Wichtig ist, dass sie nicht zu viel gegossen wird, denn übermäßige Feuchtigkeit und Staunässe verträgt sie nicht gut. Etwas besser kommt sie dagegen mit Trockenheit klar.
Die Spinnenblume sollte am besten regelmäßig und nicht zu stark gegossen werden, damit sie weder austrocknet noch nasse Füße bekommt, im Zweifelsfall aber lieber weniger als mehr.
Im Kübel oder bei sehr schweren und undurchlässigen Böden ist daher eine Drainage unabdinglich, im Kübel sollte dazu eine Schicht Kieselsteine oder Tonscherben unter das Pflanzsubstrat geschichtet werden und auch auf Untersetzer oder Übertöpfe, aus denen das Wasser nicht ablaufen kann, sollte wie bei allen nässeempfindlichen Pflanzen verzichtet werden.
Lubera-Tipp: Beim Auspflanzen Im Freiland empfiehlt es sich, den schweren Boden durch Beimengung von Kieseln oder Schotter und Untermischen von Sand durchlässiger zu machen.
Im Frühjahr beim Auspflanzen sollte dem Boden Dünger und Nährstoffe zugefügt werden, am besten durch das Untermischen von Kompost, kompostiertem Stallmist oder Hornspänen. Im Lauf des Sommers kann dem Gießwasser hin und wieder etwas Flüssigdünger zugefügt werden.
- Pflanzung der Spinnenblume im Kübel
Wird die Spinnenblume im Kübel oder nahe einer Hauswand gepflanzt, muss unbedingt auf das Platzbedürfnis der Pflanze geachtet werden. Pflanzkübel und andere Gefäße sollten etwa einen Durchmesser von 50 Zentimetern pro Spinnenblume aufweisen und ein Abstand von 40 bis 50 Zentimetern sollte auch zur nächsten Hauswand eigehalten werden.
Während der Blüte sollten ausgeblühte Pflanzenteile regelmäßig ausgeputzt werden, um die Spinnenblume dazu anzuregen, weitere Blüten zu bilden. Ein weiteres Zurückschneiden der einjährigen Pflanze ist nicht notwendig.
Lubera-Tipp: Will man Samen aus der eigenen Spinnenblume ernten, sollte man zum Ende der Blütezeit hin einige Blütenstände stehen lassen.
- Mit der Spinnenblume sollte behutsam umgegangen werden
Mit den sehr brüchigen Stängeln der Spinnenblume sollte man sehr behutsam umgehen. Sie brechen sehr leicht ab und sollten daher vor allem bei Solitärpflanzen mit Pflanzstäben stabilisiert werden. Beim Handling der Pflanze ist allerdings etwas Vorsicht geboten, denn die Stängel sind unterhalb der Blüten mit Dornen bewehrt.
Auch der Hautkontakt mit einigen Pflanzenteilen kann unangenehme Folgen haben und zu entzündlichen Reaktionen der Haut führen. Zur Pflege der Spinnenblume sollten daher Handschuhe getragen werden und das Berühren der Dornen sollte vermieden werden.
Spinnenblume (Tarenaya hassleriana) Vermehrung
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Vermehrung der Spinnenblume durch die Aussaat von Samen, die leicht von der eigenen Pflanze gesammelt werden können. Die Aussaat von Spinnenblumen ist in den allermeisten Fällen erfolgreich und aus den meisten Samen entwickeln sich ohne Probleme kräftige, blühfreudige Pflanzen.
Da die Spinnenblume viele Bienen und Insekten anzieht, neigt sie auch durchaus dazu, sich selbst zu vermehren, vor allem, wenn sie an warmen und geschützten Orten blüht, wo die Samen ohne Schaden zu nehmen überwintern können.
Spinnenblume überwintern
Als einjährige Pflanze stirbt die Spinnenblume im späten Herbst ab sobald der erste Frost einsetzt. Sie ist sehr kälteempfindlich und sobald die Temperaturen fallen, stellt sie die Blüte ein und geht ein. Ein Überwintern ist auch im Haus nicht möglich.
Spinnenblume Schädlinge und Krankheiten
Die Spinnenblume ist robust und neigt nicht zu spezifischen Krankheiten oder dem Befall mit Schädlingen. Zu einem Blattlausbefall kann es jedoch trotzdem immer kommen, daher sollte man die Pflanze am besten regelmäßig kontrollieren. Ein leichter Befall lässt sich sehr gut mit Wasser abspülen. Vereinzelt kann es vor allem bei Kübelpflanzen zu Raupenfraß an den Wurzeln kommen.
Spinnblume Giftigkeit
Ein kleiner Wermutstropfen – die Giftigkeit der Spinnenblume
Der einzig negative Punkt, der sich für die Spinnenblume in die Waagschale legen lässt, ist ihre Toxizität. Das betrifft in erster Linie die Samen, die für den Menschen giftig sind.
In ihnen befinden sich Senfölglykoside wie zum Beispiel Glucocapparin, die auch in Gemüsesorten wie beispielsweise Kohl, Rettich und Kresse vorkommen. In kleinen Mengen haben die Senfölglykoside einen durchaus heilkundlichen Effekt und werden sogar in der Krebstherapie eingesetzt.
Der Verzehr von Samen der Spinnenblume hat jedoch keinerlei heilende Wirkungen, sondern kann im Gegenteil dafür sorgen, dass medizinische Maßnahmen wie die Einnahme von Aktivkohle oder das Auspumpen des Magens notwendig werden. Allerdings sind recht große Mengen an Samen nötig, damit es beim Menschen zu Vergiftungserscheinungen kommt. Vorsicht sollte man jedoch walten lassen, wenn Kinder und Haustiere Zugang zu den Pflanzen haben.
So kommt die Spinnenblume am besten zur Geltung
- Spinnenblume: gute Begleiter im Freiland
Es gibt einige Pflanzen, in deren Gesellschaft die Spinnenblume besonders gut zur Geltung kommt, und da sie aufgrund ihrer empfindlichen und leicht brechenden Stängel immer einen gut geschützten Standort braucht, eignet sie sich sehr gut als Lückenfüller.
Dabei sollte sie immer mit Pflanzen kombiniert werden, die ähnliche Bedürfnisse haben, wie zum Beispiel:
- Fackellilien
- Schmuckkörbchen
- Verschiedene Gräserarten
- Ringelblumen
- Rittersporn
Auch die Anpflanzung mehrerer Spinnenblumen sorgt für Schutz und bietet einen schönen Anblick, den man je nach Geschmack bunt oder einfarbig gestalten kann.
- Mit diesen Blumen lässt sich die Spinnenblume gut in der Vase kombinieren
In der Vase kommt die Spinnenblume, die eine sehr gute und langlebige Schnittblume ist, am besten in Kombination mit diesen Blumen zur Geltung:
- Rittersporn
- Fuchsschwanz
- Rote Dahlien
- Rosen
Wer es gern bunt mag, sollte auf die Spinnenblume nicht verzichten
Liebhaber üppiger und etwas außergewöhnlicher Blüten kommen um die Spinnenblume kaum herum. Mit ihren leuchtenden Blüten, in vielen Farbschattierungen zwischen dunklem Violett, Rosa und Weiß bieten sie bis spät ins Jahr hinein einen schönen Anblick und die robusten und anspruchslosen Pflanzen sind auch von nicht so versierten Hobbygärtnern leicht zu pflegen.
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