Immer mehr Hausbesitzer tendieren dazu, eine Regenwasserzisterne auf ihrem Grundstück zu installieren und dort Regenwasser zu sammeln. Gründe hierfür sind überwiegend im finanziellen Bereich zu finden: das Regenwasser gibt es kostenlos, während Leitungswasser nicht nur per se bezahlt werden muss, sondern zudem auch noch für dessen Entsorgung Kosten anfallen. Wer die räumliche Möglichkeit, kommt so schnell auf den Gedanken, sein Regenwasser zu sammeln. Doch Vorsicht: vor einer derartigen Installation sollten die Kosten gründlich durchgerechnet werden, denn nicht immer ist der Einbau einer Regenwasserzisterne tatsächlich rentabel. Dies vor allem nicht, wenn er von einem Unternehmen durchgeführt wird. So sollte gründlich überlegt werden, ob es nicht sinnvoller sei, eine Regenwasserzisterne selber zu bauen.
Inhaltsverzeichnis
- Regenwasserzisterne selber bauen – Tipps für Schnellleser
- Was ist eine Regenwasserzisterne?
- Wie funktioniert eine Regenwasserzisterne?
- Welche Arten von Regenwasserzisternen gibt es?
- Welche Vorteile bietet eine Regenwasserzisterne?
- Hat eine Regenwasserzisterne auch Nachteile?
- Welche Größe sollte die Zisterne haben?
- Für wen lohnt sich die Anschaffung einer Zisterne?
- Welches Zubehör ist für eine Regenwasserzisterne notwendig?
- Welche Kosten entstehen für eine Zisterne?
- Regenwasserzisterne selber bauen oder vom Fachmann erreichten lassen?
- Muss eine Regenwasserzisterne gereinigt werden?
Regenwasserzisterne selber bauen? – Anleitung von Gartenbista
Regenwasserzisterne selber bauen – Tipps für Schnellleser
- Definition: unterirdisch eingebauter Behälter zum Sammeln von Regenwasser
- Vorteile: Kostenersparnis; Umweltschutz; Regenwasser ist kalkfrei
- Nachteile: bei richtiger Handhabung keine
- Größe: abhängig von Wasserbedarf des Haushalts, nutzbaren Dachflächen, geographischer Lage
- Arten: Beton; Kunststoff
- Material: Tank; Filter; Ansaugsieb; Montagematerial
- Kosten: abhängig von Größe, Material und Einbau
- Reinigung: erst, wenn Sedimentschicht höher als 5 cm ist
Was ist eine Regenwasserzisterne?
Die Begriffe „Regenwasserzisterne“ oder einfach nur „Zisterne“ sind heutzutage in aller Munde. Doch was genau ist das eigentlich? Eine Zisterne ist ein Behälter, der unterirdisch eingebaut wird, um in ihm Regenwasser zu sammeln. Dieses kann sehr gut sowohl im Hause (Toilette, Waschmaschinen etc.) als auch zur Bewässerung des Gartens verwendet werden.
In früheren Zeiten wurden vielerorts Zisternen verwendet, um Regenwasser zu speichern, erst, als die zentrale Trinkwasserversorgung ins Leben gerufen worden ist, verloren sie an Bedeutung. Mittlerweile ist es jedoch so, dass das Trinkwasser sehr teuer geworden ist. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich immer mehr Menschen auf die Zisternen zurückbesinnen und diese Art der Regenwassernutzung und Wasserspeicherung wieder praktizieren möchten.
Diese Zisternen sind in den verschiedensten Größen erhältlich. Die kleinsten Exemplare fassen 1.000 l; die größten für den Hausgebrauch konstruierten können mehrere Tausend Liter Wasser aufnehmen. Welche Größe individuell notwendig ist, ist von diversen Faktoren abhängig.
Wie funktioniert eine Regenwasserzisterne?
Das Funktionsprinzip einer Zisterne ist simpel:
- Regen fällt aufs Dach des Hauses, läuft über die Dachrinnen in Fallrohre
- In den Fallrohren befinden sich Filter, welche das Regenwasser reinigen
- Regenwasser fließt in die Zisternen, wo es gespeichert wird
Ist eine Zisterne voll, so läuft überschüssiges Wasser durch den Überlauf ab und versickert. Im Regenwassertank selbst befindet sich eine Pumpe, welche das Wasser in die Brauchwasserleitung pumpt. Diese wiederum versorgt Geräte wie beispielsweise die Toilettenspülung und die Waschmaschine innerhalb des Hauses mit Wasser; zudem erfolgt über sie die Bewässerung für den Garten.
Welche Arten von Regenwasserzisternen gibt es?
Zisternen werden unterteilt in
- Betonzisternen und
- Kunststoffzisternen.
Letztere werden bevorzugt verwenden, da sie kaum Nachteile bieten. Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass die Tanks keine Beschädigungen aufweisen und nahtlos zusammengefügt sind. Ist dies nicht der Fall, können sie leicht ein Leck bekommen und das wertvolle Regenwasser verlieren. Sie sind jedoch relativ leicht und lassen sich problemlos installieren.
Während Zisternen aus Kunststoff für nahezu jedes Grundstück geeignet sind, sind jene aus Beton etwas schwerer zu händeln: sie haben ein hohes Eigengewicht und können deshalb nur mit schweren Maschinen an den gewünschten Standort transportiert werden. Dabei ist nicht nur von Bedeutung, dass diese Maschinen vorhanden sein müssen: sie müssen auch an den Standort gelangen können. Dies bedeutet, dass die Zuwege breit und stabil genug sein müssen, um die Fahrzeuge hindurch zu lassen.
Welche Vorteile bietet eine Regenwasserzisterne?
Der größte Vorteil, der eine Regenwasserzisterne zu bieten hat, ist zweifelsfrei die finanzielle Einsparung. Verbrauchswasser ist teuer, Tendenz steigend, zudem müssen für jeden verbrauchten Liter Trinkwasser abwasserkosten errichtet werden. Diese entfallen bei der Verwendung von Regenwasser. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass es einige Zeit dauern wird, bis sich der Einbau einer Zisterne amortisiert hat.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der ökologische Aspekt. Werden Regenwasserzisternen eingebaut, so muss das Grundwasser nicht gefördert werden. Besonders in Regionen, in denen der Grundwasserspiegel sehr tief liegt, ist diese Förderung nicht nur teuer, sondern auch ein massiver Eingriff in die Natur.
Kommt es zu starken Regengüssen, so fängt eine Zisterne Jenes Wasser auf, welches nicht ablaufen kann, und kann so speziell in Überflutungsgebieten einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Last not least ist die Qualität des Regenwassers nicht zu verachten: es ist kalkfrei. Wird es in Waschmaschinen oder Toilettenspülungen verwendet, so sind diese weniger der Gefahr des Verkalkens ausgesetzt. Doch nicht nur das: viele Zierpflanzen in Haus und Garten vertragen Kalk nicht gut und sind deswegen sehr angetan davon, mit Regenwasser gegossen zu werden.
Hat eine Regenwasserzisterne auch Nachteile?
Wird eine Zisterne korrekt eingebaut, verwendet und gewartet, so hat sie keinerlei Nachteile.
Welche Größe sollte die Zisterne haben?
Ist die Entscheidung gefallen, eine Zisterne zu installieren, stellt sich die Frage, wie groß diese sein soll. Grundsätzlich ist es so, dass kleine Zisternen zwar schnell voll, aber genauso schnell wieder leer sind. Sind sie hingegen zu groß, so laufen sie nicht über. Genau solch ein Überlauf ist jedoch erwünscht, um die Hygiene der Anlage und somit des Wassers zu gewährleisten.
Wie groß eine Regenwasserzisterne individuell sein sollte, hängt darüber hinaus von verschiedenen Kriterien ab:
- Wasserbedarf des Haushalts
- Nutzbare Dachflächen
- Geographische Lage
Beim Berechnen des Wasserbedarfs des Haushalts werden die Anzahl der Personen sowie die Verbrauchsstellen im Haus berücksichtigt. Darüber hinaus sollte die Grundstücksgröße nicht vernachlässigt werden, da insbesondere für die Gartenbewässerung viel Wasser benötigt wird.
Je größer das Dach ist, desto mehr Regenwasser kann aufgefangen und genutzt werden. Bei sehr kleinen Dächern sollte überlegt werden, ob der Einbau einer Regenwasserzisterne überhaupt sinnvoll ist, oder ob eine Regentonne der größtmögliche Wasserspeicher ist.
Die geographische Lage ist in Bezug auf die unterschiedlichen Niederschlagsmengen von Bedeutung. So ist im Binnenland in der Regel mit sehr viel weniger Regen zu rechnen als in Gebirgsregionen.
Wer seine Regenwasserzisterne selber bauen und nicht von einem Fachmann erreichten lassen möchte, der sollte vorab unter Berücksichtigung dieser Kriterien die benötigte Größe errechnen. Online sind viele kostenlose diesbezügliche Tools zu finden, beispielsweise hier.
Für wen lohnt sich die Anschaffung einer Zisterne?
Prinzipiell lohnt sich eine Zisterne für jeden Hausbesitzer, sofern diese seinen Bedürfnissen angepasst ist. Es muss jedoch bedacht werden, dass es sich dabei um eine langfristige Investition handelt, die sich erst nach Jahren beziehungsweise Jahrzehnten bezahlt macht.
Auch sollte unbedingt im Vorfeld geklärt werden, ob die örtlichen Gegebenheiten den Einbau einer Zisterne zulassen: der Tank muss mindestens 60 cm tief in die Erde, damit das Wasser zwar kühl und dunkel lagern kann, aber nicht einfriert. Ein Boden, der ein derart tiefes Loch zulässt, ist also eine Grundvoraussetzung dafür, eine Regenwasserzisterne bauen zu können.
Welches Zubehör ist für eine Regenwasserzisterne notwendig?
- Tank aus Beton oder Kunststoff
- Filter, der im Wasserzulauf eingesetzt wird und größeren Schmutz abfängt
- Ansaugsieb mit Pumpe, welches dafür sorgt, dass das Wasser im hause einige Zentimeter unter der Oberfläche entnommen wird, da es dort am saubersten ist
- Montagematerial
Welche Kosten entstehen für eine Zisterne?
Die Kosten für eine Regenwasserzisterne sind abhängig von Größe und Material des individuellen Exemplars. Auch sind Zisternen, welche selbst eingebaut werden, erheblich günstiger als jene, die vom Fachmann installiert werden.
Eine kleine Zisterne ist bereits für etwa 500,- € erhältlich, große und stabile Exemplare aus Beton können einige Tausend Euro kosten. Dazu müssen noch die Kosten für das benötigte Material sowie gegebenenfalls für den Einbau gerechnet werden.
Regenwasserzisterne selber bauen oder vom Fachmann erreichten lassen?
Ein handwerklich begabter Hausbesitzer ist sicherlich in der Lage, eine Zisterne selbst zu installieren. Im Fachhandel sind komplette Bausätze erhältlich. Solch ein Komplettset enthält nicht nur die Zisterne an sich, sondern sämtliches benötigtes Montagematerial sowie Zubehör.
Beim selber Bauen ist jedoch zu beachten, dass ein derartiges Projekt mit sehr viel Arbeit verbunden ist.
Wer sich jedoch solch einen Einbau nicht zutraut, der sollte besser einen Fachmann mit dem Zisternen Bauen beauftragen. Die diesbezüglichen kosten werden zwar um einiges höher ausfallen als bei einer selbstgebauten Zisterne, jedoch erspart man sich die viele Arbeit und kann sich zudem noch sicher sein, dass der Einbau tatsächlich 100%-ig korrekt erfolgt ist.
Muss eine Regenwasserzisterne gereinigt werden?
Wird die Zisterne in der passenden Größe gekauft beziehungsweise gebaut, so ist eine regelmäßige Reinigung nicht notwendig, da sie sich durch ihre Filter von alleine reinigt.
Beachtung muss jedoch die Sedimentschicht finden, welche sich auf dem Boden der Zisterne bildet: sie ist zwar notwendig, um einen Nährboden für die Mikroorganismen zu schaffen, welche Keime im Wasser abbauen, jedoch sollte sie nicht höher als 5 cm werden. Ist dies der Fall, muss die Regenwasserzisterne komplett entleert und gereinigt werden.
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Super Artikel. Eine Regenwasserzisternen hat langfristig auf jeden Fall einen Sinn. Ich selbst nutze auch eine und bin durchaus zufrieden.
LG
Daniel