Der Europäische Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) ist auch als Falscher Jasmin, Bauernjasmin, Sommerjasmin, Gartenjasmin oder Duftjasmin bekannt. Von Mai bis Anfang Juni ist er über und über mit stark duftenden, weissen Blüten bedeckt. Diesen Blütenstrauch können Sie als Solitärgehölz oder als Heckenpflanze in einer Blütenhecke verwenden. Erfahren Sie hier, was Sie bei der Pflege beachten müssen. In unserem Gartenshop können Sie Pfeifenstrauch kaufen und sich dieses insektenfreundliche Gehölz direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung - Pfeifenstrauch
- Pfeifenstrauch ist sehr winterhart und braucht keinen Winterschutz
- Philadelphus kann bis zu 4 Meter hoch und 3 Meter breit werden, kann aber durch gezielten Schnitt kleiner gehalten werden
- Sehr insektenfreundlich
Philadelphus Herkunft
Die ursprüngliche Heimat des Pfeifenstrauchs liegt im Norden der Türkei und im Kaukasus. Dort wächst er im Busch- und Waldland auf warmen felsigen Hügeln und Geröll. Er gedeiht in der Winterhärtezone 5a. Das sind Gebiete, in denen die niedrigste Temperatur im Winter durchschnittlich zwischen -26,2 °C und -28,8 °C liegt.
Aussehen und Wuchs
Bei den Pfeifensträuchern handelt es sich um straff aufrecht wachsende Laubgehölze, deren Seitentriebe im Alter leicht überhängen. Der Falsche Duftjasmin wird 2 bis 4 Meter hoch und 1,5 bis 3 Meter breit. Er ist ein sommergrünes, laubabwerfendes Gehölz mit spitz-ovalen, grünen Blättern. Deren Oberseite ist matt und etwas rau. Die Blattränder sind gezähnt. Die Blüten sitzen in 5- bis 10-zähligen Trauben am zweijährigen Holz. Ihre 5 weissen Blütenblätter sind weiss. Sie duften besonders abends sehr intensiv und locken so Insekten als Bestäuber an, die Nektar und Pollen sammeln. Die Früchte sind unscheinbare Kapselfrüchte, die im September und Oktober reifen und ihre zahlreichen feinen Samen vom Wind verstreuen lassen. Die Gattung der Pfeifensträucher gehört zu den Hortensiengewächsen (Hydrangeaceae).
Sorten
Neben der Wildform gibt es auch verschiedene Sorten in Kultur:
Bild: 'Virginal' ist eine gefüllt blühende Form. Einige Sorten des Pfeifenstrauchs sind langsam wachsend und klein bleibend.
Bild: Der Duftjasmin 'Belle Etoile' hat einen Zuwachs von etwa 15 cm im Jahr und wird nur 150 cm hoch und ebenso breit. Dadurch ist er eine gute Wahl für kleine Gärten, Standorte unter Fenstern oder als Kübelpflanze.
Bild: Der Zwergbauernjasmin 'Little White Love' oder 'Snowdwarf' erreicht eine Höhe von ca. 100 cm bei einer Breite von 80 cm. Er kann als Bodendecker, Kübelpflanze oder als niedrige Heckenpflanze verwendet werden.
Standort für den Pfeifenstrauch
Der Pfeifenstrauch wächst gut an geschützten, sonnigen bis halbschattigen Standorten. Je sonniger es ist, desto reicher fällt die Blüte aus. An den Boden stellt dieser Blütenstrauch kaum Ansprüche. Er darf schwach sauer bis stark alkalisch sein. Den besten Wuchs zeigt der Bauernjasmin auf gleichmässig feuchten Böden. Die Blüten haben einen starken Duft. Berücksichtigen Sie das bei der Wahl des Standorts.
Pfeifensträucher pflanzen
Sträucher, die in der Baumschule im Topf herangezogen wurden, können gepflanzt werden, wenn der Boden frostfrei ist. Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Dann ist der Boden feucht und die zunehmende Wärme fördert das Wachstum der Wurzeln. Sie müssen weniger sorgfältig giessen als bei einer Pflanzung in einem trocknen, heissen Sommer.
Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so breit und doppelt so tief wie der Wurzelballen ist. Wenn der Boden sehr sandig und leicht ist, können Sie reifen Kompost oder abgelagerten Mist an der Pflanzstelle einarbeiten. Das organische Material fördert die Humusbildung und verbessert die Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Mischen Sie es unter den Erdaushub und füllen Sie das Pflanzloch damit auf, bis es nur noch so tief ist wie der Wurzelballen hoch. Setzen Sie den ausgetopften Pfeifenstrauch ein, sodass die Oberfläche des Ballens auf Höhe des Gartenbodens ist. Füllen Sie das Loch um die Wurzeln auf und drücken Sie die Erde gut an. Schlämmen Sie die Wurzeln mit reichlich Wasser gut ein.
Philadelphus pflegen
Der Pfeifenstrauch ist in Mitteleuropa völlig winterhart und benötigt keinen Winterschutz. Regelmässiger Schnitt und eine gezielte Düngung sorgen für anhaltende Blütenpracht.
Düngen
Im Frühjahr benötigt der Bauernjasmin eine Startdüngung. Bewährt haben sich dafür organische Dünger. Sie liefern nicht nur Nährstoffe, sondern fördern auch das Bodenleben und erhöhen die Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Das ist für den Duftjasmin von Vorteil, weil er gleichmässig feuchte Böden mag. Arbeiten Sie darum im März und noch einmal Mitte oder Ende Juni reifen Kompost unter den Sträuchern oberflächlich in den Boden ein. Sie können auch gebrauchsfertige Dünger wie Hornspäne oder Schafwollpellets nutzen. Der Dünger versorgt die Pflanzen während der Vegetationsperiode mit ausreichend Stickstoff, Kalium und Phosphor. Sollten sich die Blätter aufhellen und die Blattadern sich dunkel von der Blattfläche abheben, leidet der Sommerjasmin unter Eisenmangel. Diesen können Sie gezielt mit einem Eisendünger beheben.
Schnitt
Durch sein zügiges Wachstum gewinnt der Pfeifenstrauch jedes Jahr 30 bis 50 cm an Höhe. Durch gezielten Rückschnitt bleibt der Strauch in Form und blühfreudig. Er ist gut schnittverträglich und schlägt nach einem radikalen Rückschnitt schnell wieder aus. Beachten Sie aber die gesetzlichen Vorgaben zum Vogelschutz. Zwischen März und Oktober dürfen Sträucher und Bäume nicht stark zurückgeschnitten werden. Wenn Sie alle 2 bis 3 Jahre den Sommerjasmin verjüngen, sollten Sie das im Herbst oder Winter machen. Entfernen Sie dabei kranke und abgestorbene Äste und schneiden Sie dabei etwa ein Drittel der ältesten Triebe direkt über dem Boden ab. Ein leichter Korrekturschnitt zum Entfernen einzelner Äste ist auch direkt nach der Blüte im Sommer möglich.
Vermehrung von Philadelphus
Alle Sorten des Duftjasmins lassen sich vegetativ durch Stecklinge, Steckhölzer und Absenker vermehren. Stecklinge werden im Sommer aus noch frischen Trieben geschnitten und sollten 15 bis 20 cm lang sein. Entfernen Sie die unteren Blätter und eventuell vorhandene Blütenknospen. Setzen Sie die Stecklinge zu einem Drittel in ein Gemisch aus Sand und Torf oder in den Gartenboden. Wichtig ist, dass Sie das Substrat gleichmässig feucht halten und die Stecklinge vor Verdunstung schützen. Bilden sich neue Blätter, ist der Steckling bewurzelt.
Steckhölzer werden im Winter von verholzten Trieben geschnitten und sofort in den frostfreien Boden gesteckt. Sie sind 15 bis 30 cm lang und werden zu Zweidrittel in die Erde gesteckt. Aus den schlafenden Augen unter der Erde entwickeln sich Wurzeln, aus denen über der Erde Seitentriebe. Als Absenker werden im Frühjahr vorjährige Triebe verwendet. Biegen Sie sie bogenförmig zum Boden in eine Rinne und fixieren Sie sie. Dort, wo der Zweig den Boden berührt, wird er mit Erde abgedeckt und festgetreten. Bis zum Herbst bilden sich an der Stelle Wurzeln. Dann können die Absenker von der Mutterpflanze abgeschnitten und verpflanzt werden. Die Wildform des Pfeifenstrauchs kann über Samen vermehrt werden. Ernten Sie dazu die Kapseln im August oder September, bevor sie aufspringen. Lagern Sie die Saat bis zum Frühjahr trocken und kühl. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr auf der Fensterbank oder im Gewächshaus.
Krankheiten und Schädlinge an Pfeifensträuchern
Der häufigste Schädling an Pfeifensträuchern ist die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae). Sie ist eine wirtswechselnde Röhrenlaus und überwintert an den Trieben des Pfeifenstrauchs. Im Frühjahr sind die jungen Triebe dann von den Läusen völlig bedeckt. Im April werden geflügelte Läuse geboren, die auf den Sommerwirt wechseln. Die Läuse vermehren sich auf Bohnen, Ringelblumen, Clematis, Dahlien, Mohn und Kapuzinerkresse. Im Herbst kehren dann geflügelte Blattläuse auf den Duftjasmin zurück und legen dort die Wintereier. Nützlinge wie Marienkäfer, Wespen, Ohrwürmer und Vögel fressen die Läuse. Sie können mit einem scharfen Wasserstrahl von den Pflanzen gespritzt werden. Als Spritzmittel können Sie 100 g Schmierseife und 100 ml Spiritus in 5 Liter Wasser lösen.