Wie pflanze ich einen Säulenapfel oder eine Säulenbirne (Lubera® Malini®, Lubera® Pirini®, Lubera® Redini®)?
Die richtigen Sorten
Innerhalb der 'Malini'® und 'Pirini'® gibt es verschiedene Wuchs-Stärken. Letztlich ist diese gesteuert durch die Reduktion des Abstands zwischen den Knospen. Die Triebe eines 'Malini® Dulcessa'®, 'Fresco'®, 'Equilibro'® und 'Redini® Cuckoo'® haben gegenüber dem Trieb eines normalen Apfelbaums etwa eine Wuchsstärke von 50%, 'Malini® Subito'®, 'Pronto'® und 'Green Light'® sind auch ca. 35% reduziert und 'Pirini® Myway'® hat noch eine Wuchsstärke von ca. 20%.
Der säulenförmige Wuchstyp
Der säulenartige Wuchs kommt dadurch zustande, dass neben der Reduktion des Nodienabstands auch eine sehr starke Apikaldominanz vorhanden ist, die die Pflanzen vor allem nach oben wachsen lässt und so gleichzeitig die Bildung von Seitentrieben stark unterdrückt. Beide Faktoren zusammen führen zum säulenartigen Wuchstyp.
Pflanzzeit
Die Pflanzung ist ganzjährig möglich. Bei einer Herbstpflanzung (Okt. bis Dez.) sollen die Blätter vollständig von der Pflanze entfernt und der Wurzelballen vor dem Pflanzen mindestens zur Hälfte ausgeschüttelt werden. Damit wird ein guter Boden-schluss ermöglicht.
Standort/Boden
'Malini'®, 'Redini'® und 'Pirini'® brauchen Sonne bis Halbschatten, um wirklich gute Früchte auszubilden. Ansonsten können sie sich an alle Bodentypen anpassen. Die 'Pirini'® sind auf Birnensämlingen veredelt und wachsen deshalb auch auf sehr kalkhaltigen Böden (mit auf Quitte veredelten Birnen nicht möglich)
Abstand
50 - 100 cm. Will man mit den 'Malini'®, 'Redini'® und 'Pirini'® eine Art Hecke bilden, ist ein Abstand von 50 cm empfehlenswert, damit eine dichte Wand entsteht.
Wie schneide und kultiviere ich Säulenapfel- und Säulenbirnen?
Kultur Freiland
Säulenapfelbäume können gut mit anderen Pflanzen und Gartenelemen-ten kombiniert werden (mixed border) oder aber sie werden auch vielfach zu einer Hecke zusammengefasst, um abzugrenzen oder einen Raum zu umfassen. Sie brauchen min. 3 - 5 Stunden Sonne pro Tag.
Düngung Freilandkultur
- Im Pflanzjahr mit ca. 20 g Langzeitdünger düngen.
- Danach Düngung reduzieren bis gegen 0.
- Nur düngen, wenn der Baum fast kein Triebwachstum mehr zeigt und zu vergreisen droht.
Kultur im Topf
'Malini'®, 'Redini'® und 'Pirini'® eignen sich auch als schlanke, repräsentative und elegante Topfbäumchen: Der Topf sollte gut drainieren und mindestens 20, besser aber 50 l fassen. Verwenden Sie strukturstabile Kübelpflanzenerde mit etwas Sand- und Tonanteil. Über den Winter den Topf und die Pflanze an einen schattigen Ort stellen und mit viel isolierendem Material abdecken. In frostfreien Zeiten die Topferde kontrollieren und feucht halten.
Alle 3 - 5 Jahre sollte man einen 'Malini'®, 'Redini'® oder 'Pirini'® umtopfen. Der richtige Zeitpunkt ist Februar/März, bevor die Pflanze zu treiben beginnt. Falls ein grösseres Gefäss gewählt wird, sollte dieses 20 - 30 % mehr Erdvolumen fassen, alternativ wird der bestehende Wurzelballen um 30% reduziert (mit Spaten abstechen) und mit frischer Erde aufgefüllt.
Düngung Topfkultur
Düngung mit Langzeitdünger 9 - 12 Monate; pro 10 l Topfvolumen sind 20 - 30 g Langzeitdünger vorzusehen.
Früchte ausdünnen
Zu starker Fruchtansatz führt bei 'Malini'®, 'Redini'® und 'Pirini'® zu sogenannter Alternanz (ein Jahr mit sehr vielen Früchten, dann fast keine Früchte im Folgejahr). Um das zu verhindern, werden die Früchte im Juni ausgedünnt.
Ausbrechen der Seitenknospen an der Spitze
Wenn bei Säulenäpfeln oder Säulenbirnen überhaupt Seitentriebe entstehen, so wachsen sie häufig aus den Seitenknospen der Spitzen-Knospe, die im vorhergehenden Jahr am Ende des letztjährigen Triebes gebildet wurde. Dies kann ganz leicht präventiv verhindert werden, indem die Seitenknospen im Februar ausgebrochen werden.
Schnitt der Säulenbäume
Entstehen trotzdem Seitentriebe, werden sie regelmässig (Ende Juni und im Februar) und konsequent auf ca. 20 cm zurückgeschnitten; hier entsteht dann spätestens nach 3 Jahren Fruchtholz sehr nahe am Stamm.