Pfingstrosen (Paeonia) haben so viele Vorteile, dass hier kaum der Raum ist, sie alle zu nennen. Sie haben wunderschöne üppige und farbenfrohe Blüten. Sie eignen sich für deine Beete, als Schnittblumen und einige sogar als Kübelpflanzen. Sie überstehen in Mitteleuropa jeden Winter, und kennen kaum Krankheiten oder Schädlinge. Nicht einmal über die Pflege der Pfingstrosen lässt sich klagen, denn nur die Strauch-Päonien benötigen gelegentlich mal einen Schnitt. Noch unsicher, ob du Pfingstrosen kaufen und Pfingstrosen pflanzen solltest? Trau dich! Wir geben dir hier all unser Profi-Wissen. Mit unseren Tipps gelingen Stauden- wie Strauchpfingstrosen ganz einfach, und werden im Garten viele Jahrzehnte alt.
- Woher die Pfingstrosen stammen
- Staudenpfingstrosen und Strauchpfingstrosen – was ist der Unterschied?
- Die Gruppe der Staudenpfingstrosen
- Die Gruppe der Strauchpfingstrosen
- Kreuzungen aus Stauden- und Strauchpfingstrosen
- Sind alle Pfingstrosen winterhart?
- Der richtige Standort für eine Päonie
- Pfingstrosen pflanzen
- Staudenpfingstrosen pflanzen: Unsere Pflanzanleitung
- Strauchpfingstrosen pflanzen: Unsere Pflanzanleitung
- An diesem Standort solltest du keine Pfingstrosen pflanzen
- Paeonia umpflanzen
- Pfingstrosen pflanzen im Topf
- Sorten für Paeonia im Topf
- 3 Tipps für deine Paeonia im Topf
- Paeonia pflegen
- Krankheiten an Paeonia
- Staudenpfingstrose und Strauchpfingstrose pflegen: eine Übersicht
- Wie wir unsere Strauch-Päonien vermehren
- Strauchpfingstrosen-Vielfalt bei Lubera
Zusammenfassung
- Der ideale Zeitpunkt zum Pfingstrosen Pflanzen ist Oktober, da die Pflanzen dann besonders gut Wurzeln bilden.
- Der ideale Standort ist sonnig und windgeschützt und hat lockeren, durchlässigen Boden, angereichert mit Kompost.
- Meide einen Standort, wo bereits Pfingstrosen wuchsen.
- Achte auf den Pflanzabstand. Wir raten zu 100 cm für Staudenpfingstrosen und 120 bis 150 cm für Strauchpfingstrosen
- Rückschnitt: Staudenpfingstrosen im Herbst auf 5 – 10 cm zurückschneiden, und bei Strauchpfingstrosen nur abgestorbene Triebe entfernen.
- Beim Pfingstrosen Pflanzen die Staudenpfingstrosen flach pflanzen (3 – 5 cm Erde über den Knospen, und die Strauchpfingstrosen mit der Veredelungsstelle 10 – 15 cm tief setzen.) Alles gut angiessen.
- Krankheiten sind selten, gelegentlich ist Grauschimmel (Botrytis cinerea) bei feuchtwarmem Wetter möglich. Noch seltener ist ebenso Schädlingsbefall, und Ameisen auf Knospen sind harmlos.
Woher die Pfingstrosen stammen
Pfingstrosenarten stammen von wilden Paeonia-Vorfahren ab, die in den gemässigten Breitengraden rund um den Globus zu finden sind. In der Artenliste «Plants of the World Online» vom Botanischen Garten Kew Gardens werden derzeit 72 Arten anerkannt – und das hat Autorität in der Welt der Botanik. Die Spezies finden sich in Süd- und Zentral-Europa, in den gemässigten Zonen Asiens, und im Südwesten der USA und Mexikos. Die schönen Wildarten haben einfache Blüten mit deutlich sichtbaren Staubgefässen und dekorativem Laub. Sie sind auch ohne züchterische Bearbeitung sehr hübsch. Die Züchtung hat aus ihnen allerdings unglaubliche Schmuckstücke werden lassen, die weltweit begehrt sind.
Staudenpfingstrosen und Strauchpfingstrosen – was ist der Unterschied?
Die Gartenwelt unterteilt die Päonien (Paeonia) grob in zwei grosse Gruppen, und zwar die der Staudenpfingstrosen, und die der Strauchpfingstrosen.
Pflanzung und Pflege sind für die beiden Pfingstrosen-Gruppen im Garten tatsächlich ein wenig unterschiedlich – aber immer ganz einfach. Pfingstrosen pflanzen sind pflegeleicht! Wir zeigen dir, woran du sie unterscheiden kannst.
Die Gruppe der Staudenpfingstrosen
In der Gruppe der Staudenpfingstrosen finden wir die krautigen Pfingstrosen mit weichen Trieben, die im Winter oberirdisch absterben. Dieses Einziehen dient dem Schutz vor den harschen Bedingungen im Winter, und ist also eine pflanzeneigene Schutzmassnahme. Daran erkennen wir schon, dass sie sich auf kalte Jahreszeiten eingestellt haben. Die Staudenpfingstrosen für die Gärten sind also verlässlich winterhart.
Die Gruppe der Strauchpfingstrosen
Alle Strauchpfingstrosenarten stammen aus China, und werden dort als «Königin der Blumen» bezeichnet. Anders als die Staudenpfingstrosen bleiben die Strauchpfingstrosen im Winter sichtbar. Sie verlieren im Winter nur ihr Laub, behalten aber ihre verholzten Triebe. Strauchpfingstrosen werden manchmal auch als «Baumpfingstrosen» bezeichnet, obwohl das sicher übertrieben ist. Wer sich diese Bezeichnung ausgedacht hat, stand wohl neben einem der beeindruckenden Sträucher, die je nach Sorte bis zu 3 Meter hoch und bereit werden können. Solche imposanten Sträucher lassen tatsächlich ein wenig an Bäume denken.
Kreuzungen aus Stauden- und Strauchpfingstrosen
Diese Gruppe unter den Pfingstrosen ist ein Ergebnis gärtnerischer Züchtung. Sie sind eine Kreuzung zwischen Stauden- und Strauchpfingstrosen. Man nennt sie auch Intersektionelle Pfingstrosen. Die bekanntesten unter ihnen werden als Gruppe der Itoh-Pfingstrosen zusammengefasst. Sie verhalten sich wie Stauden, die jedes Jahr oberirdisch absterben. Diese Kreuzungshybriden sind oft sehr wüchsig und krankheitsresistent, sodass sie aus unserer Sicht sehr empfehlenswert sind.
Sind alle Pfingstrosen winterhart?
Die Frage, ob alle Pfingstrosen, die im Handel sind, auch winterhart sind, kann ganz klar mit ja beantwortet werden. Es ist sogar so, dass Pfingstrosen einen kalten Winter unbedingt brauchen, damit sie im Frühjahr zu wachsen beginnen. Sie sind in der Natur auf die gemässigten Zonen dieser Welt beschränkt, und dort gilt: Ohne Kältereiz keine Blüte!
Es gibt aber Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten und Sortengruppen, was den Kältebedarf und die Winterhärte betrifft. Entscheidend ist, an welchen Naturstandort sie angepasst sind. Bei den Strauchpfingstrosen vertragen – und brauchen – Paeonia rockii und die mit ihnen gezüchteten Hybriden die meiste Kälte. Einige mediterrane Staudenpfingstrosenarten dagegen wachsen lieber an etwas wärmeren, trockeneren Standorten. Winterhart sind sie in Mitteleuropa aber alle.
Der richtige Standort für eine Päonie
Pfingstrosen haben es gerne sonnig. Sie geniessen die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr, strecken sich der Maisonne entgegen und lassen sich von der Sommersonne so richtig durchwärmen. Allerdings haben es die Päonienblüten nicht so gerne, wenn sie von starken Winden zerzaust werden. Demzufolge sollte das ihnen zugewiesene Plätzchen nicht nur sonnig, sondern auch windgeschützt sein. Trockenheit macht den Paeonia übrigens wenig aus, weil sie über Speicherwurzeln verfügen.
Die meisten Pfingstrosen brauchen mindestens 8 Stunden pro Tag volle Sonne. Es gibt einige Pfingstrosen, die auch im Halbschatten gedeihen, aber das ist eine seltene Minderheit. Im Schatten werden Pfingstrosen für gewöhnlich nicht blühen, oder zumindest weniger und kleinere Blüten bilden.
Was den Säuregehalt des Bodens (PH-Wert) betrifft, so wird manchmal behauptet, dass sie einen leicht sauren bis neutralen Boden brauchen, aber tatsächlich wachsen die meisten Pfingstrosen am besten in leicht alkalischem Boden mit einem PH-Wert von etwas über 7. Die Paeonien sind halt doch Gebirgspflanzen, und lieben daher einen kalkhaltigen Boden.
Das Wichtigste beim Pfingstrosen Pflanzen ist die Drainage des Bodens. Bei anhaltender Nässe im Boden rotten ihre Wurzeln. Bleiben nach jedem Regen Pfützen in deinem Garten stehen, ist das kein guter Boden für die Paeonia.
Was du in nassen oder verdichteten Gartenböden tun kannst, ist Folgendes: Mische deine Gartenerde im Beet grossflächig im Verhältnis 3:1:1 mit reifem Kompost und Lavasplit o.ä. Strukturmaterial.
Pfingstrosen pflanzen
Wo und wie kannst du deine Pfingstrosen pflanzen?
Die beste Zeit zum Pfingstrosen Pflanzen ist der Herbst (September, Oktober), denn in dieser Zeit bilden sie von Natur aus viele neue Wurzeln. Du bekommst die Pfingstrosen von Lubera beinahe ganzjährig im Container geliefert. Stelle sie daher am besten bis zum optimalen Pflanzzeitpunkt in ihrem Container auf.
Vor der Pflanzung raten wir dazu, in den Gartenboden ausgereiften Kompost einzuarbeiten. Die Pflanzstelle kannst du nach dem Pfingstrosen Pflanzen zusätzlich mit unserem Langzeitdünger Frutilizer® 'Natürlich' aus Schafwollpellets aufbereiten. Die kleinen Schafwollkügelchen werden einfach oberflächlich in den Boden eingeharkt. Die Nährstoffe werden durch das Bodenleben über einen langen Zeitraum nach und nach pflanzenverfügbar. Soweit sind die Vorbereitungen für alle Päonien gleich. Beim Pflanzen gibt es jedoch Unterschiede zwischen Stauden- und Strauchpfingstrosen.
Der Unterschied zwischen Stauden- und Strauchpfingstrose wirkt sich auf den Pflanzabstand aus, den du einhalten solltest. Der ideale Pflanzabstand zwischen zwei Pfingstrosenpflanzen hängt von der Sorte und der Art ab. Wir geben dir aber folgende Richtwerte an die Hand.
Empfohlene Pflanzabstände für Pfingstrosen im Beet:
Für Staudenpfingstrosen sind mindestens 100 cm Pflanzabstand ideal.
Für Strauchpfingstrosen sind mindestens 120 – 150 cm Pflanzabstand ideal.
Auch für das Einpflanzen der Stauden- und Strauchpfingstrosen gibt es unterschiedliche Dinge zu beachten, wir geben dir daher angepasste Pflanzanleitungen.
Staudenpfingstrosen pflanzen: Unsere Pflanzanleitung
- Nimm die Stauden- oder Itoh-Pfingstrose aus dem mitgelieferten Container
- Befreie die Wurzeln vor dem Pfingstrosen Pflanzen leicht von der Erde, um ihr das Einwachsen zu erleichtern
- Den Wurzelstock der Staudenpfingstrose nur 3 – 5 cm mit Erde bedecken
- Kräftig angiessen
Bild: Die bodenbürtigen Triebe der Staudenpfingstrose bedeckst du bei der Pflanzung mit nur 3-5 cm Erde. Die sogenannten Itoh-Hybriden verhalten sich hier wie die Stauden-Pfingstrosen.
Nachdem die Staudenpfingstrose in dein Beet eingezogen ist, brauchst du Geduld. Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist es unwahrscheinlich, dass sich überhaupt eine Blüte bildet. Der Grund: Bevor die Staude ihre Blüten ernähren kann, muss sie im ersten Jahr ihren Wurzelballen am neuen Standort ausbilden. Im zweiten Jahr erscheinen vielleicht erste Blüten, aber erst ab dem dritten Jahr werden die Staudenpfingstrosen zeigen, wie schön sie wirklich sind. Deine Geduld wird also belohnt, und das gilt für eine Paeonia viele Jahrzehnte lang.
Strauchpfingstrose pflanzen: Unsere Pflanzanleitung
• Nimm die Strauchpfingstrose aus dem mitgelieferten Container
• Befreie die Wurzeln vor dem Pflanzen leicht von der Erde, um ihr das Einwachsen zu erleichtern
• Setze sie leicht schräg in den Boden
• Bei Strauchpfingstrosen die Veredelungsstelle 10 – 15 cm tief in die Erde setzen
• Kräftig angiessen
Bild: Hier siehst du die Strauchpfingstrose (Paeonia x suffruticosa) mit ihrer Veredelungsstelle. Sie sollte etwa 10 – 15 cm tief im Boden sitzen nach der Pflanzung.
Auch für die Strauchpfingstrose gilt: Bevor sie ihre Blüten ernähren kann, muss sie ausreichend Wurzeln am neuen Standort ausbilden. Gib deinem Pfingstrosenstrauch ausreichend Zeit, um sich zur vollen Schönheit zu entwickeln.
An diesem Standort solltest du keine Pfingstrosen pflanzen
Hier unser Rat für alle, die bereits Pfingstrosen im Garten haben: nie wieder an eine Stelle Pfingstrosen pflanzen, an der zuvor welche gewachsen sind. Eine Pfingstrose wächst gerne hundert Jahre lang gut an ein und derselben Stelle, aber wenn man sie ausgräbt und eine andere Pfingstrose an dieselbe Stelle pflanzt, wird man bald feststellen, dass sie nicht gut wächst. Sie wird kürzer bleiben und weniger Stiele und Blüten bilden. Unter Profis heisst das «Pfingstrosen-Umpflanzkrankheit». Die Ursache ist noch nicht ganz geklärt, aber Versuche haben gezeigt, dass das Problem auch nach sieben Jahren noch auftritt. Wenn du also wirklich eine weitere Pfingstrose an der gleichen Stelle pflanzen möchtest, entferne dort die alte Erde und ersetze sie durch frische.
Auch sollte der Boden keinesfalls stark durchwurzelt sein, da sich die im Vergleich zu Gehölzen recht schwachen Pfingstrosen dann nicht gut durchsetzen können.
Paeonia umpflanzen
Paeonia lassen sich, entgegen mancher Gerüchte, gut verpflanzen. Wichtig ist die Wahl des richtigen Zeitpunkts zum Umpflanzen. Idealerweise ist das der Herbst, besonders der Oktober. Muss die Päonie schon früher im Jahr umgepflanzt werden, warte möglichst bis die Blütezeit abgeschlossen ist.
Pflanze die eingewachsene Garten-Päonie wieder so tief ein, wie sie am vorherigen Standort stand.
Pfingstrosen im Topf
Ja, Pfingstrosen pflanzen im Topf ist möglich – und jetzt kommt ein Aber. Sie mögen nicht, wenn ihre Wurzeln auf Widerstand stossen, weder in einem von Gehölzen durchwachsenen Boden, noch in einem beengten Topf. Das macht sich besonders bei den tiefwurzelnden Stauden-Pfingstrosen bemerkbar. Auch die Strauch-Pfingstrosen sind nicht unbedingt glücklich, wenn sie in einen Topf gezwängt werden. So kann es passieren, dass sie sich zwar in die Höhe und Breite entwickeln, jedoch kaum Blüten hervorbringen.
Es gibt jedoch einige wenige Sorten, die im ausreichend grossen Kübel (50 x 50 cm Mindestgrösse, besser jedoch 100 x 100 cm) recht gut funktionieren. Wer also nur einen Balkon oder eine Terrasse zur Verfügung hat und dort sehr gerne im Topf Pfingstrosen pflanzen möchte, sollte sich mit diesen Sorten beschäftigen.
Sorten für Paeonia im Topf
Alternativ könnt ihr im Topf eine «normale» Pfingstrose pflanzen, diese jedoch nach zwei Standjahren ins Freiland auspflanzen.
3 Tipps für deine Paeonia im Topf
- Einen grossen Kübel von 100 x 100 cm oder grösser wählen, der unten Abflusslöcher hat
- Nährstoffreiche, durchlässige Erde verwenden
- Sonnigen, windgeschützten Standort wählen
Paeonia pflegen
Mit unseren Pflegehinweisen werden dir deine Paeonia-Schätze im eigenen Garten ganz sicher gelingen.
Nach dem Pflanzen versorge jährlich die Erde rund um die Pfingstrosen mit Kompost. Dadurch bleibt auch die Bodenfeuchtigkeit stabiler und das Bodenleben angeregt.
Ganz wichtig ist es, die Stauden-Paeonia im Herbst abzuschneiden, wenn das Laub abgestorben ist. Es hat sich gezeigt, dass das Abschneiden in einer Höhe von etwa 5 bis 10 cm über dem Boden die Botrytis-Gefahr in der nächsten Saison verringert. Entferne das abgestorbene Laub, da die Pilzsporen daran haften bleiben und sonst die neuen Triebe im Frühjahr infizieren würden.
Tipp: Ziehe nicht zu sehr an den abgestorbenen Trieben, sondern schneide sie besser ab. Die neuen Knospen für das nächste Jahr sind nämlich bereits angelegt, und wachsen direkt neben den alten Trieben. Sie können durch Ziehen statt Schneiden beschädigen werden.
Strauch-Pfingstrosen verlieren nur ihre Blätter, ihre holzigen Triebe bleiben über den Winter stehen. Zur Vorbeugung von Laubkrankheiten kannst du ihr Laub entfernen. Verholzte Pfingstrosentriebe kannst du bei Bedarf beschneiden, um sie in eine bessere Form zu bringen, und um abgestorbene Triebe zu entfernen. Dazu werden die Triebe im Spätherbst bis zur ersten Knospe heruntergeschnitten.
Krankheiten an Paeonia
Pfingstrosen sind äusserst robust und nur selten von Schädlingen betroffen. Zwar lassen sich an ihren Knospen häufig Blattläuse und Ameisen beobachten, doch diese fügen der Pflanze keinen Schaden zu. Auch Krankheiten treten kaum auf, mit einer Ausnahme: Der Grauschimmel Botrytis cinerea kann sowohl Pfingstrosen als auch benachbarte Pflanzen befallen. Besonders in feuchtwarmen Sommern mit starkem Regen besteht ein erhöhtes Risiko. Daher empfiehlt es sich, das welkende Laub im Spätsommer auf Anzeichen von Botrytis zu kontrollieren. Befallene Pflanzenteile sollten nach dem Rückschnitt sicherheitshalber im Hausmüll entsorgt werden. Erfahrungen aus dem professionellen Anbau zeigen, dass im Frühjahr weniger Botrytis auftritt, wenn die Pflanzen im Herbst nicht zu tief zurückgeschnitten werden. Ein Rückschnitt auf 7 bis 10 cm über dem Boden hat sich als vorteilhafter erwiesen als ein bodennaher Schnitt.
Staudenpfingstrose und Strauchpfingstrose pflegen: eine Übersicht
|
Staudenpfingstrosen und Itoh-Hybriden
|
Strauchpfingstrosen
|
Erscheinung im Winter
|
Sterben im Winter ab und treiben im Frühjahr neu aus
|
die holzigen Triebe bleiben im Winter stehen und verlieren ihr Laub
|
Standort
|
mindestens 8 Stunden Sonne täglich, gut durchlässiger Boden
|
mindestens 8 Stunden Sonne täglich, gut durchlässiger Boden
|
Boden
|
Sandig-lehmig, leicht kalkhaltig
|
Sandig-lehmig, leicht kalkhaltig
|
Einpflanzen
|
Staudenpfingstrosen nur 3 – 5 cm mit Erde bedecken
|
Strauchpfingstrosen tiefer setzen, 10 – 15 cm über der Veredelungsstelle
|
Schneiden
|
welkes Laub und Triebe im späten Herbst bodennah abschneiden, sie blühen an mehrjährigen Trieben
|
welkes Laub entfernen, kein jährlicher Rückschnitt nötig, sie können aber bis zur nächsten Seitenknospe heruntergeschnitten werden, sie blühen an mehrjährigen Trieben
|
Giessen
|
mässiges Giessen, lieber trockener als zu nass
|
mässiges Giessen, lieber trockener als zu nass
|
Wuchsform
|
niedrig und ausladend wachsend, 60 bis 120 cm hoch werdend
|
je nach Sorte schmal aufrecht oder ausladend, und meist zwischen 120 und 180 cm hoch, selten auch bis 3 m
|
Wie wir unsere Strauch-Päonien vermehren
Unsere Strauchpäonien bekommen wir direkt aus ihrer Heimat China. Sie werden dort veredelt, damit wir sie für euch pflanzen können.
Bei der Veredelung wird von der gewünschten Strauchpäonie ein Edelreis entnommen und auf eine andere Wurzel, auch Unterlage genannt, «aufgepfropft». Diese Art der Vermehrung wird auch Okulation genannt.
Für die vegetative Vermehrung durch Okulation ist im Juli und August der ideale Zeitpunkt erreicht, wenn sich die Rinde der Baumpfingstrosen leicht vom Holz lösen lässt. An der Unterlage wird mit dem Okuliermesser ein T-Schnitt gesetzt und anschliessend ein schlafendes Auge der gewünschten Muttersorte hinter die gelöste Rinde der Unterlage geschoben. Abschliessend wird das Auge mit einem elastischen Veredlungsband fest fixiert.
Ab diesem Zeitpunkt hat Unterlage die Aufgabe, die edle Sorte nach erfolgreicher Verwachsung mit Nährstoffen zu versorgen. Dabei verbinden sich die Gewebszellen des Edelreises mit denen der Unterlage.
Veredelte Strauchpfingstrosen müssen, wie bereits erwähnt, tief gepflanzt werden. Die Veredelungsstelle muss etwa 10 bis 15 cm unter der Erde liegen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Wurzel anstelle der veredelten Sorte eigene Triebe bildet.
Bild: Die Kunst der Paeonia-Chirurgie: So sieht die Veredelungsstelle einer Pfingstrose aus, bei der die Vermehrung durch Okulation durchgeführt wurde.
Diese Art der Vermehrung braucht viel Übung, und wird für gewöhnlich nur von Profis durchgeführt. Wenn du deine Stauden-Paeonia selbst vermehren möchtest, findest du bei uns im Lubera-Gartenbuch die besten Tipps.
Strauchpfingstrosen-Vielfalt bei Lubera
Staudenpfingstrosen sind ungeheuer vielfältig. Historisch betrachtet sind Pfingstrosen-Sorten, die mit der europäischen Paeonia officinalis gezüchtet wurden, unsere ältesten Sorten. Sie werden manchmal noch als Bauernpfingstrosen bezeichnet, weil sie in den Gärten der Gehöfte weit verbreitet waren.
Kleine Auswahl moderner und historischer Staudenpfingstrosen aus dem Lubera-Sortiment:
- Paeonia x officinalis 'Eliza Lundy'
- Paeonia x officinalis 'Rosea plena'
- Paeonia x officinalis 'Rubra plena'
Bild: Eine moderne Sorte einer Paeonia x officinalis: ‘Eliza Lundy’ ist kräftig rot, herrlich duftend und langlebig.
Aus jüngerer Zeit stammen die Staudenpfingstrosen, die mit der asiatischen Paeonia lactiflora gezüchtet wurden.
Kleine Auswahl chinesischer Staudenpfingstrosen aus dem Lubera-Sortiment
- Paeonia x lactiflora 'Soft Salmon Saucer'
- Paeonia x lactiflora 'Mackinac Grand'
- Paeonia x lactiflora 'Coral Sunset'
Auch die «Suffruticosas» (Paeonia suffruticosa), die Strauchpfingstrosen, wurden über Hunderte von Jahren gezüchtet, allerdings nicht in Europa, sondern in China und Japan. Ihre grossen Blüten öffnen sich in der Regel in Weiss über Rosa bis Weinrot. Die chinesischen Sorten haben meist halbgefüllte Blüten.
Kleine Auswahl chinesischer Sorten der Paeonia x suffruticosa aus dem Lubera-Sortiment:
- Paeonia x suffruticosa 'Wu Long Peng Shen'
- Paeonia x suffruticosa 'Yin Hong Qiao Dui'
- Paeonia x suffruticosa 'Xiang Yu'
Die japanischen Sorten blühen in der Regel weniger gefüllt, und haben einen besonders aufrechten Wuchs haben.
Bild: Japanische Sorte einer Paeonia-x-suffruticosa: Die schöne 'Shima-Nishiki' mit ihren halbgefüllten, gestreiften Blüten
Um die Farbpallette der Pfingstrosen zu erweitern, hat man viel Energie in die Züchtung von Paeonia lutea-Hybriden gesteckt. Das sind Strauchpfingstrosen, die aus der Kreuzung der gelben Wildart Paeonia delavayi var. lutea mit der Strauchpfingstrose Paeonia suffruticosa entstanden sind. Die gelbe Wildart macht es möglich: Jetzt gibt es sogar gelbe, kupferfarbene oder orangefarbene Blüten – Farben, die es bis dahin bei Pfingstrosen nur selten gab.
Bild: Paeonia delavayi var. lutea-Hybriden sind eine tolle Wahl, wenn du ungewöhnliche Farben in deinem Garten suchst. Besonders Pfingstrosen mit Gelbtönen sind selten und bringen leuchtende Akzente! Hier siehst du die beeindruckende Blüte von Paeonia x suffruticosa 'Hai Huang'.
Eine andere vielversprechende Gruppe, die Ziban Mudan-Hybriden, sind eine besondere Gruppe von Strauchpfingstrosen, die aus der Paeonia rockii (Ziban Mudan bedeutet «violett gefleckte Pfingstrose») gezüchtet wurden. Sie zeichnen sich durch eine Kombination der besten Eigenschaften von Paeonia rockii und anderen Strauchpfingstrosen (Paeonia suffruticosa) aus. Ihr Charakteristikum ist ihr dunkler Basalfleck in der Mitte der Blüte.
Bild: Kreuzungen mit der Strauchpfingstrose Paeonia rockii haben einen markantes Blüteninneres, den dunklen Basalfleck. Hier siehst du die wunderschöne Blüte von Paeonia × itoh 'Pastel Splendour'.
Itoh-Hybriden (Paeonia x itoh), auch intersektionelle Pfingstrosen genannt, sind eine Kreuzung aus Staudenpfingstrosen (Paeonia lactiflora) und Strauchpfingstrosen (Paeonia suffruticosa). Sie vereinen das Beste aus beiden Paeonia-Welten: stabile Blütenstiele, üppige Blüten und Langlebigkeit.
Kleine Auswahl an Itoh-Hybriden (Paeonia x itoh) aus dem Lubera-Sortiment: