Egal ob Rosen-Liebhaber oder Rosen-Neuling, früher oder später ist jeder, der eine Rose besitzt mit dem Thema Rosenkrankheiten konfrontiert. Oft enden Entdeckungen von Blattflecken oder kleinen Tierchen auf der Rose in reinster Verzweiflung und ein leichter Hauch von Panik macht sich breit. Was ist das denn? Ist das gefährlich für meine Rose? Stirbt meine Rose? Diese Fragen geistern oft durch die Köpfe von Rosenbesitzern, die sich noch etwas unsicher mit dem Themenfeld Rosenkrankheiten und Pflanzenschutz fühlen. Dieser Beitrag soll Dir helfen, die Krankheiten Deiner Rose zu identifizieren und abwägen zu können, wie schlimm oder harmlos sie sind. Getreu dem Motto "Vorbeugen ist besser als Heilen" erklären wir Dir, was Du am besten gegen die Rosenkrankheiten tun solltest und welche Massnahmen Du treffen kannst um einen Befall vorzubeugen. Im Lubera®-Shop kannst Du robuste und resistente Rosen kaufen und Dir diese direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung Rosenkrankheiten
- Definition - was sind Rosenkrankheiten?
- Pilzliche Schaderreger bei Rosenkrankheiten
- Vorbeugung
- Sternrusstau (Diplocarpon rosae)
- Symptome
- Behandlung
- Echter Mehltau (Sphaerotheca pannosa var. rosae)
- Symptome
- Behandlung
- Falscher Mehltau (Peronospora sparsa)
- Symptome
- Behandlung
- Rosenrost (Phragmidium sp.)
- Symptome
- Behandlung
Zusammenfassung Rosenkrankheiten
- Rosenkrankheiten werden durch pilzliche und durch tierische Schaderreger verursacht
- die meisten Rosenkrankheiten lassen sich durch vorbeugende Massnahmen vermeiden
- bevor man Rosenkrankheiten mit Pflanzenschutzmitteln behandelt, sollte man sich sicher sein, durch was die Rosenkrankheit verursacht wird
Definition - was sind Rosenkrankheiten?
Bei Rosenkrankheiten unterscheidet man zwischen Pilzkrankheiten und von tierischen Rosen Schädlingen verursachten Krankheiten. Die Symptome von Pilzkrankheiten äussern sich fast immer durch Blattflecken. Tierische Schaderreger können hingegen verschiedene Symptome hervorrufen. Diese können von zerfressenen Blüten über zusammengerollte Blätter und andere Deformierungen bis hin zum plötzlichen Absterben der Pflanze reichen.
Pilzliche Schaderreger bei Rosenkrankheiten
Pilzkrankheiten kommen in verschiedenen Formen daher, und werden oft miteinander verwechselt. Pilze werden in verschiedene Abteilungen, wie zum Beispiel Schlauchpilze (Ascomycota), Ständerpilze (Basidiomycota) oder Algenpilze (Oomycota) unterteilt. Pilze, die Rosen befallen, haben gemeinsam, dass sie die Pflanze als Wirt benutzen, um auf ihm zu leben und vor allem um ihn zur Fortpflanzung zu nutzen. Der Befall wird meistens zuerst an den Blättern sichtbar, die dann je nach Pilz verschiedene Flecken aufweisen. Oft führt der Befall zum Abwurf der Blätter.
Vorbeugung
Für alle Pilzkrankheiten kannst Du Massnahmen treffen, um den Befall vorzubeugen. Am wichtigsten hierbei ist die Luftzirkulation. Pflanze Deine Rose an einen gut durchlüfteten Standort, an dem die Luftzirkulation nicht durch Mauern, Wände oder zu dicht gepflanzte Nachbarpflanzen behindert wird. Eine gute Durchlüftung lässt sich auch durch den richtigen Schnitt Ihrer Rose erzielen. Entferne Triebe, die nach innen wachsen und solche, die sich gegenseitig im Weg sind. Auf diese Weise sorgst Du für einen lockeren, luftigen Pflanzenaufbau.
Bild: Die Rose 'Birthday' aus der Roseasy®-Reihe von Lubera® ist eine pflegeleichte Kletterrose mit reinweissen Blüten.
Stelle sicher, dass Deine Rose mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Nur gesunde Pflanzen sind in der Lage sich gegen pilzliche Rosenkrankheiten zu wehren. Neben der Grunddüngung kannst Du Deine Pflanzen mit selbst angesetzten Jauchen unterstützen und so Rosenkrankheiten vorbeugen. Ein Klassiker unter den Pflanzenjauchen ist die Brennnesseljauche. Sie kann als Naturdünger oder auch als Stärkungsmittel eingesetzt werden. Besonders gut zur Pflanzenstärkung geeignet ist eine Jauche auch Schachtelhalm (Equisetum arvense). Schachtelhalm enthält besonders viel Kieselsäure, was die Blätter und Pflanzen widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten macht. Falls Du Beinwell (Symphytum officinale) in deinem Garten kultivierst, kannst Du auch damit eine wertvolle Jauche ansetzen. Beinwell ist besonders reich an Kalium. Kalium ist der Nährstoff, der für die Zellstärkung der Pflanzen verantwortlich ist. Sind die Zellwände ihrer Pflanzen bestmöglich gestärkt, ist es schwieriger für Pilze in sie einzudringen. Gerne kannst Du auch gemischte Jauchen ansetzen, schaden kann dies in keinem Fall. Wie Du deine Jauche am besten ansetzt, erfährst Du in dieser ausführlichen Anleitung. Gebrauchsfertigen Brennnesselextrakt und Schachtelhalmextrakt kannst Du auch im Lubera-Shop erwerben.
Am einfachsten lässt sich die Anfällilligkeit von Rosenkrankheiten übrigens durch die Sortenwahl beeinflussen, wodurch Du ohne Hilfsmittel einen Befall vorbeugen kannst. Viele, gerade moderne Rosensorten, sind nicht nur nach Schönheit, sondern auch nach Widerstandsfähigkeit gezüchtet worden. Achte beim Kauf in der Sortenbeschreibung daher auf die Blattgesundheit und Robustheit. Rosensorten die besonders robust sind tragen das ADR-Siegel. Die sogenannten ADR-Rosen sind Sorten, die von der Allgemeinen deutschen Rosenneuheitenprüfung (ADR) in verschiedenen Testgärten ohne jeglichen Pflanzenschutz mehrere Jahre kultiviert, und danach bewertet werden. Nur den robustesten und gesündesten Sorten wird im Anschluss das Siegel verliehen. Doch es gibt auch Rosen, die solch einen Test gar nicht benötigen, da sie von Natur aus aufgrund ihrer Genetik resistent gegen Pilzkrankheiten wie Sternrusstau sind. Die Rosen der Gruppe Rosa rugosa, auch Kartoffelrosen oder Sylter Rosen genannt, sind so robust, dass der von vielen Gärtnern gefürchtete Sternrusstau sie gar nicht infizieren kann. Ihre Robustheit sieht man ihnen durch ihr etwas wilderes Erscheinungsbild auch an. Mittlerweile gibt es aber auch Sorten, die mit ihren hübschen, duftenden Blüten der ein oder anderen Beetrose oder historischen Rose in nichts nachstehen.
Sternrusstau (Diplocarpon rosae)
Sternrusstau gehört zu den Schlauchpilzen (Ascomycota) und ist die mit Abstand aggressivste und häufigste Pilzkrankheit bei Rosen. Sie tritt hauptsächlich im Sommer auf, doch die Blätter der Pflanzen werden meist schon bei kühleren Temperaturen infiziert, wenn ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Der Pilz benötigt Wasser, um sich zu verbreiten. Wenn die Pflanze dann im Sommer unter Trockenstress leidet, bricht die Krankheit aus. Im Spätsommer ist der Höhepunkt der Infektion erreicht und die befallenen Blätter werden abgeworfen. Auf diesen Blättern überwintert der Pilz. Im Frühjahr beginnt der Kreislauf von vorne. Der Pilz, der auf den Blättern unmittelbar unter der Rose überwintert hat, gelangt dann durch Spritzwasser erneut auf die Pflanze und kann sie infizieren. Zum Teil überwintert er auch in Knospenschuppen auf den Trieben, von wo er die Pflanze unmittelbar im Frühjahr erneut infizieren kann.
Symptome
Die Symptome lassen sich leicht erkennen. Zu Beginn des Befalls erscheinen zunächst schwarze Flecken auf der Blattoberseite, welche sich bei genauerem Hinsehen an ihren Rändern netz- oder strahlenartig ausbreiten. Flecken, welche sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, verbinden sich miteinander, sodass sie als ein, wesentlich grösserer Fleck wahrgenommen werden. Auf diese Weise erschliesst sich der Pilz nahezu die gesamte Blattoberfläche, bis das Blatt bei zu starkem Befall letztendlich gelb wird und abfällt. Neben den netzartigen Rändern der Flecken, lässt sich der Pilz ebenfalls durch einen grünen Hof, der um die Flecken herum zu sehen ist identifizieren. Der Befall beginnt im inneren Bereich der Pflanze, meist im unteren Drittel. Mit fortschreitender Infektion „wandert“ die Infektion immer weiter nach oben, bis letztendlich auch Blätter junger Triebe im oberen Drittel infiziert werden. Im Spätsommer ist der Höhepunkt der Infektion erreicht und ein Grossteil der befallenen Blätter ist bereits abgefallen. Dies kann so weit führen, dass die Pflanze um diese Jahreszeit komplett entlaubt ist. Für die Pflanze ist dies ein grosser Stressfaktor, jedoch gelingt es den meisten Rosen sich davon zu erholen und erneut auszutreiben. Geschieht solch eine Entlaubung allerdings relativ spät im Jahr, beispielsweise Mitte bis Ende September, kann es passieren, dass das neu austreibende Holz bis zum Winter nicht vollständig ausreifen kann und somit frostgefährdet ist. Dies führt ebenfalls zu einer leichteren Angreifbarkeit gegenüber anderen Schädlingen.
Bild: Sternrusstau an einem Rosenblatt.
Behandlung
Eine Behandlung bereits stark befallener Pflanzen ist bei diesem Pilz kaum möglich. Beim Sichtbarwerden erster Symptome ist er bereits tief in das Blatt eingedrungen. Da der Umwelt zuliebe auf den Einsatz von Fungiziden verzichtet werden sollte, ist es umso wichtiger durch vorbeugende Massnahmen eine optimale Ausgangssituation zu schaffen. Generell sollten sich auch Hobbygärtner beim Thema Pflanzenschutz die Mentalität "Vorbeugen ist besser als Heilen" aneignen, denn auf diese Weise lässt sich vieles von Beginn an vermeiden. Da der Sternrusstau Wasser für die Verbreitung benötigt, ist es besonders wichtig, wie oben beschrieben, für eine gute Durchlüftung der Pflanzen zu sorgen. Dadurch sorgst Du gleichzeitig dafür, dass das Laub rasch abtrocknen kann, was dem Pilz eine Infektion schwerer macht. Wähle robuste Sorten aus, empfehlen lassen sich die gegen Sternrusstau resistenten Rosen der Gruppe Rosa rugosa, auch als Kartoffelrosen bekannt. Entferne herabgefallenes Laub unter deinen Rosen! Da der Pilz darauf überwintert, kann durch das Entfernen des Laubs eine neue Infektion im Frühjahr verhindert werden. Diese so simple Methode ist eine der wirksamsten. Da er zum Teil auch in Knospenschuppen auf den Trieben überwintert, wirkt sich ein guter Rückschnitt im Frühjahr auch positiv auf den Befall aus. Stärke deine Pflanzen mit einer Kalium betonten Düngung und unterstütze anfällige Sorten mit Pflanzenjauchen aus Brennnessel, Schachtelhalm und Beinwell. Auch Knoblauchbrühe hat sich im Kampf gegen Sternrusstau bewährt. Eine Spritzung mit einer Brühe aus Urgesteinsmehl und Wasser kann beginnende Befälle eindämmen. Die Mineralien des feinen Urgesteinsmehls trocknen den Pilz aus.
Bild: Die Rote Nelkenrose 'F.J: Grootendorst' ist dauerblühend bis in den Herbst und entwickelt schöne runde Hagebutten.
Sollte Deine Rose trotz aller Maßnahmen gegen Rosenkrankheiten mit Sternrusstau befallen sein, ist dies längst nicht so dramatisch wie es oft scheint. Flecken auf den Blättern oder nahezu komplett entlaubte Pflanzen können leicht für Panik sorgen, doch sei beruhigt. Die meisten Rosen stecken eine Infektion mit Sternrusstau relativ gut weg. Die Rose wird im nächsten Frühjahr wieder wie gewohnt austreiben. Unterstütze sie mit einem guten Rückschnitt. Kein Jahr ist gleich, und so kann es sein, dass im nächsten Jahr der Infektionsdruck geringer ist. Dies kannst Du natürlich fördern, indem Du sämtliches Laub nach dem Herabfallen entsorgst. Entferne es komplett von deinem Grundstück. Am besten entsorgst Du es gemeinsam mit dem Biomüll in der Tonne.
Echter Mehltau (Sphaerotheca pannosa var. rosae)
Der echte Mehltau, welcher ebenfalls zur Abteilung der Schlauchpilze (Ascomycota) gehört, ist vielen Gartenbesitzern nur allzu gut bekannt. Diese Pilzkrankheit macht sich nämlich nicht nur über Rosen her, sondern auch über viele andere Garten-, Gemüse- und Obstpflanzen. Dabei handelt es sich um verschiedene Unterarten des echten Mehltaus. Beim echten Mehltau an Rosen handelt es sich um den echten Rosentaupilz (Sphaerotheca pannosa var. rosae). Gemeinsam haben die verschiedenen Unterarten die Symptome, die sie hervorrufen, durch welche sie leicht von anderen Pilzkrankheiten unterscheiden lassen. Der echte Mehltau ist ein "Schönwetterpilz", sprich der Krankheitsverlauf erreicht bei warmem, trockenem Wetter, also meist im Sommer seinen Höhepunkt. Die Infektion findet allerdings schon im Frühjahr statt, wenn genügend Feuchtigkeit zur Verfügung steht. Wie auch der Sternrusstau, benötigt der echte Mehltau Feuchtigkeit, um sich zu verbreiten. Im Frühjahr infiziert der Pilz, welcher in den Knospenschuppen auf den Trieben der Pflanze überwintert hat, die jungen Pflanzenteile. Leidet die Pflanze im Sommer dann unter Trockenstress, bricht die Krankheit aus. Der Pilz macht sich somit die leichtere Angreifbarkeit der ohnehin schon gestressten und geschwächten Pflanze zu Nutze.
Symptome
Unverwechselbar macht den echten Mehltau sein weisser Belag, der sich auf der Blattoberseite vornehmlich junger Blätter bildet. Es sieht so aus, als wären die Blätter mit Mehl bepudert worden. Doch nicht nur die jungen Blätter werden befallen. Auch vor jungen Trieben und Blütenknospen macht er nicht halt. Der sichtbare Belag besteht sowohl aus Pilzfäden (Myzel), als auch aus Sporen (Konidien). Mit der Zeit wird er dichter und zum Schluss filzartig und graubraun. Die Triebe und Blätter weisen bei einem starken Befall Deformierungen auf. Sie sind leicht in sich verdreht und oft rötlich angelaufen. Ein starker Befall kann zum vorzeitigen Abwurf der Blätter führen und das Pflanzenwachstum reduzieren.
Behandlung
Wie auch beim Sternrusstau, kann ein Befall mit echtem Mehltau durch vorbeugende Massnahmen eingedämmt oder gar verhindert werden. Achte vor dem Rosenkauf bei der Sortenwahl auf robuste Sorten. Sorten mit dem ADR-Siegel sind hier zu empfehlen. Pflanze nicht zu dicht und am besten mit etwas Entfernung zu Mauern oder Wänden, um für eine gute Luftzirkulation zu sorgen. Ziel ist es, dass die Blätter nach einem Regenguss rasch abtrocknen können. Stärke Deine Rosen mit den oben genannten Mitteln, wie Kalium betonte Dünger oder Brennnessel- und Schachtelhalmjauche, um sie widerstandsfähiger zu machen. Entferne befallene Pflanzenteile und entsorge diese. Heruntergefallene Blätter sollten ebenfalls entsorgt oder in den Boden eingearbeitet werden. Die Mikroorganismen im Boden bauen den Pilz ab.
Wenn Du einen beginnenden Befall entdeckst, kannst Du ihn mit einfachen Mitteln eindämmen. Ein Hausmittel ist die Behandlung mit frischer Milch. Wichtig ist, dass Du Roh- oder Vollmilch benutzt, die nicht erhitzt wurde. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien greifen den Pilz an und verhindern eine weitere Ausbreitung. Setze dazu eine Spritzbrühe aus Milch und Wasser im Verhältnis 1:8 an und benetze die Pflanze vollständig. Milch kann auf diese Weise auch zur Vorbeugung eingesetzt werden. Anstelle von Milch kannst Du auch Molke oder Buttermilch verwenden, haltbare Milch lässt sich nicht empfehlen. Das in der Milch enthaltene Natriumphosphat stärkt die Pflanzen zusätzlich und wirkt sich positiv auf deren Abwehrkräfte aus. Ein weiteres Hausmittel, mit welchem sich echter Mehltau bekämpfen lässt, ist Backpulver. Das darin enthaltene Natron reagiert in Verbindung mit Wasser schwach alkalisch, was dem Pilz keine optimalen Bedingungen bietet. Angewendet wird Backpulver in einer Mischung mit Wasser und Öl. Setze dafür eine Spritzbrühe aus einem Päckchen Backpulver, 20 ml Rapsöl und 2 l Wasser an. Benetze die befallenen Pflanzen alle zwei Wochen vollständig. Da das Backpulver leicht vom Regen herabgewaschen wird, ist die regelmässige Wiederholung wichtig. Auch dieses Mittel kann vorbeugend eingesetzt werden. Eine Behandlung mit Algenkalk erweist sich ebenfalls als wirksam. Der hohe pH-Wert des Algenkalk hindert die Sporen des echten Mehltaus am Keimen. Streue Ihn dazu fein über die Blätter der Pflanze. Eine Ausbringung mit eine Pulverzerstäuber ist ratsam. Eine weitere Möglichkeit ist eine Spritzung mit einem Gemisch Urgesteinsmehl und Wasser. Die feinen Mineralien des Urgesteinsmehls greifen den Pilz an und trocknen ihn aus.
Falscher Mehltau (Peronospora sparsa)
Der Falsche Mehltau gehört zur Gruppe der Algenpilze (Oomycota) und dringt im Gegensatz zum echten Mehltau tief in das Gewebe ein. Viel gemeinsam haben die beiden Erreger nicht, ausser dass beide einen weisslichen Pilzrasen ausbilden. Beim echten Mehltau ist dieser auf der Blattoberseite zu sehen. Beim falschen Mehltau befindet er sich auf der Blattunterseite, wird aber kaum wahrgenommen. Anders als der echte Mehltau, ist der falsche Mehltau alles Andere als ein "Schönwetterpilz". Der Befall wird nämlich durch hohe Luftfeuchtigkeit, schlechte Lichtverhältnisse, Blattnässe und kühle Temperaturen gefördert. Überwintern tut er als Myzel in den Trieben und Wurzeln der Rose und wächst im Frühjahr in die Jungtriebe ein. Von dort aus befällt er die Blätter und Seitentriebe. Im Sommer werden seine Sporen dann von dort aus durch den Wind verbreitet.
Symptome
Was hier eher ins Auge fällt, sind rotbraune Flecken, die auf beiden Blattseiten zu sehen sind, vornehmlich aber auf der Blattoberseite wahrgenommen werden. Sind diese Flecken sichtbar, ist der Pilz bereits tief in das Blattgewebe eingedrungen. Aus diesen Flecken wachsen bei hoher Luftfeuchtigkeit die Sporenträger aus den Spaltöffnungen, welche sich an der Blattunterseite befinden und als weisslicher Belag wahrgenommen werden. Nachdem die ersten Flecken aufgetaucht sind, dauert es nicht lange, bis das Blatt abgeworfen wird. Doch nicht nur die Blätter werden befallen. Auch an den Trieben können die rötlichen Flecken auftauchen.
Behandlung
Da der falsche Mehltau auch die Triebe befällt und somit tief in das Gewebe der Pflanze eindringt, ist eine Bekämpfung schwierig. Die Behandlung mit den zugelassenen Pflanzenschutzmitteln ist oft nicht ausreichend wirksam. Daher sind auch hier vorbeugende Massnahmen essenziell, um den Befallsdruck zu mindern. Gut durchlüftete Standorte sorgen dafür, dass langanhaltende Feuchtigkeit vermieden werden kann. Achte auch beim Giessen darauf, dass die Blätter trocken bleiben. Die Wahl von robusten Sorten ist zu empfehlen. Stärke anfällige Pflanzen, indem Du eine einseitige Stickstoffdüngung vermeidest und Stärkungsmittel einsetzt. Beim ersten Auftreten von Symptomen solltest Du handeln und befallene Pflanzenteile entfernen. Entsorge diese im Hausmüll und nicht auf dem Kompost. So vermeidest Du eine Verbreitung der Sporen durch Wind.
Rosenrost (Phragmidium sp.)
Der Rosenrost gehört zur Abteilung der Ständerpilze (Basidiomycota). Oft wird der Sternrusstau fälschlicherweise als Rosenrost bezeichnet, doch die beiden Pilze sehen sich in ihren Symptomen nicht einmal ähnlich und sind leicht zu unterscheiden. Neben dem bereits genannten Sternrusstau, ist der Rosenrost neben dem echten Mehltau eine der am weitesten verbreiteten Rosenkrankheiten, tritt aber längst nicht so regelmässig jedes Jahr auf. Trotzdem kann er dafür sorgen, dass Pflanzen eingehen, nachdem sie zuvor durch mehrfachen Blattfall geschwächt wurden. Der Rosenrost überwintert in Form von Wintersporen an den abgefallenen Blättern oder auch als Myzel an befallenen Zweigen. Mithilfe von Spritzwasser infiziert er von dort aus im Frühjahr die jungen Blätter, die bald darauf die ersten typischen Symptome zeigen.
Bild: Die Wildrose nitida eignet sich sowogla ls Kübelpflanze als auch Beetrose. Sie ist leicht duftend und sehr winterhart.
Symptome
Typisch für den Rosenrost sind orange oder rostfarbene Pusteln auf der Blattunterseite. Es sieht wirklich so aus, als würden die Blätter rosten, daher der Name. Auf der Blattoberseite sind an den entsprechenden Stellen kleine gelbrote Flecken zu erkennen. Berührt man die Blätter, rieselt aus den Pusteln ein orangefarbenes Puder, die Sporen. Sie bleiben überall haften, sodass man nach einer Berührung gerne einmal orangene Finger hat. Diese Strategie dient der Massenvermehrung, denn mit dem Wind gelangen diese Sporen auf andere Pflanzen, die neu infiziert werden können. Dies geschieht, indem sie bei ausreichender Feuchtigkeit auf der Blattoberfläche keimen und neue Sporenlager bilden. Fallen die Blätter ab, gelangen die Sporen auf den Boden, von wo sie durch Spritzwasser oder starken Regen wieder an die Pflanze gelangen können. Im August bilden sich dunkelbraune, fast schwarze Pusteln auf den Blättern und die Orangenen verschwinden. Dies sind die Träger der Überwinterungssporen.
Behandlung
Betrachtet man die Lebensweise des Rosenrosts, ergeben sich einige wirkungsvolle vorbeugende Massnahmen. Da er den Wind zur Verbreitung seiner Sporen nutzt, empfiehlt es sich weite Pflanzabstände zwischen einzelnen Rosen zu wählen. Wie bei allen Pilzkrankheiten sorgt eine gute Durchlüftung durch weite Pflanzabstände für eine schnelle Abtrocknung des Laubs, was einer Verbreitung ebenfalls positiv entgegenwirkt, da die Sporen nur auf feuchten Blättern keimen können. Da sich die Sporen vornehmlich auf herab gefallenem Laub befinden, sollte man dieses bei einem Befall rasch entfernen. Gleiches gilt für befallene Triebe. Entsorge die befallenen Pflanzenteile im Hausmüll und nicht auf dem eigenen Kompost. Würdest Du dies nicht tun, könnten sich die Sporen durch Wind von deinem Kompost aus weiter verbreiten. Stärke die Zellwände deiner Rosen, indem Du Kalium betont düngst. Dies macht es dem Pilz schwerer in das Gewebe einzudringen. Stärke die Pflanzen zusätzlich mit Pflanzenstärkungsmitteln, wie Schachtelhalmextrakt. Dies hat wie Kalium eine zellstärkende Wirkung. Die einfachste vorbeugende Massnahme ist jedoch die Sortenwahl. Entscheide Dich für robuste Sorten, wie zum Beispiel solche, die das ADR-Siegel tragen. Die meisten modernen Rosen sind hingegen sehr resistent gegen diesen Pilz. Oft befällt er historische und Wildrosen. Häufig lässt sich das Problem durch die vorbeugenden Massnahmen in den Griff bekommen. Mit einem kräftigen Rückschnitt im Frühjahr wird man den Pilz dann oft los. Sollten die Massnahmen allerdings nicht helfen, solltest Du beim Einsatz von Fungiziden darauf achten, die Wirkstoffe zwischen den Spritzungen zu wechseln. Wenn Du permanent den gleichen Wirkstoff verwendest, können Resistenzen entwickelt werden. Eine Bekämpfung mit Fungiziden ist aber auch nur dann wirksam, wenn Du bei frühzeitigem Befallsbeginn, sprich wenn die ersten Symptome auftauchen, mit der Behandlung beginnst. Wenn Du weisst, dass Du eine anfällige Sorte hast, solltest Du zur Vorbeugung bereits ab Ende April mit den Spritzungen beginnen. Gespritzt wird am besten alle 10 bis 14 Tage.h