Der Hibiscus rosa sinensis ist eine der schönsten und beliebtsten Kübelpflanzen für Balkon und Terrasse. Aber auch als Zimmerpflanze sorgt der Hibiscus für Furore. Kein Wunder, hat er doch eine Blüte, die in Farbe und Aufbau nahezu einzigartig ist. Damit auch ihr diese wunderbare Blüte genießen könnt, berichte ich in diesem Beitrag von meinen Hibiscus-Erfahrungen und gebe wichtige Tipps für die erfolgreiche Pflege.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes zum Hibiscus rosa sinensis
- Name und Herkunft beim Roseneibisch
- Wuchs und Blatt beim Hibiskus
- Popstar der Botanik - die Hibiskusblüte
- Meine Erfahrungen mit der Hibiskus Pflege
- Der ideale Hibiskus-Standort
- Den Hibiskus richtig gießen
- Dünger für den Hibiskus
- Topf und Erde
- Die Überwinterung beim Hibiskus
- Der Schnitt beim Hibiskus
Wissenswertes zum Hibiscus rosa sinensis
Damit die Pflege gelingt, ist ein wenig Pflanzenwissen und Botanik hilfreich, das gilt auch für den Hibiscus. Der Hibiscus rosa sinensis trägt schon viele Informationen in seinem botanischen Namen. Dieser lässt sich als 'Chinesischer Roseneibisch' übersetzen. Gebräuchlicher aber ist die durch ein 'k' modifizierte Gattungsbezeichnung 'Hibiskus'. Gelegentlich findet man auch die Bezeichnung 'Tropischer Hibiskus', um die Art von nördlicheren Vertretern der Gattung abzugrenzen. Ein solcher ist der Hibiscus syriacus, der als Garteneibisch ein ebenso bekannter wie beliebter Vertreter der Gattung ist.
Name und Herkunft beim Roseneibisch
Der Gattungsname wurde zu Eibisch eingedeutscht, die Gattung gehört zu den Malvengewächsen. Sie umfasst ca. 220 Arten. Darunter gibt es durchaus bekannte wie den H. mutabilis (Filziger Roseneibisch), den H. schizopetalus (Hängender Roseneibisch) oder den im Bild zu sehenden H. boryanus, der von den Inseln Reunion und Martinique stammt. H. schizopetalus wird auch gelegentlich als Koralleneibisch bezeichnet, da seine Blüte wie hängende Korallen aussieht.
Die Herkunft des Chinesischen Roseneibisch ist aufgrund seiner langen Kulturgeschichte nicht so eindeutig. Wildformen sind also nicht mehr ohne Weiteres auszumachen, die Kulturform ist als Zierpflanze dafür weit verbreitet. Allerdings kann man schon davon ausgehen, dass die Pflanze ursprünglich aus dem tropischen Südostasien stammt. Dieses reicht vom südlichen China bis nach Indonesien und umfasst etwa auch Malaysia oder die Philippinen. Die heute angebotenen Pflanzen sind streng genommen keine reinrassigen Hibiscus rosa sinensis, sondern vielmehr Hybriden. Allein auf Hawaii soll es mehr 2.000 Sorten geben, wie das Autorenpaar Köchel berichtet. Das Farbenspektrum reicht vom klassischen Rot, über Gelb, Orange, Pink bis zum eleganten Rot-Weiß. Die Blüte gibt es gefüllt oder ungefüllt.
Wuchs und Blatt beim Hibiskus
Lässt man ihn natürlich wachsen, ist der Hibiskus ein Strauch, der in freier Natur mehrere Meter hoch werden soll. Als Kübelpflanze wird er ganz überwiegend als Hochstamm angeboten. Die Krone ist halbrund nach oben geöffnet und mehrfach verzweigt. Die Blätter sind herzförmig und haben eine schöne dunkle Oberfläche. Sie sind durch Furchen gegliedert und haben eine glänzende Oberfläche. Diese hilft dem Hibiskus die Verdunstung zu reduzieren, während die Furchen das Regenwasser nach unten leiten. Der Hibiscus rosa sinensis weiß sich also zu helfen, wenn er in warmen Regionen Wasser sparen und Wasser einsammeln will.
Popstar der Botanik - die Hibiskusblüte
Man findet sie auf Hawaihemden und als Autoaufkleber - die Hibiskusblüte ist eine Art 'Popstar' unter den Pflanzen. Sie ist auch der Grund, warum der Hibiskus nicht nur auf Hawaii sondern auch in Malaysia Wappenblume ist. Hibiskusblüten werden von den Frauen bei Südseevölkern als Schmuck beim Tanz getragen und in Ost-Asien als Opfergaben in Tempeln verwendet.
Es ist sicher die Kombination aus einem markanten Stempel und den idealtypischen Blütenblättern, die den Reiz der Hibiskusblüte ausmachen. An der Spitze des zentralen Stempels befinden sich mehrere Fruchtknoten und darunter die zylinderförmig angeordneten Staubgefäße. Im Zentrum der Blüte finden die Bestäuber -tropische Insekten oder Vögel- Nektar zur Belohnung für die Bestäubungsdienste. Hierzulande wird man diese Bestäuber allerdings kaum entdecken.
Meine Erfahrungen mit der Hibiskus Pflege
Meinen Durchbruch bei der Hibiskus Pflege hatte ich, als meine beiden aktuellen Hibiskus-Pflanzen im Februar in meinem Wohnzimmer geblüht haben. Die Blüten leuteten die Schlussphase einer erfolgreichen Überwinterung und damit einer erfolgreichen, folgenden Terrassensaison ein. Wie immer liegt es vor allem am Standort, ob die Pflege einer exotischen Pflanze gelingt.
Der ideale Hibiskus-Standort
Der Hibiskus braucht viel Licht, aber keineswegs während des ganzen Tages die volle Sonne. Er blüht nur, wenn er in einem Temperaturbereich zwischen 17° und 28° C gehalten wird. Er hat also im Sommer auf Balkon und Terrasse eher im Früh- und Spätsommer als im Hochsommer. Nach draußen kann er im April oder besser im Mai, er sollte nicht zu kühl werden. Frost ist absolut Tabu!
Der Winterstandort ist bei mir von November bis Februar der ca. 15° bis 17° C warme Keller. Dort versorge ich ihn mit einer Energie-Pflanzenlampe* oder LED-Pflanzenlampe* mit ausreichend Beleuchtung, was mir auch die Blütenpracht im Wohnzimmer beschert. Sobald die Sonne im Februar wieder kräftiger geworden ist, stelle ich den Hibiskus ins Wohnzimmer an ein Südfenster. Dort bleibt er bis ca. April oder Mai und kommt dann geschützt auf die Terrasse. Ab Mitte Mai pflanze ich den Hibiskus in ein sonniges bis halbschattiges Beet, wo ich ihn im Oktober wieder ausgrabe und für den Winter in einen Kunststofftopf setze.
Den Hibiskus richtig gießen
Da der Hibiscus rosa sinensis ganzjährig in einem milden bis warmen Temperaturbereich gedeiht, braucht er auch regelmäßig Wasser. Ich gieße meine Hibiskuspflanze nahezu täglich, allerdings mit eher wenig Wasser. Das bewirkt, dass das Laub schon grün bleibt und die Pflanze regelmäßig Knospen bildet. Wenn er zu wenig oder zu viel Wasser bekommt, bekommt der Hibiskus gelbe Blätter. Ich gieße ihn über meine Unterschale, denn so kann ich die tägliche Verdunstung gut überprüfen. Außerdem verwende ich -wie bei fast allen Pflanzen- einen Feuchtigkeitsmesser*, um nicht zuviel zu gießen.
Dünger für den Hibiskus
Auch beim Düngen ist der Hibiskus unkompliziert. In der Hauptwachstumszeit von Mai bis August dünge ich meine Pflanzen regelmäßig mit einem Kübelpflanzendünger. Alternativ kann auch ein Dünger für blühende Zimmerpflanzen verwendet werden. Wichtig ist, sich an die Angaben des Herstellers zu halten, der kennt den Dünger und seine Wirkung am Besten.
Topf und Erde
Die Erde ist sowohl nährstoffreich als auch durchlässig. Üblicherweise würde man eine normale Pflanzerde, also eine Einheitserde, verwenden. Um aber auf den klimaschädlichen Torf zu verzichten, sollte man eine torffreie Erde mit Kokosfasern mischen. Der Topf braucht ein Abflussloch, im Wohnzimmer kann man ihn in ein Übergefäß stellen. Umtopfen sollte man den Hibiscus rosa sinensis regelmäßig, also jährlich oder alle 2 Jahre.
Die Überwinterung beim Hibiskus
Da der Hibiskus nicht winterhart ist, muss er früher als andere Kübelpflanzen in die Überwinterung. Diese erfolgt in Warmwintergärten, Wohnräumen oder -wie bei mir- im Keller mit Energie-Pflanzenlampe* oder LED-Pflanzenlampe*. Wenn er auch im Winter viel Licht bekommt, spart sich der Hibiskus im Großen und Ganzen eine Winterruhe und liefert ab Februar beständig Blüten. Aufgrund warmer Temperaturen muss er im Winter dann auch gegossen werden. Auf Dünger solltet ihr aber verzichten, damit der Hibiskus nicht ' ins Kraut schießt'.
Als Schädlingen können im Winter Blattläuse auftreten, andere 'Besucher' im warmen Wintergarten oder Wohnzimmer wie Wollläuse sind mir beim Hibiskus noch nicht begegnet, aber nicht auszuschließen. Man kann die Schädlinge bei rechtzeitiger Entdeckung aber mit einem feuchten Küchentuch abwischen. Wenn man die Hibiskuspflanzen rausstellt, erledigt sich das Schädlingsproblem durch Feuchtigkeit und kühlere Temperaturen häufig von selbst.
Der Schnitt beim Hibiskus
Hibiskus kommt gerade als Hochstamm mit Wachstumshormonen in den Handel, die die Pflanze klein halten. Ist nach zwei bis drei Jahren das verabreichte Hormon verbraucht, legt der Hibiskus ordentlich zu. Dann sollte man schneiden. Beim Schnitt macht der Hibiskus seinem Namen als 'Rosen'Eibisch alle Ehre. Er wird tatsächlich wie die Rose weit zurückgeschnitten. Achtet beim Schnitt darauf, dass ihr knapp oberhalb einer nach außen weisenden Triebspitze schneidet. Da der Hibiskus stets an der Triebspitze blüht, wird man eine Zeit lang auf Blüten verzichten müssen. Am Besten ist als Zeit für den Schnitt die erste Maihälfte da dann die Blüte am schwächsten ist.
Literatur: Christoph und Maria Köchel: Kübelpflanzen - der Traum vom Süden. Die schönsten Arten im Portrait - Standort und Pflege, München 2003
Andreas Bartels: Tropenpflanzen. Zier- und Nutzpflanzen, Stuttgart 2013
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Ich habe ein Hibiskuspflanze auf den Balkon vor 2 Jahren kamen noch Blätter und sie haben geblütt jetzt haben wir den 2 Juni und wir haben noch immer keine Blätter dran.was kann das sein.
Haben Sie die Überwinterung gut überstanden? Knibbeln Sie einmal etwas Rinde ab. Wenn das Gewebe darunter noch grün ist, ist alles gut. Wenn die Äste braun sind, sind sie abgestorben und dem Hibiskus geht es schlecht. Alles Braune können Sie abschneiden. Schauen Sie mal, was übrig bleibt. Wenn noch Hoffnung besteht, braucht Ihr Hibiskus viel Sonne und Wärme und erst Mal kein Wasser. Ohne Blätter kann er das Wasser nicht verdunsten.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth