Manche Gehölze haben eine leuchtende Herbstfärbung, die für strahlend bunte Akzente im Herbst sorgen. Wir verraten Ihnen, warum und wie sich die Blätter färben und welche Bäume und Sträucher im Herbst die schönsten Farben in den Garten bringen. Im Lubera®-Shop können Sie einzigartige und robuste Gehölze kaufen und direkt einpflanzen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung - Herbstfärbung
- Warum gibt es Herbstfärbungen?
- Optimal geschützt in den Winter
- Spektakuläre Herbstfärbung überall auf der Welt
- Indian Summer
- Schottischer Herbst
- Goldener Herbst im Engadin
- Herbstzauber im Jiuzhaigou Nationalpark
- Herbstfarben im Hausgarten
- Amberbaum (Liquidambar styraciflua)
- Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
- Frühlingsspiere (Spiraea thunbergii)
- Ginkgo, Fächerblattbaum (Ginkgo biloba)
- Korkspindel, Geflügeltes Pfaffenhütchen (Euonymus alatus)
- Lebkuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum)
- Scharfzähniger Strahlengriffel (Actinidia arguta)
- Scharlach-Kirsche (Prunus sargentii)
- Scharlach-Weissdorn (Craetagus coccinea)
- Zucker-Ahorn (Acer saccarum)
- Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia)
- Zwerg-Federbuschstrauch (Fothergilla gardenii)
- Tipps für eine tolle Herbstfärbung
Zusammenfassung - Herbstfärbung
- Herbstfärbung tritt bei laubabwerfenden Gehölzen in gemässigten und kalten Klimazonen auf. Sie wird durch den Laubfall vorbereitet, wenn die Tage kürzer werden und es kälter wird.
- Herbstfärbende Gehölze können ihre Blätter länger behalten und Energiereserven für den Winter aufbauen.
- Es gibt spektakuläre Herbstfärbungen weltweit, wie den Indian Summer in Nordamerika, den schottischen Herbst und den goldenen Herbst im Engadin.
- Herbstfärbende Gehölze können im Hausgarten angepflanzt werden, darunter der Amberbaum, die Apfelbeere, die Frühlingsspiere, der Ginkgo, die Korkspindel, der Lebkuchenbaum und mehr.
- Die Intensität der Herbstfärbung hängt vom Standort ab, mit mehr Sonne, sauren Böden und sparsamer Düngung als Faktoren, die die Farben verstärken können.
Warum gibt es Herbstfärbungen?
Bunte Herbstfarben sieht man bei laubabwerfenden Gehölzen aus gemässigten und kalten Klimazonen. Sie treten auf, wenn die Pflanzen sich auf den Laubfall vorbereiten. Sobald die Tage kürzer werden und es kälter wird, stellen sich die Bäume und Sträucher auf den Winter ein, indem sie alle verwertbaren Inhaltsstoffe aus dem Laub in das Holz transportieren. Sie recyclen einen Teil der Mineralien und Nährstoffe, die sie in die Bildung des Laubs investiert haben. Unter anderem wird das Blattgrün, das Chlorophyll, abgebaut. Verschwindet die grüne Blattfarbe, werden andere Farbstoffe sichtbar: gelbe und orange Karotinoide. Gleichzeitig bilden die herbstfärbenden Laubgehölze zusätzliche rote bis violette Anthocyane. Diese Gehölze haben im Herbst besonders bunte Blätter. Sterben die Blätter ab, werden sie braun.
Optimal geschützt in den Winter
Im Winter haben Pflanzen zu wenig Licht, um zu wachsen. Gleichzeitig ist es so kalt, dass das Wasser in ihren Zellen gefrieren könnte. Aus gefrorenem Boden können sie kein Wasser aufnehmen und könnten vertrocknen. Um sich davor zu schützen, werfen sommergrüne Laubgehölze ihre Blätter ab und ruhen im Winter. Dieser Vorgang wird durch Pflanzenhormone ausgelöst, die durch Tageslänge und Temperatur gesteuert werden. Der gesamte Stoffwechsel der Pflanze verändert sich am Ende des Sommers.
Gehölze betreiben auch im Herbst weiter Photosynthese. Aber wenn es kalt ist, kann die gewonnene Energie innerhalb der Zelle nicht mehr weitergeleitet werden. Es entstehen freie Sauerstoffradikale, die die Zellen angreifen. Um ihre Chloroplasten zu schützen, bilden die herbstfärbenden Gehölze rote Pflanzenfarbstoffe, die Anthocyane. Diese wirken als Radikalfänger. Gleichzeitig absorbieren sie einen Teil der UV-Strahlung und geben ihre Energie als Wärme an die Pflanze ab. Sie wirken also als Sonnenschutz, entgiften die Pflanze und unterstützen den Stoffwechsel, durch die Erhöhung der Temperatur. Dadurch können Bäume und Sträucher mit roter Herbstfärbung ihre Blätter bis zu drei Wochen länger behalten als andere Arten und zusätzliche Energiereserven für den Winter einlagern. Aber es geschieht noch mehr im Herbst: Stärke wird in Glucose umgewandelt und die wiederum in den Zuckeralkohol Glycerin, der als Frostschutzmittel in den Leitgefässen wirkt. Ausserdem bilden die Pflanzen Abwehrstoffe gegen Schädlinge wie Blattläuse, die im Herbst ihre Wintereier an den Knospen legen. Diese giftigen Substanzen entstehen aus den gleichen Vorstufen wie die Anthocyane. Die Intensität der roten Herbstfärbung ist für die Schädlinge ein Signal dafür, dass das Gehölz kräftig, gesund und abwehrbereit ist und die Blattläuse meiden es.
Spektakuläre Herbstfärbung überall auf der Welt
Sommergrüne Bäume und Sträucher mit schöner Herbstfärbung gibt es überall auf der Welt in den Gebieten, in denen es im Winter Frost gibt. Dort wo artenreiche Mischwälder wachsen, entfaltet sich durch die unterschiedlichen Herbstfarben der Gehölze ein zauberhaftes Farbenspiel. Manche dieser Regionen sind beliebte Reiseziele für Wanderer, Naturfreunde und Fotografen.
Indian Summer
Der Indian Summer ist sprichwörtlich für spektakuläre Herbstfärbung. Im Nordosten der USA und in Kanada färben sich nach dem ersten Frost die Blätter und präsentieren sich unter strahlend blauem Himmel bei sonniger und trockener Witterung. In den Mischwäldern stehen Ahorn, Eiche, Felsenbirne und Erle, die sich gelb, orange und scharlachrot färben. Der Kanadische Rotahorn, der Zuckerahorn und der Amberbaum leuchten hier im Herbst intensiv rot.
Schottischer Herbst
Im Oktober und November zeigt sich das Perthshire, das auch als „Big Tree Country“ bekannt ist, in den schönsten Herbstfarben. Mischwälder mit immergrünen Douglasien, Eichen, Birken und Rosskastanien laden zum Wandern ein.
Goldener Herbst im Engadin
Im schweizer Engadin sind die Berghänge von ausgedehnten Wäldern aus Lärchen bedeckt. Im Herbst färben sich diese laubabwerfenden Nadelgehölze jedes Jahr goldgelb. Die ideale Zeit, um den Engadinger Herbst zu erleben ist, im Oktober und November.
Herbstzauber im Jiuzhaigou Nationalpark
Der Name des chinesische Jiuzhaigou Nationalpark in Sichuan bedeutet „Tal der Neun Dörfer“. Er zieht sich durch mehrere Täler mit türkisblauen Seen, Wasserfällen und dicht bewaldeten Berghängen. Von September bis Oktober wechseln die Bäume an den Berghängen zu einer goldgelben und roten Herbstfärbung. Die Kombination der Wälder mit den Spiegelungen der Berge und des Himmels im glasklaren Wasser der Seen ergibt ein atemberaubendes Naturschauspiel.
Herbstfarben im Hausgarten
Um sich an der spektakulären Herbstfärbung von Bäumen und Sträuchern zu erfreuen, müssen Sie nicht weit reisen. Die herbstfärbenden Gehölze sind winterhart und können im Garten gepflanzt oder sogar als Kübelpflanzen gepflegt werden.
Amberbaum (Liquidambar styraciflua)
Der Amberbaum ist im südöstlichen Nordamerika weit verbreitet und kommt auch in Mexiko und Mittelamerika vor. Die Blätter sind ahornähnlich und in 5 bis 7 Lappen geteilt. Die Herbstfärbung des Amberbaums variiert von Gelborange über Scharlachrot und Weinrot bis zu einem tiefen Purpur. Durch ihn gelangt das Farbenspiel des Indian Summers bis nach Florida. Der Baum wird 10 bis 20 Meter hoch und erreicht einen Kronendurchmesser von 6 bis 12 Meter.
Bild: Der Amberbaum hat im Herbst ein auffallendes Farbenspiel.
Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
Die Grossfrüchtige Apfelbeere ist ein bis zu 2,5 Meter hoher Strauch aus dem östlichen Nordamerika. Sie können sie als Solitärstrauch oder Heckenpflanze verwenden. Die schwarzen Früchte bieten Vögeln und Kleintieren eine willkommene Nahrung im Winter, können aber auch als Wildobst geerntet werden. Die Blätter sind im Sommer glänzend grün. Von ihnen heben sich im Mai die weissen Blüten und im Sommer die unreifen, roten Früchte deutlich ab. Im Herbst wechselt die Laubfärbung zu hellrot, weinrot und dunkelrot.
Bild: Die Apfelbeere 'Hugin' trägt viele Früchte, die angenehm frisch im Geschmack sind. Nach dem Sommer verfärben sich die Blätter in ein kräftiges Rot.
Frühlingsspiere (Spiraea thunbergii)
Die Frühlingsspiere ist ein eleganter Kleinstrauch mit locker überhängenden Trieben. Sie wird 120 cm hoch und ebenso breit. Von März bis Mai ist sie von weissen, sternförmigen Blüten überzogen. Die Blätter sind 2 bis 4 cm lang und sehr schmal. Im Herbst färbt sich das Laub gelb bis orangerot und bleibt lange an den Zweigen. Die Frühlingsspiere kann im Garten ausgepflanzt oder als Kübelpflanze kultiviert werden.
Bild: Der Spierstrauch ist ein schön blühender Kleinstrauch, dessen Blätter sich im Herbst Orangegelb verfärben.
Ginkgo, Fächerblattbaum (Ginkgo biloba)
Der Ginkgo ist ein lebendes Fossil und gehört der Pflanzenklasse der Ginkgoopsida an. Dabei handelt es sich um Samenpflanzen, die weder Laubgehölze noch Nadelgehölze sind. Vor 30 Millionen Jahren war der Baum auf der gesamten Nordhalbkugel weit verbreitet. In der letzten Eiszeit schrumpfte sein Verbreitungsgebiet. Heute gibt es nur noch in China natürliche Vorkommen. Der Fächerblattbaum wird zwischen 15 und 35 Metern hoch. In Kultur sind vor allem Sorten, die kleiner bleiben. ‚Menhir‘ hat einen schlanken, säulenartigen Wuchs und erreicht eine Endhöhe von etwa 4 bis 7 Metern. ‚Mariken‘ ist eine kugelig wachsende Zwergform, die etwa 1,5 Meter hoch wird. Eine besonders kompakte Sorte ist ‚Troll‘. Sie wird oft als Krone auf Stämmchen oder Hochstämme veredelt und eignet sich als Kübelpflanze und Bonsai. Die Blätter aller Ginkgo-Sorten sind fächerförmig und in der Mitte eingekerbt. Im Sommer sind sie grün und im Herbst leuchtend goldgelb.
Bild: Der Ginkgo-Baum 'Troll' hat schöne Fächerblätter, die sich im Herbst Goldgelb verfärben.
Korkspindel, Geflügeltes Pfaffenhütchen (Euonymus alatus)
Der Korkspindelstrauch hat seinen Namen von den vier korkigen Leisten, die von den kantigen Trieben abstehen. Diese sind nur im Winter bis zum Laubaustrieb gut zu sehen. Im Sommer sind sie von den grünen Blättern verhüllt. Von seiner schönsten Seite zeigt sich der Strauch im Herbst. Dann färbt sich das Laub Karminrot bis Lilarot. Besonders knallig sind die Farben an sonnigen Standorten. Ist es zu schattig, färben sich die Blätter nur rosarot. Ursprünglich stammt dieses bis zu 3 Meter hohe Laubgehölz aus Japan und China. Dort wächst es in lichten Wäldern.
Bild: Der Korkflügelstrauch 'Compactus' ist ein pflegeleichter Strauch, der im Herbst zu einem wahren Feuerwerk wird. Die Blätter nehmen eine knallrote Farbe an und vertreiben so das triste Grau.
Lebkuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum)
Der Lebkuchenbaum stammt ursprünglich aus Japan. Er hat grosse herzförmige Blätter, die sich im Herbst erst hellgelb, dann aprikosenorange und zum Schluss scharlachrot färben. Beim Laubfall duftet das Laub herrlich nach Lebkuchengebäck, Karamell und Zimt. Im Hausgarten wird dieser Baum etwa 15 Meter hoch.
Bild: Die Blätter des Lebkuchenbaums 'Rotfuchs' färben sich im Laufe des Sommers von Rot zu Grün bis hin zu einem Orangerot. Verwelkende Blätter verströmen einen intensiven Lebkuchenduft.
Scharfzähniger Strahlengriffel (Actinidia arguta)
Der Scharfzähnige Strahlengriffel ist mit der Kiwi verwandt. Seine Heimat umfasst Japan, Korea, China und das Amurgebiet. Er ist ein windender Kletterstrauch, der bis zu 7 Meter an einer Rankhilfe in die Höhe wächst. Seine grossen elliptischen bis eiförmigen Blätter sind dunkelgrün mit roten Blattstielen. Im Herbst reifen stachelbeergrosse, süsse Früchte und die Blätter färben sich leuchtend gelb. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen.
Bild: Die Traubenkiwi 'Super Issai' ist selbstfruchtbar. Während der Reifezeit im Herbst trägt sie süsse Früchte und die Blätter färben sich leuchtend Gelb.
Scharlach-Kirsche (Prunus sargentii)
Die Scharlach-Kirsche begeistert dreifach: im April mit einer üppigen, rosafarbenen Blütenfülle, im Sommer mit essbaren, rote Früchte, die sich zur Reifezeit schwarz färben und im Herbst mit flammend oranger bis scharlachroter Herbstfärbung. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet umfasst Japan und Sachalin. Im Garten wächst sie zu einem 10 bis 12 Meter hohem Grossstrauch oder Baum heran und bildet dabei eine 5 bis 8 Meter breite, trichterförmige Krone.
Scharlach-Weissdorn (Craetagus coccinea)
Mit dem Scharlach-Weissdorn holen sie sich den Indian Summer aus dem östlichen Nordamerika in den heimischen Garten. Im Herbst erstrahlt das Laub in leuchtendem Gelb und Orange und zwischen den bunten Blättern hängen die scharlachroten, essbaren Früchte. Mit der Zeit wächst das Gehölz zu einem 5 bis 7 Meter hohem und bis zu 6 Meter breitem Strauch oder Baum heran. Durch gezielte Schnittmassnahmen nach der Blüte kann der Weissdorn in Form gehalten werden. Der Strauch ist ein gutes Vogelschutzgehölz. Er kann gut in Hecken integriert werden.
Zucker-Ahorn (Acer saccarum)
Der Zucker-Ahorn stammt aus dem nordöstlichen Nordamerika. Er wird in den USA und Kanada zur Gewinnung von Ahornsirup genutzt und das kanadische Wappen zeigt ein Blatt dieses Laubbaums. Seine Herbstfärbung ist Teil des Indian Summer. Die Blätter sind 3- bis 5-lappig. Im Herbst färben sie sich gelborange bis rotorange. Der Baum wird 15 bis 20 Meter hoch. Es dauert aber etwa 50 Jahre, bis er so gross wird. Ab einem Alter von etwa 30 bis 35 Jahren ist er kräftig genug, dass Ahornsirup von ihm geerntet werden kann.
Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia)
Wilder Wein ist auch als Jungfernrebe bekannt. Diese Kletterpflanze wächst mithilfe von Haftscheiben als Selbstklimmer 10 bis 15 Meter in die Höhe. Im östlichen Nordamerika hüllt sie manchmal Bäume an den Waldrändern völlig ein. Das Laub ist fingerförmig in 5 gestielte Blättchen geteilt. Im Sommer bedeckt der Wilde Wein Fassaden mit dunkelgrünen Blättern. Im Herbst färben sie sich an schattigen Stellen gelb bis orange und in der Sonne feuerrot.
Bild: Der Wilder Wein trägt während der Blütezeit zwar unscheinbare kleine, weisse Blüten, jedoch verfärbt sich sein Laub im Herbst in ein kräftiges Dunkel- bis Scharlachrot.
Zwerg-Federbuschstrauch (Fothergilla gardenii)
Dieser nordamerikanische Zwergstrauch kann als Beetpflanze, Kübelpflanze oder Heckenpflanze verwendet werden. Er erreicht eine Wuchshöhe von 80 cm und wird dabei etwa 120 cm breit. Im Mai schmückt sich das Gehölz mit duftenden, weissen Blütenständen, die wie Flaschenbürsten aussehen. Die Herbstfärbung variiert von Gelb im Schatten bis zu kräftig Scharlachrot an sonnigen Standorten.
Tipps für eine tolle Herbstfärbung
Die Ausprägung der Herbstfärbung ist bei Gehölzen abhängig vom Standort. Je sonniger er ist, desto mehr rote Anthocyane werden im Herbst gebildet. Auf sauren Böden ist die Färbung intensiver als auf kalkhaltigen. Ausserdem darf das Nährstoffangebot nicht zu üppig sein. Düngen Sie Ihre herbstfärbenden Bäume und Sträucher darum gar nicht oder sparsam mit organischen Düngern.