
Wie sehr freut man sich als Gartenbesitzer, wenn man Eichhörnchen Spuren im Schnee entdeckt und somit weiß, dass die niedlichen Wildtiere anwesend sind. Es gibt jedoch auch andere tierische Gäste, die ihre Pfotenabdrücke hinterlassen. Wie man diese auch als Laie voneinander unterscheiden kann, haben wir für Sie zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Tierspuren im Schnee – allgemeine Informationen
- Unterschiede
- Eichhörnchen Spuren im Schnee erkennen
- Hasen
- Katzenspuren
- Dachse
- Auch Marder hinterlassen Spuren im Schnee
- Waschbären
- Füchse
- Achtung: Igelspuren im Schnee!
- Eichhörnchen Spuren im Schnee – Unterschiede zu anderen Nagern
- Tierspuren im Schnee konservieren – so geht´s
- Video-Tipp der Redaktion: Eichhörnchen Futterhaus selber bauen
- Was ist noch interessant für Naturfreunde?
Tierspuren im Schnee – allgemeine Informationen
Was sich alles so im Garten tummelt, bekommt man im Sommer gar nicht mit. Im Winter hingegen zeigen Tierspuren im Schnee an, dass die Landschaft doch nicht so verwaist ist, wie man meinen würde…
Die kleinen Füßchen der tierischen Gäste hinterlassen Abdrücke, durch welche sie sich nahezu zweifelsfrei den Urheber identifizieren kann. Gemeinhin werden solche Abdrücke als Fußspuren oder als Trittsiegel bezeichnet. Dies ist zwar korrekt, jedoch geht es noch detaillierter:
- Fährte: Fußabdrücke von Hirschen, Rehen, Schwarzwild, Steinwild sowie Gamswild
- Geläufe: Abdrücke von Federwild
- Spur: Fußabdrücke von allen anderen Tieren wie Eichhörnchen, Hasen, Marder, Dachs, Fuchs
Unterschiede
Die einzelnen Abdrücke unterscheiden sich in vielen Punkten:
- Abstand
- Anzahl der Zehen
- Form
- Größe
- Tiefe

Sie geben jedoch nicht nur Auskunft über die jeweilige Tierart, sondern auch über verschiedene andere Kriterien:
- Alter
- Gangart
- Geschlecht
- Richtung
Untereinander können sogar noch andere Informationen aus den Spuren gelesen werden, wie beispielsweise die Stimmung. Menschen obliegt diese Fähigkeit nicht, jedoch können sie anhand der Trittsiegel wichtige Informationen bekommen – selbst für Laien ist dies möglich.
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Eichhörnchen Spuren im Schnee erkennen

Die beliebten Eichhörnchen sind auch im Winter unterwegs, da sie nicht schlafen, sondern lediglich ruhen. So kommt es vor, dass sich ihre Spuren im Schnee finden lassen. Da die Tierchen sich überwiegend springend fortbewegen, sind ihre Spuren sehr charakteristisch. Das vordere Füßchen ist etwa 4 cm lang und halb so breit, während das hintere 5 cm lang und 3-4 cm breit ist.
Lubera-Tipp: Eichhörnchen Spuren beginnen und enden für gewöhnlich an einem Baum.
Hasen
Eine Hasenspur ist eine der häufigsten vorkommenden Tierspuren hierzulande. Sie sind nicht nur in Gärten, sondern auch auf Feldern anzutreffen – überall dort, wo Meister Lampe sich gerne aufhält. Sie können verschiedenartig auftreten, je nachdem, ob sich der Hase gerade hoppelnd fortbewegt oder auf der Flucht ist. Beim Hoppeln sowie im schnellen Galopp überholen die Hinterbeine sozusagen die Vorderbeine, wodurch sich ein für Hasen typisches Sprungbild ergibt, welches als Hasensprung bezeichnet wird. Je nach Tempo sind die Abstände zwischen den einzelnen Spuren unterschiedlich ang. Befindet sich der Hase auf der Flucht, so muss man manchmal lange suchen, um die nächste Spur zu finden: ein Hasensprung kann bis zu 3 m lang sein.
Identisch sind hingegen die eigentlichen Fußabdrücke, die 5-6 cm groß sind: Vorderfüße besitzen fünf Zehen, Hinterfüße vier. Überall sind die Krallen zu erkennen und noch eine andere Besonderheit: die kleinen Füße sind dicht behaart. Diese Haarbüschel wirken im Pfotenabdruck wie Zehen.
Lubera-Tipp: Die Anordnung der Spuren von Wildkaninchen ist identisch, jedoch sind deren Fußabdruck wesentlich kleiner.
Katzenspuren

Katzen streifen gerne durch verschneite Landschaften und hinterlassen dort die Abdrücke ihrer kleinen Füßchen, bei denen die vorderen größer als die hinteren sind. Jeder der vier Zehenballen ist gut zu erkennen, die zudem asymmetrisch angeordnet sind. Der nahezu runde Fußabdruck ist 3-5 cm groß und fast ebenso breit; auffällig sind die Ballen, die sehr deutlich zu erkennen sind. Im Gegensatz zu den Krallen übrigens, die beim gewöhnlichen Gehen von einer Katze nicht ausgefahren werden. Dies tut sie lediglich dann, wenn sie aus einer Höhe hinunterspringt.
Lubera-Tipp: Die Vorderzehe steht weiter vorne als die anderen, wodurch sich ein Katzen-Trittsiegel von Hundespuren unterscheiden lässt.
Dachse
Gelegentlich kann man in frier Natur die Spur eines Dachses sehen – falls die gemütlichen Tiere ihre Winterruhe unterbrechen. Sie lassen sich daran erkennen, dass die runden bis länglichen Zehen deutlich vom mittleren Ballen abgegrenzt sind. Ein Fußabdruck kann 5-7 cm lang und 3-5 cm breit sein.
Auch Marder hinterlassen Spuren im Schnee

Marder scheinen sich sehr lustig fortzubewegen: sie hinterlassen sogenannte Paarsprünge, also Trittsiegel, die nebeneinander zu sehen sind. Zusätzlich sind auch sehr gut seine starken Grabekrallen zu erkennen, die sich an den Vorderpfoten befinden und sich beim Gehen in den Schnee bohren. Eine Spur besteht aus fünf Zehenballen und hat eine Größe von 3-5 cm sowie eine Breite von etwa 4 cm. Oberflächlich betrachtet ähneln sie sehr den Katzenspuren, jedoch unterscheiden sie sich in der Anzahl der Zehenballen.
Waschbären
Sehr selten verirren sich Waschbären in die Nähe von Menschen und hinterlassen dort ihre Trittsiege. Diese erinnern an Handabdrücke, da die Zehen sehr länglich und somit fingerartig sind. überwiegend sind derartige Abdrücke an Bachläufen oder Flüssen zu finden, wo die Tiere Fischen gehen. Auffällig ist die unterschiedliche Größe der Füße: während die vorderen 4-8 cm groß sind, erreichen die hinteren eine Größe zwischen 5 und 10 cm.
Füchse

Oft bemerkt man die Anwesenheit von Füchsen gar nicht, weil ihre Abdrücke denen von kleinen Hunden sehr stark ähneln: sie bestehen aus einem großen sowie vier Zehenballen, an denen sich Krallen befinden; Vorder- und Hinterfüße sind gleich groß. Bei genauerem Hinsehen jedoch wird man feststellen, dass Fuchsspuren länglicher sind als die von Hunden. Zudem ist ihr Hauptballen wesentlich runder als der von Hunden, der eher herzförmig aussieht.
Die eleganten Füchse haben verschiedene Arten, sich fortzubewegen:
- Traben: langsamerer Gang, hintere Füße leicht versetzt vor den vorderen
- Schnüren: schneller Trab; rechter Hinterfuß tritt in den Abdruck des linken Vorderfußes, linker Hinterfuß in den des rechten Vorderfußes, etc.; Abstand jeweils etwa 30 cm
- Flucht: ein Fuchs auf der Flucht hinterlässt keine besonders charakteristische Spur; viel mehr rennt er mit unterschiedlichen Schrittlängen eilig davon
Achtung: Igelspuren im Schnee!
Besondere Aufmerksamkeit ist gefragt, wenn man Spuren von Igeln im Schnee entdeckt. Dies ist theoretisch nicht möglich, da die stacheligen Tierchen Winterschlaf halten sollen. In der Praxis hingegen kann es leider immer mal vorkommen, dass der eine oder andere Igel nicht schläft. Zeigen sich seine kleinen Abdrücke nur einmalig, so besteht die Hoffnung, dass er nur kurz aufgewacht ist und wieder schläft. Wenn sie jedoch über mehrere Tage hintereinander zu sehen sind, sollte man sehr aufmerksam sein. Vielleicht ist er krank, unterernährt oder benötigt anderweitig Hilfe. Seine Fußabdrücke ähneln einem Handabdruck: sämtliche fünf Zehen sind klar zu erkennen.
Eichhörnchen Spuren im Schnee – Unterschiede zu anderen Nagern
Eichhörnchen | Hausratte | Wanderratte | |
Größe | Bis 5 cm | 3-4 cm | 3-5 Cm |
Anzahl der Zehen | 4 vorne und 5 hinten | Vorne vier, hinten fünf | Vorderfüße 4, Hinterfüße 5 |
Besonderheiten | Vorderfüße gehen leicht nach außen | Mittlerer Zeh überragt alle | Mittlerer Zeh länger als andere |
Schleifspur | nein | nein | Ja, vom Schwanz |
Anordnung der Trittsiegel | Schmetterlings-förmig | Schlangenlinien-förmig | Schlangenlinien-förmig |
Tierspuren im Schnee konservieren – so geht´s
Damit es überhaupt möglich ist, dass sich eine Spur im Schnee gut abbilden lässt, muss dieser feucht sein. Ist er pulverig, so verschwindet die Spur schnell wieder. Ist er hingegen bereits älter und demzufolge hart, so werden überhaupt keine Trittsiegel entstehen können.
Wenn man nun einen interessanten Abdruck entdeckt hat, kommt häufig der Wunsch auf, ihn für die Ewigkeit haltbar zu machen – oder zumindest für einige Zeit. Ein Foto wäre eine Option, jedoch ist es immer schöner, wenn solche Abdrücke plastisch konserviert werden können. Dies geht tatsächlich, und zwar mithilfe von Gips:
- Karton in der Größe des Abdrucks suchen
- Boden herausschneiden
- Kartonrahmen um den Trittsiegel legen
- Gips anrühren
- Etwa 3 cm in den Karton füllen
- Aushärten lassen
Nach vollständiger Aushärtung kann der Papprahmen entfernt und der Abdruck entnommen werden. Wenn alles richtig gemacht wurde – was ja nun wirklich nicht besonders schwierig ist – hat man nun einen wunderbaren Fußabdruck, der sich im Übrigen auch gut in einer Sammlung verschiedener Abdrücke macht.
Video-Tipp der Redaktion: Eichhörnchen Futterhaus selber bauen
In folgendem Video wird schön anschaulich gezeigt, wie sich ganz leicht ein Futterhaus für Eichhörnchen bauen lässt:
Was ist noch interessant für Naturfreunde?
Diese Fragen stellen Naturfreunde häufig:
Was ist eine Fährte?
Trittsiegel, die von Wildtieren wie Rehen, Hirschen und Wildschweinen stammen, werden Fährte genannt.
Welche Tiere schnüren?
Als Schnüren wird eine Gangart bezeichnet, bei welcher das Tier seine Hinterfüße genau in die Abdrücke der Vorderfüße setzt. Je schneller es sich fortbewegt, desto genauer sieht diese Schnur aus. Füchse sind die bekanntesten Vertreter dieser Gangart.
Wie sehen Rehspuren im Schnee aus?
Das Trittsiegel eines Rehs sieht aus wie ein gespaltener ovaler Kreis. Der untere Teil ist rund und wird nach oben hin spitz.
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