Eigentlich wollten wir nur Schiferien machen. Und die gartenferne und pflanzenfreie Winterzeit geniessen. Denn die Pflanzen, die Natur, die Wetterkapriolen der Vegetationsperiode sind für uns Profigärtner auch eine manchmal unendlich bedrückende, weil nicht kontrollierbare Stressquelle. Kurz gesagt: Neben der auch mir bekannten Frühjahrssehnsucht habe ich auch eine berufsbedingte Liebe für den Winter. Genauer: für die Winter-Pause. Nur ab und weg in den Alpenschnee. Bevor der Vegetationszwang wieder beginnt …
Und alles war gut, in Galtür in Tirol. Ja genau da, wo vor einigen Jahren eine zerstörerische Lawine niederging. Vor der hatte ich auch keine Angst. Dennoch fühlte ich mich in den 7 Tagen zunehmend verfolgt.
Der Koch hatte es auf mich abgesehen. Und seine Waffen waren grün-gelblich, manchmal mit nach hinten gefalteten Flügeln, manchmal schon leicht aufgeplatzt, manchmal mit dekadenter Schokolade überzogen, zuletzt auch noch – zu allem Überfluss – als Mousse. Auch wenn es in Tat und Wahrheit ein ganz normaler Kompott war.
Ja was war es denn, was deine Winterseele so verfolgte und bedrückte?
Es war das tägliche Physalis-Bombardement einer ansonsten piekfeine 4-Sterne Küche. In allen Varianten, Farben und Kombinationen. Aber unausweichlich, ohne Erbarmen. Täglich. Fade und grün. Säuerlich, fast ohne Aroma.
Und sonst, wie hat der Schiurlaub so insgesamt gewirkt?
Nun freue ich mich wieder aufrichtig aufs Frühjahr, noch mehr auf den Sommer, und auf die neue Ernte unserer Physalissorten. Auf das Vanillearoma von ‘Peters Beste’. Auf die Fruchtlust beim Reinbeissen in die fleischige ‘Little Buddha’. Und auf die Zuckerbäckerphantasien beim Genuss von ‘Biscuit’.