Weisse Lilien pflanzen wir schon seit dem Mittelalter in unsere mitteleuropäischen Gärten. Botanisch heisst sie Lilium candidum, und ist hier bei uns wohl die beliebteste Lilienart von allen. Diese unglaubliche schöne Zwiebelblume gehört der Gattung Lilium in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) an. Lilium candidum blüht in Gärten, die ihr zusagen, viele Jahrzehnte lang, und zwar jedes Jahr aufs Neue. Sie entwickelt dort mit der Zeit prächtige Horste. Im Frühling oder Sommer blüht sie mit beeindruckenden, reinweissen – oder gar 'jungfrauenweissen' Blüten, wenn man mittelalterlichen Gedankenwelten folgt. Sie wird oft mit Unschuld, Reinheit und der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht, was zu ihrem gebräuchlichen Namen "Madonnenlilie" geführt hat. Die Trompetenblüten verbreiten einen sinnlichen Duft, der sich den Gärten und Parks ausbreitet, in denen sie wachsen. Praktischerweise stehen die Blüten der Weissen Lilie auf so langen Stielen, dass der Duft in etwa in Nasenhöhe entströmt. Wegen ihrer Schönheit und ihres Duftes wird sie schon seit 1500 v. Chr. als Zierpflanze kultiviert – mindestens. Ihre Beliebtheit wurde ihr schliesslich zum Verhängnis: In der Natur ist die Weisse Lilie inzwischen nur noch selten zu finden. Neben Schönheit und Duft ein Grund mehr, sich diese Zwiebelblume in den Garten zu holen. Wenn du bei Lubera Weisse Lilien kaufen möchtest, erhältst du deine Blumenzwiebel aus gärtnerischer Vermehrung und nicht aus der Entwendung in der Natur – das versprechen wir dir.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung:
- Herkunft von Lilium candidum
- Weisse Lilien pflanzen – den richtigen Standort wählen
- Weisse Lilien pflanzen – der beste Pflanzzeitpunkt
- Weisse Lilien pflanzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Bodenvorbereitung
- Das Pflanzloch
- Pflanztiefe
- Angiessen nach dem Pflanzen
- Mulchen als Schutz vor Frost
- Weisse Lilien pflegen: düngen und giessen
- Die duftende Blüte
- Weisse Lilien vermehren – die 3 besten Methoden
- Durch Samen
- Durch Teilung
- Durch Schuppenvermehrung
- Verwendung in Garten und Floristik
- Weisse Lilien im Topf
- Krankheiten
- Grauschimmel (Botrytis cinerea)
- Lilienfäule
- Das Lilienhähnchen
Zusammenfassung:
- Weisse Lilien, beziehungsweise Madonnenlilien, gehen auf Wildpflanzen zurück, die einst in einem Gebiet vom Osten der Türkei bis Afghanistan gesammelt wurden, wo sie in der Steppe und an Geröllhängen wachsen.
- Die Kultur richtet sich nach den Bedingungen am Naturstandort, wo es sonnig, sommertrocken und heiss ist, und der Boden gut drainiert, so dass das Wasser immer gut abfliessen kann.
- Lilium candidum nutzt die Regenzeit im Herbst, um ihre Blattrosette auszubilden, mit der sie Energie gewinnt und Reserven einspeichert. Die Blätter werden bei Kahlfrost am besten mit Reisig geschützt.
- Mit den Jahren können grosse Horste Weisser Lilien entstehen, wenn man sie möglichst lange ungestört wachsen lässt, und im Frühjahr zusätzlich düngt.
- Weisse Lilien lassen sich generativ aus Samen vermehren, oder vegetativ durch Teilung der Lilienzwiebeln und Schuppenvermehrung.
Herkunft von Lilium candidum
Die meisten erhältlichen Weissen Lilien gehen auf Wildpflanzen zurück. Sie wurden einst in einem Gebiet vom Osten der Türkei bis Afghanistan gesammelt. Einige Lilien stammen wahrscheinlich auch aus dem Balkan, und wurden an die grossen Gärtnereien in Europa verkauft. Noch im 19. Jahrhundert engagierten Gärtnereien Pflanzenjäger, die sich auf die Suche nach Blumenzwiebeln für den Handel machten. Heute stammen die Zwiebeln von Lubera aber aus Vermehrungen, die unser Lieferant in den Niederlanden selbst vornimmt.
In der Natur wachsen Weisse Lilien in Steppen und an geröllhaltigen Hängen, umgeben von immergrünen Gehölzen. Sie stehen in voller Sonne auf sommertrockenen Böden. Die starken Regenfälle im Herbst und das Schmelzwasser im Frühjahr fliessen schnell ab. Besonders das Schmelzwasser aus den Bergen transportiert Frühling viele Nährstoffe mit sich, die von den Lilienzwiebeln benötigt werden, um zur Blüte zu kommen.
Da Lilium candidum seit Jahrtausenden sehr begehrt sind, gerieten die Pflanzen in der Natur unter Druck. Über Jahrhunderte wurden immerzu erneut wilde Lilien der Natur entnommen. Dazu kommt die Abnahme der natürlichen Lebensräume und zunehmend stickstoffhaltige Luft, sagen wissenschaftliche Analysen in Anatolien. Inzwischen ist sie in den Gärten häufiger anzutreffen als in der Wildnis.
Bild: Die Madonnenlilie hat mit 80-130cm eine beeindruckende Grösse. Ihr auffälliger Blütenstand verströmt verführerische Duftnoten.
Weisse Lilien pflanzen – den richtigen Standort wählen
Weisse Lilien pflanzen wir immer an einen vollsonnigen Standort in gut drainierten Boden. So stehen sie auch am Naturstandort. Das Klima in der ursprünglichen Heimat der Madonnenlilie verrät uns viel über den von ihnen bevorzugten Standort. Die Sommer in ihrer Heimat sind heiss und trocken, und die Blüten stehen oft in voller Sonne. Nur einige sommergrüne Gehölze in der sie umgebenden Landschaft bieten etwas Schutz vor Wind und Hitze.
Erst im Herbst beginnt in der Lilienheimat die kühle und feuchte Regenzeit. Die Nässe stört die Zwiebeln nicht, da sie in der Natur in schottriger Erde stehen. So kann der Niederschlag schnell ablaufen. Im eigenen Garten sollten lehmige Böden daher unbedingt mit Strukturmaterial versehen werden. Lilium candidum nutzt die Regenzeit, um im Herbst schon einmal ihre Blattrosette auszubilden. Die Blätter sind wichtig für die Photosynthese, damit die Lilienzwiebel die daraus gewonnene Energie als Reserven einspeichern kann.
Das macht sie auch bei uns in Mitteleuropa, und zwar schon ab September. Ein möglichst zeitiger Pflanztermin ist daher sinnvoll, damit die Madonnenlilie ihre Blattrosette frühzeitig ausbilden kann. Probleme bereiten dem Liliengrün daher kalte Winter ohne Schnee. Man sollte die Rosetten bei Kahlfrösten mit etwas Reisig abdecken. Schon ab April schiebt sie aus der Blattrosette den zukünftigen Blütenstiel.
In ländlichen Gärten und Pfarrhausgärten waren bis vor nicht allzu langer Zeit grosse Lilienhorste nicht ungewöhnlich. Grosse Horste entstehen, wenn man die Lilien möglichst lange ungestört wachsen lässt, und im Frühjahr zusätzlich düngt.
Weisse Lilien pflanzen – der beste Pflanzzeitpunkt
Weisse Lilien pflanzen wir am besten nach der Blüte, wenn alles Grün zu Braun geworden ist. Jetzt beginnt die Weisse Lilie mit einer Phase, die oft als sommerliche Ruhezeit beschrieben wird. Wenn wir Weisse Lilien pflanzen möchten, eignet sich diese laubfreie Zeit am besten dazu. Empfehlen können wir den Zeitraum von August bis September, um die Lilienzwiebeln in den Boden zu bringen. Durch die immer milder werdenden Herbstwochen können wir inzwischen sogar bis Oktober Weisse Lilien pflanzen. Im Gegensatz zu anderen Lilien ist Lilium candidum nicht stammbewurzelt und sollte mit der Spitze der Zwiebel nur wenige Zentimeter unter der Bodenoberfläche gepflanzt werden. Sie treiben schon im Herbst neu aus.
Weisse Lilien pflanzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Im Folgenden zeigen wir dir hier, wie du Weisse Lilien pflanzen kannst:
Bodenvorbereitung
Arbeite gut verrotteten Kompost und gegebenenfalls Strukturmaterial wie Sand und Schotter in den Boden ein, um ihn mit Nährstoffen anzureichern und die Drainage zu verbessern.
Bild: Weisse Lilie (Lilium candidum) pflanzen: Der Boden wird mit reifem Kompost und Schotter aufbereitet, um ihn mit Nährstoffen anzureichern und die Drainage zu verbessern.
Das Pflanzloch
Grabe ein Pflanzloch in den aufbereiteten Boden. Es sollte etwas tiefer sein, als die Lilienzwiebel der Weissen Lilie hoch ist. Wenn du mehrere Zwiebeln der Weissen Lilien pflanzen möchtest, lässt du als Abstand zwischen den Zwiebeln jeweils die doppelte Zwiebelbreite.
Bild: Die Lilienzwiebel der Weissen Lilie (Lilium candidum) pflanzen wir in ein etwa 10cm tiefes Pflanzloch. Unter der Zwiebel ist der Boden mit feinem Schotter der Körnung 1-3 durchlässiger gemacht worden.
Pflanztiefe
Setze die Lilienzwiebeln in das Pflanzloch mit der Wurzelbasis nach unten und der Spitze nach oben. Die Zwiebel der Weissen Lilien pflanzen wir so tief, dass der Zwiebelboden etwa 10 cm tief im Boden sitzt. Nun können wir die Lilienzwiebeln wieder mit unserer aufbereiteten Erde bedecken. Anders als bei anderen Lilienzwiebeln sollte die Zwiebel von Lilium candidum nur wenig mit Erde bedeckt sein. Die Erdschicht über der Lilienzwiebel sollte nicht dicker als 3cm sein.
Angiessen nach dem Pflanzen
Nach dem Pflanzen der Lilienzwiebeln müssen diese gründlich angegossen werden, damit sie sich gut mit der Erde am neuen Standort verbinden.
Mulchen als Schutz vor Frost
Sobald sich erste Fröste ankündigen, ohne dass sich eine schützende Schneedecke über die Zwiebeln gelegt hat, raten wir zum Mulchen als Schnee-Ersatz. Dazu eignet sich Reisig, oder auch eine Schicht mit reifem Kompost aus der Heissrotte, Sand oder Schotter. Diese kann im Frühjahr wieder entfernt werden, sobald keine Spätfröste mehr drohen.
Weisse Lilien pflegen: düngen und giessen
Weisse Lilien sind relativ pflegeleicht. Hast du sie in einen gut durchlässigen, humusreichen Boden und an einen sonnigen Standort gesetzt, brauchst du dich kaum noch um sie kümmern.
Im zeitigen Frühjahr solltest du deine Weissen Lilien allerdings mit Dünger versorgen. In dieser Zeit ist ihr Bedarf an Nährstoffen besonders hoch. Verwende einen stickstoffarmen Flüssigdünger, den du mit dem Giesswasser ausbringst. Achte darauf, den Dünger nicht über das Grün zu giessen, sondern nur in den Bodenbereich.
Da Lilien hohe Blütenstände haben können, ist es manchmal ratsam, sie zu stützen, um zu verhindern, dass sie sich auf deine Wege durch den Garten neigen. Nach der Blüte kannst du abgestorbene Blütenstände entfernen, lasse jedoch die Stängel und Blätter intakt, solange sie noch grün sind. Wenn du die Blüten nach ihrem Verblühen noch an der Pflanze belässt, kannst du dich über die entstehenden Samen freuen. Liliensamen lassen sich leicht erfolgreich aussäen.
Die duftende Blüte
Die trichterförmigen strahlendweissen Blüten mit gelbem Schlund erscheinen ab Ende Juni. Der genaue Zeitpunkt ist abhängig davon, in welche Klimazone dein Garten oder Balkon liegt. Die Blütezeit der Weissen Lilie kann also auch drei Wochen vor oder nach diesem Termin stattfinden. Ein Beispiel: An Naturstandorten in der Türkei erblühen sie sogar bereits im Mai. Gerade in Zeiten des Klimawandels verschieben sich Blühzeitpunkte, so unsere Erfahrung. Sei gespannt darauf, was sie bei dir zuhause macht. Die Trichterblüten erblühen an hohen Stängeln und verströmen einen herrlichen Duft im Garten. Da Weisse Lilien ihre Blüten auf Genusshöhe von 80-130 cm anbieten, erreichen die Duftmoleküle deine Nase ganz sicher. Wie viele Blüten je Stiel aufgehen, ist unterschiedlich. Fünf bis 15 Blüten sind möglich, sobald die Zwiebel alt genug ist. Belässt du die Blüten an der Pflanze, und entfernst Verblühtes nicht, entwickeln sich daraus die Samenstände.
Weisse Lilien vermehren – die 3 besten Methoden
Die Weissen Lilien lassen sich auch gezielt selbst vermehren. Wir zeigen dir die möglichen Vermehrungsmethoden für Lilium candidum in der Übersicht:
Durch Samen
Die Vermehrung von Lilium candidum aus Samen ist eine Möglichkeit, neue Pflanzen zu züchten. Die Samen können aus den Fruchtkapseln gewonnen werden, sobald diese im Herbst reif sind. Du kannst sie gleich aussäen oder bis Anfang Februar warten. Bei Herbstaussaat in Räumen bei 12 bis 15 °C ist mit einem Aufgehen im Frühjahr zu rechnen. Dann kannst du schon im darauffolgenden Herbst kleine Zwiebelchen haben. So mancher Samen der Weissen Lilie lässt sich Zeit bis zum Keimen. Die Samen von Lilium candidum fallen teilweise in eine lange Samenruhe (Dormanz). Diese Methode erfordert also Geduld, da die Pflanzen erst nach und nach keimen und schliesslich vier bis fünf Jahre benötigen, um zu blühen. Andererseits gleicht bei der Samenvermehrung keine Pflanze zu 100% der anderen. Um Diversität zu erzeugen, ist die Vermehrung aus Samen unerlässlich - und spannend.
Durch Teilung
Die Teilung von Lilium candidum ist eine häufig verwendete Methode zur Vermehrung. Hierbei wird die Lilien-Mutterzwiebel vorsichtig von den kleineren Tochterzwiebeln getrennt. Diese Methode der Vermehrung ist die einfachste für Madonnenlilien, aber auch diejenige mit der wenigsten Effizienz. Für dich im Privatgarten ist Effizienz aber wohl weniger von Bedeutung als im professionellen Lilienanbau. Der Herbst ist die beste Zeit, um Weisse Lilien zu teilen. Die Tochterzwiebeln wachsen jetzt am besten an. Die Zwiebelteilung ist zudem eine bewährte Methode, wenn du genetisch identische Kopien der Mutterpflanze erhalten möchtest.
Bild: Die kleine Tochterzwiebel wurde von der Mutterzwiebel abgetrennt. Sie kann separat getopft werden. Ist sie gross genug, kann sie in den Garten.
Durch Schuppenvermehrung
Eine weitere Methode zur Vermehrung von Lilium candidum ist die Schuppenvermehrung. Hierbei werden die Schuppen von der Zwiebel abgetrennt und einzeln in Substrat gepflanzt, um neue Pflanzen zu erzeugen. Die neuen Zwiebelchen bilden sich an der Unterkante der Zwiebelschuppen. Sobald sie gross genug sind, lassen sie sich erst in Töpfe, und später in deine Beete pflanzen.
Bild: Der Aufbau einer Lilienzwiebel: Sie bestehen aus vielen einzelnen Schuppen. Um die Methode der Schuppenvermehrung anzuwenden, trennen wir die einzelnen Lilienschuppen nach und nach ab.
Bild: Methode der Schuppenvermehrung bei Lilium candidum: Die einzelnen Zwiebelschuppen stecken in ihrem Vermehrungs-Substrat (hier 'Cocopeat'). Nach einiger Zeit werden sich an ihnen kleine neue Lilienzwiebeln entwickeln.
Bild: Die Methode der Schuppenvermehrung schreitet voran. An der Unterseite der Lilienschuppe entwickelt sich ein erstes, winzig kleines Lilienzwiebelchen. Ist es grösser, kann es getopft werden.
Die Auswahl der Vermehrungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich der verfügbaren Ressourcen und der gewünschten Vermehrungsrate. Die Teilung ist oft die einfachste und effektivste Methode im eigenen Garten. Wenn du aber neugierig und zugleich geduldig bist, probiere auch die Samenvermehrung. Letztere ist für die Züchtung unerlässlich, und indem du es einmal ausprobierst, bist du dem Profi-Wissen schon ein Stück näher.
Verwendung in Garten und Floristik
Die Weissen Lilien lassen sich wunderbar sowohl in Blumenbeeten als auch als Schnittblume verwenden. Sie vertragen sich gut mit allen sonnenliebenden Stauden, solange diese die Lilien nicht bedrängen, oder gar ihre Blattrosetten überwuchern. Für Liebhaber rein weisser Gärten ist sie unverzichtbar, und du kannst sie zum Beispiel sehr gut auch mit unserem kompletten Staudenbeet 'Ein Traum in Weiss' kombinieren. Überhaupt möchten wir dich ermutigen, unsere Staudenbeete einfach mit Zwiebelblühern zu ergänzen. Die Madonnenlilie lässt sich in alle Staudenbeete einfügen, die für sonnige Standorte empfohlen sind. Sie macht sich besonders gut in den Staudenbeeten 'Schnipp Schnapp', 'Dufte Typen' und 'Sommerliebe in Pastell'.
Die schöne Zwiebelblume ziert schon seit Jahrtausenden unsere Gärten. Die seit etwa 1500 Jahren vor Christi Geburt kultivierte Weisse Lilie gelangte wahrscheinlich über phönizische Händler nach Westeuropa. Da sich Zwiebelblumen ganz einfach weiterreichen lassen, war sie bald in Gärten überall in Europa zu finden. In den mitteleuropäischen Gärten wird die Weisse Lilie schon seit dem Mittelalter eingesetzt. Sie durfte in keinem Klostergarten fehlen. In Pfarrgärten gehörte sie zu den Blumen, die als Altarschmuck und für kirchliche Feste angebaut wurden. Die Madonnenlilie hat seit dem Mittelalter eine symbolische Bedeutung, die eng mit der Jungfrau Maria verbunden wird. Sie gilt als Symbol für Reinheit, Unschuld und die Unbefleckte Empfängnis. Daher wird sie bis heute noch in religiösen Zeremonien und bei Hochzeiten eingesetzt. Darüber hinaus ist sie eine elegante Schnittblume mit betörendem Duft, die auch ohne viel Beiwerk in der Vase grossartig aussieht.
Beachte, dass alle Teile der Lilium candidum leicht giftig sind, insbesondere für Katzen. Mit ihren Sinnen nehmen Tiere die Unverträglichkeit der Pflanzen aber erfahrungsgemäss instinktiv wahr.
Weisse Lilien im Topf
Weisse Lilien in Töpfe zu pflanzen ist eine gute Möglichkeit, die schönen Pflanzen auch auf deinem Balkon oder deiner Terrasse zu bringen. Lilien in Töpfen erfordern etwas mehr Zuwendung. Nimm grosse Töpfe, sie liefern im Winter den besten Schutz vor Temperaturextremen und schnelle Austrocknung. Haben sie 20 Liter Volumen oder mehr, sowie einen guten Wasserabzug, ist das ideal. Fülle zuerst ein wenig Schotter, fein zerschlagene Tontöpfe oder ähnliches als Drainage in den Topf oder Kübel. Darauf füllst du die Pflanzerde. Dazu eignet sich unsere Fruchtbare Erde Nr. 1, die Topf- und Kübelerde wirklich hervorragend, da sie mit ausreichend Strukturmaterial versetzt ist. Ansonsten lässt sich andere Pflanzerde auch mit einem Viertel feinem Schotter vermischen. Im Topf und Kübel ist regelmässiges Giessen notwendig, damit die Lilienzwiebel nie komplett austrocknet. Auch im Kübel solltest du deine Lilien nach dem Austrieb im Frühjahr düngen. Du nimmst am besten einen stickstoffarmen Flüssigdünger, und gibst ihn mit dem Giesswasser wöchentlich an deine Lilien. Sobald deine Lilien in Blüte stehen, kannst du das Düngen einstellen.
Krankheiten
Die Weisse Lilie kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Grauschimmel (Botrytis cinerea)
Der Grauschimmel ist eine häufige Pilzkrankheit, die viele Pflanzen, einschliesslich Lilien, betreffen kann. Sie äussert sich in Form von grauem, schimmelartigem Wachstum auf Blättern, Stielen und Blüten. Um Grauschimmel zu verhindern, sollten wir auf die Drainage im Boden achten und einen sommer- wie wintertrockenen Standort bevorzugen.
Lilienfäule
Lilienfäule (Fusarium) ist ein Pilz, der die Wurzeln und Zwiebeln von Lilien angreifen kann. Es führt zu Wurzelfäule und lässt die Pflanze welken und sterben. Die Vorbeugung umfasst die Verwendung von gesunden Zwiebeln und die Verbesserung der Bodendrainage. Fusarium kommt nur selten vor, wenn wir gesunde Zwiebeln in gut durchlässige Böden pflanzen.
Das Lilienhähnchen
Das Lilienhähnchen, ein roter Käfer, der sich von Lilienblättern ernährt, lässt sich absammeln und vernichten, damit er sich nicht weiter vermehrt. Dieser Käfer tritt mehrmals jährlich in Schüben auf. Er ist ein Künstler der Tarnung, indem er sich nach leichter Berührung der Blätter schnell auf den Rücken fallen lässt. Daher lege zuerst die offene Hand unter den Käfer, damit er im Zweifelsfall in deine Hand fällt, wenn du nach ihm greifst. Das Lilienhähnchen legt seine Eier an den Blattunterseiten ab. Aus diesen schlüpfen Larven, die innerhalb kürzester Zeit das gesamte Blattwerk abfressen. Sie verstecken sich im eigenen Kot, und es kostet Überwindung, sie mit dem Finger abzustreifen. Hier können dich Handschuhe unterstützen, damit dir die Aufgabe leichter fällt.
Die richtige Pflege und Aufmerksamkeit können dazu beitragen, das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall bei Madonnenlilien zu minimieren. Dazu gehören die Wahl eines geeigneten Standorts, die richtige Bewässerung und Drainage, und die regelmässige Inspektion der Pflanzen auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen.