Hyazinthen pflanzen hat eine lange Tradition. Bei uns in Mitteleuropa steht die Hyacinthus orientalis, wie unsere Hyazinthe botanisch auch genannt wird, seit dem 16. Jahrhundert in den Gärten. In den 1760ern, auf dem Höhepunkt der Begeisterung für Hyazinthen, sprach man gar von der 'Jacinthomanie', die beinahe ebensolche Züge annahm wie die berühmte Tulpenmanie. Die Faszination für die Hyazinthe kommt nicht von ungefähr. Ihre Blüten sind unübersehbar, hübsch und vor allem grösser als viele einheimische Frühlingsblüher. Sogar vortreiben lassen sie sich: Im Herbst in Töpfen vorgezogen, parfümieren sie im Winter deine Wohnung. Ihr schwerer süsser Duft muss damals, vor Erfindung der Raumparfums, unglaublich faszinierend gewesen sein. Auch den Garten beduften und verschönern die faszinierenden Zwiebelblumen. Wer Hyazinthen pflanzen möchte, kann sie mit anderen Blumenzwiebeln und Stauden kombinieren. Überzeuge dich selbst von ihrer Vielfalt, wenn du Hyazinthen kaufen möchtest. Mit unseren Tipps zum Hyazinthen Pflanzen, düngen und pflegen bist du auf dem besten Wege zu deiner persönlichen Hyazinthenmanie.
Inhaltsverzeichnis
- Herkunft der Hyazinthen
- Der Standort für Hyazinthen
- Sind Hyazinthen winterhart?
- Hyazinthen pflanzen
- Hyazinthen pflanzen in Topf oder Kübel – wichtige Tipps
- Welche Erde für Hyazinthen im Topf?
- Rezept für Hyazinthen Erde, für einen Kübel im Garten:
- Grosse Kübel sind von Vorteil
- Giessen, düngen, pflegen: So wachsen deine Hyazinthen im Garten mehrjährig
- Hyazinthen im Topf giessen
- Die Kunst der Treiberei: Hyazinthe im Topf vortreiben
- Rezept für Hyazinthen Erde, für einen Topf im Haus
- Hyazinthen vortreiben – Schritt-für-Schritt Anleitung
- Hyazinthen im Garten: Schöne Kombinationen im Staudenbeet
- Die Hyazinthenblüten: Duft und Schönheit
Zusammenfassung
- Die Hyazinthen für den Garten stammen ursprünglich aus Westasien. Von dort kommend, sind sie an kalte, trockene Winter und ebenso trockene, aber heisse Sommer angepasst.
- In der Natur stehen sie auf Schotterboden, weshalb der Gartenboden gute Drainage aufweisen sollte. Lehmiger Boden wird mit feinem Schotter oder ähnlichem Strukturmaterial durchlässiger gemacht.
- Um zur Blüte zu kommen brauchen sie dringend einen 8 bis 12-wöchigen Kältereiz, bei Temperaturen von 2 bis 10° C. Ist der Winter zu mild, blühen sie nicht.
- Hyazinthen kannst du gut im Topf kultivieren. Sie brauchen eine Kübelerde mit guter Drainage. Wir raten dir, 'normale' Blumenerde mit mineralischen Zuschlagstoffen aufzubessern.
- Hyazinthenzwiebeln lassen sich Vortreiben. Dazu werden sie bei Dunkelheit einer Kühlphase von 8 bis 12 Wochen ausgesetzt.
- Hyazinthen sind duftende Zwiebelblüher, die sich gut in sonnige Staudenbeete integrieren lassen.
Herkunft der Hyazinthen
Unsere Hyazinthen, botanisch Hyacinthus orientalis, stammen ursprünglich aus Westasien (Türkei, Irak, Iran, Syrien). Sie wachsen und duften dort auf steinigen Hängen in voller Sonne.
Aus Begeisterung für schöne Blütenpflanzen aus fernen, fremden Ländern wurde sie im 16. Jahrhundert nach Europa eingeführt. Durch Tauschbeziehungen gelangten die ersten Hyazinthenzwiebeln 1562 in die Hände begeisterter Pflanzenfreunde nördlich der Alpen. Westasiatische Adelige hatten zuvor einige ihrer Hyazinthenzwiebeln dem Orto Botanico in Padua überlassen, dem ersten botanischen Garten Europas. Die Botaniker in Padua vermehrten die kleinen Kostbarkeiten, denn seltene Zwiebelblumen wie diese konnten gegen andere botanische Raritäten in ganz Europa eingetauscht werden. Der Koloniale Handel nahm gerade Fahrt auf, und rare Blumenzwiebeln aus der Ferne waren eine Art harter Währung in der Welt der Pflanzenbegeisterten.
Im antiken Griechenland konnten Hyazinthen schon einmal eine Welle der Begeisterung auslösen, und schon der botanisch versierte Grieche Dioskurides erwähnte sie in seinen Schriften hochachtungsvoll. Da Dioskurides ein Grieche aus Anatolien war, hat er sie vielleicht aus eigener Anschauung gekannt. Die wilden Hyazinthen sind ihm vermutlich auf Erkundungstouren durch die Berge begegnet.
Nördlich der Alpen jedenfalls galt sie bis ins 19. Jahrhundert als seltene Schönheit, für die Unsummen an Geld bezahlt wurden. Aus der Wildform entstanden unter Aufsicht der Gärtner schliesslich unzählige Züchtungen, die durch moderne Vermehrungsmethoden erschwinglich wurden. Und die wilde Hyazinthe? Sie kommt inzwischen in vielen Regionen der Erde wild vor, nachdem sie aus den Gärten entwischt ist.
Der Standort für Hyazinthen
Ihren natürlichen Lebensraum hat die Wildart Hyacinthus orientalis in den felsigen Hängen und Schotterfluren Vorderasiens. Dort sind die Winter eher trocken und kalt, und die Sommer sonnig, regenarm und heiss. Wenn du den Hyazinthen diese Bedingungen bietest, wird sie dir jahrelang Freude bereiten. Im Garten ist der sonnige Steingarten ein optimaler Standort. Ein vollsonniges Staudenbeet eignet sich ebenfalls, solange der Boden gut drainiert ist, und Regenwasser gut abfliessen kann. Ein regenreicher Winter in lehmigem Boden kann der Hyazinthe Probleme bereiten. Du schützt deine Hyazinthen am besten vor Nässe, wenn du ihren Standort zuvor mit Schotter anreicherst. Er macht lehmige Böden durchlässiger.
Sind Hyazinthen winterhart?
Vor dem Hyazinthen Pflanzen haben wir einen wichtigen Hinweis für euch. Wir werden oft gefragt: Ist eine Hyazinthe winterhart? Die Antwort ist eindeutig mit einem Ja zu beantworten. Tatsächlich benötigt sie sogar den Kältereiz im Winter, um im Frühjahr zur Blüte zu kommen. Optimal ist es daher, die Zwiebeln im Herbst in die Erde zu bringen.
In sehr wintermilden Gegenden (ab Winterhärtezone 9) müssten sie – zumindest theoretisch – sogar 8 bis 12 Wochen gekühlt werden, bevor du sie im Frühjahr in den Garten pflanzt. Damit ahmen wir den kalten Winter nach. Optimal lagern sie in einem kühlen Schuppen, einer Garage oder einem anderen dunklen Raum. Nur der Gefrierpunkt darf hier nicht unterschritten werden. Sie können zu diesem Zweck auch im Kühlschrank liegen, allerdings nicht zusammen mit Obst oder Gemüse, insbesondere Äpfeln. Diese Früchte produzieren beim Reifen ein Gas, das die Zwiebeln verfaulen lässt.
Der Klimawandel bringt mit sich, dass es so mancher Blumenzwiebel im Garten und in der Natur nicht mehr kalt genug ist. Sie merken nicht mehr, dass der Winter stattgefunden hat, und nun die Zeit für Austrieb und Blüte gekommen ist. Im Prinzip ist jede Zwiebelblume mehrjährig. Sie muss aber die Jahreszeiten deutlich merken – dazu gehört nun einmal der Kältereiz im Winter.
Durchfrieren mag eine Hyazinthenzwiebel aber nicht. Das Erdreich und eine Schneedecke schützen sie in der Natur vor Frostschäden. Eine Hyazinthe im Topf sollte daher bei strengen Frösten nicht ungeschützt stehen.
Hyazinthen pflanzen
Hyazinthen pflanzen ist eine einfache Angelegenheit, die in wenigen Schritten erledigt ist:
- Löcher ausheben, die dreimal so tief sind, wie die Zwiebel hoch ist.
- Zwischen den einzelnen Zwiebeln eine Zwiebelbreite Abstand halten.
- Hyazinthenzwiebel mit der Spitze nach oben einsetzen.
- Loch mit Erde auffüllen.
Wir empfehlen dir, deine Hyazinthen nach dem Pflanzen gründlich zu giessen. Viel Feuchtigkeit benötigen sie aber nur in der Anwachsphase, nach dem Einpflanzen im Herbst. Danach beginnt für sie in der Natur eine Zeit winterlicher Trockenheit, die erst mit den Regenfällen im Frühjahr endet.
Hyazinthen pflanzen in Topf oder Kübel – wichtige Tipps
Eine Hyazinthe im Topf bereichert jeden Balkon und jede Terrasse. Der Vorteil: Die Pflanzgefässe mit den wunderbar duftenden Hyazinthenblüten lassen sich überall dort aufstellen, wo sie unseren Nasen besonders nahe sind. Damit das dufte Ereignis sich möglichst viele Jahre wiederholt, muss sich eine Hyazinthe bei dir wie zuhause fühlen. Mit unseren Tipps und Tricks wird dir das gelingen. Wenn du bei der verwendeten Erde, der Wahl des richtigen Pflanzkübels und der Düngung einige Dinge beachtest, werden deine Hyazinthen mehrere Jahre jedes Frühjahr wieder blühen.
- Der beste Pflanzzeitpunkt ist der Herbst von September bis Oktober. In milden Gegenden kann auch noch bis Mitte November gepflanzt werden.
- Nimm eine Kübelerde mit guter Drainage. Wir raten dir zu einer Erde nach obigem Rezept, das für Hyazinthen im Kübel oder Topf deines Gartens gedacht ist.
- Befülle einen Kübel mit der Erde. Lasse dabei 20 Zentimeter Platz bis zum oberen Rand deines Kübels.
- Setze die Hyazinthenzwiebeln auf die Erde.
- Fülle so viel Erde auf, bis die Hyazinthen gut 15cm mit Erde bedeckt sind.
Welche Erde für Hyazinthen im Topf?
Für eine Hyazinthe im Topf brauchen wir eine Blumenerde mit einem hohen Anteil mineralischer Zuschlagstoffe wie etwa Schotter, Bims oder Lava. Das wichtigste aber ist und bleibt, das die Erde im Topf über den Sommer und im Winter nicht zu feucht gehalten wird. Die meisten Hyazinthen im Kübel und im Beet gehen an andauernder Feuchtigkeit zu Grunde. Das ist schade, denn jede Hyazinthenzwiebel hat das Potential, jahrelang im Topf Freude zu machen.
Rezept für Hyazinthen Erde, für einen Kübel im Garten:
- 1 Teil Lavagranulat, Schotter oder Bims feiner Körnung.
- 1 Teil hochwertige Blumenerde. Wir raten zu unserer Fruchtbare Erde Nr. 1, die Topf- und Kübelerde, die bereits einen hohen Anteil mineralischer Zuschlagstoffe enthält
Das Rezept eignet sich wegen dem guten Drainage Effekt bestens dazu, deine Hyazinthe im Topf zu pflanzen. Diese Erde ahmt den schottrigen Boden nach, den Hyacinthus Wildarten in der Natur vorfinden. Die Mischung taugt ebenso gut für alle Blumenzwiebeln, die ähnliche Ansprüche an ihren Boden haben. Sie ist ideal für alle Zwiebelblumen wie Tulpen, Narzissen und Kaiserkronen im Topf oder Kübel. Auch einen Steingarten kannst du mit dieser Mischung anlegen.
Grosse Kübel sind von Vorteil
Strenger Frost kann bei Hyazinthen im Topf zu Schäden führen. Je grösser der gewählte Topf, desto besser sind sie im Winter geschützt. Ein kleines Pflanzgefäss ist schneller komplett durchgefroren als ein grosses. Bei Hyazinthen, die im Herbst in einen kleinen Blumenkasten gesetzt werden, erreicht der Frost die Zwiebel also recht schnell.
Giessen, düngen, pflegen: So wachsen deine Hyazinthen im Garten mehrjährig
Hyazinthen giessen brauchst du nur im Ausnahmefall. Sie benötigen einen Boden, der während der Winter- und Sommerruhe eher trocken ist. Im Herbst aber möchten sie regelmässig beregnet werden. In dieser Zeit solltest du die Erde leicht feucht halten. Danach verringert sich das Bedürfnis nach Wasser wieder bis zum Winter. Erst im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr brauchen sie den üppigeren Frühlingsregen. Die Feuchtigkeit nutzen sie zur Entwicklung ihres kräftigen Austriebs. Fällt das Frühjahrsklima heiss und trocken aus, brauchen sie eine zusätzliche Bewässerung. Du startest dann mit dem Giessen, sobald das Wachstum über der Erde einsetzt und stellst das Giessen nach der Blüte wieder ein.
Düngen brauchst du deine im Garten ausgepflanzten Hyazinthen nicht, sie brauchen nur einen mässig fruchtbaren Boden. Kompostgaben, im Frühjahr in den Oberboden leicht eingeharkt, reichen ihnen aus.
Pflege deine Hyazinthen, indem du die verblühte Blütenrispe zurückschneidest. Das Laub sollte intakt bleiben, damit die Pflanze Energie für die nächste Saison einlagern kann. Die Blätter lässt du also auf natürliche Weise absterben. Sobald das Grün zu Braun geworden ist, kannst du es entfernen.
Wenn du unsere Ratschläge zum Giessen, Düngen und Pflegen beherzigst, werden die meisten Hyazinthensorten viele Jahre im Garten wiederkommen. Einige Sorten sind empfindlicher und daher kurzlebig. Versuche dich an verschiedenen Hyazinthensorten, um diejenigen zu finden, die in deinem Garten mehrjährig blühen mögen.
Hyazinthen im Topf giessen
Im Frühjahr brauchen die Hyazinthen etwas häufiger Wasser als im Rest des Jahres. Das Giesswasser darf aber nicht im Topf stehen, es soll regelrecht an den Blumenzwiebeln vorbei rauschen.
Giesse Hyazinthen vom ersten Austrieb bis zum Aufgehen der Blüten regelmässig. Reichere das Giesswasser in dieser Zeit mit Flüssigdünger an. In einer vorgedüngten Erde kannst du die Düngergaben reduzieren oder im ersten Frühling nach der Pflanzung sogar weglassen.
Sobald deine Hyazinthen blühen und duften, brauchst du nur noch nach Bedarf giessen, und kannst das Düngen einstellen. Um den Wasserbedarf festzustellen, machst du die Fingerprobe: Im Sommer wie im Winter braucht die Erde sich nur ganz leicht feucht anzufühlen, im Frühling und Herbst darf es auch mal etwas mehr sein.
Die Kunst der Treiberei: Hyazinthe im Topf vortreiben
Wie wäre es mit duftenden Hyazinthen im Haus, die schon an Weihnachten blühen? Frühlingsblüher bereits im Winter zum Blühen zu bringen, hat eine lange Tradition. Seit mindestens 200 Jahren beschäftigen sich Gärtner und Gärtnerinnen mit dieser Technik, die auch als Treiberei bezeichnet wird.
Wir zeigen dir, wie du Hyazinthenzwiebeln so topfst, dass sie bereits nach 8 – 10 Wochen zur Blüte kommen. Wenn du bereits Mitte Oktober deine Hyazinthenzwiebeln in Erde setzt, schaffen sie es, ihre Blüten rechtzeitig zu Weihnachten zu entwickeln. Der Aufwand lohnt sich: Die Blüten erinnern daran, dass auch dieser Winter nicht ewig dauert, und die Natur wieder zum Leben erweckt werden kann. Schon eine einzige blühende Hyazinthe kann deine Wohnung mit Farbe und Duft bereichern, und dich über die kürzesten Tage im Jahr hinwegtrösten.
Bild: Hyazinthenzwiebeln vortreiben: Die helle Zwiebel links kommt aus ihrer Sommeruhe im Versandtütchen. Die dunkle Zwiebel rechts stand bereits eine Woche mit dem Zwiebelboden in einem feuchten Substrat, und hat dort Wurzeln und einen sichtbaren Trieb gebildet.
Rezept für Hyazinthen Erde, für einen Topf im Haus
- 2 Teile Lavagranulat, Schotter oder Bims feiner Körnung. Auch ein mineralisches Kakteensubstrat ist möglich.
- 1 Teil hochwertige 'normale' Blumenerde oder Aussaaterde.
Wenn du Hyazinthen vortreiben möchtest, ist dieses Rezept genau richtig. Bei dieser Mischung handelt es sich um eine Erde, die besonders gut durchlässig ist. Die Hyazinthenzwiebel darf nicht zu feucht stehen. Den Übertopf oder Topfuntersetzer, in dem sich überschüssiges Giesswasser gesammelt hat, leerst du nach dem Giessen aus. In diese Erde könntest du auch deine Kakteen und Sukkulenten einpflanzen.
Hyazinthen vortreiben – Schritt-für-Schritt Anleitung
Mische deine Blumenerde nach unserem oben genannten Rezept für Hyazinthen Erde. Sie ist darauf abgestimmt, deine Hyazinthe im Topf vorzutreiben und anschliessend im Haus aufzustellen.
Befülle einen Blumentopf mit deiner angemischten Pflanzerde. Der Blumentopf sollte beinahe gefüllt sein, nur das obere Viertel bleibt frei.
Die Hyazinthenzwiebel setzt du nun auf die Erdoberfläche im Blumentopf. Möchtest du mehrere Hyazinthenzwiebeln setzen, lasse eine Daumenbreite Abstand zwischen den einzelnen Zwiebeln.
Bild: Bei der Hyazinthen Treiberei bleibt die obere Hälfte der Hyazinthenzwiebel frei und wird nicht mit Erde bedeckt. Verfülle die Zwischenräume zwischen den Hyazinthenzwiebeln mit Schotter. Aus optischen Gründen kannst du auch zu dekorativen Lösungen greifen und Zierkies verwenden, solange er auch für gärtnerische Zwecke geeignet ist. Der obere Teil der Hyazinthenzwiebel bleibt unbedeckt. Die Erde wird nun leicht angegossen.
Bild: Zum Verfüllen der Zwischenräume zwischen den Hyazinthenzwiebeln nutzt du feinen Schotter oder Zierkies. Der Blumentopf wird an einem dunklen, kühlen Ort aufgestellt. Ein kühler Keller oder eine unbeheizte Garage können hier gute Dienste leisten. Während dieser Zeit des Keimens braucht die Zwiebel nicht wieder gegossen zu werden.
Bild: So sieht der fertig bepflanzte Blumentopf aus, in welchem die Hyazinthen zum Vortreiben an einen kühlen Ort gestellt werden. Schon bald werden sich die ersten Austriebe zeigen.
Nach etwa 2-3 Wochen zeigt sich der Austrieb als weisse Spitze. Jetzt wird die austreibende Hyazinthenzwiebel an einen warmen, möglichst hellen Ort innerhalb des Hauses gebracht.
Von diesem Zeitpunkt an wird nach Bedarf gegossen. Mache alle paar Tage die Fingerprobe: Die Erde sollte sich leicht feucht anfühlen, aber keinesfalls nass. In Zweifelsfall halte sie lieber etwas trockener, da die Zwiebeln anfangen können, zu verrotten.
Nach etwa 8 bis 10 Wochen beginnen die Hyazinthen zu blühen.
Hyazinthen im Garten: Schöne Kombinationen im Staudenbeet
Die Hyazinthenblüten sind im ersten Jahr nach der Pflanzung immer gross und eindrucksvoll. In den folgenden Jahren werden die einzelnen Blüten des Blütenstandes etwas kleiner ausfallen und auch weniger werden. Für die Schönheit deiner Hyazinthen ist das kein Nachteil. Sie verlieren etwas an Imposanz, haben dafür aber eine natürlichere, zartere Ausstrahlung. Sie wirken ab dem zweiten Standjahr einfach harmonischer im Zusammenspiel mit begleitenden Stauden und Zwiebelblumen. Suchst du passende Zwiebelblumen, die du zu deinen Hyazinthen pflanzen kannst, eignen sich alle Blumenzwiebeln, die sich einen sonnigen Standort wünschen. Zum Glück trifft das auf beinahe alle Zwiebelblüher im Lubera-Sortiment zu. Wenn du also einfach einen grossen Bogen um unsere 'Blumenzwiebeln für Schatten' machst, kann nichts schief gehen. Tulpen, Kaiserkronen und Narzissen eignen sich besonders als Blumenzwiebelgesellschaft für Hyazinthen im Beet.
Es gibt wohl kein Farbkonzept und keinen Gartenstil, zu welchem sich nicht auch Hyazinthen pflanzen liessen. Wenn du eines unserer kompletten Staudenbeete für sonnige Standorte gepflanzt hast, sind Hyazinthen eine hervorragende Möglichkeit, diese mit den schönen Zwiebelblumen zu ergänzen. Auf diese Weise beginnen deine Staudenbeete noch früher im Jahr damit, Farbe zu zeigen. Allen Hyazinthensorten gemeinsam ist ihr unvergleichlicher Duft, wodurch sie sich für das Staudenbeet 'Dufte Typen' qualifizieren. Da sich die Hyazinthen auch gut als Schnittblume eignen, passen sie natürlich auch perfekt zu Staudenbeet 'Schnipp Schnapp'. Die Hyazinthe 'Aiolos' in Weiss passt farblich in jedes Staudenbeet, sieht aber besonders schön aus im Staudenbeet 'Ein Traum in Weiss'.
Bild: Hyazinthe 'Aiolos' – strahlend weisse Blüten von Anfang April bis Ende Mai.
Möchtest du deine Stauden, die zusammen mit Hyazinthen gepflanzt werden sollen, selbst zusammenstellen, findest du unter 'Trockenheitsverträglichen Stauden' und 'Steingarten-Stauden' im Lubera Shop die besten Pflanzpartner. Diese Stauden und deine Hyazinthen werden jahrelang eine perfekte Gemeinschaft bilden. An einem sonnigen und eher trockenen Standort in gut drainierter Erde werden sie dich die kommenden Jahre verlässlich immer wieder an den Beginn des Frühlings erinnern.
Die Hyazinthenblüten: Duft und Schönheit
Die Hyazinthenblüte ist vor allem für ihre Schönheit und ihren Duft bekannt und wurde schnell zum Symbol für Eleganz und Luxus. Spätestens ab dem 17. Jahrhundert waren die schönen Zwiebelblumen eine duftende Kostbarkeit, die in den Gärten der Reichen und Superreichen blühten. Für den Adel waren sie ein "Must-Have".
Die Wildform ist eine mehrjährige Zwiebel mit dicken Blütenschäften und lockeren Blütenrispen. Jede Blütenrispe besteht in der Natur aus bis zu zehn duftende Einzelblüten in blassblau, lila, rosa oder weiss. Die Zwiebelblume blüht in ihrem Ursprungsgebiet ab Februar drei bis vier Wochen lang. Ihr unglaublich starker süsser Duft lockt Bienen an – und Menschen.
Da wir nun seit mindestens 460 Jahren Hyazinthen im Garten pflanzen und züchten, gibt es inzwischen eine grosse Auswahl an Blütenfarben und -formen. Moderne Züchtung und Anbauverfahren machen sie erschwinglich. Zum Glück ist der gute Duft, unabhängig von der Hyazinthensorte, garantiert.
Das Hyazinthen-Register der Koninklijke Algemeene Vereniging voor Bloembollencultuur in den Niederlanden umfasst heute mehr als 250 Sorten. Bemerkenswert, dass davon fast die Hälfte alte, bewährte Sorten sind, die schon seit über hundert Jahren gepflanzt werden. Von dieser Hyazinthenvielfalt werden derzeit leider nur etwa 50 einfach blühende und vier gefüllt blühende Sorten vermehrt und auf den Markt gebracht. Es wird wohl Zeit für eine neue Welle der Hyazinthenmanie.