
Das Sandkraut ist eine krautige Staude, die in der Natur in vielen gemäßigten Gebieten der nördlichen Halbkugel vorkommt. Im Garten ziert es Steingärten und erfreut sich ebenso an steilen oder felsigen Hanglagen. Von Frühling bis Sommer erfreut die polsterdeckende Pflanze das Auge durch seine Vielzahl an weißen Blüten. Im Winter erhält sie ihr Grün und liefert damit einen wertvollen Beitrag in der kalten Jahreszeit. Solange Boden durchlässig und Standort sonnig sind, benötigt das Sandkraut nur geringe Pflege. Wir geben unter anderem Tipps zum Sandkraut schneiden.
Inhaltsverzeichnis
Sandkraut (Arenaria) – Steckbrief von Gartenbista
Sandkraut (Arenaria): Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: Mai bis Juli
- Standort: sonnig bis halbsonnig
- Boden: kalkhaltig, durchlässig, sandig
- Pflanzzeit: Frühjahr bis Herbst
- Pflanzen: in Gruppen von drei bis fünf Stück
- Kübelhaltung: möglich
- Vermehrung: Teilung, Stecklinge, Samen
- Gießen: mäßig
- Düngen: Komposterde, Teichwasser
- Blütenpflege: welke Blütenreste entfernen
- Schneiden: nicht nötig
- Überwinterung: bis -20 °C
- Giftig: ungiftig
- Krankheiten: Pilzerkrankungen bei Staunässe
Allgemeine Infos über das Sandkraut
Das Sandkraut bildet eine Gattung innerhalb der Familie der Nelkengewächse. Zur Gattung zählen 150 bis 300 verschiedene Arten. Das krautige Gewächs findet sich aus diesem Grund in sehr variablem Aussehen. Heimisch ist es vor allem in den kühleren Gebieten der Nordhalbkugel. China ist ein Standort mit über hundert Arten, wobei über siebzig davon nur dort vorkommen. Nordamerika hat lediglich eine Vielfalt von neun Arten zu bieten. Der wissenschaftliche Name der Pflanze lautet Arenaria. Er leitet sich von arena ab, was Sand bedeutet. Die Benennung bezieht sich auf beliebte Standorte einiger Arten der Gattung.
Das Sandkraut ist in den meisten Fällen einjährig, manchmal ausdauernd. Zweijährige Arten gibt es, allerdings kommen diese selten vor. Viele Arten bilden Bodenpolster. Andere wachsen krautig und manche erreichen die Wuchsform eines Halbstrauches. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Sie sind in ihrer Wuchsform ungeteilt und ganzrandig. Die Blüten stehen einzeln oder bilden in kleinen Gruppen Blütenstände. Die Sandkraut-Arten haben vier- bis fünfblättrige Blüten.
Auswahl an Arenaria Arten
- Ägäisches Sandkraut: Griechenland, Ägäis und Türkei
- Gehäuftes oder geselliges Sandkraut: Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Algerien, Marokko
- Algarve-Sandkraut: Portugal, Spanien
- Balearisches Sandkraut: Balearen, Italien, Sardinien, Korsika
- Bertolonis Sandkraut: Italien, Sardinien, Sizilien, Korsika
- Zweiblütiges Sandkraut: im europäischen Gebirge, ausdauernd, krautig, Wuchshöhe von zehn bis dreißig cm, verzweigte und kurz behaarte, kriechende Stängel
- Wimper-Sandkraut: weite Verbreitung in Europa
- Graues Sandkraut: ausschließlich in Frankreich
- Großblütiges Sandkraut: Schweiz, Österreich, Tschechien, Italien, Frankreich, Spanien
- Kleines Sandkraut
- Huter-Sandkraut: Italien
- Dünnstängeliges oder zartes Sandkraut: einjährig, krautig, Wuchshöhe von fünf bis fünfzehn Zentimeter, gelb-grüner dünner Stängel, stark verzweigt, Südwesteuropa, Südschweden, Ungarn, Krim
- Alpen-Sandkraut: Spanien, Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland, Österreich, Slowenien
- Berg-Sandkraut: Marokko, Portugal, Spanien, Frankreich
- Vielstängeliges Wimper-Sandkraut
- Grasblättriges Sandkraut: Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Sibirien
- Purpur-Sandkraut: Spanien, Frankreich
- Quendel-Sandkraut: ein- oder zweijährig, krautig, Wuchshöhen von zehn bis dreißig Zentimeter, ab Bodennähe verzweigt, aufrecht, gemäßigte Breiten Europas, westliches Asien, nördliches Afrika
Sankraut Bilder-Galerie
Standort
Ein Steingarten eignet sich als Standort für die heimische Pflanze. Dekorative Nachbarn sind dabei Polsterphlox, Gänsekresse, Steinbrech oder Blaukissen. Trockenbeete geben der Staude ebenfalls die nötigen Bedingungen. Auf Gräbern oder zur Dachbegrünung von Flachdächern eignet sich das krautige Gewächs genauso.
Gartenbista-Tipp: Das Sandkraut gedeiht optimal an Orten, wo es mindestens drei Sonnenstunden täglich erhält.
Boden

Das Sandkraut bevorzugt kalkreiche und durchlässige Böden. Daraus ergibt sich ein alkalischer pH-Wert für das Beet, in dem das Kraut stehen soll. Ansonsten hat es geringe Ansprüche. Es kommt mit sandigen und lehmigen Untergründen zurecht, wobei die meisten Arten sandige bevorzugen. Feinen Kies verträgt die Pflanze ebenso. Dieser sollte im Verhältnis von einem Drittel unter den Mutterboden des Steingartens gemischt werden.
Gartenbista-Tipp: Am besten eignet sich Kies mit einer feinen Körnung. Alternativ können Sie auch Gesteinsplitt verwenden.
Pflanzen
Gepflanzt wird das Sandkraut im besten Fall in kleinen Gruppen, von je drei bis fünf Exemplaren. Dabei sollte ein Abstand von dreißig Zentimetern eingehalten werden, damit die Pflanzen einander nicht im Wachstum behindern.
Wichtig: Die erste Zeit nach der Pflanzung sollte das Kraut regelmäßig gegossen werden, bis es gut angewachsen ist. In dieser ersten Zeit verfügt das Sandkraut lediglich über kurze und flache Wurzeln und braucht aus diesem Grund die häufige Wasserzufuhr. Gleichzeitig ist es wichtig für die Pflanze, dass überschüssiges Wasser durch den Boden abfließen kann. Ansonsten droht Fäule.
Pflegen
Das angewachsene Sandkraut übersteht kurze Trockenperioden problemlos. Da im Hochsommer der Wasserbedarf steigt, ist es empfehlenswert diesen mit Teich- oder kalkhaltiges Wasser zu decken. So ermöglichen Sie der Pflanze kontinuierliches Wachstum und ein tiefes, feines Wurzelwerk. Bei der Pflege des Sandkrautes kann man wenig falsch machen. Lediglich Staunässe führt zu weitreichenden Konsequenzen für die Pflanzengesundheit.
Im ersten Jahr im eignen Garten düngen Sie das Sandkraut mit einer Dosis von zwanzig bis dreißig Gramm mineralischem oder organischem Dünger pro Quadratmeter. Alle zwei bis drei Jahre ist eine Nachdüngung empfehlenswert. Verwenden Sie einen lange wirksamen Staudendünger. Komposterde oder Teichwasser können alternativ gute Dienste leisten.
Gartenbista-Tipp: Das Sandkraut ist in der Natur an nährstoffarme Böden angepasst. Überleben wird die Pflanze in allen durchlässigen Böden. Möchten Sie allerdings die Blütezeit verlängern und hoffen auf eine reiche Blüte, ist es empfehlenswert, das Sandkraut jährlich mit etwas Kompost zu düngen.
Topfkulturen benötigen alle zwei bis vier Wochen kleine Düngegaben in flüssiger Form. Ein Sandkraut, das Sie jedes Jahr umtopfen, brauchen Sie überhaupt nicht zu düngen.
Sandkraut Schneiden

Ein Schnitt ist prinzipiell nicht nötig. Allerdings können Sie die Pflanze jederzeit zurückschneiden, um die Verbreitung nach Ihren Wünschen einzudämmen. Zusätzlich ist es für die Entwicklung der Staude förderlich, kranke, schwache und abgestorbene Triebe zu stutzen. Falls Sie auf eine Nachblüte im Herbst hoffen, sollten Sie zusätzlich die abgestorbenen Blütenreste entfernen.
Vermehrung
Um das Sandkraut zu vermehren, besteht die simple Möglichkeit, den Polster im Herbst mit einem Spaten zu teilen. Dies können Sie alle zwei bis drei Jahre zu Zwecken der Verjüngung, sowie zur Vermehrung durchführen. Dies findet in Herbst oder Frühling kurz vor dem Austrieb der Pflanze statt. Dazu graben Sie zuerst das gesamte Sandkraut aus. Entfernen Sie tote Wurzeln und alte Triebe. Anschließend teilen Sie den Wurzelballen. Setzen Sie die Teilstücke am erwünscht Platz erneut ein. Sie wachsen problemlos an. Andere Methoden sind Samen und die Vermehrung über Stecklinge. Das Sandkraut sät sich in der Regel nicht von alleine aus.
Wer das es gezielt über Samen vermehren möchte, stelle Töpfe mit Aussaaterde, die mit einem Drittel groben Sand vermengt wurde, und den bedeckten Samen für zwei bis vier Wochen bei einer Temperatur von 20 °C feucht. Anschließend benötigen die Keimlinge eine Kälteperiode von ungefähr sechs Wochen. Die dafür erforderlichen Bedingungen finden sich beispielsweise im Kühlschrank. In dieser Zeit baut der Same keimhemmende Stoffe ab. Danach stellen Sie die Töpfe erneut ins Warme. Nun ist der Zeitpunkt erreicht, an dem sich zeigt, ob die optimalen Bedingungen für die Keimung gegeben waren. Ist dies der Fall, zeigen sich nach kurzer Zeit die ersten Blattspitzen. Kurz danach besteht die Möglichkeit die Jungpflanzen in Tuffs zusammenzusetzen. Folglich entwickeln sich die Pflanzen durch diese Maßnahme kräftiger.
Überwintern

Die Überwinterung des Krautes ohne Frostschutz ist durch den niedrigen Wuchs möglich. Die eiskalten Winde ziehen im Winter über die Pflanze hinweg und bedrohen sie nicht direkt. Das Kraut zählt zu den immergrünen Pflanzen. Winterhart ist die kleine Staude bis zu einer Lufttemperatur von -20 °C. Bedeckt muss sie also erst bei Unterschreiten dieser Temperatur werden. Einzig im Frühling ist es unter Umständen sinnvoll das Sandkraut mit Reisig abzudecken. Denn zu dieser Zeit ist es empfindlich auf späte Fröste. Jungpflanzen und Topfkulturen bilden eine Ausnahme. Sie sollten bereits bei -10 °C abgedeckt werden, um nicht zu erfrieren. Achten Sie beim Abdecken der Staude stets darauf, das Reisig frühzeitig wieder zu entfernen, sobald es nicht mehr nötig ist. Ansonsten bestünde die Gefahr von Fäulnis unter der Abdeckung.
Tauwetter nach heftigem Schneefall bedroht die Pflanze durch die Mengen an Wasser, mit der sie plötzlich abfließen müssen. Bei Töpfen ist aus diesem Grund eine gute Drainage nötig. Im Beet gilt dies für die Durchlässigkeit des Bodens. Verdichten Sie den Boden um diese Pflanze keinesfalls durch Tritte.
Für das Sandkraut macht es im Winter keinen Unterschied, ob es viel oder wenig Sonne erhält. Gepflanzt sollte es generell an sonnigen Standorten werden, da es ansonsten schlecht wächst. Auf Trockenheit bei kalten Temperaturen reagiert das Sandkraut empfindlich. Die Gefahr von Kahlfrost besteht. Aus diesem Grund sollte es während kalter Trockenperioden mäßig gegossen werden. Gedüngt muss es in der kalten Jahreszeit in keinem Fall werden.
Vor oder nach dieser Saison wird das Kraut geschnitten, sowie geteilt. Ansonsten werden die Samen des Sandkrautes im Winter besonders aktiv. Für die Keimung benötigen sie eine Vorbereitungszeit von sechs Wochen zwischen -3 und +3 °C. Nach dieser Phase zeigen sich die ersten Blättchen, sobald die Temperaturen etwas ansteigt.
Krankheiten und Schädlinge
Da das Sandkraut sehr dicht wächst und eine geringe Toleranz für Staunässe hat, ist es besonders anfällig für Pilzerkrankungen.
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