Die Gemeine Robinie (Robinia pseudoacacia) ist ein dekorativer Hausbaum. Bei der Kultur des pflegeleichten und anspruchslosen Laubgehölzes müssen Sie nur wenig beachten. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte. Im Lubera®-Shop können Sie robuste und bereits gut verwurzelte Robinien kaufen und sich diese direkt im eigenen Garten anpflanzen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung- Robinie
- Herkunft und Verbreitung
- Wuchs der Robinien
- Blätter und Blütezeit
- Robinien-Sorten und verwandte Arten
- Standort und Boden für Robinien
- Robinie pflanzen
- Richtige Pflege
- Robinie schneiden
- Robinia pseudoacacia Vermehrung
- Resistenz der Robinien: Krankheiten und Schädlinge
- Vorsicht giftig!
Zusammenfassung - Robinie
- Gemeine Robinien können bis zu 25 Meter hoch werden und eine sehr grosse Krone entwickeln
- Blütezeit ist von Ende Mai bis Anfang Juni. Die Blüten sind duftend und locken viele Bienen an
- Robinien brauchen einen sonnigen Standort und gedeihen auf nährstoffreichem Boden
Herkunft und Verbreitung
Die Scheinakazie stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika. Sie ist ein robustes und besonders anpassungsfähiges Laubgehölz aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die ersten Exemplare wurden um 1630 von Botanikern nach Europa gebracht und in botanischen Gärten gepflanzt. Als im 18. Jahrhundert Landschaftsgärten in Mode kamen, wurden die Falschen Akazien immer häufiger auch in Parks und Gärten eingesetzt. Wegen ihrer fiederförmigen Blätter und der duftenden Blüten wurden sie schnell zu einem beliebten Ziergehölz. Seit dem 18. Jahrhundert ist der schnellwachsende Baum zusätzlich für die Gewinnung von Brenn- und Bauholz interessant. Heute wird das sehr harte und wenig splitternde Robinienholz für Werkzeugstiele, Möbel, Parkett, als Terrassendielen im Garten, und für Spielgeräte auf Kinderspielplätzen verwendet.
Die Gewöhnliche Robinie war 2020 in Deutschland „Baum des Jahres“. In der Schweiz wird die Falsche Akazie auf der Schwarzen Liste der invasiven Neophyten geführt.
Wuchs der Robinien
Die Gemeine Robinie ist ein bis zu 25 Meter hoher Baum mit einer ausladenden Krone, die einen Durchmesser von 20 Metern erreichen kann. Ihre Wuchsform ist sehr auffällig, weil ihre Äste sehr unregelmässig am Stamm ansetzen und drehwüchsig sind. Es bilden sich gewundene Stämme und Äste mit Kurven und Knicken. Die Wildform findet in Parks und Alleen Verwendung. Für Hausbäume wird eine spezielle Selektion zu Hochstämmen mit Kugelkronen erzogen. Die jungen Triebe tragen 3 cm lange Stacheln. An älteren Ästen und dem Stamm ist die Rinde tief gefurcht.
Blätter und Blütezeit
Die Blätter sind 20 bis 30 cm lang und unpaarig gefiedert. Im Herbst färbt sich das Laub gelb, fällt aber schnell zu Boden, sodass die Robinie keine ausgeprägte Herbstfärbung hat. Der Ähnlichkeit ihrer Blätter mit dem Laub der afrikanischen Akazien verdankt die Robinie ihren wissenschaftlichen Artnamen „pseudoacasia“ und ihre Trivialnamen Falsche Akazie oder Scheinakazie. Die Bezeichnungen Silberregen und Weisse Robinie beziehen sich dagegen auf die üppigen, weissen Blütenstände. Ende Mai bis Anfang Juni hängen 10 bis 25 cm lange Blütentrauben von den Zweigen. Sie duften stark und locken Honigbienen, Wildbienen und andere Insekten mit viel Nektar. Bei Imkern gilt dieser Baum als wertvolle Bienenweide und der Sortenhonig wird als Akazienhonig angeboten. Im Herbst und Winter hängen die Hülsenfrüchte bzw. deren Hüllen an den Zweigen.
Robinien-Sorten und verwandte Arten
In der Gattung Robinia gibt es verschiedene Arten, die als Sträucher oder selten als Bäume wachsen. Die Scheinakazie (Robinia pseudoacacia), die auch als Silberregen bekannt ist, ist eine der wenigen baumartig wachsenden Arten. Sie blüht weiss. Häufig wird die Kugel-Robinie 'Umbraculifera' als Hausbaum angeboten. Sie bildet eine gleichmässige, runde Krone. Eine besonders auffällige Sorte ist die Korkenzieher-Robinie 'Tortuosa'. Sie verzweigt sich nahe über dem Boden und wächst zu einem reich verzweigten Strauch von bis zu 8 Metern Höhe und 4 Metern Breite heran. Durch das gefiederte Laub scheint das Licht auf die skurril gewundenen Stämme und Zweige. 'Twisty Baby' ist ein langsam wachsender Baum, der eine Höhe von ca. 3 Metern erreichen kann. Die langen gedrehten Zweige hängen bogig über, sodass die Triebe den Stamm wie grüne Locken umspielen.
Bild: Die Borstige Robinie Robinia hispida 'Macrophylla' aus Mexiko ist ein mehrtriebiger, breitbuschiger Strauch, der 1,5 bis 3 Meter hoch wird. Im Mai und Juni blüht er rosa.

Bild: Robinia 'Casque Rouge' ist ein ausladender Strauch, der ohne Schnitt eine 6 Meter hohe und 5 Meter breite Trichterkrone entwickelt. Ende Mai bis Anfang Juni hängen 20 cm lange, rote Blütenstände von den Zweigen herab.
Standort und Boden für Robinien
Scheinakazien brauchen einen vollsonnigen Standort. An den Boden stellen sie keine hohen Ansprüche. Er darf nur nicht stark verdichtet, nass und sauerstoffarm ein. Nährstoffreiche Böden fördern den Wuchs. Weil die Robinie in Symbiose mit stickstoffsammelnden Knöllchenbakterien lebt, kommt sie aber auch auf nährstoffarmen Sand- und Kiesböden zurecht. Dann treibt sie ihre Pfahlwurzel auf der Suche nach ausreichend Wasser bis zu 3 Meter tief in den Boden
Robinie pflanzen
Achten Sie bei der Pflanzung einer Robinie auf ausreichend Abstand zu Gebäuden. Ältere Bäume breiten ihr Wurzelsystem dicht unter der Oberfläche weit aus und können damit Mauern, Leitungen und Rohre beschädigen.
Grosse Solitärbäume haben einen Wurzelballen mit Netz. Diese müssen sie entweder im Frühling oder im Herbst einsetzen. Hochstämme und spezielle Sorten werden in Containern angezogen und können ganzjährig gepflanzt werden, solange der Boden frostfrei ist.
- Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so breit wie der Wurzelballen ist.
- Lockern Sie den Boden an den Seiten und am Grund der Gruppe auf, damit die neuen Wurzeln leichter in den Gartenboden hineinwachsen können.
- Lösen Sie mit den Fingern die Wurzeln aus der Oberfläche des Wurzelballens, sodass sie in alle Richtungen abstehen.
- Setzen Sie den Baum ein und schlagen Sie daneben einen Stützpfahl in den Boden.
- Verschliessen Sie das Pflanzloch mit dem Aushub und giessen sie die Robinie gut an. Der Pfahl stabilisiert den Baum, bis er verwurzelt ist.
Richtige Pflege
Die Pflegeansprüche der Robinie sind sehr gering. Weil sie frosthart ist, benötigt sie keinen Winterschutz. Wegen ihrer Symbiose mit den Knöllchenbakterien, muss sie nicht gedüngt werden. Der Baum trotzt Sommerhitze und Dürre, indem er tief wurzelt und zum Schutz vor Sonneneinstrahlung und Verdunstung seine Blätter zusammenfaltet. Giessen ist nur bei frisch gepflanzten Exemplaren notwendig. Die Robinie ist ausserdem stadtklimafest und erträgt Industrieabgase und salzhaltige Böden.
Robinie schneiden
Ein regelmässiger Schnitt ist bei der Scheinakazie nicht notwendig. Werden Äste zu lang oder müssen sie wegen Windbruch oder anderen Verletzungen entfernt werden, schneiden Sie am besten im Herbst oder im Frühjahr. Es darf zum Zeitpunkt des Schneidens nicht frieren und die Pflanze sollte nicht im Saft stehen.
In der Natur wächst die Scheinakazie als Baum mit kurzem Stamm oder mehrstämmig. Um Hochstämme zu ziehen, werden bei der Sorte 'Umbraculifera' die Seitenäste bereits ab dem ersten Jahr in der Baumschule entfernt. Wenn Sie bei ihrem Hausbaum eine gleichmässige Kugelkrone behalten möchten, ist hier ein gelegentlicher Formschnitt notwendig. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt der Robinie ist der Herbst oder das zeitige Frühjahr, bevor sie neu austreibt. Der Baum ist während der Winterruhe gut schnittverträglich und kann auch radikal zurückgenommen werden. Bei der Kugelakazie wird die Krone mit der Zeit zu dicht und verkahlt dann im Inneren. Entfernen Sie darum bei Bedarf alte, querwachsende, scheuernde und abgestorbene Äste aus der Krone. Schneiden Sie immer direkt am Ansatz mit einer scharfen, sauberen Schere oder einer guten Säge.
Tragen Sie beim Schnitt von Robinien zur Sicherheit feste Arbeitshandschuhe und robuste Kleidung, die sie vor den Dornen an den Trieben und dem Kontakt mit dem Pflanzensaft schützen.
Robinia pseudoacacia Vermehrung
Eine Vermehrung der Gemeinen Robinie ist einfach. Die Bäume säen sich selbst aus und bilden Wurzelschösslinge. Wenn Sie die Samen im Oktober sammeln, können Sie die Saat im Mai mit Schmirgelpapier anschleifen, in heissem Wasser quellen lassen und dann in kleinen Töpfen oder Anzuchtschalen einen halben Zentimeter tief aussäen. Verwilderte Sämlinge können Sie umpflanzen oder eintopfen und heranziehen.
Eine andere Möglichkeit ist die Vermehrung durch Wurzelschnittlinge. Dazu werden im Frühjahr 10 cm lange Stücke von 0,5 bis 3 cm dicken Wurzeln abgeschnitten und senkrecht in Töpfe mit Erde gesteckt, sodass ein Teil sichtbar bleibt.
Die Vermehrung durch Steckhölzer und Stecklinge gelingt meist nicht. Sorten werden durch Kopulation oder Pfropfung auf Sämlinge von Robinia pseudoacacia vermehrt.
Resistenz der Robinien: Krankheiten und Schädlinge
Durch beschädigte Stellen in der Rinde kann der Pilz Fusarium lateritium in die Zweige eindringen. Er verursacht eine Rindennekrose. Die Rinde verfärbt sich braun und die Triebe oberhalb der Befallsstelle sterben ab. Vermeiden Sie Rindenschäden, in dem Sie zum Beispiel querwachsende Äste, die aneinanderschlagen oder scheuern, entfernen. Schneiden Sie befallene Triebe bis ins gesunde Holz zurück. Desinfizieren Sie das Schneidwerkzeug nach jedem Schnitt mit hochprozentigem Alkohol.
Gallmilben verursachen an den Blättern Schäden. Sie sind gekräuselt, am Rand eingerollt und ihre Stiele verfärben sich bronzefarben. Das Wachstum der Krone wird gehemmt und einzelne Triebe können absterben. Setzen Sie rechtzeitig im Frühjahr beim Austrieb ein Akarizid ein, wenn Sie an ihrem Standort Probleme mit diesen Schädlingen haben.
Weniger problematisch ist ein Befall durch die Robinien-Miniermotte (Phyllonorycter robinella). Die Raupen fressen an der Blattunterseite grosse, silbrig glänzende Platzminen. Auf der Oberseite ist eine bräunliche Sprenkelung sichtbar. Das Laub fällt vorzeitig, aber der Baum wird dadurch in der Regel nicht geschwächt.
Vorsicht giftig!
Robinien sind in allen Pflanzenteilen giftig. Verfüttern Sie darum keine Blätter an Ihre Haustiere und verwenden Sie die Zweige nicht als Sitzstangen für Ziervögel. Die Samen dürfen nicht gegessen werden. Vergiftungen zeigen sich durch Übelkeit, Magenkrämpfe, Erbrechen und beschleunigten Puls. Bei Kontakt mit dem Pflanzensaft können empfindliche Personen mit Juckreiz und Ausschlägen reagieren.
Die Scheinakazie scheidet zusätzlich über die Wurzeln Substanzen aus, die andere Pflanzen schädigen. Sie können nicht im Kronenbereich der Robinie wachsen. Entfernen Sie darum Wurzelschösslinge und verwilderte Sämlinge möglichst schnell aus den Beeten.