Pfingstrosen (Paeonia) zählen seit jeher zu den beliebtesten Pflanzen in heimischen Gärten. Es gibt wohl kaum einen Garten hierzulande, in dem nicht das eine oder andere Exemplar der attraktiven Frühjahrsblüher zu finden ist. Ob als Strauch oder als Staude: Pfingstrosen sind immer ausgesprochen dekorativ und machen ihrem Besitzer viele Jahre lang Freude – vorausgesetzt, es werden einige Tipps bei der Pfingstrosen Pflege beachtet. Dieser Ratgeber sagt Euch, was Ihr alles nach dem Pfingstrosen Kaufen beachten solltet, damit die Paeonia in Ihrem Garten am richtigen Standort stehen, gut gedeihen und möglichst lange gesund und schön bleiben. Doch keine Angst: Die wundervolle Päonie zu kultivieren, erfordert kein besonderes gärtnerisches Können und ist auch kein Hexenwerk. Glücklicherweise ist dieses Gewächs sehr pflegeleicht, so dass nur wenige Kriterien beachtet werden müssen, um viel Freude an den üppig blühenden Pflanzen zu haben.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über Pfingstrosen
- Stauden oder Sträucher
- Pfingstrosen Pflege – Standort & Boden
- Kübelhaltung möglich?
- Was ist dabei zu beachten?
- Pfingstrosen pflanzen – Zeitpunkt
- Pflanzanleitung: So geht´s!
- Paeonia umpflanzen
- Pfingstrosen Pflege
- Giessen
- Düngen
- Pfingstrosen schneiden
- Tipps
- Vermehrung
- Schädlinge & Krankheiten
- Päonien überwintern
Allgemeine Informationen über Pfingstrosen
Die beliebten Pfingstrosen sind eine Pflanzengattung in der Familie der Paeoniaceae – genauer gesagt die einzige. Sie umfasst über 30 verschiedene Arten, welche sich durch ihre Blütenfarbe und -form unterscheiden. Ursprünglich stammen sie aus China, den USA, Nordafrika und Europa, wo sie bereits in der Antike kultiviert worden sind. Dies geschah überwiegend zu medizinischen Zwecken, da die Blüten und Wurzeln heilende Eigenschaften besitzen. Sie werden unterstützend bei den verschiedensten Beschwerden eingesetzt, unter anderem bei Magen-Darm-Erkrankungen, Rheuma und Fissuren, und stellen noch heute ein wichtiges Element in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) dar.
Des einen Freud ist des anderen Leid: Für Haustiere wie Hunde und Katzen sind Pfingstrosen giftig, wobei es in der Praxis eher selten vorkommt, dass ein Vierbeiner an deren Pflanzenteilen oder den riesigen Blütenbällen knabbert.
Stauden oder Sträucher
Gefühlt in jedem Hausgarten befinden sich Pfingstrosen, die von April bis Juni ihre üppigen Blüten zeigen. Dank ihres eleganten Äusseren passen sie zu edlen Vorgärten ebenso gut wie zu eher naturnahen Grundstücken, zu Bauerngärten oder in Staudenbeete. Dank ihrer vielfältigen Blütenfarben, die von Weiss über Rot- und Rosatönen bis zu Gelb reichen, stellen sie überall wunderschöne Farbtupfer dar. Auch als Schnittblume werden sie gerne und häufig verwendet.
Bei den Pfingstrosen unterscheidet man zwischen strauchartigen und staudenartigen Sorten. Erstere können bis zu 1,80 m hoch werden und wachsen – wie der Name vermuten lässt – wie Sträucher. Sie eignen sich hervorragend zur Solitärpflanzung, können jedoch auch im Verbund mit anderen, niedrigeren Gewächsen stehen. Die Stauden-Pfingstrosen hingegen sind wesentlich kleiner. Auch sie können wunderbar für sich allein kultiviert werden, wirken jedoch auch dekorativ in Beeten zusammen mit anderen Stauden. Die Pflanzung in ein Staudenbeet ist deswegen zu empfehlen, da die Blütezeit im Juni endet. Werden die Päonien mit anderen, späterblühenden Stauden kombiniert, ergibt sich das klassische Staudenbeet, welches vom Frühjahr bis in den Herbst den Betrachter mit seiner Blütenpracht erfreut.
Die Pfingstrosen Pflege ist recht einfach, da es sich bei den dekorativen Gewächsen um sehr bescheidene und zugleich robuste Pflanzen handelt. Mit nur wenig Aufwand können sie jahrzehntelang an ihrem Standort verbleiben.
Bild: Die Chinesische Edel-Pfingstrose 'Karl Rosenfield' hat wundervolle, dichtgefüllte Blüten, die sich ab Mai/ Juni in einem satten Rot öffnen.
Pfingstrosen Pflege – Standort & Boden
Das A und O für ein Wohlgefühl der Paeonia ist der passende Standort. Dieser sollte zunächst einmal ausreichend Platz bieten. Für Strauch-Pfingstrosen rechnet man mit mindestens 1,2 m x 1,20 m Pflanzfläche. Für niedrige Stauden-Pfingstrosen reichen 60 x 60 cm, sowie 80 x 80 cm für die hohen Sorten. Auch sollte bedacht werden, dass Strauch-Pfingstrosen durchaus 1,50 m hoch werden können.
Pfingstrosen haben es gerne sonnig. Sie geniessen es, wenn die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr ihre Pflanzenteile kitzeln, strecken sich der Maisonne entgegen und lassen sich von der Sommersonne so richtig durchwärmen. Allerdings haben es die Päonien nicht so gerne, wenn sie starken Winden ausgesetzt sind. Demzufolge sollte das ihnen zugewiesenen Plätzchen nicht nur sonnig, sondern auch windgeschützt sein. Trockenheit macht den Paeonia übrigens wenig aus, weil sie über Speicherwurzeln verfügen.
Ein weiteres Kriterium ist die Bodenbeschaffenheit. Optimal ist ein gut durchlässiger Boden. Ist die Erde zu feucht, bilden sich leicht Schadpilze wie der gefürchtete Befall mit Botrytis. Auch sollte der Boden keinesfalls stark durchwurzelt sein, da sich die recht schwachen Pfingstrosen dann nicht gut durchsetzen können und vermutlich nach einigen Jahren eingehen werden.
Lubera®-Tipp: An der Stelle, an der eine Pfingstrose gestanden hatte, sollte einige Jahre lang keine weitere gepflanzt werden.
Kübelhaltung möglich?
Wenn Ihr dekorative Pflanzen für Topfkultur sucht, so gibt es sehr viele, die wesentlich besser geeignet sind als Pfingstrosen. Ja, es ist zwar denkbar, dass sie in einem Kübel kultiviert werden, jedoch sind sie prinzipiell für die Freilandpflanzung geschaffen. Dies liegt nicht zuletzt an den tief in die Erde gehenden Pfahlwurzeln, welche die staudenartigen Päonien besitzen. Die Strauch-Pfingstrosen eignen sich schon eher, jedoch sind auch sie nicht unbedingt glücklich, wenn sie in einen Topf gezwängt werden. So kann es passieren, dass sie sich zwar in die Höhe und Breite entwickeln, jedoch keine oder nur sehr wenige Blüten hervorbringen werden.
Doch es gibt Sorten, welche speziell für die Kübelhaltung gezüchtet worden sind. Wer also nur einen Balkon oder eine Terrasse zur Verfügung hat und dort sehr gerne Pfingstrosen im Topf pflanzen möchte, sollte sich mit diesen Exemplaren beschäftigen. Alternativ könnt Ihr eine «normale» Pfingstrose im Kübel kultivieren, diese jedoch nach zwei Standjahren ins Freiland auspflanzen.
Bild: Die Pfingstrose Hybride 'Bartzella' bevorzugt vollsonnige Standorte, an denen ihre strahlendgelben Blüten zur Geltung kommen.
Was ist dabei zu beachten?
- Einen grossen, stabilen und tiefen Kübel wählen, der unten Abflusslöcher hat
- Nährstoffreiche Erde verwenden
- Sonnigen, windgeschützten Standort wählen
Pfingstrosen pflanzen – Zeitpunkt
Pfingstrosen können das ganze Jahr über gepflanzt werden. Die besten Anwachsergebnisse zeigen sich jedoch mit der Herbstpflanzung ab September. Die Erde ist dann noch warm und es regnet häufiger, so dass sich die Wurzeln bis zum Winter gut eingewachsen sind. Mit etwas Glück kann dann schon im kommenden Jahr mit Blütenbildung gerechnet werden.
Pflanzanleitung: So geht´s!
Egal, ob es sich bei der zu pflanzenden Pfingstrose um einen Strauch oder eine Staude handelt: die Art der Pflanzung ist nahezu identisch. Idealerweise wird der Boden, in den die Pfingstrose gepflanzt werden soll, bereits vor der Pflanzung mit Kompost angereichert.
- Zunächst wird ein Pflanzloch gegraben, welches circa 50 x 60 cm gross ist. Sollte die Pfingstrose richtig gross sein, sollte das Loch um ein Drittel grösser sein als der Wurzelteller der Pflanze.
- Die Erde sollte sowohl um das Pflanzloch herum als auch in ihm drin schön aufgelockert sein; ein Auffüllen beziehungsweise ein Mischen mit Humus oder ähnlichen Zusätzen ist nicht nötig.
- Pfingstrosensträucher werden so tief in das Pflanzloch gesetzt, dass ihre Veredelungsstelle 5-10 cm unter der Erde liegt. Liegt diese zu hoch, geht die Pfingstrose binnen weniger Jahre ein.
- Pfingstrosenstauden hingegen werden so tief in die Erde gesteckt, dass die Augen (=Knospen) 3 cm mit Erde bedeckt sind. Stecken sie zu tief in der Erde, bilden sich keine Blüten.
- Beide Pfingstrosenarten müssen nach dem Pflanzen gründlich gegossen werden.
Paeonia umpflanzen
Wichtig ist die Wahl des richtigen Zeitpunkts zum Umpflanzen. Idealerweise ist das der Herbst. Muss die Päonie schon früher im Jahr umgepflanzt werden, warte möglichst die Blütezeit ab.
Grabe die Pfingstrose so weiträumig aus, dass möglichst wenige Wurzeln beschädigt werden. Am neuen Standort müssen Strauch-Pfingstrosen und Stauden-Pfingstrosen unterschiedlich tief wieder eingegraben werden.
So tief pflanzen wir die Paeonia richtig:
- Bei Stauden-Pfingstrosen reichen 3 Zentimeter Erde über den Knospen im Boden aus.
- Die Strauch-Pfingstrose sollte mindestens 10 Zentimeter tief eingegraben werden.
Lubera®-Tipp: Stauden-Pfingstrosen sollten nicht tiefer als 3 Zentimeter eingegraben werden, da sie ansonsten so tief in der Erde ihre Blühfreudigkeit verlieren.
Pfingstrosen Pflege
Die Pfingstrosen Pflege ist nicht allzu schwer, denn eigentlich sind die üppig blühenden Staudenpflanzen sehr pflegeleicht und anspruchslos. Ein paar Dinge sollte man jedoch nach dem Pfingstrosen Kaufen beachten, um dauerhaft Freude an den bunten Blüten zu haben.
Bild: Die Pfingstrose 'Coral Charm' hat duftende, zarte Blüten, die ab Anfang Mai blühen. 'Coral Charm' bevorzugt feuchte Böden und vollsonnige Standorte.
Giessen
Die Speicherwurzeln ermöglichen es ihnen, Wasser für längere Zeit zu speichern. Dies führt dazu, dass Paeonia nur sehr selten bis gar nicht gegossen werden müssen.
Ausnahmen bestehen lediglich bei ganz jungen Pfingstrosen im ersten Jahr im Garten: diese Pflanzen haben noch nicht so ausgeprägte Speicherwurzeln und sollten von daher regelmässig gegossen werden, insbesondere bei Trockenheit.
Lubera®-Tipp: Bitte unbedingt darauf achten, Staunässe zu vermeiden! Nässe erhöht die Gefahr von Befall mit Pilzen, wie zum Beispiel mit dem Grauschimmel (Botrytis cinerea).
Düngen
Pfingstrosen benötigen keinen Kunstdünger. Stehen sie jedoch bereits einige Jahre an ihrem Standort, tut man ihnen Gutes, wenn man ihnen nach dem Austrieb Kompost zukommen lässt. Gerne kann zudem direkt nach der Blüte eine weitere Gabe Kompost verabreicht werden.
Wenn der Boden einen pH-Wert von 6,4 hat, sind die Bodennährstoffe für die Pfingstrosen am besten verfügbar. Dieser Wert gilt daher als idealer Boden-pH-Wert sowohl für Stauden- als auch Strauch-Pfingstrosen.
Pfingstrosen schneiden
Grundsätzlich sollten sämtliche Pfingstrosenblüten unbedingt entfernt werden, wenn sie verblüht sind, da sich in ihnen gerne Pilze bilden, welche auf die gesamte Pflanze übergehen können. Zudem verwendet durch das Entfernen die Pflanze ihre Energie nicht auf das Ausbilden von Samen und hat mehr Kraft zum Blühen.
Beim Schneiden muss unterschieden werden zwischen Strauch-Pfingstrosen und Stauden: Die Sträucher können, müssen aber nicht geschnitten werden. Falls dies gewünscht ist, werden die Triebe im Spätherbst bis zur ersten Knospe heruntergeschnitten.
Stauden-Pfingstrosen hingegen sollten generell im Spätherbst zurückgeschnitten werden, sobald das Laub von Gelb zu braun umschlägt. Im professionellen Pfingstrosen-Anbau kürzt man die Stängel auf etwa 10 cm ein.
Tipps
- Benutzt zum Zurückschneiden der Pfingstrose immer eine scharfe Gartenschere, damit die Zweige und Stängel nicht gequetscht werden.
- Schneidet die Stängel der Stauden-Pfingstrose einzeln ab. Damit schützt Ihr die Stängel vor Beschädigungen.
- Pflanzenteile sollten im Hausmüll und nicht im Kompost entsorgt werden, um der Verbreitung von Pilzerkrankungen entgegenzuwirken.
Vermehrung
Wer Päonien, gleich welcher Art, vermehren möchte, kann ihre Wurzelstöcke teilen.
Um Stauden-Pfingstrosen zu vermehren, müssen sie im Herbst ausgegraben und ihr Wurzelstock geteilt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Teilstücke mindestens drei Knospen aufweisen. Danach werden die Teilstücke wieder in den Boden gesetzt. Werden Stauden-Pfingstrosen zu tief in die Erde gesetzt, werden sie blühfaul. Eine Daumenbreite Erde über den frisch gepflanzten Pfingstrosen reicht völlig aus.
Für die Vermehrung der offen, einfach blühenden Strauch-Pfingstrosen eignet sich auch die Vermehrung durch Samen. Dazu werden im Herbst die reifen Samen geerntet und ausgesät. Sie können direkt im Freiland ausgesät werden, und keimen dann nach dem 2. oder 3. Winter. Andernfalls müssen sie im Kühlschrank entsprechend stratifiziert werden, indem sie einem mehrmaligen Wechsel von kalten und warmen Temperaturen ausgesetzt werden. Allerdings lassen sich begehrte Sorten mit der generativen Vermehrung durch Samen nicht erhalten. Jeder Samen bringt eine neue Variante hervor, die der Muttersorte zwar ähnelt, ihr aber nicht gleicht. Die Strauch-Pfingstrosen von Lubera werden daher auf professionelle Weise über Veredelung vermehrt. Bei der Veredlung werden Reiser der schönen Muttersorte auf eine robuste Wurzelunterlage veredelt.
Bild: Die Pfingstrosen 'Festiva Maxima' hat weisse, dichtgefüllte Blüten mit roten Flecken in der Blütenmitte. Diese sind angenehm duftend.
Schädlinge & Krankheiten
Pfingstrosen sind ausgesprochen robust und auch nicht besonders attraktiv für Schädlinge. Blattläuse und Ameisen finden sich oftmals an den Knospen der Pfingstrosen, was ihnen aber nicht schadet. Auch Krankheiten stellen kein Problem dar. Lediglich der Pfingstrosengrauschimmel Botrytis cinerea (Syn.: Botryotinia fuckeliana), ein Pilz, könnte eine Bedrohung für die Pfingstrosen und ihre Nachbarpflanzen darstellen. Im Spätsommer ist es daher ratsam, das welkende Laub auf Botrytisbefall zu untersuchen, der besonders in feuchtwarmen Sommern mit starkem Regenfall auftritt. Nach dem Rückschnitt befallenes Laub am besten im Hausmüll entsorgen. Die Erfahrung aus den professionellen Anbau zeigt, dass im Frühjahr weniger Botrytis an den Pfingstrosen auftritt, wenn die Kultur im Herbst nicht zu kurz zurückgeschnitten wird. Ein Rückschnitt auf 7 bis 10 cm über dem Boden hat sich als besser erwiesen als ein Schnitt, der direkt über dem Boden ausgeführt wird.
Päonien überwintern
Pfingstrosen sind winterhart und benötigen keine besonderen Schutzmassnahmen gegen Kälte und Frost. Lediglich in ihrem ersten Jahr im Garten sollten sie zum Überwintern besonders geschützt werden. Dies geschieht am besten in Form einer Abdeckung mit Reisig, welche aber vor dem Austrieb im Frühjahr wieder entfernt werden muss.
Wenn Ihr Eure Paeonia im Kübel kultiviert, so sollte dieser vor Frosteintritt an einem geschützten Plätzchen aufgestellt werden, beispielsweise vor einer Hauswand. Zudem empfiehlt es sich, den Wurzelbereich mit einer Schicht Laub oder Reisig zu schützen. Wer die Möglichkeit hat, sollte den Pflanztopf in die Erde einbuddeln. So haben die Wurzeln einen idealen Schutz vor Frost.
Mary
Kann man pfingstrosen auch in großen Kübeln pflanzen?