In früheren Zeiten waren sie ein beliebtes Obst, heutzutage kennt kaum noch jemand die Früchte. Dies ist sehr bedauerlich, denn man kann Mispeln essen – und zudem noch vielseitig verwenden. So ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Obstläden die Früchte wieder anbieten.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes über Mispeln
Die Mispel gehört zur Familie der Rosengewächse, und innerhalb derer zur Unterfamilie der Kernobstgewächse. Es handelt sich bei ihr um einen sommergrünen Baum, der maximal 6 m hoch wird. Auffällig ist sein recht schmaler Stamm: dieser wächst sehr unregelmäßig und krumm. Die Krone des sommergrünen Gehölzes ist breit und ausladend; häufig sind Mispeln breiter als hoch.
Ursprünglich ist die Mispel in Westasien, dem Kaukasus sowie der Mittelmeerregion beheimatet. Inzwischen ist sie nahezu weltweit vertreten. Im Mai/Juni bildet sie weiße oder zart rosafarbene Blüten mit jeweils fünf Blütenblättern. Aus diesen entwickeln sich essbare, braune Früchte, die ab November erntereif sind. In früheren Zeiten wurden sie sehr häufig und gerne verarbeitet, danach verloren sie immer mehr an Bedeutung. Doch seit einigen Jahren erlebt die Mispel eine Renaissance: in immer mehr Obstläden ist sie zu erwerben, und auch heimische Hobbygärtner erinnern sich wieder an das gesunde Obst und bauen sie an.
Inhaltsstoffe
Mispeln sind sehr vitamin- und mineralstoffreich. Sie beinhalten unter anderem
- Kalium,
- Kalzium und
- Vitamin C.
Auch ist ihr Gehalt an Glukose und Fruktose relativ hoch. Letzterer baut sich jedoch durch längere Lagerung ab; dasselbe gilt für den Gerbstoff Tannin.
Im Übrigen sind die kleinen Früchte sehr kalorienarm und enthalten zudem noch Pektin, welches schnell ein Sättigungsgefühl hervorruft.
Geschmack
Mispeln sollten nur in weichem Zustand gegessen werden. Dann schmecken sie
- Herb
- Nussig
- Süß-säuerlich
Ein wenig erinnern sie von ihrer Konsistenz her an Aprikosen oder Pfirsiche.
Kann man Mispeln essen?
Sehr gut lassen sich Mispeln essen – vorausgesetzt, sie sind weich.
Roh?
Eis spricht nichts dagegen, Mispeln roh zu essen. Allerdings sollten sie möglichst reif sein, da sie ansonsten einen recht unangenehmen Geschmack haben.
Mit Schale?
Wer die Mispeln wie Äpfel oder andere Früchte als Snack essen möchte, kann die Schale mit verzehren. Die Gefahr, dass sie von Schädlingen befallen sind, ist sehr gering: an der Unterseite der Blätter befinden sich viele kleine Haare. Diese dienen nicht etwa Dekorationszwecken, sondern verhindern, dass sich Schädlinge auf den Pflanzen ansiedeln. Demzufolge ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass die Früchte mit Pestiziden behandelt worden sind.
Sollen die Mispeln hingegen zu Mus oder Marmelade verarbeitet werden, ist es empfehlenswert, sie vorher zu schälen.
Mispeln ernten
Im November/Dezember sind die Mispeln reif und können geerntet werden. Dies sollte jedoch erst dann geschehen, wenn die Früchte Frost abbekommen haben. Nur so können sie weich werden und zugleich Gerbstoffe abbauen. Diese sind zwar nicht schädlich, jedoch beeinflussen sie den Geschmack negativ. Auch sind die Früchte durch die Tannine stark adstringierend, was sich durch ein Zusammenziehen im Mund bemerkbar macht.
Wer in Gegenden wohnt, in denen kein Frost eintritt, muss dennoch keine harten und unangenehm schmeckenden Mispeln essen: sie können gepflückt und zum Nachreifen in mit Stroh gefüllte Kisten gelegt werden.
Lubera-Tipp: Wenn die Mispeln weich geworden sind, sollten sie schnellstmöglich verarbeitet beziehungsweise verzehrt werden, da sie in diesem Zustand nicht lange haltbar sind.
Mispeln essen – Vorbereitung
Sollen die Früchte verarbeitet werden, sollten sie geschält werden:
- Blütenansatz mithilfe eines scharfen Messers entfernen
- Mispeln anritzen
- Mit dem Messer die Schale vorsichtig abziehen
Am einfachsten lassen sich Mispeln schälen, wenn am Blütenansatz begonnen wird und dann die Schale streifenweise nach unten hin abgezogen wird. Werden die Früchte vorher kurz in warmes Wasser gelegt, löst sich die Schale im Übrigen noch leichter.
Verwendung
Neben dem Rohverzehr eignen sich Mispeln hervorragend zur Herstellung von
- Gelee,
- Likör,
- Marmelade,
- Saft,
- Schnaps,
- Wein
sowie als Kuchenbelag.
Doch man kann nicht nur Mispeln essen, sondern sie auch in der Naturheilkunde verwenden. Sie sind
- blutreinigend,
- harntreibend und
- verdauungsfördernd.
Zwar haben sie heutzutage in der Volksmedizin etwas an Bedeutung verloren, jedoch werden sie immer noch eingesetzt, beispielsweise bei Darmerkrankungen.
Dürfen Tiere Mispeln essen?
Es spricht in der Theorie nichts dagegen, dass Tiere Mispeln essen. Allerdings ist es in der Praxis eher unwahrscheinlich, dass dies geschehen wird. Hunde, Katzen und andere Haustiere werden in der Regel nichts Verlockendes an den apfelähnlichen Früchten finden. Sie duften weder verführerisch für Tiernasen, noch ist ihr süß-säuerlicher Geschmack interessant. Falls jedoch versehentlich ein vierbeiniger Mitbewohner Mispeln essen sollte, so besteht kein Grund zur Besorgnis.
Symbolgraphiken: © samopauser – stock.adobe.com; inacio pires – stock.adobe.com; Etnika – stock.adobe.com
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