Malven und Stockrosen pflanzen lohnt sich im Hinblick auf heisse Tage. Denn sie sind die Stars der Sommerzeit. Stockrosen, Bechermalven und Eibisch mögen es warm und trocken. In den Grossstädten schmücken die Stockrosen Baumscheiben und verschönern ganze Strassenzüge. Auf dem Land sehen wir diverse Malven als blühende Stars in Bauerngärten, und auch in sonnigen Vorgärten sorgen sie für Spektakel. Und je heisser das Wetter wird, desto üppiger blühen sie auf. Malven und Stockrosen sind die heimlichen Königinnen der heissen Sommertage.
Inhaltsverzeichnis
- Die Mutter aller Guerillagartenpflanzen
- Alle Malven und Stockrosen sind Sonnenkinder
- Sind Malven und Stockrosen dasselbe?
- Dreissig Arten von Malven
- Malva sylvestris: die wilde Malve
- Malva moscata: Die Moschusmalve
- Lavatera trimestris: Die Bechermalve
- Alcea rosea: Die Stockrosen
- Lavatera: Die Strauchpappeln
- Abutilon: Die Schönmalven
- Althaea: Der Eibisch
- Besonders robuste Bastardmalven
- Malven und Stockrosen pflanzen als Gemüse
- Malven als Heilpflanze
- Malven und Stockrosen pflanzen als Bienenweide
- Wie alt werden Malven und Stockrosen?
- Malven und Stockrosen richtig pflanzen
- Malven und Stockrosen pflanzen auch im Kübel?
- Schädlinge und Krankheiten
- Was tun gegen Malvenrost?
- Was tun gegen Malvenspitzmäuschen
Malven und Stockrosen pflanzen ist nicht schwierig. Einmal gepflanzt, schauen sie nämlich für sich selber. Sie lieben es nicht nur heiss, sondern auch wild: Sie versamen sie sich gerne selber, und finden noch in der kleinsten Nische oder Ritze ein Plätzchen, um ihren Nachwuchs gedeihen zu lassen. Darum sind die Stockrosen (Alcea rosea) bei Guerillagärtnern in den Grosstädten ebenso beliebt wie bei den Bauernfrauen auf dem Land, oder als Nischenbesiedler und Bienennahrung in Naturgärten. Die einen wildern sie auf Baumscheiben in tristen Strassenzügen aus. Die anderen hegen sie entlang der Fassade oder am Zaun, wo sie sich als spektakuläre Hingucker und als Sichtschutz bewähren. Auch am Rand von blühenden Gehölzhecken machen sich die fröhlichen Stockrosen bestens.
Bild: Wilde Malven und Stockrosen versamen sich gerne selber.
Die Mutter aller Guerillagartenpflanzen
Was wären Guerillagärten ohne Stockrosen! In Zürich hat der Guerillagärtner Maurice Maggi sie berühmt gemacht. Sie sind besonders gut geeignet zum Auswildern, weil sie recht viel Trockenheit vertragen, und dank ihrer tiefen Wurzeln auch nicht so leicht ausgerissen werden können. Darum sind sie recht eigentlich auch Pionierpflanzen, die gern Brachen und auch nicht so nährstoffreiche Böden besiedeln. Dass sie auch im Sommer ohne Giessen zurechtkommen, macht sie natürlich auch für die Gärten sehr interessant. Sie sind eigentlich eine der grossen Pflanzenfamilien für eine wärmer werdende Zukunft mit heissen, trockenen Sommern. Aber in der Familie der Malvengewächse gibt es noch viele andere Sonnenkinder, die nun in den heissen Sommertagen fröhlich aufblühen. Da sind einerseits die Eibischgewächse, und anderseits die Strauchpappeln, die alle auch sehr glücklich sind mit trockenem, heissem Wetter. Sie alle sollten wir uns etwas genauer anschauen, um unsere Gärten mit guten hitzeverträglichen Pflanzen zu bestücken.
Bild: Stockrosen sind bei Guerillagärtnern sehr beliebt.
Alle Malven und Stockrosen sind Sonnenkinder
Beim Malven und Stockrosen pflanzen muss man wissen: sie haben tiefe Pfahlwurzeln. Darum kann man sie später auch schlecht versetzen. Ihr Laub ist recht zäh und behaart, und verdunstet nicht viel Wasser. Das heisst, Malven und Stockrosen kommen bei heissem Wetter trotz ihrer Grösse erstaunlich gut zurecht. Wenn es ihnen gefällt, können Stockrosen ja gut und gerne bis zu drei Meter hoch werden! In der Natur gedeihen sie wild an vielen Orten in Europa, Nordafrika und in gemässigten Klimazonen in Asien. Besonders gerne tauchen sie in trockenen, offenen Habitaten auf, an Brachen, Wegrändern und Böschungen. Auch im städtischen Raum verwildern sie gerne. Zum Beispiel spriessen sie mit vergnügen aus Ritzen zwischen Asphalt und Hausfassade, oder zwischen Betonplatten. In Frankreich sieht man sie besonders häufig, dort werden sie Roses trémières genannt. von der Normandie bis nach Südfrankreich und besonders in der Provence zieren die bunten Sonnenkinder die Gärten oder wachsen in den Ritzen vor den Häusern und entlang von Mauern und Zäunen.
Sind Malven und Stockrosen dasselbe?
Ja und nein. Stockrosen sind Malven, aber nicht alle Malven sind Stockrosen. Botanisch gibt es im Bereich der Malvengewächse bei den Gartenamateuren einige Verwirrung. Kein Wunder auch, gibt es in der artenreichen Malvenfamilie doch die Alcea, die Althaea, die Lavatera sowie die eigentlichen Malva mit ihren zahlreichen Unterarten, um mal die wichtigsten Vertreter zu nennen. Wenn sie verwechselt werden, ist es aber nicht weiter schlimm, da sie eigentlich alle richtig gute Gartenpflanzen sind, und da sie alle ähnliche Ansprüche haben, kann man sie natürlich auch unter einem falschen Namen im Garten kultivieren und ihre Schönheit geniessen. Trotzdem wollen wir an dieser Stelle mal etwas Licht und System in das botanische Durcheinander bringen.
Bild: Stockrosen bringen Licht und Freude in jeden Garten.
Dreissig Arten von Malven
Malven heissen auf lateinische Malva. Es handelt sich dabei um eine Pflanzengattung mit rund 30 verschiedenen Arten. Darunter gibt es Einjährige, Zweijährige und Mehrjährige. Manche der mehrjährigen Malven verholzen am Grunde. Sie gedeihen auf trockenen, oft auch mageren Standorten und sind in Europa, Nordafrika und Asien weitherum verbreitet. Im Garten sind sie leicht zu kultivieren, und zeichnen sich durch ihre hübschen, lange haltenden Blüten aus. Sie eignen sich für Staudenbeete ebenso wie für Kräutergärten und Krautrabatten oder den Gehölzrand. Nachfolgend seien kurz die bekanntesten Malven vorgestellt.
Malva sylvestris: die wilde Malve
Eine ausladende, buschige Staude mit behaarten, herzförmigen bis runden Blättern. Vom späten Frühling bis Mitte Herbst bildet sie immer wieder neue trichterförmige, bis sechs Zentimeter grosse Blüten. Typischerweise stehen die Blüten in achselständigen Gruppen und die einzelnen Blüten sind von rosapurpurner Farbe, mit dunkleren, gut erkennbaren Adern und gekerbten Kronblättern. Sie wird auch Käsepappel genannt. Den Käse im Namen hat sie von den kleinen Früchten, die aussehen wie winzige Käseilaibe. Sie sind schleimhaltig, und früher würde daraus ein Brei für die Kinder gekocht ("Pappe"), daher stammt der Name Käsepappel, und nicht etwa, weil sie einem Pappelbaum gleichen würden. Die wilde Malve zählt zu den ältesten Nutzpflanzen überhaupt, sie wurde bereits in der Antike als Gemüse ebenso wie als Heilpflanze angebaut.
Bild: Wilde Malven sind für kulinarische und medizinische Zwecke beliebt.
Malva moscata: Die Moschusmalve
Das ist eine buschige, aufrechte, an der Basis verholzende Staude. Ihre bis zu zehn Zentimeter langen Blätter riechen schwach nach Moschus. Die unteren Blätter der Moschusmalve sind herzförmig, gegen oben hin werden sie fiederteilig. Sie bildet vom Frühsommer bis Frühherbst schalenförmige, etwa fünf Zentimeter breite weisse oder blass rosarote Blüten, die in achselständischen Gruppen angeordnet sind.
Lavatera trimestris: Die Bechermalve
Bechermalven (Lavatera trimestris) sind einjährige Beetpflanzen. Sie werden auch Rosenmalve genannt. Im Frühling können sie leicht aus Samen gezogen werden, und blühen dann den ganzen Sommer über. Sie sind ein Klassiker für Blumenrabatten, und fühlen sich auch in Gefässen auf dem Balkon wohl. Es gibt schöne rosarote und auch weisse Formen, die sich wunderbar kombinieren lassen.
Alcea rosea: Die Stockrosen
Stockrosen sind botanisch in einer eigenen Gattung der Malvengewächse zusammengefasst, und heissen Alcea. Früher wurden sie manchmal auch unter Althaea geführt, also den Eibischgewächsen zugeordnet, und manchmal findet man das alte Wort noch in älteren Gartenbüchern. Aber inzwischen gehören die Stockrosen klar zur eigenen Gattung der Alcea. Die gewöhnliche Stockrose heisst Alcea rosea. Am häufigsten im Handel findet man die Alcea rosea, das sind Hybrid-Züchtungen. Dazu gehören die sehr beliebten schwarzen Stockrosen ebenso wie neuere, gefüllte Sorten. Da Alcea rosea Hybriden sind, müssen sie als Jungpflanzen gesetzt werden, und können nicht selber aus Samen gezogen werden. Die Vermehrung geschieht über Stecklinge. Die gefüllten Sorten bilden meist gar keine Samen, und die schwarzen Stockrosen kann man zwar säen, aber meist blüht der Nachwuchs dann in allen möglichen Farben auf, nur eben nicht in dem erwünschten Schwarz. Stockrosen wurden und werden für medizinische Zwecke verwendet, sowie zum Färben von Lebensmitteln und Wolle. Besonders die dunkelroten und die schwarzen Blüten eignen sich hervorragend für Färberzwecke.
Bild: Weisse Stockrosen wirken im Garten besonders dezent.
Bild: Zum Färben werden vorzugsweise schwarze oder rote Stockrosen verwendet.
Lavatera: Die Strauchpappeln
Malven werden manchmal auch mit den Strauchpappeln (Lavatera) verwechselt. Die Malva-Arten haben normalerweise eine äussere Hülle von einem bis drei Trageblättern, die unterhalb der Blüten stehen. Lavatera hingegen hat drei bis neun Tragblätter.
Strauchpappeln gehören auch zur Malvenfamilie, sie sind aber eine eigene Gattung mit etwa zwei Dutzend Arten. Es gibt auch hier wie bei den Malven Einjährige, Zweijährige und Staudenartige, sowie Sträucher. Die Sträucher sieht man besonders häufig in den Gärten. Sie mögen trockene, felsige, auch exponierte Standorte, und kommen in einem heissen Sommer bestens zurecht. Allerdings sind sie nicht sehr winterhart, und können nördlich der Alpen nur im Weinbauklima ohne Frostschutz draussen gedeihen.
Bild: Strauchpappeln (Lavatera) wachsen zu stattlichen Büschen heran.
Abutilon: Die Schönmalven
Und dann gibt es noch die Schönmalven (Abutilon). Das ist wiederum eine grosse Pflanzengattung mit über 150 Arten, darunter immergrüne und laubabwerfende Sträucher ebenso wie einjährige Kräuter und Stauden. Bei uns wird Abutilon meist in Strauchform kultiviert, und für die schönen becherförmigen Blüten geschätzt. Viel Abutilon-Sorten haben auffällige bunte Staubfäden, die aus den Blüten herausragen. So schön sie sind, das Problem mit Abutilon ist, dass die meisten von ihnen nicht wirklich frosthart sind. Das heisst, sie gehören eigentlich in einen Wintergarten.
Althaea: Der Eibisch
Und dann gibt es noch den Eibisch oder Hibiskus, der ebenfalls zu den Malvengewächsen gehört. Er wird seit der Antike für kulinarische wie auch medizinische Zwecke rege verwendet. Gegessen hat man früher auch die Wurzeln, die zuerst gekocht und dann gebraten wurden. Essbar sind auch die Blüten, und die jungen Blätter können im Salat mitgegessen werden. Bei den alten Römern diente der Eibisch als Suppenkraut, und zum Füllen von Spanferkeln. In Zeiten von Hungersnöten wurde mitunter auch die rübenähnliche Eibischwurzel gegessen, aber die ist in kuliniarischer Hinsicht nicht sehr überzeugend. Kulinarisch intereressant ist hingegen der Eibisch-Schleim, weil damit früher die Marshmallows hergestellt wurden. Noch heute heissen sie auf Französisch Pâte de Guimauve, als Eibischpaste. Und der englische Name bedeutet in der Uebersetzung Sumpf-Malve, was der englische Name für den Eibisch ist.
Bild: Eibisch/Gartenhibiskus 'Woodbridge' - die grossen, schalenförmigen Blüten öffnen sich ab Anfang August
Besonders robuste Bastardmalven
Um die Verwirrung zu vergrössern, werden auch immer mal wieder Eibisch oder Strauchpappeln mit Malven verkreuzt, meist mit dem Ziel, robustere und rostresistente neue Hybriden zu erhalten. Als besonders robust gelten die neuen Hybriden des ungarischen Züchters Kovats. Sie sind praktisch resistent gegen Malvenrost. Ausserdem sind sie zuverlässig mehrjährig und lassen in der Blühfreude viel weniger nach als die herkömmlichen Stockrosen. Es ist eine Kreuzung aus Stockrosen (Alcea rosea) und Echtem Eibisch (Althaea officinalis). Das heisst aber, dass sie sich aus Samen nicht selber vermehren lassen. Ihre Blüten sind etwas kleiner als diejenigen der klassischen Stockrosen, dafür sind sie anmutig halb gefüllt, was ihnen ein sehr romantisches Aussehen verleiht. Es gibt sie in zartem Hellgelb oder Hellrosa.
Bild: Alcalthaea x suffrutescens 'Parkallee' - auffällige, cremefarbige Bastardmalve
Malven und Stockrosen pflanzen als Gemüse
Alle Malvengewächse sind essbar. Darum lohnt sich Malven und Stockrosen pflanzen auch in kulinarischer Hinsicht. Klassischerweise wird für die Verwendung in der Küche die wilde Malve (Malva sylvestris) angebaut. Aber auch Stockrosen und andere Malven lassen sich in gleicher Weise verwenden. Ihre Blüten eignen sich übrigens bestens für kulinarische Zwe ke. Bei den Stockrosen sollte man den Stempel herausschneiden, da dieser bitter schmeckt. Danach können sie zum Beispiel mit Frischkäse oder einem Röllchen Tête de Moine gefüllt werden.
Die Blätter von Malven und Stockrosen werden roh oder wie Spinat gekocht gegessen. Sie sind schleimig und schmecken mild und etwas fade. In Suppen dienen sie als Verdickungsmittel. Junge Blätter werden roh in Salate gemischt. Und die Blüten sind ebenfalls essbar und eine schöne Beigabe für bunte Salat. Unreife Samen können als Snack genascht werden, ihr Geschmack erinnert an grüne Nusse. Auch die Wurzeln der Malven können verzehrt werden, schmecken aber ebenso wie die Eibischwurzeln nicht besonders gut, oder eher nach nichts.
Bild: Stockrosen blühen gern in den zartesten Pastellfarben.
Malven als Heilpflanze
Das Käslichrut (Malva sylvestris) ist ein Klassiker der Volksheilkunde. Der Schleim aus Blättern und Samenkapsel hat eine entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung. Käslikrautsalbe wird seit jeher bei Hauptproblemen verwendet, und hilft bei Ekzemen ebenso wie bei Furunkeln und Geschwüren oder entzündeten Wunden. Ein Tee auch Käslikraut hilft bei Husten und Bronchitis, und kann auch einen geplagten Magen beruhigen.
Auch in Brauchtum und Aberglaube kommt den Malven von alters her eine grosse Bedeutung zu. Wilde Malven waren stets ein Bestandteil der Kräuterbuschen, die in manchen Gegenden zu Mariä Himmelfahrt am 15. August gebunden und gesegnet werden. Diese Kräuterbuschen sollen vor Blitz, Krankheit und anderen Übeln schützen. Sie werden nach der Segnung getrocknet und im Wohnzimmer aufgehängt oder in eine Vase gestellt. Bei besonderen Gelegenheiten werden ein paar Blättchen von dem Kräuterbüschel gezupft und zum Würzen der Speisen verwendet.
Malven und Stockrosen pflanzen als Bienenweide
Malven und Stockrosen pflanzen ist auch in ökologischer Hnsihct eine gute Sache. Denn es sind hervorragende Pflanzen für die Bienen und andere Insekten. Umso besser, dass sie sehr lange blühen. Besonders bei den grossen Stockrosen öffnen sich meistens bis weit in den Herbst hinein immer noch neue Blüten.
Die verschiedenen Malvenarten und Stockrosen werden gerne in Naturgärten und für Wildgärten verwendet. Auch als Farbtupfer im Vordergrund von naturnahen Blütenhecken eignen sie sich hervorragend.
Bild: Malven und Stockrosen sind beliebte Nektarpflanzen für die Bienen.
Wie alt werden Malven und Stockrosen?
Stockrosen und Malven pflanzen lohnt sich oft über viele Jahre, denn sie sind winterhart. Es gibt Einjährige, zweijährige und Staudenmalven. Stockrosen sind an sich mehrjährige Stauden. Aber die Blütenkraft bei den grossen Exemplaren lässt jeweils rasch nach. Darum ist es besser, sie als Zweijährige zu kultivieren. Das heisst, jeden Frühling werden einige neue Pflanzen gesät oder dazugekauft. So ist stets eine neue Generation vorhanden. Im ersten Jahr bilden die Stockrosen eine kräftige Blattrosette, und im zweiten Jahr blühen sie dann.
Malven und Stockrosen richtig pflanzen
Abstand: Je nach Sorte etwa 30 bis 40 Zentimeter. Stockrosen idealerweise im Abstand von 50 Zentimetern, und eventuell noch kleinere Pflanzen dazwischen. Wichtig ist, dass die Stockrosen genug Luft haben, weil sie sonst leicht Malvenrost bekommen.
Containerware pflanzen wie jede andere Staude: Erde lockern, Pflanzen sorgfältig aus dem Topf nehmen und in gleicher Höhe wieder anpflanzen. Dann gut angiessen. Nach der Pflanzung werden sie nicht mehr gegossen, ausser es wird gerade sehr heiss und sie sind noch nicht gut angewachsen. Grundsätzlich brauchen sie aber meistens kein Wasser.
Statt Malven und Stockrosen pflanzen, kann man sie auch selber aussäen. Dabei sollte man beachten, dass es Dunkelkeimer sind. Die Samen müssen also mit Erde abgedeckt werden, damit sie besser keimen. Wer viele Stockrosen im Garten hat, kann sie aber auch von selber versamen lassen. Meist fallen dann die Samen im Herbst ab, und werden vom Laub bedeckt, so haben sie es auch schön dunkel, und können im nächsten Frühjahr an Ort und Stelle keimen. So geschieht das Malven und Stockrosen pflanzen ganz von selber!
Malven und Stockrosen pflanzen auch im Kübel?
Kleine und einjährige Malven wie beispielsweise die Bechermalven gedehen auf jeden Fall auch im Kübel. Wilde Malven eignen sich dafür auch. Die grossen Stockrosen hingegen eignen sich nicht für Kübel. Sie haben viel mehr Halt und Kraft, wenn sie draussen in der Erde wachsen. Wer unbedingt Stockrosen auf dem Balkon will, muss ein tiefes, grosses Pflanzgefäss wählen. Befüllt sollte es mit Steinen und Kübelpflanzenerde werden. Keinesfalls darf zu nährstoffreiche, humose Erde verwendet werden, denn darin haben die Stockrosen keinen Halt, und wenn es in solchem Substrat zu feucht ist, würden sie auch faulen.
Bild: Alcea rosea Spotlight-Series 'Polarstar' - Stockrose mit gelbem Auge und schneeweisser Blüte
Schädlinge und Krankheiten
Malven und Stockrosen pflanzen ist eine dankbare Sache, denn sie sind grundsätzlich sehr pflegeleicht und robust. Allerdings gibt es beim Malven und Stockrosen pflanzen zwei Feinde, die mitunter für Kopfzerbrechen unter den Gartenfreunden sorgen.
Beide sind direkt nach ihrer Wirtspflanze benannt: Der Malvenrost, und das Malvenspitzmäuschen.
Was tun gegen Malvenrost?
Der Malvenrost ist kaum jemals zu übersehen: die orangen Flecken an der Oberseite und die rostfarbenen Pusteln an der Unterseite der Blätter stechen einem richtig ins Auge, und es ist sofort klar: hier muss etwas unternommen werden. Massnahme Nummer eins ist: alle befallenen Blätter entfernen, und verbrennen oder in den Hausmüll werfen, aber keinesfalls auf den Kompost. Wer konventionell gärtnert, kann die Malven mit Pilzmitteln behandeln. Meistens entsteht der Pilz schon im Frühling, da er nämlich feucht-kühles Wetter bevorzugt. Das heisst, wer spritzen will, sollte das schon zeitig im Frühjahr tun. Bewährt haben sich Kupfermischungen, wie sie auch im Weinbau verwendet werden, oder herkömmliche Fungizide. Noch besser als Spritzen ist das Vorbeugen. Und da gibt es nur eines: Beim Malven und Stockrosen pflanzen muss man darauf achten, dass sie genug Abstand haben. Denns sie müssen Luft haben. Sie dürfen also nicht zu eng gepflanzt werden. Malven und Stockrosen pflanzen gelingt am besten an einem sonnigen, etwas windigen Standort, wo die behaarten Blätter nach einem Regen sofort abtrocknen können. Ein weiterer Trick zur Vorbeugung von Malvenrost: Nur einzelne Malven gemischt mit anderen grossen Stauden pflanzen. In der Kombination sind sie weniger anfällig als ganze Rabatten voller Malven.
Was tun gegen Malvenspitzmäuschen
Mit dem langrüsseligen Malvenspitzmäuschen (Malvapion malvae) ist es so eine Sache: eigentlich müsste man es ja lieben – was kann schon schlecht sein an einem Tierchen mit einem so herzigen Namen! Die Winzlinge entpuppen sich aber im Garten als wahre Teufelskerle. Beim Malven und Stockrosen pflanzen sind sie der Feind Nummer zwei. Die Weibchen legen ihre Eier mitten in die Blüten. Die Larven entwickeln sich dann in den Samen, die sie von innen heraus leerfressen. Sie verpuppen sich auch darin, und dann bohren sie sich ein Loch und kriechen aus der Samenkapsel heraus. Und was tun sie dann? Sich mit grösstem Heisshunger über die Blätter der Wirtspflanzen hermachen. Damit sorgen sie für doppelten Schaden: Zerfressenes Laub, und unbrauchbare Samenkapseln. Meistens tauchen sie aber nicht in grosser Zahl auf, und da sie auch etliche natürliche Feinde haben, empfiehlt es sich, erst einmal abzuwarten. Igel, Laufkäfer, Spinnen, Mäuse und Tausendfüssler fressen nämlich gern die kleinen Rüsselkäfer. Wenn sich trotz Geduld kein Gleichgewicht einstellt, kann mit Nematoden nachgeholfen werden. Dieses biologische Mittel gegen Rüsselkäfer wird gegen Dickmaulrüssler verwendet, und hilft ebenfalls gegen Malvenspitzmäuschen.