Manch einer kommt aus dem Staunen nicht heraus, wenn er hierzulande in freier Natur einen Laubbaum mit Zapfen entdeckt. Dieser ist jedoch keine Fata Morgana und auch keine irrsinnige Züchtung, sondern eine Erle, deren Früchte zapfenähnlich aussehen. Sie wächst für gewöhnlich in Ufernähe, kann jedoch auch in heimischen Gärten kultiviert werden.
Inhaltsverzeichnis
Gibt es einen Laubbaum mit Zapfen?
Für gewöhnlich assoziiert man Zapfen mit Nadelbäumen. Es gibt jedoch einen Laubbaum, der ebenfalls zapfenähnliche Früchte hervorbringt: die Erle. Das dekorative Gehölz ist einhäusig getrenntgeschlechtlich, was bedeutet, dass jeder Baum sowohl männliche als auch weibliche Blütenstände bildet. Diese werden auch als Kätzchen bezeichnet und bestehen ihrerseits entweder aus männlichen oder aus weiblichen Blüten. Unterscheiden lassen sie sich dadurch, dass die männlichen grundsätzlich zu zweit in en Blattachseln sitzen, während die weiblichen Exemplare zu dritt auftreten. Sie verholzen und werden dadurch zu den Zapfen, die mancherorts Verwunderung hervorrufen. Die einzelnen Schuppen, welche aus den Blütenblättern entstanden sind, bilden jeweils drei Nussfrüchte, welche der Vermehrung dienen. Sie fallen vom Herbst bis ins Frühjahr hinein vom Baum und werden durch den Wind davongetragen, um sich irgendwo auszusamen.
Erlen – Übersicht der Arten
Hierzulande sind lediglich drei verschiedene Erlen-Arten heimisch:
- Grün-Erle
- Schwarz-Erle
- Weiß-Erle (Grau-Erle)
Auch andere Arten können jedoch in heimischen Gärten kultiviert werden, sofern die äußeren Bedingungen dementsprechend gegeben sind. dazu gehört in erster Linie ein Gartenteich oder ein anderes Gewässer, welches den Laubbäumen den bevorzugten feuchten Boden garantiert:
- Herzblättrige Erle
- Kaiser-Erle
- Purpur-Erle
Lubera-Tipp: Die Purpur-Erle eignet sich hervorragend zur Begrünung von Parkanlagen und größerer Grundstücke.
Heilkräfte der Bäume
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Was sind Kreuzreaktionen?
Steckbrief der Laubbäume mit Zapfen
Einheimische Arten:
Grün-Erle | Schwarz-Erle | Weiß-Erle (Grau-Erle) | |
Wissenschaftlicher Name | Alnus alnobetula | Alnus glutinosa | Alnus incana |
Höhe | 3 – 6 m | 30 – 40 m | 10 – 15 m |
Rinde | glatt, grau, später schwarz | grünlich-braun, glatt, glänzend, später dunkelgrau bis schwarzbraun und schuppig | hellgrau, glatt, keine Borkenbildung |
Wuchsform | strauchförmig | aufrecht, gerade, pyramidenförmige Krone | aufrecht, strauchförmig, reich verzweigt |
Blatt | oval, Blattrand doppelt gesägt | oval bis rundlich, Rand doppelt gesägt | |
Häufigkeit | selten | häufig | |
Verwendung | Stabilisierung von Berghängen; Lawinenschutz | Holz zum Schiff- und Möbelbau | Aufforstung von Abraumhalden |
Besonderheiten | Biegsame Äste | Stammdurchmesser bis zu 1 m: Oberseite junger Blätter klebt | kann mehrstämmig wachsen |
Andere Arten:
Herzblättrige Erle (Italienische Erle) | Kaiser-Erle | Purpur-Erle (Großblättrige Erle) | |
Wissenschaftlicher Name | Alnus cordata | Alnus glutinosa ‚Imperialis‘ | Alnus x spaethii |
Herkunft | Süditalien, Korsika | Zuchtform der Schwarzerle | Kreuzung aus Kaukasischer und Japanischer Erle |
Höhe | 25 m | 6 – 10 m | 10 – 15 m |
Rinde | graugrün, glatt | dunkelgrau, längst gefurcht | graubraun, leichte Furchen |
Wuchsform | gerade | trichterförmig aufstrebend | aufrecht |
Blatt | oval, gesägt, dunkel, glänzend, klein | tief geschlitzt | gesägter Blattrand, dunkelgrün, oval zugespitzt, im Herbst rötlich-violett |
Verwendung | Garten, Parkanlagen, Straßenbaum | Garten, Parks, Uferbepflanzung | Solitärgehölz, Gruppenpflanzung, Parkanlagen |
Besonderheiten | dichter Wuchs, starkwüchsig | überhängende Zweige, pflegeleicht | In Mitteleuropa häufig anzutreffen |
Welcher Baum trägt noch zapfenähnliche Früchte?
Abgesehen von den Erlen gibt es noch ein Gehölz, dessen Früchte mit etwas Fantasie als Zapfen bezeichnet werden könnten:
Tulpenbaum, Liriodendron tulipefera, stammt ursprünglich aus dem Nordosten der USA, wo er bevorzugt an Gewässerrändern sowie in feuchten Auen wächst. Hierzulande wird er eher selten kultiviert. Im Mai/Juni bildet er gelbe, tulpenähnliche Blüten, aus denen sich bis zu 7 cm lange, dünne Früchte entwickeln. Diese erinnern von der Optik her stark an Koniferenzapfen, und zwar sowohl im grünen als auch im braunen, reifen Zustand.
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Welcher Baum hat Würstchen?
Die männlichen Blüten der Haselnuss erinnern tatsächlich ein wenig an Würstchen, wenn sie von den Zweigen hinabhängen. Man kann sie vor allem deswegen so gut erkennen, da sie noch vor den Blättern erscheinen.
Welcher Baum hat Früchte wie Bohnen?
Der Trompetenbaum bildet sehr lange Früchte, die wie Bohnen aussehen. Dies hat ihm den Spitznamen „Bohnenbaum“ eingebracht. Diese Früchte verbleiben den ganzen Winter am Baum und öffnen sich erst im folgenden Frühjahr, wenn die Samen im Inneren reif sind.
Wie sieht das Blatt einer Erle aus?
Die Blätter sind an der Oberseite dunkelgrün und werden nach oben hin eiförmig zugespitzt. Die Unterseite ist heller und matt, die Blattränder sind stark gesägt. Je nach Art kann ein Blatt zwischen 10 und 15 cm lang werden.
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