Unter den vielen Nadelbäumen nimmt die Lärche, Larix decidua, eine besondere Stellung ein: sie verliert im Herbst ihre Nadeln und gilt somit als laubabwerfend. Sehr gerne wird das dekorative Gehölz in heimischen Gärten gepflanzt, ist aber auch ein wichtiger Holzlieferant für die Möbelherstellung. Im Lubera-Shop können Sie Lärchen kaufen und diese im eigenen Garten anpflanzen.
Inhaltsverzeichnis
Lärche (Larix decidua) – Steckbrief von Gartenbista
- Blütezeit: März bis Mai
- Standort: sonnig und freistehend
- Boden: sandig bis lehmig
- Pflanzen: Oktober oder November
- Vermehrung: Samen, Stecklinge
- Schneiden: nicht notwendig
- Überwinterung: winterhart
- Wachstum: bis 50 m
- Krankheiten und Schädlinge: Pilzkrankheiten, Raupen von Faltern
Allgemeine Informationen über die Lärche (Larix decidua)
Die Europäische Lärche (Larix decidua) gehört zu der Gattung der Lärchen, welche wiederum zur Familie der Kieferngewächse gezählt werden. Sie ist in Europa, Nordamerika und Asien beheimatet, wo sie in freier Natur überwiegend in Gebirgslagen wächst und bis zu 500 Jahre alt werden kann. Auch in heimischen Gärten erfreuen sich die Nadelbäume großer Beliebtheit. Wer sie jedoch kultivieren möchte, sollte ein großes Grundstück besitzen: Lärchen benötigen viel Platz und sollten möglichst solitär ohne Konkurrenzpflanzen gedeihen können.
Der Stamm junger Lärchen besitzt eine grünliche Rinde und ist glatt; im Laufe der Jahre wird diese bis zu 10 cm dick und bekommt eine schuppige, borkige Oberfläche. Lärchenholz ist sehr hart und stabil und wird deswegen sehr gerne für die Möbelproduktion sowie für Fußböden und Dachkonstruktionen verwendet.
Im Gegensatz zu anderen Nadelbäumen ist die Lärche laubabwerfend: im Herbst verliert sie ihre bis zu 3 cm langen, grünen, weichen Nadeln. Somit ist sie der einzige europäische Nadelbaum, der sein Laub abwirft.
Etwa ab einem Alter von 15 Jahren blühen Lärchen zwischen März und Mai. An jedem Baum befinden sich sowohl männliche als auch weibliche Blüten, die unterschiedlich aussehen: männliche Blüten sind gelb, während die weiblichen rosafarben oder rot und doppelt so groß sind. Aus ihnen entwickeln sich im Herbst die Zapfenfrüchte mit einer Größe von etwa 6 cm. In ihnen befinden sich Samenschuppen, welche im folgenden Frühjahr ausgereift sind. In diesem Zustand können sie noch einige Jahre am Baum verbleiben.
Standort
Um optimal gedeihen zu können, muss eine Lärche sonnig und freistehend gepflanzt werden. Keinesfalls sollte sie im Schatten von noch höheren Bäumen stehen, da sie sich dort nicht gut entwickeln kann.
Larix decidua besitzt Pfahlwurzeln, welche viel Platz benötigt. Ein Standort in der Nähe von Gebäuden, Grundstücksgrenzen sowie anderen raumgreifenden Gewächsen ist demzufolge nicht geeignet.
Lubera-Tipp: Bodendecker mit schwachen Wurzeln, wie beispielsweise Efeu, eignen sich hervorragend als Nachbarpflanzen.
Boden
Der Boden sollte sandig bis lehmig und möglichst nährstoffreich sein. Der pH-Wert sollte sich im neutralen bis sauren Bereich befinden; 5,5 bis 7 ist optimal.
Lärchen haben einen hohen Wasserbedarf. Um diesen decken zu können, ist es notwendig, dass die Erde zum einen tiefgründig ist, zum anderen Wasser gut speichern kann. Trockene Substrate sind demzufolge nicht geeignet.
Pflanzen
Wer eine Lärche im eigenen Garten pflanzen möchte, sollte möglichst eine Jungpflanze mit maximal 50 cm Höhe verwenden. In dieser Größe stehen die Chancen am besten, dass das Bäumchen schnell anwachsen wird. Bereits beim Kauf ist eine Schädlingskontrolle sinnvoll: der Lärchenwickler stellt eine Gefahr für die Nadelbäume dar. Um sich diesen Schädling nicht aufs eigene Grundstück zu holen, sollten nur einwandfreie und gesunde Pflänzchen gekauft werden.
Die Pflanzung erfolgt im Oktober oder November an einem frostfreien Tag. Während der Wurzelballen des Bäumchens in einem Eimer gewässert wird, erfolgen die Vorbereitungen:
- Boden gründlich auflockern
- Pflanzloch ausheben, welches doppelt so groß wie der Wurzelballen ist
- Aushub mit Kompost, Humus und gegebenenfalls Lehm anreichern
Ist der Wurzelballen durchwässert, kann die eigentliche Pflanzung erfolgen:
- Lärche vorsichtig in das Pflanzloch setzen
- Loch mit dem Aushub füllen
- Erde festtreten
- Gründlich wässern
Es kann zudem sinnvoll sein, einen Stützpfahl zu installieren, der die junge Lärche in der Anfangszeit stabilisiert.
In den Wochen nach der Pflanzung muss das Bäumchen regelmäßig gegossen werden.
Lubera-Tipp: Lärchen möglichst als Solitärpflanze kultivieren, um die Ausbreitung des Lärchenwicklers zu verhindern.
Pflegen
Ist eine Larix angewachsen, so benötigt sie kaum Pflege seitens des Gartenbesitzers.
- Gießen: Junge Lärchen sollten während der Anwachsphase regelmäßig Wasser bekommen. Bei adulten Exemplaren ist dies nur während der Blütezeit sowie in langen Trockenperioden notwendig.
- Düngen: Es ist nicht notwendig, Lärchen zu düngen. Lediglich beim Pflanzen sollte Humus beziehungsweise Kompost in die Erde eingearbeitet werden, sofern diese nicht bereits nährstoffhaltig ist.
Schneiden
Es gibt keinen Grund, eine Lärche zu schneiden. Im Gegenteil: derartige Maßnahmen werden als Freveltat angesehen, da die natürliche Wuchsform dieser Bäume ihren Charme ausmachen. Auch haben Lärchen eine Tendenz dazu, stark zu harzen. Zum einen zeigen sie dadurch ihr Missfallen an einem Schnitt, zum anderen sind die entstandenen Wunden Eintrittspforten für Bakterien und Krankheitserreger. Um dies zu verhindern, werden nur kranke, vertrocknete und notfalls auch nach innen wachsende Triebe entfernt.
Ausnahmen bestehen lediglich bei jenen Lärchen, die als Heckenpflanzen oder als Bonsai kultiviert werden. Bei ihnen ist ein jährlicher vorsichtiger Formschnitt notwendig. Dieser erfolgt im Herbst.
Lubera-Tipp: Etwa 30 cm lange abgeschnittene Triebe für die Stecklingsvermehrung verwenden!
Vermehrung
Die Lärche erledigt einen Großteil ihrer Vermehrung alleine: in ihren Zapfen befinden sich Samen, welche nach einigen Jahren herausfallen und zu keimen beginnen. Diese Samen können auch von einem Hobbygärtner zum Vermehren verwendet werden. Allerdings handelt es sich dabei um ein recht mühseliges, zeitaufwändiges und nicht immer von Erfolg gekröntes Unterfangen. Wer sich den Spaß dennoch machen möchte, geht wie folgt vor:
- Im Frühjahr Samen aus den reifen Zapfen entnehmen
- Pflanzgefäß mit Anzuchterde füllen
- Samen leicht in die Erde drücken
- Feucht halten
- Pflanzgefäß an einen hellen und waren Standort stellen
- Erde gleichmäßig feucht halten; Staunässe vermeiden
Die Chance, dass sich tatsächlich kleine Sämlinge bilden werden, ist äußerst gering. Weniger arbeitsintensiv erfolgt die Aussaat, indem ein kompletter Zapfen auf die Anzuchterde gelegt wird.
Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, vermehrt seine Larix mithilfe von Stecklingen:
- Im Herbst 3-5 circa 30 cm lange, junge Triebe abschneiden
- Stecklinge in ein Gefäß mit Anzuchterde setzen
- Gründlich gießen
Bis zum folgenden Frühjahr werden die Triebe in dem Gefäß belassen und regelmäßig gegossen. Danach können sie an den gewünschten Standort im Freien umgepflanzt werden. Ist das Gefäß ausreichend groß, so dass sich genügend Wurzeln bilden können, kann mit der Pflanzung auch bis zum Herbst gewartet werden.
Bevor jedoch mit einer Vermehrung begonnen wird, sollte man sich grundsätzlich die Frage stellen, ob diese überhaupt sinnvoll ist: nur, wer ausreichend Platz zur Verfügung hat oder den Nadelbaum als Heckenpflanze kultivieren möchte, sollte mit dem Gedanken spielen, mehrere Lärchen auf seinem Grundstück zu besitzen. Zum einen. Da sie viel Platz benötigen und keine Konkurrenz wünschen, zum anderen, da die Gefahr der Ausbreitung des Lärchenwicklers mit jedem weiteren Baum um ein Vielfaches steigt.
Überwinterung
Die Larix decidua ist ein Gehölz, welches sehr temperaturunempfindlich ist. Heiße Temperaturen machen ihr ebenso wenig etwas aus wie starke Kälte. Sie ist bis -60°C winterhart und benötigt demzufolge bei einer Überwinterung keinerlei Hilfestellung.
Krankheiten und Schädlinge
Wenn die Umgebungsbedingungen für die Lärche optimal sind, so wird sie nur selten von Krankheiten heimgesucht. Dennoch ist sie auch davor nicht gefeit. Besonders gefährlich für das Gehölz sind der Lärchenkrebs sowie die Lärchenschütte. Dabei handelt es sich um Pilzerkrankungen, die vor allem nach zu starkem Schneiden sowie bei Staunässe auftreten. Sie zeigen sich durch braune Flecken an den Nadeln und führen zum einen zu einem noch stärkeren Harzfluss, zum anderen blockieren sie die Heilung der offenen Wunden. Im späteren Stadium sterben die Zweige komplett ab. Sind nur geringe Krankheitsanzeichen vorhanden, so können die Pilze durch Entfernen der befallenen Triebe vernichtet werden. Bei stärkeren Schäden hingegen muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel aus dem Fachhandel angewendet werden.
Auch andere Pilzerkrankungen können die Lärche heimsuchen: Grauschimmel, Triebsterben sowie Lärchendegeneration. Glücklicherweise sind diese Krankheiten ausgesprochen selten.
Viel größer ist die Gefahr, die von Schädlingen ausgeht. Besonders der Graue Lärchenwickler ist in diesem Zusammenhang zu nennen: im Abstand von acht bis 10 Jahren vermehrt sich dieser Falter sehr intensiv. Seine Raupen ernähren sich von den Nadeln der Lärche: 10 bis 20 Nadelbüschel verzehrt jede von ihnen dabei. Wenn man nun bedenkt, dass sich auf einer Lärche bis zu 20.000 Raupen aufhalten ist unschwer zu erkennen, dass das Schadbild verheerend ist: die Nadeln werden blass und fallen ab. Die Larix wird für gewöhnlich jedoch dazu in der Lage sein, die entstandenen Schäden wieder auszugleichen. Neben dem Grauen Lärchenwickler gibt es noch andere Falter, die Lärchen als Nahrungsquelle für ihre Raupen ansehen:
- Kiefernspanner
- Kiefernschwärmer
- Klosterfrau
- Nonne
- Pinien-Prozessionsspinner
Ein Eingreifen seitens des Hobbygärtners gegen die Schädlinge ist jedoch nicht notwendig und wäre sowieso eher nur bedingt erfolgreich. Besser ist es, vorbeugend Nistkästen für Vögel in die Lärche zu hängen und auf Schützenhilfe zu hoffen. Diese wird für gewöhnlich kommen, da sich heimische Gartenvögel sehr gerne von den saftigen Raupen ernähren.
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