Wenn sich das Gartenjahr dem Ende zuneigt und die Pflanzen nach und nach absterben, steht manch ein Blumenkasten recht verwaist da. Somit hat man als Hobbygärtner das Problem, dass man die Blumenerde entsorgen muss. Wo dies möglich ist, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Sollte man alte Blumenerde entsorgen?
Wenn Blumenerde einen ganzen Sommer oder sogar noch länger als Heimat und Nährstofflieferant für Pflanzen gedient hat, so ist sie im Herbst für gewöhnlich ausgelaugt. Dies bedeutet, dass es wenig Sinne machen würde, im Folgejahr in diesem Substrat neue Gewächse zu kultivieren, auch wenn es recht verlockend wäre. Die Arbeit des ständigen Befüllens von Pflanzgefäßen wäre somit kein Thema mehr. Leider ist dies nicht möglich, so dass man sich tatsächlich von der ver- und gebrauchten Blumenerde trennen sollte. Hierfür ist „entsorgen“ nicht ganz der richtige Ausdruck, denn solch eine Trennung bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Substrat in die ewigen Jagdgründe geschickt wird. Vielmehr gibt es Möglichkeiten, sie weiter zu verwerten.
Oder lieber nicht?
Es gibt keinen Grund warum man bereits benutzte Blumenerde erneut verwenden sollte, ohne sie einer besonderen Behandlung zu unterziehen. Einfach Pflanzen aus den Gefäßen nehmen und neue einsetzen, macht keinen Sinn. Die Pflanzen, die in zweiter oder gar dritter Generation in solch einem Substrat kultiviert werden würden, hätten zum einen keine Nährstoffe mehr, zum anderen hätten sie mit Verdichtungen zu kämpfen.
Gründe zum Blumenerde Entsorgen
- Substrat ist ausgelaugt
- Schädlingsbefall
- Krankheiten
Blumenerde entsorgen auf dem Kompost
Eine sehr gute Möglichkeit zum Blumenerde Entsorgen ist, sie auf den Kompost zu geben. Dort fügt sie sich zusammen mit den anderen dort befindlichen Komponenten in den Zersetzungsprozess ein und wird im Zuge dessen mit Nährstoffen angereichert. Dies führt dazu, dass sie nach einiger Zeit wieder zu einem sehr guten Substrat wird und demzufolge wiederverwendet werden kann.
Bei dieser Art des Recyclings ist es jedoch wichtig, dass die Blumenerde lediglich verbraucht gewesen ist. Ist sie voller Schädlinge oder haben sich in ihr gar kranke Pflanzen befunden, so ist es keinesfalls sinnvoll, sie auf den Kompost zu geben. Dies gilt insbesondere für Pilzkrankheiten, da bei diesen grundsätzlich die Gefahr gegeben ist, dass sie fortbestehen und demzufolge auch auf dem Kompost weiterleben.
Lubera-Tipp: Bakterienverseuchte Erde ebenfalls endgültig entsorgen!
Im Müll?
Wer keinen Kompost zur Verfügung hat, kann alte Blumenerde alternativ im Müll entsorgen. Kleinere Mengen, wie sie etwa beim Umtopfen von Zimmerpflanzen anfallen, können in den Hausmüll gegeben werden. Größere Mengen jedoch nicht. Sie müssen wiederum in die Biotonne, wobei bei dieser Art der Entsorgung zwingend darauf zu achten ist, dass die Blumenerde keine Kunststoffreste enthält.
Blumenerde weiterverwenden?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man alte Blumenerde sinnvoll weiterverwenden kann:
- Winterschutz für Rosen und andere etwas frostempfindliche Pflanzen: einfach rund um den Wurzelballen ausbringen
- Als Mulchschicht unter Pflanzen ausbringen und diese somit vor starker Unkrautentwicklung schützen
- Unter Hecken ausgestreut freuen sich Igel über alte Blumenerde, da sie diese für ihr Winterquartier verwenden
Aufbereiten
Verbrauchte Blumenerde kann schnell wiederaufbereitet werden, indem sie mit organischem oder biologischem Dünger vermischt wird. Dies ist sowohl bei Erde von Pflanzen in Kübelhaltung als auch im Freiland möglich. Ist der Boden stark überaltert und verbraucht, wird er umgegraben und mit Dünger angereichert.
Lubera-Tipp: Kübelpflanzenerde kann auch einfach über Gartenerde gestreut und beim nächsten Umgraben dort eingearbeitet werden.
Tipps & Tricks
Wie und wo man haushaltübliche Mengen Blumenerde entsorgen kann, wurde ausführlich erläutert. Doch was ist mit großen Mengen, wie Erdaushub? Dieser kann und darf nicht einfach in den Müll geworfen werden – angesichts der Massen wäre dies auch nicht praktikabel. Vielmehr muss ein Fachbetrieb mit der Entsorgung beauftragt werden. für gewöhnlich wird die Erde gesiebt und für neue Bauvorhaben verwendet. Dabei ist es jedoch wichtig, dass sie sauber und frei von Schadstoffen und Abfällen ist. Sollen mehr als 200 m3 Aushub entsorgt werden, muss eine Analyse durchgeführt werden.
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