
In nahezu jedem heimischen Garten ist die eine oder andere Anemone, Windröschen, zu finden. Kein Wunder: die Stauden sind in vielen verschiedenen Arten vertreten, die sowohl im Frühling als auch im Sommer oder Herbst blühen können. So können – je nach Art – zu jeder Jahreszeit farbenfrohe Akzente in die Beete gesetzt werden. Die Anemonen Pflege ist zudem nicht schwierig, so dass mit ein wenig Knowhow selbst Anfänger im Bereich der Gartengestaltung erfolgreich sein können.
Inhaltsverzeichnis
- Anemone, Windröschen – Steckbrief von Lubera
- Zusammenfassung: Anemone, Windröschen – Steckbrief, Pflanzen & Pflege
- Wissenswertes über die Anemone
- Lichter Halbschatten ist bevorzugt
- Der Boden ist am besten nährstoffreich und feucht
- Aussaat im Frühjahr!
- Anemonen Vermehrung durch Teilung
- Die Teilung selbst erfolgt im Frühjahr
- Wie vermehrt sich die Anemone
- Vermehrung durch Wurzelschnittlinge
- Windröschen pflanzen: Stauden im Frühjahr, Knollen im Herbst
- Kübelhaltung
- Anemone Pflege Tipps
- Schneiden?
- Überwintern
- Krankheiten und Schädlinge
- Schädlinge hingegen treten eher selten auf:
Anemone, Windröschen – Steckbrief von Lubera
- Standort: lichter Halbschatten; regengeschützt; windgeschützt
- Boden: nährstoffreich; humos; feucht; nährstoffreich
- Aussaat: Frühjahr
- Vermehrung: Teilung; Ausläufer; Wurzelschnittlinge
- Pflanzen: Stauden im Frühling, Knollen im Herbst
- Kübelhaltung: sehr gut möglich
- Giessen: regelmässig; Staunässe vermeiden
- Düngen: im Frühjahr und Herbst mit Kompost; April bis Juli einmal monatlich Flüssigdünger
- Stängelschutz: Stab oder Staudenring als Stütze für die Stängel
- Schneiden: Frühjahrsblüher Blütenstiele, wenn keine Selbstaussaat erwünscht; bei Herbstanemonen verblühte Blütenstängel
- Überwintern: leichter Frostschutz für winterharte Sorten; Kübelpflanzen ins Winterquartier
- Krankheiten: Anemonenrost
- Schädlinge: Raupen; Blattälchen
Zusammenfassung: Anemone, Windröschen – Steckbrief, Pflanzen & Pflege
- Anemonen, auch Windröschen genannt, sind häufig in heimischen Gärten zu finden und blühen je nach Art im Frühling, Sommer oder Herbst.
- Die Pflege der Anemonen ist einfach, was sie auch für Anfänger geeignet macht.
- Der bevorzugte Standort ist lichter Halbschatten; der Boden sollte nährstoffreich, humos, feucht und durchlässig sein.
- Anemonen können durch Aussaat, Teilung, Ausläufer oder Wurzelschnittlinge vermehrt werden.
- Staudenpflanzen sollten im Frühjahr, Knollen im Herbst gepflanzt werden.
- Windröschen können gut im Kübel gehalten werden, müssen aber vor Frost geschützt werden.
- Regelmässiges Giessen ist notwendig, Staunässe sollte vermieden werden.
- Düngen ist im Frühjahr und Herbst mit Kompost und von April bis Juli monatlich mit Flüssigdünger empfehlenswert.
- Für Stängelschutz sollten Stäbe oder Staudenringe verwendet werden.
- Anemonen sind größtenteils winterhart und benötigen nur leichten Frostschutz.
- Windröschen sind anfällig für Anemonenrost und selten von Schädlingen wie Blattälchen und Raupen betroffen.
Wissenswertes über die Anemone
Die Anemone, auch als „Windröschen“ bezeichnet, gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse (Ranunculaceae), innerhalb derer sie mit etwa 150 verschiedenen Arten vertreten ist. Die meisten von ihnen sind auf der Nordhalbkugel beheimatet.
Zu der Gattung der Anemonen gehören sowohl Stauden als auch Knollenpflanzen; die meisten sind jedoch Knollenpflanzen wie beispielsweise die Strahlenanemone. Die sehr beliebte Herbst-Anemone hingegen ist eine Staude.
Anemonen wachsen aufrecht und krautig und können je nach Art Wuchshöhen zwischen 20 cm und 1,50 m erreichen. Ihre Blätter sind geschlitzt; zwischen ihnen wachsen lange Blütenstiele empor, an denen sich weisse, rote, blaue oder rosafarbene kleine Blüten bilden. Diese Blüten sowohl gefüllt als auch ungefüllt sein können. Die Blütezeit ist abhängig von der Sorte: die ersten Windröschen blühen bereits im zeitigen Frühjahr, während die späten Sorten erst im September/Oktober ihre Blüten bilden. In der Regel ist es so, dass die Frühblüher wesentlich kleiner werden als die Spätblüher.
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Anemonen winterhart, so dass sie – einmal gepflanzt – ihr Leben an ein und demselben Standort verbringen können.
Lichter Halbschatten ist bevorzugt
Der optimale Standort für Anemonen ist ein Plätzchen im lichten Halbschatten; notfalls nimmt die Pflanze auch mit einem sonnigen vorlieb. Steht sie hingegen zu dunkel, so bildet sie weniger Blüten aus; von einer Unterpflanzung höherer Gewächse ist demzufolge anzuraten.
Auch sollte der gewählte Standort möglichst Schutz vor Regen bieten, da durch diesen die zarten Blüten beschädigt werden können. Stark windige Plätze sind ebenfalls nicht geeignet, weil diese wiederum die zarten Stiele umknicken lassen können.
Lubera-Tipp: Weisse Anemonen gelten als besonders empfindlich und sollten deshalb nur an einem optimalen Standort kultiviert werden!
Der Boden ist am besten nährstoffreich und feucht
Bezüglich der Ansprüche an ihre Bodenverhältnisse ist die Anemone etwas wählerisch: das Substrat sollte
- nährstoffreich,
- humos,
- feucht und
- durchlässig
sein.
Grundsätzlich gilt: je sonniger ein Standort ist, desto feuchter muss dessen Boden sein. Wichtig ist dabei jedoch, dass generell eine Durchlässigkeit gegeben ist; keinesfalls darf sich Staunässe bilden.

Aussaat im Frühjahr!
Anemonen durch Aussaat zu vermehren, ist zwar etwas mühsam, jedoch durchaus erfolgversprechend. Saatgut wird entweder im Fachhandel erworben oder von bestehenden Pflanzen gewonnen werden, indem diese einfach geschüttelt werden und so die Samen herausfallen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass durch die Reifezeit der Samen die Blühfreudigkeit eingeschränkt wird.
Das so gewonnene Saatgut sollte für einige Zeit im Kühlschrank aufbewahrt werden, da es sich bei Anemonen um Kaltkeimer handelt. Im folgenden Frühjahr kann dann die eigentliche Aussaat praktiziert werden:
- Anzuchtschalen mit Erde füllen
- Samen auf das Substrat legen; leicht mit Erde bedecken
- Pflanzgefässe an einen warmen Standort stellen
- Regelmässig giessen, dabei Staunässe vermeiden
Nach einigen Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Haben diese eine Grösse von etwa 5 cm erreicht, müssen sie pikiert werden. An ein Auspflanzen ist jedoch nicht zu denken: selbst winterharte Sorten sind in ihrem ersten Lebensjahr nicht kräftig genug, um Minusgrade zu überstehen und müssen daher zwingend im Haus verbleiben. Erst im folgenden Frühjahr dürfen sie dann ins Freie gepflanzt werden.
Anemonen Vermehrung durch Teilung
Anemonen lassen sich sehr gut durch Teilung der Wurzeln vermehren. Teilweise ist dies nicht nur eine gute Methode, um weitere Pflanzen zu bekommen, sondern sogar eine Notwendigkeit: sind die Stauden zu gross geworden, müssen sie zwingend geteilt werden. Ansonsten verkümmern sie und bringen kaum noch Blüten hervor. Dieses Procedere muss durchgeführt werden, während sich die Windröschen in der Erde befinden, da sie sich aufgrund ihrer Pfahlwurzeln kaum ausgraben lassen.
Die Teilung selbst erfolgt im Frühjahr
- Vorsichtig die Wurzeln freilegen
- Wurzeln mit einem Spaten teilen
- Den lockerer sitzenden Teil herausziehen
- Am neuen Standort einpflanzen
- Wurzeln des anderen Teils wieder mit Erde bedecken
- Beide Pflanzen angiessen
Wie vermehrt sich die Anemone
Eine weitere sehr einfache Methode, Windröschen zu vermehren, ist die Verwendung von Wurzelausläufern: an der Hauptknolle der Wurzeln bilden sich Ausläufern, an denen kleinere Knollen sitzen. Diese werden im Herbst ausgegraben und danach vorsichtig mit einem scharfen Messer abgeschnitten.
Am neuen Standort wird ein Pflanzloch mit etwa 5 cm Tiefe ausgehoben.
Der Wurzelausläufer wird in dieses gelegt und eingegraben. Wichtig ist, danach gründlich zu giessen.
Lubera-Tipp: Für den ersten Winter unbedingt einen Winterschutz installieren!
Vermehrung durch Wurzelschnittlinge
Sehr gut kann die Herbstanemone auch durch Wurzelschnittlinge vermehrt werden, wobei zu beachten ist, dass dies nur in der Ruhephase der Pflanze möglich ist:
- An einem frostfreien Tag im Spätherbst kräftige Anemone aussuchen
- Vorsichtig die Wurzeln freilegen
- Wurzeln mit etwa 2 cm Durchmesser aussuchen
- Die ausgesuchten Wurzeln mit einem scharfen Messer von der Mutterpflanze abtrennen
- Wuchsrichtung beachten!
- Wurzel in 10 cm lange Teilstücke schneiden
- Untere Enden schräg anschneiden
- Holzkiste mit Erde-Sand-Gemisch füllen
- Wurzelstücke mit der schräg angeschnittenen Seite ins Substrat stecken
- Schnittlinge komplett mit Substrat bedecken
- Vorsichtig angiessen
- Kiste an einen kühlen und dunklen Platz stellen, an dem kein Frost herrscht
Im kommenden Frühjahr zeigen sich die ersten Blätter. Haben die Schnittlinge genügend Wurzeln gebildet, können sie in Pflanztöpfe umgesetzt werden. Ende Mai werden sie ins Freiland gepflanzt.

Windröschen pflanzen: Stauden im Frühjahr, Knollen im Herbst
Die beste Pflanzzeit für Windröschen ist das Frühjahr; eine Pflanzung kann jedoch den ganzen Sommer über bis in den August erfolgen. Knollen sollten vor dem Einsetzen in die Erde etwa 24 Stunden in ein Wasserbad gelegt werden, damit sie quellen können.
- Boden mit Kompost mischen
- Kleines Pflanzloch ausheben
- Anemone als Pflanze so tief einsetzen, wie sie bisher im Topf gestanden hat
- Windröschen als Wurzelstück etwa 5 cm tief einsetzen
- Halbe Wuchsbreite Abstand zu anderen Pflanzen einhalten
- Angiessen
Lubera-Tipp: Anemonen in Gruppen zu drei bis fünf Pflanzen in die Erde setzen!
Kübelhaltung
Windröschen können sehr gut in Pflanzgefässen kultiviert werden. Bei der Kübelhaltung sind folgende Kriterien zu beachten:
- Pflanzgefäss muss ausreichend gross sein
- Unten in das Gefäss eine Drainage aus Kieselsteinen oder Blähton legen, um Staunässe zu vermeiden
- Regelmässig giessen
- Laub erst entfernen, wenn es trocken ist, da die Pflanze aus ihm lebenswichtige Nährstoffe zieht
- Im Winter an einen frostfreien Standort stellen
- Bei Temperaturen zwischen 5°C und 10°Cüberwintern lassen
Anemone Pflege Tipps
- Giessen: Anemonen haben einen hohen Wasserbedarf, vertragen aber keine Staunässe. Ein regelmässiges, jedoch mässiges Giessen ist anzuraten.
- Düngen: Im Frühjahr sowie im Herbst wird Kompost in den Boden eingearbeitet. Darüber hinaus sollte von April bis Juli einmal monatlich handelsüblicher Flüssigdünger zusammen mit dem Giesswasser verabreicht werden.
- Stängelschutz: Speziell die hochwachsenden Anemonenarten erreichen durch ihre Blütenstände ein so grosses Gewicht, dass die zarten Stängel dieses nicht mehr halten können. Es ist daher empfehlenswert, ihnen eine Stütze in Form eines Stabes oder eines Staudenrings zu geben.
Schneiden?
Jene Anemonen, die im Frühjahr blühen, säen sich selbst aus. Wer dies nicht wünscht, muss deshalb die verblühten Blütenstängel umgehend entfernen.
Herbstanemonen hingegen sind meistens nicht zu einer Selbstaussaat fähig; ihre verblühten Blütenstiele werden deshalb in Bodennähe abgeschnitten. Diese Procedere regt die Blütenbildung an und führt demzufolge zu einer Verlängerung der Blühzeit.
Das Schneiden der Blätter sollte erst dann erfolgen, wenn diese vollkommen vergilbt sind. Vorher benötigen sie das Laub, um Nährstoffe zu sammeln, welche in den Wurzeln gespeichert und im folgenden Frühjahr zur Bildung neuer Triebe und Blüten verwendet werden. Wird ihnen das Blattwerk zu früh genommen, haben sie demzufolge nicht genug Kraft dazu.
Nach der Überwinterung werden die verbliebenen, vertrockneten Pflanzenteile abgeschnitten.

Überwintern
Die meisten Anemonenarten sind winterhart und können demzufolge in der kalten Jahreszeit im Freien verbleiben. Hierfür sollten sie einen Schutz aus
- Heu,
- Laub oder
- Stroh
bekommen.
- Keinesfalls sollten sie mit Tannenreisig abgedeckt werden, da dieses zur Senkung des pH-Werts im Boden führt.
- Während der Winterzeit müssen die Windröschen gelegentlich gegossen werden – allerdings nur, wenn es frostfrei ist.
- Im folgenden Frühjahr wird das vertrocknete Laub abgeschnitten.
- Anemonen in Kübelhaltung werden mitsamt ihrem Pflanzgefäss vor dem ersten Frost ins Haus geholt. Ihr Winterquartier darf gerne dunkel sein und sollte zudem Temperaturen zwischen 5°C und 10°C aufweisen.
- Sollte das Windröschen vor der Überwinterung noch Laub und Triebe haben, so werden diese an der Pflanze belassen und erst abgeschnitten, wenn sie vollständig vertrocknet sind.
Krankheiten und Schädlinge
Windröschen reagieren sehr empfindlich auf Staunässe. Stehen sie zu nass, kann dies zu
- Anemonenrost führen. Diese Pilzkrankheit zeigt sich an braunen Blättern, die mitten in der Vegetationsperiode anfangen zu welken. Betroffene Pflanzenteile müssen umgehend abgeschnitten und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!).
Schädlinge hingegen treten eher selten auf:
- Blattälchen, deren Anwesenheit sich durch gelbe Flecken auf dem Laub zeigt. Betroffene Blätter werden abgeschnitten und entsorgt; ein Standortwechsel ist zudem empfehlenswert, da die Schädlinge im Boden leben.
- Raupen fressen sehr gerne die jungen Blätter und Triebe von Anemonen. Sie sollten eingesammelt werden; bei starkem Befall ist jedoch der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels notwendig.
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