Die kleinen Insekten tun eigentlich niemandem etwas zuleide, dennoch ist kaum ein Gartenbesitzer erfreut, wenn er Ameisen im Rasen erblickt. Weniger die Tierchen an sich als ihre Bauten sind recht störend, so dass es naheliegend ist, sie irgendwie zu vertreiben.
Inhaltsverzeichnis
Sind Ameisen im Rasen nützlich?
Grundsätzlich ist es so, dass Ameisen nützlich sind. Sie ernähren sich ganz gerne von verstorbenen kleinen Insekten, die für Zier- und Nutzpflanzen schädlich sein können, wie beispielsweise Schnecken oder kleine Raupen, sowie von deren Eiern. Doch nicht nur das: die kleinen Ameisen tragen Samen verschiedenster Pflanzen herum und sorgen somit für deren Fortbestand. Soweit – so gut. Weniger erfreut ist man als Gartenbesitzer hingegen über die Nester, die die Tierchen zwangsläufig bauen. Die unterirdischen Teile werden kaum wahrgenommen, jedoch ragen die Bauten oft genug über Beete und Grünflächen hinaus. Ameisen im Rasen sind demzufolge weniger nützlich als an anderen Stellen, da sie die meist gehegte und gepflegte Fläche durch ihre Nester optisch verunstalten.
Oder schädlich?
Wirklich schädlich sind Ameisen im Rasen nicht. Während sie beim Unterwandern von Gehwegen, Terrassen oder Steinstufen durchaus Schäden anrichten können, sind jene auf Grünflächen eher optischer Natur. Die Nester erscheinen – je nach Bodenbeschaffenheit – als Erd- oder Sandfläche beziehungsweise Haufen und fallen dadurch in dem ansonsten satten Grün unangenehm auf.
Ameisen im Rasen bekämpfen?
Wenn sich die kleinen Insekten auf Rasenflächen angesiedelt haben, liegt der Wunsch nahe, sie zu bekämpfen. Ob dies tatsächlich notwendig ist oder nicht, muss jeder Hobbygärtner für sich entscheiden. Verständlich, dass eine gepflegte Fläche auch als eine solche erscheinen soll. Andererseits ist ein Garten eben Natur und so muss man damit leben, dass auch Lebewesen in ihm wohnen, die eventuell den optischen Eindruck etwas schmälern.
Sollte man sich für eine Bekämpfung der kleinen Insekten entscheiden, so muss man sich darüber im Klaren sein, dass dies niemals vollumfänglich gelingen wird.
Mit Chemie?
Der Einsatz von chemischen Mitteln im Garten ist generell unter Vorbehalt zu betrachten. Derartige Substanzen sollten im Hinblick auf die Umwelt wirklich nur dann eingesetzt werden, wenn andere Anwendungen versagen oder wenn tatsächlich Gefahr für bauliche Substanzen droht. Bei Ameisen im Rasen ist keine derartige Gefahrensituation gegeben. Chemische Mittel sind zwar durchaus im Fachhandel zu erwerben, jedoch ist von deren Einsatz abzuraten. Sinnvoller ist es, Hausmittel anzuwenden, und somit die Umwelt und das Umfeld zu schonen.
Helfen Hausmittel gegen Ameisen im Rasen?
Mach ein Gartenbesitzer scheut sich vor dem Einsatz von Hausmitteln, da er befürchtet, dass diese nicht gegen Ameisen im Rasen helfen. Wie bereits erwähnt: es gibt keine Möglichkeit, die kleinen Insekten komplett loszuwerden. Unter dieser Voraussetzung sind Hausmittel ebenso gut wie Chemiekeulen zu deren Bekämpfung geeignet. Der große Vorteil liegt darin, dass sie sehr umweltverträglich sind und eher auf Vertreibung von Ameisen ausgerichtet sind als auf deren Tötung. Es spricht also überhaupt nichts dagegen, solche Methoden und Mittel anzuwenden.
Leider ist es nicht so, dass jedes Hausmittel auf Anhieb Wirkung zeugt. Es kann passieren, dass mehrere Methoden angewendet werden müssen, bis sich die Ameisen im Rasen augenscheinlich dezimiert haben oder sogar komplett verschwunden sind. Etwas Geduld ist demzufolge gefragt, aber diese lohnt sich allemal. Als Gartenbesitzer hat man auch eine gewisse Verantwortung kleineren Kreaturen gegenüber, und es gibt keinen Grund, diese zu töten, nur weil sie sich auf Grünflächen niedergelassen haben.
Wirksame Hausmittel
Die Liste angeblich wirksamer Hausmittel ist lang. Der Klassiker schlechthin ist Backpulver, welches in Ameisenstraßen gestreut und dort von den Tieren aufgenommen werden soll. Die tatsächliche Wirkung ist jedoch recht überschaubar. Darüber hinaus führt ein solcher Einsatz zum Tode der Tiere. Es gibt jedoch genügend Substanzen, die die kleinen Insekten vergrämen.
Knoblauch
Eine Knoblauchbrühe ist schnell hergestellt. Diese wird regelmäßig in die Ameisennester gesprüht. Der Geruch ist nicht nur für menschliche Nasen gewöhnungsbedürftig, sondern auch für Ameisen. Sie suchen für gewöhnlich nach einiger Zeit das Weite.
Ätherische Kräuter
Der Duft, welcher von ätherischen Kräutern ausgeht, hat eine ebenso abschreckende Wirkung:
- Lavendel,
- Salbei,
- Zitronenmelisse
sowie andere stark riechende Kräuter werden um den Ameisenbau herum ausgelegt. Die ausströmenden Gerüche sind derart störend für die Insekten, dass sie innerhalb kürzester Zeit ausziehen werden.
Japanisches Heilpflanzenöl
Wer keine derartigen Kräuter hat, kann auch handelsübliches Japanisches Heilpflanzenöl verwenden. Etwas davon wird in das Ameisennest gesprüht; gegebenenfalls muss der Vorgang mehrfach wiederholt werden.
Lubera-Tipp: Auch Pflanzenjauche kann hilfreich gegen Ameisen im Rasen eingesetzt werden, wenn sie auf beziehungsweise in die Bauten gesprüht wird.
Ameisen im Rasen vertreiben – so geht´s
Neben dem Vergrämen gibt es einige weitere Möglichkeiten, um die unerwünschten Gäste loszuwerden. Sehr sinnvoll ist es, Blattläuse zu bekämpfen. Diese lieben den Honigtau, den die kleinen Läuse ausscheiden. Je mehr Blattläuse in einem Garten vorhanden sind, desto höher ist demzufolge auch die Anzahl der dort lebenden Ameisen.
Umsiedeln
Eine sehr populäre und erfolgreiche Praktik, Ameisen aus bestimmten Stellen im Garten loszuwerden, ist das Umsiedeln der Nester. Dabei wird wie folgt vorgegangen:
- Großen Tontopf mit Holzwolle füllen
- Topf umgedreht über das Ameisennest stellen
- Einige Tage warten
- Mithilfe einer Schaufel das Nest anheben und an einer anderen Stelle im Garten wieder absetzen
Es kommt beim Umsiedeln vor, dass die Königin nicht mitgenommen wird. Dies ist jedoch zwingend notwendig, damit der Bau auch tatsächlich verschwindet. Zeigen sich neue Baumaßnahmen an der alten Stelle, so muss das Prozedere wiederholt werden.
Rasenpflege
Eine konsequente Rasenpflege trägt ebenfalls dazu bei, Ameisen im Rasen zu verhindern. Dies liegt in erster Linie daran, dass die kleinen Insekten Störungen nicht gerne mögen. Mähen sowie Wässern wird als Eingriff in ihre Lebensweise angesehen – ein unerwünschter Eingriff. Infolgedessen werden sich die Ameisen einen anderen Ort zum Wohnen suchen.
So geht´s:
- Ameisennester regelmäßig einebnen
- Von April bis September alle 14 Tage mähen
- Rasen regelmäßig wässern
Orientierung stören
Ameisen sind Gewohnheitstiere – auch, was ihre Wege angeht. Sie legen mithilfe von Duftmarken regelrechte Straßen an, die sie immer wieder für ihre Wanderungen benutzen. Werden die ausgesonderten Düfte durch andere Gerüche überdeckt, verlieren die kleinen Insekten ihre Orientierung. Ameisennester sowie deren Umgebung werden im Abstand von einigen Tagen mehrfach mit verdünntem Essig oder Teebaumöl eingesprüht.
Lubera-Tipp: Die Flüssigkeiten möglichst nicht auf den Rasen selbst sprühen, da die betroffenen Halme vertrocknen werden.
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Ameisen