Der Schreck ist gross, wenn man in seinem Garten plötzlich eine schwarze Wespe entdeckt. Schon die gestreiften Exemplare jagen manch einem Angst ein; die dunklen jedoch wirken noch eine Spur aggressiver. Die Sorge ist jedoch unbegründet: diese Insekten haben nichts Böses im Sinn und sind teilweise sogar nützlich.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Schwarze Wespe – keine Angst vor dem dunklen Hautflügler
- Schwarze Wespen: Das solltest du wissen!
- Merkmale der schwarzen Wespe
- Welche Arten gibt es?
- Diesen Lebensraum bevorzugen schwarzen Wespen
- Nester
- Sind diese Insekten gefährlich?
- Ist die schwarze Wespe giftig?
- Können schwarze Wespen stechen?
- Ist Nigrum Vesparum ein Schädling?
- Oder ein Nützling?
- Vernichtung notwendig?
- Grosse schwarze Wespe – Steckbrief
- Was ist noch interessant für Naturfreunde?
Zusammenfassung: Schwarze Wespe – keine Angst vor dem dunklen Hautflügler
Schwarze Wespen sind dunkel gefärbte Hautflügler, die nicht aggressiv sind und teilweise nützliche Funktionen erfüllen. Sie gehören entweder zu den Taillen- oder Pflanzenwespen und ernähren sich von Nektar oder parasitisch. Es gibt verschiedene Unterfamilien wie Grab-, Schlupf-, Weg- und Halmwespen, die unterschiedliche Lebensräume bevorzugen. Schwarze Wespen sind meist ungiftig und stechen nur selten. Sie sind keine Schädlinge, sondern tragen oft zum ökologischen Gleichgewicht bei, indem sie andere Insekten fressen. Eine Ausnahme bildet die Grosse Holzbiene, eine gefährdete Art, die geschützt ist.
Schwarze Wespen: Das solltest du wissen!
Bei den schwarzen Wespen (Nigrum Vesparum) handelt es sich um Hautflügler, die dunkel gefärbt sind. Dadurch unterscheiden sie sich von den allseits bekannten und gefürchteten schwarz-gelb-gestreiften Exemplaren. Sie können sowohl zur Ordnung der Taillen- als auch der Pflanzenwespen gehören. Diese unterscheiden sich zum einen durch ihr Äusseres: während die Taillenwespen ihren Namen ihrer sprichwörtlichen Wespentaille verdanken, weisen die Pflanzenwespen keinerlei Einschnürung auf. Sie ernähren sich von Pflanzen beziehungsweise deren Nektar, während sich die Taillenwespen überwiegend parasitisch ernähren.
Innerhalb der einzelnen Ordnungen gibt es verschiedene Familien: so gehören die Halmwespen zu den pflanzenfressenden Exemplaren, während Schlupfwespen, Wegwespen und Grabwespen zu der anderen Ordnung hinzugezählt werden.
Merkmale der schwarzen Wespe
Schwarze Wespen haben eines gemeinsam: die Farbe. Ansonsten können sie in den unterschiedlichsten Formen und Grössen auftreten, wobei diese sich für gewöhnlich auf maximal 2 cm beläuft. Je nach Familienzugehörigkeit können die kleinen Wespen spezielle Merkmale aufweisen.
Welche Arten gibt es?
Die meisten hierzulande vorkommenden schwarzen Wespen gehören folgenden Unterfamilien an:
- Grabwespen, die mannigfaltig mit den Gattungen Pemphredoninae sowie Crossocerus vertreten sind und deren einzelne Arten sich stark ähneln.
- Schlupfwespen, deren Larven durch ihre parasitäre Lebensweise auffallen. Sie ernähren sich von anderen Insekten sowie deren Larven.
- Wegwespen, die besonders durch ihren Bewegungsdrang Aufsehen erregen: sie krabbeln bei warmem Wetter auf der Erde herum, um dort nach Beute zu suchen, diese besteht überwiegend aus Spinnen, jedoch werden auch andere Insekten nicht verschmäht.
- Halmwespen haben einen besonders schlanken, grazilen Körper sowie einen beweglichen Kopf. Diese Pflanzenwespen sind auf Wissen, Gräsern sowie Laubbäumen zu finden.
Die einzelnen Arten identifizieren zu können, ist nicht leicht – zumindest nicht für einen Laien. Für eine korrekte Bestimmung ist nicht nur die Optik von Bedeutung, sondern auch der Lebensraum sowie die Lebensweise. Da jede der zahlreichen Familien und deren Unterfamilien unterschiedliche Merkmale besitzt, kann meistens nur vermutet werden, um was für ein Insekt es sich handelt.
Gattung | Unterfamilie | Arten |
Pemphredoninae | Grabwespen | Diodontus minutus, Mimumesa atratina, Passaloecus corniger, Pemphredon lethifer, Stigmus solskyi |
Crossocerus | Grabwespen | Crossocerus distinguendus, Crossocerus elongatulus, Crossocerus quadrimaculatus |
Pimpla | Schlupfwespen | Ca. 3.300 in Deutschland |
Pompilidae | Wegwespen | Anoplius concinnus, Cryptocheilus versicolor, Tönnchenwegwespe |
Cephidae | Halmwespen | Caenocephus, Calameuta, Cephus, Hartigia, Janus, Trachelus |
Diesen Lebensraum bevorzugen schwarzen Wespen
Die verschiedenen Arten besiedeln unterschiedliche Lebensräume. Zwar bevorzugen die meisten von ihnen offene Bereiche, in denen sie ihre Nester bauen können, jedoch gibt es durchaus einige, die sehr gerne in Fugen oder Mauerspalten leben. Andere wiederum mögen lieber die Feuchtigkeit und haben ihren Lebensraum deswegen in Wälder oder zumindest auf Totholz verlegt.
Lebensraum | Wespenart |
Bohrlöcher (Käfer) | Stigmus solskyi |
Dachschilf | Passaloecus corniger |
Efeu/Doldenblütler | Crossocerus elongatulus |
Fugen | Mimumesa atratina, Crossocerus elongatulus |
Halbtrockenrasen | Cryptocheilus versicolor |
Hecken | Pimpla rufipes |
Hohle Gräser | Trachelus, Cephus, Calameuta |
Laubbäume | Janus |
Mauerritzen | Pemphredon lethifer, Crossocerus elongatulus, Crossocerus distinguendus |
Morsches Holz | Passaloecus corniger, |
Sandige Gebiete | Diodontus minutus, Crossocerus quadrimaculatus, Anoplius concinnus |
Siedlungen | Tönnchenwegwespe, Anoplius concinnus |
Stängel | Passaloecus corniger, Pemphredon lethifer |
Totholz | Crossocerus distinguendus |
Uferbereiche | Anoplius concinnus |
Waldränder/Lichtungen | Pimpla rufipes |
Wegesränder | Diodontus minutus |
Nester
Wo die schwarze Wespe ihr Nest baut, hängt von der jeweiligen Art ab. Manche bevorzugen Mauerritzen, andere wiederum Totholz, wieder andere bauen ihre Nester im Boden.
Sind diese Insekten gefährlich?
Für gewöhnlich stellen schwarze Wespen keine Gefahr für Menschen dar – unabhängig von der jeweiligen Art.
Ist die schwarze Wespe giftig?

Manche Insekten zeigen durch eine leuchtende Farbe an, dass sie giftig sind und sich Fressfeinde deswegen in Acht nehmen sollten. Dies ist bei den schwarz-gelben Wespen so: je intensiver sie leuchten, umso giftiger sind sie. Schwarze Wespen hingegen sind ungiftig.
Können schwarze Wespen stechen?
Abhängig von der jeweiligen Art können auch die schwarzen Wespen stechen – zumindest theoretisch. Wegwespen und Grabwespen haben einen Stachel, den sie jedoch nur im äussersten Notfall benutzen. Sie werden sich nicht aggressiv auf Menschen stürzen und zustechen.
Lubera-Tipp: Manche Arten besitzen einen sogenannten Legebohrer, der leicht mit einem Stachel verwechselt werden kann, aber vollkommen harmlos ist!
Ist Nigrum Vesparum ein Schädling?
Die meisten Arten sind absolut harmlos. Die Pflanzenwespen jedoch können Pflanzen schädigen, so dass sie unter Umständen als Schädlinge angesehen werden könnten.
Oder ein Nützling?

Einige Arten haben sehr nützliche Eigenschaften. Beispielsweise ernähren sie sich von anderen Insekten beziehungsweise deren Larven, so dass durch sie das ökologische Gleichgewicht gehalten und zugleich Schädlinge vernichtet werden.
Vernichtung notwendig?
Es ist nicht notwendig, die schwarze Wespe zu vernichten. Die kleinen Insekten stellen keinerlei Gefahr für Menschen und Tiere dar, und selbst die von Pflanzenwespen verursachten Schäden sind überschaubar.
Grosse schwarze Wespe – Steckbrief

Während die meisten schwarzen Wespen zierlich sind, fällt eine etwas aus dem Rahmen: die Grosse Holzbiene kann bis zu 2,8 cm lang werden und ist somit eine der grössten Mitteleuropäischen Bienen. Von der Optik her ähnelt sie eher einer Hornisse oder einer Wespe als einer Biene:
- Grösse: 2 – 2,8 cm
- Farbe: tiefschwarz, grauer Rücken
- Besonderheiten: blaue Flügel
- Vorkommen: Mittel- und Südeuropa
- Lebensweise: Nisten nach Überwinterung in Totholz
- Ernährung: Pollen, Nektar
Achtung: Die Grosse Holzbiene steht auf der Roten Liste der stark gefährdeten Arten und darf weder vertrieben noch vernichtet werden!
Was ist noch interessant für Naturfreunde?
Diese Fragen stellen Naturfreunde häufig:
Können Holzbienen stechen?
Wie andere Bienenarten können auch die Holzbienen stechen. Sie machen jedoch von dieser Fähigkeit nur in jenen Fällen Gebrauch, wenn sie sich sehr bedroht fühlen. Ansonsten sind es liebenswürdige und harmlose Insekten.
Was ist die gefährlichste Wespe?
Die weltweit als am gefährlichsten eingestufte Wespe ist die Asiatische Riesenhornisse, die in Ost- und Südostasien vorkommt. Sie erreichen Körpergrössen, die bis zu fünfmal länger sind als heimische Honigbienen. Auch ihr Stachel ist gigantisch und verursacht höllische Schmerzen.
Was sind schwarze Hummeln?
Schwarze Hummeln im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Vielmehr handelt es sich dabei um die Blaue oder Grosse Holzbiene, die schwarz gefärbt ist.
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