
Wenn Sie eine Magerwiese anlegen möchte, sorgen Sie damit nicht nur für einen interessanten Eyecatcher auf Ihrem Grundstück, sondern errichten damit auch ein wertvolles Biotop. Insekten wie Bienen und Schmetterlinge, die heutzutage immer weniger Lebensräume haben, werden es Ihnen danken.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Magerwiese?
Bei einer Magerwiese handelt es sich um eine üppig blühende Wiese, die nicht landwirtschaftlich genutzt wird. Im Gegensatz zu einer Fettwiese ist sie nährstoffarm. So gedeihen auf ihr überwiegend konkurrenzschwache Pflanzen, welche ansonsten vom Aussterben bedroht wären.
Sie dient als Lebensraum für zahlreiche Insekten und Schmetterlinge, die von dem Duft der vielen Blüten angelockt werden und sich von ihrem Nektar ernähren. Zudem bietet sie einen ansprechenden Anblick. Während in früheren Zeiten vielerorts solche Wiesen auch im landwirtschaftlichen Bereich anzutreffen waren, ist dies heutzutage nicht mehr der Fall. Doch es gibt Hoffnung für die artenreiche Fläche: immer mehr Gartenbesitzer legen blühende Wiesen an und holen sich dadurch Natur pur auf ihr Grundstück.
Hierfür ist kein großes Areal vonnöten: bereits eine Fläche von 100 m2 reicht aus, um ein wertvolles Biotop zu schaffen.
Typen
Die Magerwiesen werden in zwei verschiedene Typenklassen eingeteilt:
- Sand-Magerwiese
- Kalk-Magerwiese
Welche individuell angelegt wird, hängt von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit ab. Es ist jedoch auch möglich, die Abmagerung mit einer Mischung aus Sand und Kes vorzunehmen.
Sand-Magerwiese
Der Boden für diese Wiese wird abgemagert, indem er mit Sand vermischt wird.
Kalk-Magerwiese
Je kalkreicher ein Boden ist, desto weniger Nährstoffe enthält er. Ist die Erde zu nährstoffreich, wird sie mit Kalk vermischt, um so die gewünschte magere Substanz zu erhalten.
Magerwiese anlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bevor überhaupt mit dem eigentlichen Anlegen begonnen werden kann, muss bereits längere Zeit vorher das Düngen komplett eingestellt werden. Nur so werden die konkurrenzschwachen Pflanzen eine echte Chance haben, anzuwachsen und zu gedeihen.
- Betreffende Fläche so kurz wie möglich mähen
- Moos sowie welke Pflanzenteile ausharken
- Kräftige Pflanzen entfernen
- Vertikutieren
- Sand beziehungsweise Kalk in den Boden einarbeiten
Nun kann abgewartet werden, bis die Natur ihren Lauf nimmt: Blumen und Pflanzen siedeln sich für gewöhnlich von allein an. Wer dieses Procedere ein wenig beschleunigen möchte, kann entweder eine Wildblumenmischung aussäen oder entsprechende Pflanzen in die Erde bringen.
Pflanzen
Auf einer Magerwiese werden nach Möglichkeit natürliche Pflanzen eingesetzt, die möglichst viele Blüten hervorbringen:
- Ampfer
- Disteln
- Gänseblümchen
- Klee
- Löwenzahn
- Margerite
- Pechnelke
- Schafgarbe
- Scharfer Hahnenfuß
- Schlüsselblume
- Wiesen-Bocksbart
- Zittergras
Viele der oben erwähnten Pflanzen werden von ganz allein kommen und die Wiese besiedeln.
Richtige Pflege
Damit die Wiese über viele Jahre bestehen kann, sind bestimmte Kriterien bezüglich ihrer Pflege zu beachten.
Mähen
Maximal zweimal jährlich sollte die Wiese gemäht werden. Die besten Zeitpunkte hierfür sind Anfang Juni sowie Ende September.
Gießen
In den ersten vier Wochen sind regelmäßige Wassergaben notwendig. Danach muss eine Magerwiese nicht mehr gegossen werden.
Düngen
Häufiges Mähen führt dazu, dass viele Pflanzen keine Blüten hervorbringen können. Je mehr Nährstoffe im Boden sind, desto schneller wachsen die Pflanzen. Demzufolge muss umso öfter gemäht werden, je nährstoffreicher die Erde ist. Da bei dieser Art von Wiese die Blüten das A und O sind, ist zwingend auf jegliche Düngegabe zu verzichten.
Tipps & Tricks
Nach dem Mähen das Schnittgut entfernen, damit sich die Pflanzen weiterhin entwickeln können.
Symbolgraphiken: © Christine – Fotolia.com
Schnittgut eine Weile liegen lassen. Pflanzen Samen sich so noch besser aus.