Die hübsche und anspruchslose Lupine ist seit Jahrzehnten nicht nur in vielen Gärten zu Hause. Es gibt sie in vielen Sorten und Farben auch in freier Natur. Lupinen (Lupinus) gehören zur Familie der Leguminosae, also zu den Hülsenfrüchten. Die Vorteile der Hülsenfrüchte liegen in den bodenverbessernden Effekten für Folgefrüchte und in der Luftstickstofffixierung. In diesem Artikel geht es unter anderem darum, ob man die Lupine essen kann.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung: Kann man Lupinen essen?
- Lupinen als Superfood: Lupinen sind Hülsenfrüchte und dienen in der Landwirtschaft als Gründünger und Stickstofflieferant. Die Süsslupine ist reich an pflanzlichem Eiweiss, ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E sowie Kalium, Kalzium und Magnesium.
- Nutzung in der Ernährung: Lupinenmehl, -milch und Tofu-Alternativen (z. B. Lopino) eignen sich für Vegetarier, Veganer und Menschen mit Unverträglichkeiten gegen Milchzucker oder Soja.
- Achtung, Giftstoffe: Wildwachsende Lupinen sind giftig. Süßlupinen enthalten weniger Alkaloide (<0,05 %), Bitterstoffe können durch Einweichen oder Kochen entfernt werden.
- Kosmetische Anwendungen: Lupinenmehl gemischt mit Limonensaft kann als straffende Gesichtsmaske dienen.
- Backen mit Lupinenmehl: Es macht Teige lockerer, eignet sich als Ei-Ersatz und kann bis zu 15 % der Mehlmenge ersetzen.
Ein gesunder und pflanzlicher Eiweisslieferant
In der Landwirtschaft dient deshalb die Lupine als Stickstoff bindender Gründünger und als Futtermittel. Seit einigen Jahren stehen die Samen der blaublühenden Süsslupine bei Ernährungswissenschaftlern hoch im Kurs, denn sie enthalten viel pflanzliches Eiweiss und können tierisches Fett ersetzen.
Ausserdem enthält die Lupine Vitamin E und eine Anzahl von wichtigen Spurenelementen, darunter
- Kalium,
- Kalzium
- und Magnesium.
Das Öl ist reich an ungesättigten Fettsäuren. Und die Schalen lassen sich zu Mehl verarbeiten.
Ganz neu ist die Nutzung der Lupine nicht. Schon vor etwa 6000 Jahren spielte sie in der Ernährung der Menschen eine Rolle. Lange Zeit war ihre Nutzung in Vergessenheit geraten. Doch in jüngster Zeit gilt die Lupine ernsthaft als Ersatz für Soja im Viehfutter und auch für Menschen. Grund hierfür sind die überaus proteinreichen Samen.
Rund 80 Millionen Tonnen Proteine weltweit werden heute noch jährlich aus
- Milch,
- Fleisch
- und Eiern produziert.
Diese liessen sich theoretisch in Zukunft zumindest teilweise durch Lupineneiweiss ersetzen. Doch in der praktischen Landwirtschaft spielt die Lupine bislang noch kaum eine Rolle. Von den rund 11,8 Millionen Hektar Ackerfläche in Deutschland entfallen knapp 0,2 Prozent auf Süsslupinen, der grösste Teil davon landet bislang im Viehfutter.
Lupinen sind giftig
Man kann die Lupine essen, jedoch gibt es einiges zu beachten, denn sie sind von Natur aus giftig. Sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Isoflavone und Alkaloide wie Lupinin und Spartein. Züchter haben die Toxizität schon in den dreissiger Jahren reduzieren können und bitterstoffarme Sorten, sogenannte Süsslupinen, gezüchtet. Diese haben nur noch einen Alkaloidgehalt von weniger als 0,05 Prozent im Samenkorn. Aber auch mit anderen Methoden lassen sich die Bitterstoffe entfernen. Dies wusste man übrigens schon vor 6000 Jahren. Dazu gehören längeres Einweichen, das Kochen und auch das Wässern der Samenbohnen. Danach sind Lupinen geniessbar. Ob alle Toxine damit vollständig entfernt sind, das bleibt fraglich.
Lubera-Tipp: Doch gerade dies ist vor allem für diejenigen bedeutsam, die unter Allergien gegen Hülsenfrüchte leiden. Aber auch Erdnussallergiker müssen vorsichtig sein, da es hier häufig zu Kreuzreaktionen mit Lupine kommt.
Eingelegte Lupinensamen sind im Mittelmeerraum ein beliebter Snack.
Im Naturkosthandel sind auch bei uns
- Lupinenmehl,
- Lupinenmilch
- und der Tofu-Ersatz Lopino zu finden.
Die proteinreichen Produkte unterstützen eine cholesterinarme Ernährung bei Diabetes, dienen Vegetariern und Veganern als Eiweisslieferant und sind eine Alternative für Milchzucker- und Soja-Allergiker. Daneben enthalten Lupinen-Produkte deutlich weniger Purine als tierische Eiweissquellen, was wiederum für Rheumatiker von Interesse sein dürfte.
Aber auch kosmetisch lassen sich Lupinen-Samen durchaus hilfreich anwenden, vor allem zur Pflege der Haut. Dazu zerquetscht man die Samen mit einem Mörser und vermischt das entstandene Mehl mit Limonensaft. Die Masse wird als Maske auf die Gesichtshaut aufgetragen und führt dort zur deutlichen Straffung und Erholung.
Lubera-Tipp: Vor der Nutzung wild wachsender Lupine muss allerdings ausdrücklich gewarnt werden. Diese Samen sind giftig!
Lupine essen – Die Verwendung von Lupinenmehl
Lupinenmehl kann man für Getränke und Eiweissshake nehmen, zum Backen, als Ersatz bis zu 15 Prozent der Gesamtmehlmenge von Rezepten aller Art. Brot- und Kuchenteige werden mit Lupinenmehl lockerer, es eignet sich auch als Ei-Ersatz. Lupinenmehl kann in Rezepten, in denen Sojamehl enthalten ist, das Sojamehl ersetzen.
Rezept für ein Mehrkornbrot
Zutaten:
- 300g Dinkelvollkornmehl
- 150g Roggenvollkornmehl
- 50g Lupinenmehl
- 1/2 Würfel Hefe
- 2 El Apfelessig
- 2 Tl Salz
- 1 Tl Zucker
- 450ml lauwarmes Wasser
- 3 El Leinsaat
- 3 El Sonnenblumenkerne
- 1/2 Tl Koriander (gemahlen), 1 Tl Kümmel, 1 Tl Fenchelsamen
Die trockenen Zutaten in einer grossen Schüssel vermischen. Den Apfelessig mit 450ml lauwarmen Wasser vermischen und über die Mehlmischung giessen. Den Teig ungefähr 5 Minuten durchkneten und anschliessend 45 min gehen lassen.
Nach Ablauf der Zeit den Ofen auf 220°C (Ober/Unterhitze) vorheizen, das feuerfeste Schälchen mit Wasser füllen und in den Ofen stellen. Den Teig nochmals gut durchkneten und in eine Kastenform geben. Mit einem spitzen Messer kleine Ritze in die Oberfläche machen und das Brot 1 Stunde bei 190°C backen. Nach dem Backen, aus der Form stürzen und auf einem Gitter abkühlen lassen.
Textquelle: Ralph Kaste
Symbolgrafiken: © Gunar, Johanna-Mühlbauer – Fotolia.com