Eigentlich sieht die kleine Pflanze sehr niedlich und harmlos aus. Der Eindruck trügt jedoch, da sie sich ungeniert überall ausbreitet. So kann es durchaus passieren, dass man Gundermann bekämpfen muss. Wie man das Wildgewächs dauerhaft vernichten kann, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen über Gundermann
Gundermann gehört zur Familie der Lippenblütler und ist auch unter den Bezeichnungen Gundelrebe oder Erdefeu bekannt. Es handelt sich dabei um eine ausdauernde, krautige Pflanze, deren grüne Sprossachsen über den Boden kriechen. Aus ihnen bilden sich 10 – 30 cm lange Blütentriebe mit sehr dekorativen blauvioletten Blütenständen. Diese wiederum bringen Samen hervor, welche die Pflanze zur Selbstaussaat verwendet.
Die kleine Pflanze würde niemanden stören, wenn sie nicht so lange Wurzelausläufer bilden würde. Diese können eine Länge von 2 m erreichen und schlängeln sich dicht unter der Erdoberfläche durch den Garten. In kurzen Abständen bringen sie überall neue Gundermann-Pflanzen hervor, so dass innerhalb kurzer Zeit eine Gartenfläche in ein blauviolettes Blütenmeer verwandelt wird. Dies wiederum führt dazu., dass anderen Pflanzen Nährstoffe, Platz sowie Licht weggenommen werden. So kommt es, dass die Gundelrebe als Wildgewächs, um nicht zu sagen Unkraut, angesehen wird.
Ist Gundermann giftig?
Kein Pflanzenteil des Erdefeus ist für Menschen giftig. Weidetiere, besonders Pferde, sollten hingegen nicht unbedingt auf Flächen gehalten werden, auf denen die kleinen Pflanzen in großen Mengen vertreten sind. Sie enthalten Saponine in Blüten und Blättern, die in höheren Dosen für Tiere gesundheitsgefährdend bis lebensgefährlich sind.
Oder essbar?
Tatsächlich ist Gundermann essbar. Geschmacklich erinnert er an Petersilie und wird genau wie diese als Würzkraut eingesetzt. Die Blüten hingegen haben einen pfeffrigen Geschmack und können deswegen gut zum Würzen von Speisen verwendet werden.
Lubera-Tipp: Die Blüten eignen sich hervorragend als Dekoration von Süßspeisen.
Heilwirkung
Seit Jahrhunderten wird Gundermann aufgrund seiner heilenden Eigenschaften geschätzt. Er wirkt unter anderem
- auswurffördernd,
- entzündungshemmend,
- krampflösend,
- schleimlösend und
- wundheilend
und wird deswegen gerne unterstützend bei
- Bronchitis,
- Gallenkoliken,
- Halsschmerzen,
- Husten,
- Nierenproblemen,
- Zahnfleischentzündungen und
- Zahnschmerzen
eingesetzt. Verwendet werden sowohl die Blätter als auch die Blüten und Triebe.
Gundermann bekämpfen mit Chemie?
Nun ist es leider so, dass viele Gartenbesitzer weder vom Aussehen noch vom Geschmack oder der Heilwirkung des Gundermanns fasziniert sind. Viel mehr sind sie genervt, weil er sich so ungeniert ausbreitet. So ist es nicht weiter verwunderlich, wenn sie Gundermann bekämpfen wollen. Der Einsatz von chemischen Mitteln ist hierbei nicht notwendig. Zwar wirken handelsübliche Herbizide gegen die kleine Pflanze, jedoch gibt es schonendere Methoden, die genauso effektiv sind.
Mit Hausmitteln?
Die Bekämpfung mit Hausmitteln ist ebenfalls nicht ratsam. Selbst wenn diese wirken, würde das ganze Procedere viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Genau diese Zeit würde das Wildgewächs jedoch nutzen, um neue Triebe oder sogar Samen zu bilden.
Manuell?
Es ist tatsächlich so, dass sich Gundermann manuell am besten bekämpfen lässt. Die Wurzeln sind zwar lang, jedoch handelt es sich bei der Pflanze um einen Flachwurzler. Dies bedeutet, dass nicht viel Kraft benötigt wird, um die Gundelrebe aus der Erde zu ziehen. Hierfür sollte man zunächst die Mutterpflanze suchen und diese mitsamt ihren Wurzeln herausziehen. Anschließend wird den Ausläufern nachgegangen. Jeder einzelne muss ebenfalls komplett mit Wurzeln aus der Erde gezogen werden.
Lubera-Tipp: Wem das Herausreißen zu schwierig ist, der kann auch einen handelsüblichen Unkrautausstecher verwenden.
Gundermann bekämpfen im Rasen
Die kleine Pflanze wächst nicht nur in Beeten, sondern gelangt auch in Rasenflächen. Dort ist sie nicht nur optisch störend, sondern verdrängt auch die Graspflanzen. Es macht jedoch wenig Sinn, den Rasen immer kurz zu mähen, wie es bei der Vernichtung anderer Wildgewächse hilfreich ist. Beim Gundermann bewirkt kurzes Gras das Gegenteil: er kann sich noch besser ausbreiten. Um ihn zu entfernen, hilft auch hier nur regelmäßiges, sorgfältiges Herausziehen beziehungsweise Ausstechen.
Gundermann vorbeugen
Damit es gar nicht erst so weit kommt, dass man Gundermann bekämpfen muss, sollte man seiner Verbreitung vorbeugen. Darf er als Unterpflanzung von Gehölzen wachsen, so sollte man ihm eine Rhizomsperre installieren. Diese verhindert, dass er seine unterirdischen Ausläufer bilden kann. Des Weiteren ist es sinnvoll, verblühte Blüten vor der Samenreife abzuschneiden. So kommt es nicht zu einer unerwünschten Selbstaussaat.
Tipps & Tricks
Herausgezogene Gundermann Pflanzen dürfen nicht sofort auf den Kompost, weil sie dort ungeniert weiterwachsen würden. Sie können jedoch für einige Tage auf Gehwegen oder Steinen getrocknet werden. Danach sind die Wurzeln nicht mehr in der Lage, sich irgendwo festzusetzen.
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