Nicht selten kommt es vor, dass ein Hobbygärtner sich beim Gärtnern mit dem Mond, genauer gesagt mit dessen Phasen beschäftigt und seine Tätigkeiten an diese anpasst. Klingt vielleicht etwas seltsam, jedoch handelt es sich dabei nicht etwa um neumodische Wichtigtuerei, sondern um jahrhundertealtes Wissen, welches dort einfließt.
Inhaltsverzeichnis
- Gärtnern mit dem Mond – eine jahrhundertealte Tradition
- Sind Mondregeln Aberglaube oder Fakt?
- Die Mondphasen
- Einflüsse auf Pflanzen
- Gärtnern mit dem Mond: Vollmond
- Abnehmender Mond
- Neumond
- Gärtnern mit zunehmendem Mond
- Zwei goldene Regeln
- Tierkreiszeichen & Elemente beachten!
- Mondkalender nutzen
- Mondregeln im Überblick
- Video-Tipp der Redaktion: Gärtnern mit dem Mond
- Was ist noch interessant für unsere Leser?
Gärtnern mit dem Mond – eine jahrhundertealte Tradition
Manche Menschen leben nach dem Mondkalender, da sie der Überzeugung sind, dass sein Einfluss sehr stark ist. Dies mag anderen wiederum eigenartig vorkommen, jedoch ist es auch nicht möglich, das Gegenteil zu beweisen. Doch nicht nur auf die eigene Person bezogen, sondern auch im Bereich der Gartenarbeit wird dem Mond Beachtung geschenkt: seit Jahrhunderten richten sich Hobbygärtner nach den Mondphasen und daraus resultierenden Regeln, wenn es um bestimmte Tätigkeiten geht. Sie sind davon überzeugt, dass der Ertrag ihrer Gewächse steigt und dass die Erfolge bei der Kultivierung im starken Zusammenhang mit der Beachtung der Mondregeln zusammenhängen.
Sind Mondregeln Aberglaube oder Fakt?
Es ist schwierig zu sagen, ob man einfach die Mondregeln als esoterische Spinnerei oder Aberglaube abtun kann. Sehr realistisch denkende Personen sehen vermutlich keinen Zusammenhang zwischen den Mondphasen und den Erfolgen gärtnerischer Tätigkeiten. Dass jedoch ein gewisser Einfluss bestehen kann, ist wiederum unbestritten. Denken wird nur an die vielen Menschen, die in den letzten Tagen des zunehmenden Mondes und vor allem bei Vollmond unruhig, gereizt und schlaflos sind – die Schwingungen sind definitiv vorhanden und bestimmte Personen spüren die Änderung der Phase. Ebbe und Flut stehen ebenfalls im Zusammenhang mit dem Mondzyklus. Warum sollen sich also Pflanzen nicht auch beeinflussen lassen können? Und selbst, wenn dies nicht der Fall sein sollte: wem schadet es, wenn man es versucht? Für einen Hobbygärtner sollte es kein Problem sein, das Rasenmähen oder die Aussaat um ein paar Tage zu verschieben, da dann eine optimalere Mondphase herrscht. Man sollte nicht grundsätzlich das Wissen unserer Ahnen ad absurdum tun, nur weil es keine konkreten wissenschaftlichen Beweise hierfür gibt…
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Die Mondphasen
Ein Mondzyklus dauert so lang, wie der Mond um die Erde rotiert: 29,5 Tage. Er ist in vier verschiedene Phasen aufgeteilt, von denen jede etwa eine Woche andauert:
- Neumond, bei dem er zwischen Erde und Sonne steht
- Zunehmender Mond, der sich von der Sonne entfernt
- Vollmond, bei dem die Erde mittig zwischen ihm und der Sonne steht
- Abnehmender Mond: er stellt sich zwischen Himmel und Erde
Während der Rotation verändert sich auch die Höhe, so dass zusätzlich von einem auf- sowie absteigenden Mond gesprochen wird.
Einflüsse auf Pflanzen
Steigt der Mond auf, so atmet die Erde aus – bildlich gesprochen. Die Pflanzensäfte werden von ihm angezogen und steigen in die oberen Pflanzenteile hoch, während beim absteigenden Mond das Umgekehrte passiert: die Erde atmet ein, so dass sich die Säfte nun in den unterirdischen Pflanzenteilen befinden.
Gärtnern mit dem Mond: Vollmond
Manch ein Hobbygärtner schwört darauf, seine Kräuter bei Vollmond zu ernten, da sie dann die stärkste Heilkraft besitzen. Dies muss man sich nicht so vorstellen, dass er des Nachts mit seiner Schere durch den Garten rennt und Kräuter sammelt; vielmehr ist die Phase des Vollmonds gemeint. Was etwas seltsam anmutet, macht durchaus Sinn: während dieser Mondphase stehen die Pflanzen im allerbesten Saft, so dass auch ihre Wirkungen stark ausgeprägt sind.
Doch Vorsicht: was für Kräuter gilt, hat für andere Gewächse keine Bedeutung. Gehölze, Staden und andere Pflanzen sollten wiederum nicht bei Vollmond geschnitten werden, da sie zu viel ihres Saftes verlieren würden. Ausnahmen bestehen lediglich bei oberirdisch wachsenden Nutzpflanzen, wenn diese geerntet werden sollen.
Auch ist der Vollmond bestens dazu geeignet, Dünger auszubringen. Dieser wird dann in der nächsten Phase – die des abnehmenden Mondes – sehr gut von den Pflanzen aufgenommen.
Lubera-Tipp: Wird jetzt Rasen gemäht, so wächst er langsam, aber sehr dicht wieder nach.
Abnehmender Mond
Nun wird er immer kleiner und kleiner, und mit seinem Verschwinden lassen auch seine Kräfte nach. Sie sind nun nicht mehr in den ober-, sondern in den unterirdischen Pflanzenteilen zu finden, so dass jetzt der beste Zeitpunkt ist, Gehölze zu schneiden.
- Gemüse, welches während dieser Phase geerntet worden ist, gilt als besonders lange haltbar.
- Nach unten wachsende Pflanzen werden jetzt gesät beziehungsweise gepflanzt.
- Wer sich damit beschäftigt, Wildgewächse zu entfernen, kann dies jetzt ebenfalls tun; auch der Boden kann sehr gut gehackt/gelockert werden.
Lubera-Tipp: Wurde es bislang versäumt, kann noch gedüngt werden!
Neumond
- Ganz kurz, bevor diese Phase beginnt, sollte Kompost oberflächlich in den Boden eingearbeitet werden. Er wird nun ganz wunderbar seine Wirkung entfalten können.
- Bäume und Sträucher können auch jetzt noch sehr gut geschnitten werden.
- Wird Rasen gemäht, so wächst er sehr schnell wieder nach.
Gärtnern mit zunehmendem Mond
- Jetzt ist die beste Zeit zum Umtopfen und/oder umpflanzen.
- Pflanzen, die nach oben wachsen sollen, werden gesät oder gepflanzt.
Zwei goldene Regeln
Betrachtet man nun die Einflüsse der einzelnen Phasen auf die Pflanzen, lassen sich ganz schnell zwei Regeln erkennen:
- Pflanzen, die nach oben wachsen, sollten bei zunehmendem Mond gesät oder gepflanzt werden
- Nach unten wachsende Pflanzen werden bei abnehmendem Mond ausgesät oder eingepflanzt
Während es sich bei ersteren unter anderem um Salate, Kräuter, Tomaten und Bohnen handelt, sind letztere Wurzelgemüse, Kartoffeln sowie Radieschen. Eigentlich ganz einfach zu merken…
Tierkreiszeichen & Elemente beachten!
Wer beim Gärtnern mit dem Mond noch ein wenig weitergehen möchte, der sollte zusätzlich zu den Mondphasen auch noch die Tierkreiszeichen beachten. Im Laufe eines Monats durchläuft er jedes einmal, so dass zu einem bestimmten Zeitpunkt dessen Energie am stärksten ist. Dieses Wissen machen sich manche Mondgärtner zunutze und kultivieren die jeweils passenden Pflanzen. Dazu muss man wissen, dass die Sternzeichen bestimmte Pflanzenteile besonders beeinflussen:
Beeinflusste Pflanzenteile | Tierkreiszeichen | Art des Zeichens | Pflanzen |
Blätter | Fische, Krebs, Skorpion | Wasserzeichen | Blattkräuter, Salat, Spinat |
Blüten | Wassermann, Waage, Zwillinge | Luftzeichen | Blumenkohl, Blütenkräuter |
Früchte | Schütze, Widder, Löwe | Feuerzeichen | Bohnen, Erbsen, Tomaten |
Wurzeln | Jungfrau, Steinbock, Stier | Erdzeichen | Karotten, Kartoffeln, Rote Bete |
Das Prinzip ist denkbar einfach: je nachdem, welches der oben genannten Pflanzenteile nach der Ernte verwendet werden soll, werden die Gewächse an den passenden Tagen gesät oder gepflanzt.
Mondkalender nutzen
Nun ist es oftmals nicht ganz so einfach, den Mond zu sehen, da er sich gerne hinter Wolkendecken versteckt. Damit man trotzdem weiß, in welcher Phase er sich gerade befindet, kann ein Mondkalender zur Hilfe genommen werden. Dieser ist in Form eines kleinen Büchleins, als Wandkalender oder als App für Handy und Tablet erhältlich. Ein kurzer Blick genügt, und schon lassen sich die gärtnerischen Tätigkeiten dementsprechend anpassen.
Im Übrigen gibt es sogar solche Mondkalender speziell für den Garten, in dem täglich Tipps gegeben werden, was denn am besten zu tun sei…
Mondregeln im Überblick
- Ein blasser, gelblicher Mond ist ein Indiz für Regen – Regentonnen aufstellen.
- Pflanzenpflege an Feuerzeichentagen durchführen.
- An Blütetagen sollten keine Zimmerpflanzen gegossen werden.
- Nicht an Löwentagen düngen.
- An Lufttagen sollte besser nicht gegossen werden, da der Schädlingsfall begünstigt wird.
- Blütenkräuter an einem Lufttag bei zunehmendem Mond aussäen.
Video-Tipp der Redaktion: Gärtnern mit dem Mond
In folgendem Video haben wir für Sie die wichtigsten Mondregeln zusammengefasst und analysieren das Für und Wider dieser Methode:
Was ist noch interessant für unsere Leser?
Diese Fragen stellen unsere Leser häufig:
Was bringt Gärtnern nach dem Mond?
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Studien über die Einflüsse des Mondes. Diese ergaben, dass Pflanzen eindeutig von ihm beeinflusst werden, nicht aber von den Tierkreiszeichen.
Bei welcher Phase Tomaten pflanzen?
Da es sich bei Tomaten um Gewächse handelt, die nach oben wachsen, sollten sie bei zunehmendem Mond ausgesät beziehungsweise eingepflanzt werden. Auch die Ernte erfolgt in einer solchen Mondphase, da sich die Säfte dann in den Früchten befinden.
Rosen schneiden bei welcher Mondphase?
Wie andere Gewächse sollten auch Rosen im abnehmenden Mond geschnitten werden. Ihre Säfte befinden sich dann in den unteren Pflanzenteilen. Wird der Schnitt kurz vor Neumond durchgeführt, heilt er besonders schnell.
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