
Gemeinhin spricht man von dem Baum immer nur in der Einzahl und so, als ob es nur eine Art gäbe. Es gibt jedoch verschiedene Eichenarten, von denen einige in Deutschland vorkommen. Welche dies sind und wie sich voneinander unterscheiden lassen, haben wir für Sie zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Die bekanntesten Eichenarten in Deutschland
In Parks, Gärten und natürlich Wäldern sind häufig Eichen vertreten; insgesamt mehr als 10 % an der gesamten Waldfläche, wodurch diese Gehölze nach der Rotbuche die zweithäufigste Gattung der Laubbäume darstellen. Überwiegend handelt es sich dabei und
- Stieleichen und
- Traubeneichen,
jedoch gibt es noch andere Arten, die hierzulande vertreten sind:
- Flaumeiche
- Roteiche
- Sumpfeiche
- Zereiche
Übersicht über die verschiedenen Arten
Flaumeichen sind im Verhältnis zu anderen Eichenarten eher klein: sie werden 15 – 20 m hoch und können auch strauchartig auftreten. Die in ganz Europa vertretenen Gehölze fallen durch ihren Stamm auf, der häufig krummwüchsig ist. dank dieser interessanten Wuchsform ist die Flaumeiche ein echter Eyecatcher als Solitärgehölz.
Roteichen gehören nicht zu den einheimischen Eichenarten: sie stammen ursprünglich aus Nordamerika, werden inzwischen aber auch in Mitteleuropa kultiviert. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass ihre Blätter im Herbst eine wunderschöne, leuchtendrote Färbung annehmen.

Die Stieleiche ist auch als Sommereiche bekannt. Keine andere Eichenart kann mit 40 m so hoch werden wie sie – und so alt: bis zu 1.000 Jahre kann solch ein Gehölz leben. Es gibt sogar Exemplare, die nachweislich 1.400 Jahre alt geworden sind. auffällig ist auch ihr Stammumfang: dieser kann in einem Waldgebiet 3 m, freistehend sogar neun Meter betragen.
Sumpfeichen werden überwiegend als Ziergehölze kultiviert: mit ihren recht zarten Stämmen und buschigen Koronen sind die pflegeleichten Eichen für diese Kultivierung ideal. Leider sind sie im Vergleich zu anderen Sorten nur kurzlebig: durchschnittlich 100 Jahre alt können sie werden.

Die Traubeneiche wird auch Wintereiche genannt und wurde in Deutschland 2014 zum „Baum des Jahres“ gekürt. Sie ist neben der Stieleiche die am häufigsten hierzulande vorkommende Eichenart, wächst jedoch bevorzugt in Berglagen. Ihre Bezeichnung verdankt sie der Tatsache, dass ihre Eicheln gehäuft an nahezu stiellosen Fruchtbechern sitzen und daher traubenförmig wirken.
Zereichen wachsen bevorzugt in wärmeren Gegenden. Stadtklima mögen sie nicht. Der aufrecht wachsende Baum ist zunächst sehr schlank, bekommt jedoch später eine breitere und runde Form. Bis zu acht Metern kann eine Zereiche breit werden.
Wissenswertes über die Eiche Wurzel
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Eichenarten bestimmen – Merkmale
Flaumeiche | Roteiche | Stieleiche | Sumpfeiche | Traubeneiche | Zereiche | |
Blätter | 4 – 12 cm, verkehrt oval, in jungen Jahren behaart | Zunächst gelb, dann grün, im Herbst rot | Kurze Stiele, Oberseite grün glänzend, Unterseite heller | 5 – 16 cm lang, 5 -12 cm breit, elliptisch bis länglich, kahl, rote Herbst-färbung | 8 – 12 cm lang, 5 – 7 cm breit, Oberseite glänzend grün, Unterseite heller | 13 cm, lederartige Oberseite, in jungen Jahren filzig behaart |
Höhe | 15 – 20 m | 20 – 25 m | 40 m | 20 m | 25 – 30 m | 35 m |
Stamm- durchmesser | 2 – 2,5 m | 2 m | 3 – 9 m | 2 m | Bis 2 m | 2 m |
Vorkommen | Wald, Garten, Parkanlagen | Parks, gärten | Wälder, Parks, Gärten | Parks, Alleen | Wald, Gebirge | Wälder, Höhen-lagen, |
Borke | dick, graubraun, rissig | Zunächst grau & glatt, später dünnschup-pig | In jungen Jahren glatt, später tief borkig | Dünn, innen rosa-farben, außen bräunlich-grau, breite Furchen | Zunächst glatt und grau-grün, später graubraun mit tiefen Längstrissen | Dunkel, hart, rissig |
Eichel | Elliptisch mit abgerundeten Seiten, bis 2,8 mm lang und 14 mm breit | Breit-eiförmig; 2 cm lang | Bis 3,5 cm lang; sitzen an bis zu 4 cm langen Stielen | Kugelig bis oval, bis 16 mm lang und 15 mm breit | Gehäuft, bis 2,6 cm lang | 3 cm, zwei Jahre Reifezeit, geschützt durch stachelige Copula |
Unterschiede Stieleiche – Traubeneiche

Die beiden am häufigsten in Deutschland vertretenen Eichenarten sind sich sehr ähnlich. So ähnlich, dass sich selbst Experten manchmal nicht sicher sind, um welche Art es sich tatsächlich handelt. Die üblichen Unterscheidungsmerkmale wie Höhe oder Borke sind insofern nicht besonders zuverlässig, als dass sie aufgrund von Alter und Standort des Baumes variieren können.
Dennoch gibt es einige Merkmale, welche eine Bestimmung vereinfachen:
Stieleiche | Traubeneiche | |
Standort | Wächst bevorzugt in Auengebieten | Liebt wärmere Lagen |
Feuchtigkeits- und Nährstoffbedarf | hoch | gering |
Blattstiel | kurz | lang |
Maserung der Blätter | Tiefe Buchen, zu welchen die Blattadern laufen | Flache Buchten ohne Blattadern |
Blattunterseite | glatt | behaart |
Zweige | grün-braun | grau-braun |
Knospen | kugelig-oval, bräunlich | spitz, schlank |
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Wie viele Eichenarten gibt es insgesamt?
Die tatsächlich Zahl der Eichenarten lässt sich nur schätzen. Es wird vermutet, dass es ungefähr 600 sind, wobei sie wiederum verschiedenen Untergattungen angehören.
Wie sieht die Blüte der Eichen aus?
Eichenbäume bringen sowohl männliche als auch weibliche Blüten hervor. Die weiblichen sind sehr klein und eher unscheinbar; die männlichen hingegen sind lange, grüne, hängende Kätzchen.
Welche Eichenart behält im Winter ihre Blätter?
Die Traubeneiche hat ihre Bezeichnung aufgrund der Tatsache, dass sie auch im Winter ihre Blätter behält. Erst im folgenden Frühjahr fallen sie herab.
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