Die Mandevilla (auch Dipladenia genannt) verschönert mit ihren großen Blüten den Garten, die Terrasse oder den Balkon den ganzen Sommer über. In unseren Breitengraden fühlt sich die tropische Schlingpflanze zumindest im Sommer sehr wohl, wenn man einige Aspekte hinsichtlich des Standorts und der Pflege beachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Standort
- Pflanzen
- Mandevilla Pflege – Tipps
- Gießen
- Düngen
- Schneiden
- Vermehren
- Vermehrung der Mandevilla über Stecklinge
- Über Absenker vermehren
- Vermehrung mit Samen
- Mandevilla überwintern
- Gießen und düngen der Mandevilla im Winter
- Ist Mandevilla giftig?
- Krankheiten & Schädlinge
- Tropisches Flair für Garten, Terrasse und Balkon
Mandevilla (Dipladenia) – Steckbrief von Gartenbista
- Gattung: Mandevilla
- Familie: Apocynaceae (Hundsgiftgewächse)
- Ordnung: Gentianales (enzianartige Gewächse)
- Heimat: die Mandevilla ist ursprünglich in Süd- und Mittelamerika beheimatet.
- Giftigkeit: die Pflanze gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse – diese Sorten sind in allen Teilen für Menschen und viele Tiere giftig.
- Namensursprung: der argentinische Generalbevollmächtigte der britischen Königin Victoria, John Henry Mandeville, brachte Pflanzen der Gattung Dipladenia im 19. Jahrhundert erstmals nach Europa. Aus diesem Grund trägt die Dipladenia den Beinamen Mandevilla.
- Blüten: die üppigen Blüten, die von April bis Oktober zu sehen sind und bis zu 7 Zentimeter groß werden, sind weiß, rot, rosa oder bei neueren Züchtungen auch gelb.
- Pflanzung: die Mandevilla war bis vor einigen Jahren vorrangig als Zimmerpflanze bekannt, etwa seit der Jahrtausendwende erfreut sie sich jedoch auch immer größerer Beliebtheit im Garten, auf Terrassen und auf dem Balkon.
- Züchtungen: bei der Mandevilla handelt es sich ursprünglich um eine Art Lianen-Gewächs, das sich als Kletterpflanze mit einer Rankhilfe / Kletterhilfe nach oben schlängelt. Fehlt diese, kann sie auch als Hängepflanze genutzt werden. Neue Züchtungen wachsen auch buschig.
- Kultivierung: die Pflanzung erfolgt vorwiegend als Kübelpflanze oder im Balkonkasten.
- Winterhärte: in Deutschland ist sie nicht winterhart, die mehrjährige Pflanze kann aber im Winterquartier überwintert werden.
Standort
Zugegeben, ganz anspruchslos ist sie nicht, vor allem, was ihren bevorzugten Standort betrifft, aber da die Dipladenia Mandevilla in erster Linie als Kübelpflanze kultiviert wird, ist es relativ einfach, ein passendes Plätzchen für sie zu finden, denn bei Bedarf kann man sie ganz einfach umstellen.
Der ideale Standort für die Mandevilla ist:
- Hell und vollsonnig, jedoch mit Schutz vor der prallen Mittagssonne. Dieser Schutz kann bei einem Standort an der Südseite mit einem Sonnenschirm oder Gebäudeschatten am besten gewährt werden.
- Warm, aber luftig. Die Mandevilla braucht als tropische Pflanze viel Wärme, sie sollte aber nicht in einem heißen Hitzestau stehen.
- Wind- und regengeschützt.
Kalte Zugluft schadet der tropischen Kletterpflanze und sollte immer vermieden werden, ganz gleich ob im Freiland, als Zimmerpflanze oder im Winterquartier. Wesentlich geringer sind die Ansprüche im Hinblick auf das Substrat. Da die Mandevilla vorwiegend als Kübelpflanze kultiviert wird, eignet sich eine herkömmliche Blumenerde, am besten auf Kompostbasis, optimal. Wichtig ist, dass das Substrat gut durchlässig ist und keine Staunässe entstehen kann.
Lubera-Tipp: Wird die Mandevilla als Zimmerpflanze gehalten, sollte sie am besten an einem sonnigen, nach Osten oder Westen ausgerichteten Fenster stehen.
Pflanzen
In erster Linie wird die Mandevilla in Kübeln oder Balkonkästen gepflanzt. Eine Pflanzung im Beet ist nicht empfehlenswert, da die tropische Pflanze sehr empfindlich auf Frost reagiert und mit Einsetzen der Frostperiode schnell absterben würde.
Wahl des richtigen Pflanzgefäßes
Die Mandevilla ist eine recht schnellwüchsige Pflanze, sodass das Pflanzgefäß von vornherein groß genug gewählt werden sollte. Zudem sollte das Gefäß unbedingt über einen Ablauf verfügen, da die Pflanze sehr empfindlich auf Staunässe reagiert. Aus diesem Grund sollte besser auch auf Übertöpfe oder Untersetzer verzichtet werden, in denen sich Wasser ansammeln kann.
Einbau einer Drainage
Eine Drainage zum besseren Ablauf des überschüssigen Gießwassers sollte auch unbedingt eingebaut werden. Dazu eignet sich am besten eine Schicht Kies oder Tonscherben am Boden des Pflanzgefäßes.
Lubera-Tipp: Unter Umständen bietet es sich an, den Kübel auf einen rollbaren Untersetzer zu stellen, um die Pflanze leichter umstellen zu können.
Mandevilla Pflege – Tipps
Ist der passende Standort erst einmal gefunden, ist die weitere Pflege nicht mehr schwer.
Gießen
Am wichtigsten ist es, darauf zu achten, dass die Mandevilla keine nassen Füße bekommt. Sie sollte daher möglichst regengeschützt stehen und nicht zu häufig gegossen werden. Erst wenn die obere Schicht des Substrats angetrocknet ist, ist es Zeit für das nächste Gießen. Am besten kontrolliert man regelmäßig per Daumenprobe, ob die Pflanze gegossen werden muss. Ganz austrocknen lassen sollte man die tropische Schlingpflanze jedoch auch nicht, auch wenn sie kurze Trockenperioden meist gut übersteht. In der Regel reicht es, die Dipladenia einmal alle acht bis zehn Tage zu gießen, jedoch kommt das auch ein wenig auf den Standort, das verwendete Substrat und die Größe der Pflanze an.
Öfter als einmal die Woche muss jedoch meist nicht gegossen werden. Das Lianen-Gewächs braucht nicht viel Wasser, da sie mit ihren rübenförmigen Wurzeln das Wasser gut und lange speichern kann. Daher sollte sie jeweils auch nur mäßig gegossen werden. Zum Gießen sollte möglichst kein eiskaltes Wasser genommen werden, damit die Pflanze keinen Kälteschock bekommt und als ursprüngliche Tropenbewohnerin genießt die Dipladenia, Mandevilla vor allem an warmen Sommerabenden eine lauwarme Dusche sehr. Dabei sollte die Pflanze idealerweise nur leicht, aber gründlich mit lauwarmem Wasser eingesprüht werden. Das Wasser sollte dazu möglichst kalkarm sein.
Düngen
Um den ganzen Sommer über die volle Blütenpracht der tropischen Schlingpflanze zu genießen, sollte sie in der Zeit von April bis etwa August zwei Mal monatlich gedüngt werden. Als Dünger eignet sich am besten ein organischer Flüssigdünger für Blühpflanzen, der dem Gießwasser beigegeben wird.
Schneiden
Um ein üppiges Wachstum der tropischen Schlingpflanze zu gewährleisten, sollte sie einmal jährlich zurückgeschnitten werden. Das geschieht am besten im Herbst nach der Blüte oder im Frühjahr vor dem Austrieb. Das Lianen-Gewächs ist sehr schnittverträglich und die einjährigen Triebe können guten Gewissens auf etwa ein Drittel heruntergeschnitten werden.
Lubera-Tipp: Beim Schneiden sollte man immer Handschuhe tragen, denn der weiße Pflanzensaft, der dabei austritt, ist giftig.
Vermehren
Wie nahezu alle schnittverträglichen Pflanzen lässt sich die Mandevilla sehr gut vermehren.
Vermehrung der Mandevilla über Stecklinge
Der jährliche Rückschnitt bietet sich damit geradezu an, um Ableger aus der Pflanze zu ziehen.
So funktioniert die Vermehrung über Stecklinge am besten:
- Unter einem Blattknoten einen 10 bis 15 Zentimeter langen Trieb abschneiden.
- Die untere Hälfte des Triebs von Blättern und Knospen befreien.
- Optional kann der Trieb mit Bewurzelungspulver behandelt werden.
- Den Trieb in ein kleines Gefäß mit Anzuchterde stecken.
- Feucht halten, dazu nur Wasser auf Zimmertemperatur verwenden.
- Der beste Platz ist ein kleines, beheizbares Gewächshaus, wer keines hat, kann auch eine Tüte oder Folie über das Anzuchtgefäß stülpen, um ein feuchtwarmes Klima zu erzeugen.
- Regelmäßig alle paar Tage lüften, damit kein Schimmel entstehen kann.
- Die Temperatur sollte idealerweise bei etwa 25°C liegen.
- Der Standort sollte hell ohne pralle Sonneneinstrahlung sein.
Über Absenker vermehren
Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung ist der Absenker. Dazu wird ein zweiter Topf neben die Mandevilla gestellt und ein bodennaher Zweig wird vorsichtig heruntergebogen. In dem zweiten Topf wird dieser Zweig nun auf einer Länge von etwa 10 Zentimetern vorsichtig in der Mitte angeritzt und dann mit Erde bedeckt, die Spitze sollte aufrecht herausschauen.
Bleibt der Trieb nicht von selbst am Boden in der Erde, kann man ihn vorsichtig mit Steinen beschweren. Das Substrat sollte immer gut feucht gehalten werden und mit der Zeit bilden sich an dem mit Erde bedeckten Teil des Triebs Wurzeln. Dann kann er von der Mutterpflanze getrennt werden.
Vermehrung mit Samen
Die dritte Möglichkeit Mandevilla zu vermehren ist die Anzucht mit Samen. Da es sich bei fast allen Dipladenien die im Handel angeboten werden, um Hybriden handelt und es unmöglich ist, vorauszusagen, welche Eigenschaften sich bei der neuen Pflanze durchsetzen werden, sollte man dazu auf gekaufte Samen zurückgreifen.
Im Frühjahr, etwa ab März, können die Samen in Gefäße mit Anzuchterde ausgesät werden. Das Substrat sollte leicht feucht gehalten und das Gefäß mit Folie oder Glas abgedeckt werden. Regelmäßiges Lüften ist wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Die Temperatur sollte bei etwa 25°C liegen und der Standort sollte hell, aber nicht vollsonnig sein. Wenn die Samen gekeimt haben, werden die jungen Pflanzen pikiert und umgetopft. Auf die Abdeckung kann nun verzichtet werden und die jungen Pflanzen sollten an einem warmen, hellen, aber nicht vollsonnigen Standort weiter gezogen werden und können ab Juni langsam nach draußen gestellt werden.
Mandevilla überwintern
Die Dipladenia Mandevilla ist sehr frostempfindlich und ist daher nicht winterhart. Sie ist jedoch mehrjährig, sodass es schade wäre, die schöne Pflanze im Winter absterben zu lassen.
Daher sollte man ihr ein gutes Winterquartier bieten, das folgende Ansprüche erfüllen sollte:
- Hell, aber ohne direkte Sonne.
- Etwa 15°C warm.
- Möglichst konstante Raumtemperatur.
- Keine Zugluft.
Sehr gut geeignet ist ein Wintergarten, aber auch im hellen Treppenhaus oder im Schlafzimmer kann die tropische Schlingpflanze gut überwintern.
Gießen und düngen der Mandevilla im Winter
Die Pflanze sollte während der Überwinterung nur sehr spärlich gegossen und gar nicht gedüngt werden. Erst im Frühling, etwa ab März oder April, kann etwas verdünnter Flüssigdünger ins Gießwasser gegeben werden und die Raumtemperatur sollte langsam erhöht werden. Ab Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, kann sie wieder nach draußen umziehen, hier sollte sie zunächst einige Tage im Halbschatten wieder an die Sonne gewöhnt werden.
Ist Mandevilla giftig?
Alle Pflanzenteile der Dipladenia, die zu den Hundsgiftgewächsen gehört, sind giftig. Kinder sollten keine Pflanzenteile in den Mund stecken und bei Haustieren ist erhöhte Vorsicht geboten. Auch für Pferde und andere Nutztiere ist die Pflanze giftig, sie können schon nach dem Verzehr von 20 bis 30 Blättern sterben. Beim Rückschnitt und beim sonstigen Handling der tropischen Schlingpflanze sollten immer Handschuhe getragen werden, um nicht mit dem klebrigen, weißen Pflanzensaft in Berührung zu kommen. Er kann Rötungen und Hautreizungen verursachen.
Krankheiten & Schädlinge
Der größte Feind der Dipladenia Mandevilla ist die Staunässe, an der sie recht schnell eingehen kann. Sonstige spezifische Krankheiten oder Schädlinge sind nicht bekannt.
Tropisches Flair für Garten, Terrasse und Balkon
Wer bunte, tropische Blütenträume liebt, der ist bei der Dipladenia Mandevilla genau richtig. Ist der passende Standort einmal gefunden, ist die vorwiegend im Kübel oder anderen Pflanzgefäßen kultivierte Lianenpflanze pflegeleicht und auch im Hinblick auf Schädlinge und Krankheiten robust.
Zwei Dinge sollte man beachten:
Die Dipladenia ist giftig und wenn sich kleinere Kinder auf Balkon oder Terrasse aufhalten oder Haustiere dort Zugang haben, sollte man sich vielleicht nach einer ungiftigen Alternative umschauen.
Das zweite Kriterium, das man beachten sollte ist, dass man der tropischen Schlingpflanze ein passendes Winterquartier bieten muss, um lange Freude an ihr zu haben. Wer absolut keinen Platz hat, um die Mandevilla im Haus oder in der Wohnung zu überwintern, ist mit einer einjährigen oder winterharten Blühpflanze vielleicht besser bedient.
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