Die passenden Rosensorten zu finden fällt nicht leicht, denn ihre Vielfalt ist nahezu unendlich. Das Universum der Rosensorten scheint auf ein Multiversum anzuschwellen. Mit viel Fleiss und Ehrgeiz bringen rosenzüchtende Betriebe jährlich neue Sorten auf den Markt. Wie gehst du vor, um die richtige Rosensorte zu finden? Für dich hängt die Wahl der richtigen Rosensorte von deinen persönlichen Faktoren ab. Dazu gehören der von dir gewählte Standort, deine Idee von dem, was sie dort leisten sollen, und deine Pflegebereitschaft. Wir helfen dir, Schritt für Schritt, die richtige Wahl aus dem Pool der Rosensorten zu treffen. Was dir bei der Suche nach deinen Rosensorten auch passieren kann: Du wählst die Rose nicht, sondern du verliebst dich in sie. Wie auch immer du zu deinen Rosensorten gefunden hast: Im Lubera Shop kannst du die erwählten schönen Rosen kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Der erste Schritt zur Wahl der Rosensorten: Inspirationen sammeln
- Der zweite Schritt zur Wahl der Rosensorten: Den Standort wählen
- Der dritte Schritt zur Wahl der Rosensorten: Ihren Verwendungszweck bestimmen
- Der vierte Schritt zur Wahl der Rosensorten: Den Pflegeaufwand erkennen
- Der fünfte Schritt zur Wahl der Rosensorten: Die sinnlichen Eigenschaften erkunden
Der erste Schritt zur Wahl der Rosensorten: Inspirationen sammeln
Der erste Schritt auf dem Weg zur Traumrose sollte dich in einen Rosengarten oder ein Rosarium führen. Nirgends sonst werden Rosenarten und Rosensorten so hingebungsvoll präsentiert wie hier. Wer Inspiration sucht, wird hier sicher fündig. Am besten geeignet für den Besuch vor Ort sind die Monate Mai und Juni. In dieser Zeit blühen nicht nur die modernen öfter blühenden Rosen, sondern auch die meisten der einmal blühenden Rosen, wie die Historischen Rosen und viele Wildrosen. Dann scheinen die Rosengärten regelrecht eingehüllt in Wolken von Rosenduft, und du versinkst in einem Meer von Rosenfarben. Anders als bei der Online-Recherche oder in Büchern und Zeitschriften, bekommst du hier einen umfassenden Blick auf alle Aspekte einer Rose. Zu Unrecht zeigen Fotos meist nur die jeweiligen aufgegangenen Rosenblüten. Am lebenden Rosen-Objekt fallen aber noch ganz andere Eigenschaften auf, die sich fotografisch nur schwerlich darstellen lassen. Dazu gehören, neben dem Duft natürlich, ihr Wuchs und das Laub. Beide Aspekte, sowohl Wuchsform, als auch Laub, werden vielfach unterschätzt. Von ihnen ist abhängig, was deine Rose ausstrahlt, welche Ideen sich mit ihr in der Praxis umsetzen lassen, und mit welchen Begleitpflanzen sie harmonieren könnte.
Der zweite Schritt zur Wahl der Rosensorten: Den Standort wählen
Beim zweiten Schritt zur Wahl der richtigen Rosensorte findest du den besten Standort für deine Rose. Möchtest du mit Rosen die Beete in deinem Garten gestalten, führt dich dieser Schritt der Standortsuche mit vielen Schritten durch deinen Garten.
Alle Rosen mögen mindestens 6 Stunden, besser 8 Stunden volle Sonne am Tag. Sie blühen sonst nicht, oder nur spärlich. Rosen lieben Sonne! Nur wenige Standortsituationen sind ihnen zu heiss. In Dürresommern mit Hitzerekorden, vor eine viel Wärme abstrahlenden Mauer, bekamen manche Rosen dann aber doch Hitzestress, und ihre Abwehr gegen Spinnmilben schwächelte. Ansonsten zählten die Rosen zu den Gewinnern in den vergangenen Dürresommern. Sobald sie tief eingewurzelt sind, ertragen sie auch trockene Wetterperioden. Vorausgesetzt, sie stehen in einem nicht zu leichten, eher lehmigen Boden.
Ein lehmhaltiger Boden ist den meisten Rosenarten überhaupt am liebsten. Lehmige Böden binden Nährstoffe gut, und haben eine optimale Wasserhaltefähigkeit. Schwere, beinahe tonige Böden werden mit reichlich reifem Kompost humoser, und damit leichter und besser durchlüftet. Für Topfrosen kannst du Kübelerde verwenden. Wir können dir unsere Fruchtbare Erde: Nr. 4 Erde ohne Torf für die Rosen im Topf und Kübel empfehlen, da sie viel Strukturmaterial wie Lavagranulat enthält. Auch eine Kübelerde profitiert von einer Beimischung mit lehmiger Gartenerde von etwa einem Drittel.
Eine Ausnahme bilden Kartoffelrosen (Rosa rugosa), die auch mit sandigen Böden noch zurechtkommen, solange sie nicht durch Veredelung auf fremden Wurzeln wachsen. Rosa rugosa wird daher auch gerne in Küstennähe gepflanzt, und dann auch als Dünenrose bezeichnet. Sie bilden hier eher flache Wurzeln und viele Ausläufer. Hast du einen sandigen Boden in deinem Garten, kannst du deine Rosensorten aus unserer Kategorie der Kartoffelrosen wählen, und sie tief in den Boden setzen, so dass die Veredelungsstelle eine Handbreite unter der Erdoberfläche liegt. Mit etwas Glück bildet die Edelsorte oberhalb des Wurzelstocks eigene Wurzeln aus, und zeigt dann ihre Eignung für sandige Böden. Allerdings gelingt diese Methode nicht immer.
Alle anderen Rosensorten für die Gärten sind definitiv Tiefwurzler. Ihre Wurzeln brauchen mindestens 50 cm Raum in die Tiefe, um ihre Wurzeln auszubilden, das gilt für das Beet ebenso, wie für den Topf. Je tiefer sie wurzeln können, desto besser vertragen sie auch Wetterextreme.
Indem du diese Standortbedingungen berücksichtigst, kannst du aus der grossen Auswahl an Rosen jede Rosensorte wählen, die sowohl deinen persönlichen Vorlieben, als auch deinem Verwendungszweck im Garten entspricht.
Der dritte Schritt zur Wahl der Rosensorten: Ihren Verwendungszweck bestimmen
Welche Rosensorten für dich die richtigen sind, hängt im Wesentlichen davon ab, wie du sie verwenden möchtest. Die Verwendungsmöglichkeit einer Rose wird durch ihre Wuchsform bestimmt. Um die Wahl einer Rosensorte einfacher treffen zu können, ist es lohnend, sich einmal mit der Klassifizierung der zahlreichen Rosensorten zu beschäftigen. Jede der sogenannten Rosenklassen fasst die Rosen unter dem Aspekt ihrer Wuchsform zusammen. Um dich bei der Auswahl der perfekten Rosensorte zu unterstützen, findest du hier eine Übersicht der Rosenklassen und ihrem typischen Wuchs vor. Solltest du noch keine genauen Vorstellungen dazu haben, wie du deine Rose im Garten verwenden möchtest, kommen dir vielleicht bei der Lektüre einige Ideen.
Beetrosen sind eine enorm vielfältige Sortengruppe für Rabatten, Beete und kleinere Gärten. Hier findest du sicher eine Rosensorte, die dir richtig gut gefällt – mindestens eine! In der Theorie wachsen Beetrosen kompakt, und überschreiten eine Endhöhe von 80 cm nicht. Die meisten der als Beetrosen gezüchteten Sorten halten sich auch brav daran. Verlässlich an diese Vorgaben halten sich etwa Rose 'Mariatheresia', Aprikola, 'Garden of Roses', sowie die Roseasy-Rosen 'Athos' und 'Cardinal'. Wer eine besonders kompakte Sorte sucht, ist mit Beetrose 'Heidi Klum' gut beraten, oder er schaut sich für den Zweck bei unseren Zwerg-Rosensorten um. In der Praxis zeigen sich einige Sorte jedoch, standortabhägig, als ausgesprochen variabel. Die Rosensorte 'Rose de Resht' beispielsweise, ist im eigenen Garten von der Statur her eine Beetrose, aber im Garten eines Bekannten eine Strauchrose von knapp 2 m. Eines Tages beschloss sie dort, sie sei zu Höherem berufen, und ist seitdem dabei geblieben. Die wunderbare Beetrose 'Sommersonne' wiederum erreicht gerne auch mal gute 120 cm Höhe, und erinnert in ihrer Statur beinahe an eine ausladende Strauchrose. Eine meiner Lieblingsrosen, die Roseasy® Rose 'Pompadour' (hmmm, dieser Maiglöckchenduft!) bieten wir auch als Beetrose an, aber sie entwickelt lange Triebe, mit denen sie sich als Mini-Ramblerrose eignet. Fazit: Für die Einteilung in Rosenklassen gibt es Richtwerte, an die sich die Rosen manchmal nicht so recht halten mögen. Wem die Orientierung an dieser Klassifizierung zu unsicher erscheint, dem rate ich zu Schritt eins: Besuche einen Rosengarten, und erkenne dort das Wesen jeder einzelnen Rosensorte.
Strauchrosen eignen sich für Hecken oder in Einzelstand als Blütenstrauch. In grösseren Beeten und Rabatten sind sie wahre Schmuckstücke. Ab 120 cm Wuchshöhe haben sie sich per Definition den Ausdruck 'Strauchrose' verdient. Hier haben wir es im Prinzip mit einer mächtigen Variante der Beetrosen zu tun. Mit ihrer Höhe gestalten sie den Beethintergrund tiefer Rabatten und Beete. In Einzelstellung bilden sie blühende Strukturen, die garantiert Aufmerksamkeit erregen. Sie sind wahre Blühwunder, und die höchsten unter ihnen setzen ein Statement in jedem Garten. Wenn du besonderen Wert auf eine natürliche Ausstrahlung legst, nimmst du am besten Strauchrosen mit weichen, überhangen Trieben. Wunderbare Entdeckungen lassen sich hier in der Kategorie der 'Historischen Rosen' machen. Ordentlich grosse Sträucher machen die Apothekerrose Rosa gallica 'Officinalis', 'Charles de Mills', 'Königin von Dänemark' und 'Fantin Latour'. Auch die Kategorie der Wildrosen steckt voller Strauchrosenschätze. Sie sind allesamt zeitlose Schönheiten, die im Mai bis Juni überreich blühen, und zudem im Herbst Hagebutten bilden. Wenn du Wert auf einen natürlichen, überhängenden Wuchs legst, und dabei Blüten von Frühsommer bis zum Ersten Frost geniessen möchtest, sind die Strauchrosen von David Austin eine gute Empfehlung.
Bodendeckerrosen ist ein etwas uncharmant technisch klingender Begriff für diese Rosen-Kategorie. Hier findest du niedrige Rosensorten, die äusserst robust und zugleich hübsch sind. Sie können viel mehr, als den Boden vollständig zu bedecken – wofür viele Rosen dieser Kategorie in ihrer Tätigkeit als Strassenbegleitgrün einst gedacht waren. Mit ihren tief- und weitreichenden Wurzeln kannst du sie hervorragend nutzen, um einen Garten in Hanglage zu befestigen. Der sichtbare Teil dieser Rosensorten ist erinnert dabei von Weitem an zauberhafte Millefleurs-Dessins. Schneidest du sie für die Vase, ergeben sie entzückende kleine Blumenbouquetts. Die Roseasy® Bodendeckerrosen 'Duvet Rose'und 'Duvet Rouge' lassen sich sogar wie kleine Mini-Rambler an Zäunen hochziehen.
Bild: Die Roseasy® Bodendeckerrosen 'Duvet Blanc' wächst eher flach und weit, wodurch du sie auch schön in Betonpflanzsteine setzen kannst, solange sie noch tief wurzeln können. Unter ihr werden sie beinahe unsichtbar.
Zwergrosen sind Rosensorten für Kübel und beengte Standorte. Früher wurden sie oft in helle, unbeheizte Hausflure gestellt. Heute machen sie in Kübeln in einem nicht zu warmen verglasten Wintergarten oder Gewächshaus viel Freude. Unsere Zwergrosen sind vor allem aber auch die optimale Rosensorten-Wahl für beengte Standorte und Kübel. Auch für kleinere Beete, niedrige Pflanzungen oder für den Beet-Vordergrund sind sie eine gute Wahl. Neben niedrigen Stauden wirken sie zudem harmonischer als ihre grossen Schwestern, die Beetrosen.
Kletterrosen sind ideal für Mauern, Zäune und Pergolen – sie gehen gerne Verbindung mit baulichen Elementen aller Art ein. Eigentlich erinnern sie an Beetrosen mit überlangen hohen Trieben. Sobald man sie an ein Klettergerüst oder zuvor installierte Drähte bindet, lassen sich ihre aufrechten Triebe als flache Blütenwand gestalten. Je nachdem, ob man sie an ein freistehendes Spalier oder an eine Wand anbringt, dienen sie als Sichtschutz oder verdecken unschöne Gebäude und Mauern. Die niedriger bleibenden Kletterrosen-Sorten brauchen nur wenig Unterstützung. Sie lassen sich sogar ähnlich wie eine Strauchrose einsetzen, sobald sie sich an etwas stabiles in direkter Nachbarschaft anlehnen können. Das können hohe Zäune sein, oder ein Baum.
Ramblerrosen können vieles von dem, was auch die Kletterrosen können. Im Unterscheid zu den Kletterrosen haben sie meist dünnere, biegsame Triebe. Diese Eigenschaft brachte ihnen in der Vergangenheit die Bezeichnung Schlingrosen ein. Die Triebe der grössten Ramblerrosen sind viele Meter lang, und mit ihnen erklimmen sie die mächtigsten Bäume. Die Trieblänge reicht sogar noch dazu aus, von denselben Bäumen wieder herabzufallen, so dass sie die erklommenen Bäume mit einem Blütenwasserfall schmücken. Eine mächtige Ramblerrose wie 'Rambling Rector' oder 'Pauls Himalayan Musk' hätten Vorbild für die berühmte Dornenhecke im Märchen Dornröschen sein können, unter der ein ganzes Schloss hundert Jahre versteckt war. Hast du kein Schloss, das unter einem Rambler verschwinden soll, kannst du stattdessen deinen Schuppen und andere unansehnliche Gebäude unter ihnen verschwinden lassen. Im kleinen Garten werden sie aber schnell zu gross. Hier sind die kleinen Rambler wie 'Lavender Siluetta', 'Christine Hélène' oder Kletterröslein Roseasy® 'Happy' besser geeignet. Diese Rambler sind zugleich unsere Empfehlung für einen Rosenbogen oder nicht allzu hohe Obstbäume. Ein Rambler verschafft jedem Obstbaum eine zweite Blütezeit.
Stammrosen zeigen die schönsten Rosensorten auf einem Stamm in Augenhöhe. Sie nehmen im Beet wenig Raum einnehmen, und errichten eine zweite, blühende Etage in deiner Pflanzung. Daraus ergeben sich wundervolle Möglichkeiten gerade auch in kleinen Gärten. Sie betonen Eingänge und Sitzplätze, und begleiten Wege und Zufahrten. Sie geben jeder Pflanzung mit niedrigen Stauden mehr Höhe, und setzen spannende Akzente. Von unseren Kunden wissen wir, dass viele Rosenstämmchen Hochzeitsfeierlichkeiten schmücken, bevor sie in den Garten des Paares einziehen. Sie sind zugleich ein beliebtes Geburtstags- und Hochzeitsgeschenk.
Schnittrosen und Schnittblumen aus dem eigenen Garten sind ein grosses Trendthema. Ich habe euch hier einmal die besten Rosensorten für edle Schnittblumensträusse zusammengestellt: 'Adore Aroma', 'Aspirin', 'André Rieu', 'Compassion', 'Grande Amore', 'Golden Showers', 'Heinz Winkler', 'Limona', 'Kaffe Fassett', 'Rose de 4 Vents', 'Soeur Emanuelle', 'Synactiv by Shiseido' und 'Unique Aroma'. Diese Rosensorten haben lange, gerade Stiele, auf denen, mit erhobenem Kopf, ihre Blüten sitzen. Die schönen Blüten nicken auch dann nicht, wenn sie sich weiter öffnen, und sehen auch noch nach Tagen attraktiv aus in der Vase.
Bild: Kollegin Karina mit einem bunten Strauss aus allen genannten, schnittrosentauglichen Rosensorten unseres Sortiments.
Die Schnittrosen-Sorten für den Profianbau haben leuchtend bunte Farben, eine Stiellänge von ca. 45 cm, und halten lange in der Vase. Ob unsere hier empfohlenen Sorten immer auf exakt ebenso langen Stielen blühen, können wir nicht versprechen. Aber bunt sind sie, und schön. Wenn du deine Schittrosen selber anbaust, kannst du bei diesen gesunden und robusten Sorten auf Pflanzenschutz verzichten. Das ist ein grosser Vorteil, wenn wir Schnittblumen im eigenen Garten anbauen. Und wie viele dieser Rosen duften! Ein Strauss aus unseren duftenden Schnittrosen erfüllt in Windeseile einen ganzen Raum mit süsslichem Rosenduft. Das haben sie den handelsüblichen Profisorten jedenfalls voraus.
Der vierte Schritt zur Wahl der Rosensorten: Den Pflegeaufwand erkennen
Gärtnern kann als therapeutisch empfunden werden. Es wirkt nachweislich antidepressiv und senkt den Stress-Pegel. Für leidenschaftliche Gärtnerinnen und Gärtner gilt bei der Rosenwahl wahrscheinlich: Schönheit vor Pflegeleichtigkeit.
Wenn du aber zum Gärtnern wenig Zeit findest, und die Nachbarn stets kontrollieren, ob du das auch alles richtig und ordentlich machst, mag der therapeutische Effekt auch ausbleiben. In diesen Fällen, sowie für alle, die ihre Rosen nicht intensiv betreuen wollen oder können, empfehlen sich pflegeleichte Rosensorten.
Zu den pflegeleichtesten Rosensorten zählen diejenigen, die nur wenig und selten beschnitten werden müssen. Dazu zählen die Strauchrosen und Wildrosen. Bei ihnen reicht es aus, einmal jährlich im Spätwinter einzugreifen. Dann kannst du sie von abgestorbenen Trieben befreien, sowie ein paar der ältesten Triebe an der Basis abschneiden, um frischen Austrieb anzuregen.
Beetrosen und Edelrosen brauchen da schon etwas mehr Hingabe. Jeden Spätwinter verpasst du ihnen einen gründlichen Schnitt, damit sie nicht verkahlen und vergreisen. Beet- und Edelrosen sind dankbar, wenn man Ihnen auch im Sommer Verblühtes entfernt oder auch einen Sommerschnitt verpasst, der ihren zweiten Blütenflor unterstützt. Kletterrosen und Ramblerrosen müssen gelegentlich an die Kletterhilfen zurückgeführt werden, damit man ihnen noch vorbeikommt. Besonders die starkwüchsigen Ramblersorten entwickeln sonst ein Eigenleben, der dich und weitere Gartennutzer irgendwann aus dem Garten ausschliesst. Manche Triebe werden innerhalb kurzer Zeit lang genug, um deinen Nachbarn Hallo zu sagen. Mit der allzeit paraten Schere vermeidest du diesen Stress. Grundsätzlich vertragen alle Rosen auch kräftige Rückschnitte, sogar mitten im Jahr. Habe also keine Hemmungen, dich im Fall der Fälle gegen deine Rosen durchzusetzen. Überlege, wie viel Zeit du aufwenden möchtest für diese Pflegearbeiten.
Was sich immer lohnt, ist die Wahl von widerstandsfähigen Rosensorten. Auch mit intensiver Pflege lassen sich Krankheiten wie Mehltau oder Sternrußtau an empfindlichen Sorten nicht ausschliessen. Die Laubgesundheit einer Rosensorte ist weitestgehend genetisch bedingt, den Rest besorgt ein optimaler Rosenstandort.
Ein sehr verlässliches Kriterium zur Auswahl unempfindlicher Rosensorten ist das ADR-Gütezeichen für Rosen. Die Abkürzung ADR steht für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung. Dabei werden die Anwärterinnen auf diese Auszeichnung auf ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Blattkrankheiten, wie Mehltau, Rost und Sternrußtau getestet. Solche Rosensorten mit ADR-Gütezeichen brauchen weder intensive Betreuung, noch den Einsatz von Spritzmitteln jeglicher Art. Sie verzeihen beinahe jedes Wetter, und auch mal einen nicht ganz sie optimalen Standort. Wenn du stressfrei gärtnern möchtest, bist du mit diesen ausgezeichneten Sorten gut beraten.
Der fünfte Schritt zur Wahl der Rosensorte: Die sinnlichen Eigenschaften erkunden
Allein die Farbpalette der Rosenblüten ist so gross wie bei kaum einer anderen Gartenpflanze. Reines Blau fehlt, es lässt sich aber durch entsprechende Stauden oder weitere Blütensträucher leicht ergänzen. Die Farbwahl bestimmt im Wesentlichen dein persönlicher Geschmack. Es ist unwahrscheinlich, dass du keine Lieblings-Rosenblütenfarbe entdecken kannst.
In einigen Fällen kann aber auch die Verwendung der Rose und ihr geplanter Standort eine Rolle bei der Farbwahl spielen. Die so beliebten dunkelroten, violetten und purpurnen Farbtöne etwa sind faszinierend und wunderschön. Richtig zur Geltung kommen sie aber nur bei Sonnenschein und vor hellen Hintergründen. Was diesen Farben aus gestalterischer Sicht fehlt, ist Fernwirkung und Leuchtkraft. Mache einmal in der Dämmerung einen Spaziergang durch deinen Garten. Welche Blütenfarben nimmst du im Dämmerlicht der untergehenden Sonne am längsten wahr? Welche Farben werden als erstes undeutlich, welche leuchten noch, wenn die Sonne am Himmel schon lange nicht mehr zu sehen ist? Bei diesem Test macht meist kräftiges Gelb das Rennen, dicht gefolgt von Weiss. Gelb überwindet nicht nur schummriges Licht, sondern auch Distanzen. Du nimmst eine gelbe Rose über grosse Entfernungen besser wahr als eine dunkelrote. Das kann besonders in grossen Gärten eine Rolle spielen. Auch wenn du die langen Sommerabende gerne draussen geniesst, lohnen sich Blütenfarben, die du möglichst lange wahrnimmst.
Bild: Der Blick von der Terrasse fällt auf ein Beet, in welchem demnächst Rosen wachsen sollen. Die Distanz beträgt 16 m, da lohnen sich Rosenblüten mit Fernwirkung. Zur Verdeutlichung stehen hier eine bläuliche und eine gelbe Rose testweise nebeneinander. Die gelbe Sorte (hier 'Friesia') nimmt man deutlich besser war.
Auch die Anzahl der Blütenblätter, sowie die Blütenform und -grösse erzielen eine Wirkung. So werden kleine, gefüllte Blüten oft als romantisch empfunden, und einfache Blüten als natürlich. Die einfachen oder halbgefüllten Blüten, sind nicht nur hübsch anzusehen. Sie können darüber hinaus auch Bestäubern potentiell Pollen und Nektar bieten. Interessanterweise ist nicht jede offene Rosenblüte von gleichem Interesse bei den bestäubenden Insekten. Ob eine Rosensorten Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Co anzieht, hängt auch damit zusammen, ob sie genug Nektar und brauchbaren Pollen produziert. Die eigene Beobachtung zeigt, dass manche halbgefüllte Rosenblüte um ein Vielfaches öfter besucht wird, als die offenen einer modernen Beetrosensorte daneben. Die Gleichsetzung von offen blühenden Rosensorten mit insektenfreundlichen Rosensorten ist zu kurz gegriffen. Wer eine Rosensorte sucht, die mit Sicherheit ein echter Insektenmagnet ist, sollte zu einem klassischen, einmalblühenden Rambler greifen, zu den Wildrosen, und zu den Bodendeckerrosen mit sichtbaren Staubgefässen. Sorten-Tipps zum Thema Bienenfreundlichkeit sind auch die Roseasy® Rosen 'Happy', 'Pompadour' und 'Willkommen', denn auf ihnen geht es unschlagbar laut brummend und summend zu.
Bild: Die hummelfreundliche Rose Rosa gallica 'Officinalis' wird begeistert von Hummeln angenommen. Auf ihren Blüten bestäubermässig ist immer was los.
Es gibt einmal blühende und öfter blühende Rosen. Wenn du eine längere Blütezeit möchtest, wähle öfter blühende Sorten. Die Fähigkeit nur einmal im Frühjahr zu blühen muss aber nicht nachteilig sein. So manche eingewachsene Historische Rose entwickelt in der Zeitspanne von 6-8 Wochen mehr Blüten, als andere öfterblühende Rosensorten im Laufe von 5 Monaten. Mein Tipp zur Frage, ob man einmalblühende oder öfterblühende Rosen pflanzen sollte, lautet daher eindeutig: Beide!
Wenn du vor hast, einen Garten an einem alten Haus zu gestalten, möchtest du vielleicht mit der Wahl der Rosensorten auf den Baustil und das Baujahr eingehen. Alte Gründerzeit-Villen sind harmonisch mit den Historischen Rosen geschmückt. Ein Haus im Jugendstil ist stilgerecht mit Rosensorten bepflanzt, deren Blüten die Form der frühen Edelrosen aus jener Zeit nachahmen.
Bild: Blüten, die aufgehen wie die frühen Teehybriden auf einer alten Postkarte aus den 1930er Jahren, hat die Rosensorte 'Synactiv by Shiseido'. Solche Sorten können stilistisch gut in die Gärten entsprechender Altbauten passen.
Ein Häuschen aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte damals häufig eine Rosenrabatte mit Beetrosen in leuchtenden Rot- und Gelbtönen im Vorgarten. Sogar für ein Retro-Beet wie dieses kannst du entsprechende Sorten finden. Einige Beet- und Edelrosen unterscheiden sich von den damaligen Sorten nur wenig in der Optik. Der Unterschied liegt bei den modernen Sorten in der deutlich besseren Widerstandsfähigkeit und Blattgesundheit.
Bild: Leuchtend gelbe Blüten auf dunkelroten Stielen zeigt die Edelrose 'Gelber Duft'. In Gruppen gepflanzt kann sie an die Blumenbeete der 1950er Jahre erinnern. Ein rührender Anblick mit bester Eignung für ein "Retro"-Beet.
Auch die Duftintensität einer Rosenblüte sowie ihre spezielle Duftnote können ein Auswahlkriterium sein. Leider können wir diese betörende Dimension hier nicht darstellen. Dazu gehe zurück zu Schritt eins, und erkunde einen Rosengarten und ein Rosarium mit der Nase. Denke daran, dass man alle Rosenblüten auch essen kann. Jede Rose hat das Vermögen, ihren ganz eigenen Duft an Zucker, Sirup, Salz oder Likör zu übertragen. Was du riechst, kannst du auch zum Schmecken bringen. Wenn du Freude an kreativen Experimenten in der Küche hast, sollten die Duftrosen in deinem Garten nicht fehlen.
Viel Freude an den von dir gewählten Rosensorten, und das mit allen deinen Sinnen!