Immer wieder werden Hobbygärtner auf Aussagen stoßen, dass die von ihnen auserwählte Pflanze einen pH-neutralen Boden benötigt, um optimal gedeihen zu können. Doch warum ist das so? Und wie kann der pH-Wert selbst bestimmt werden?
Inhaltsverzeichnis
PH Wert vom Boden bestimmen mit der Anleitung von Gartenbista:
Wann ist ein Boden pH-neutral?
Als „neutral“ wird im Allgemeinen ein Boden bezeichnet, der einen pH-Wert zwischen 6,5 und 8 aufweist. Liegt der Wert darunter, ist der Boden zu sauer; überschreitet er allerdings diese Grenze, dann ist er zu alkalisch. Beides ist keine gute Basis für Pflanzen, denn ist der Boden zu sauer, lösen sich Schadstoffe sehr gut auf und werden dementsprechend von den Pflanzen aufgenommen. Die Ernte ist somit ungesünder, als wenn sie aus einem neutralen Boden stammen würden.
Warum ist der neutrale pH-Wert so wichtig?
Die meisten Nutz- und Zierpflanzen benötigen einen neutralen Boden, um gut gedeihen zu können. Ausnahmen bilden da lediglich die Heidelbeeren, das Heidekraut sowie der Rhododendron, die einen sauren Boden bevorzugen. Kohl hingegen mag es lieber schwach alkalisch, doch damit steht er sehr alleine da.
Ist der Boden neutral, so sorgt dieser Umstand für eine bessere Entwicklung der Pflanzen, für höhere Erträge und für Widerstandskraft gegenüber Krankheiten.
Auch die Bodenlebewesen fühlen sich am wohlsten, wenn der pH-Wert zwischen 6 und 7,5 liegt. Bei einem Wert unter 5,5 sterben viele Lebewesen.
Wie hoch ist der pH-Wert?
Grundsätzlich wird empfohlen, den Boden zu analysieren, bevor etwas angebaut wird. Hierfür stehen diverse Möglichkeiten zur Auswahl:
- Analyse-Sets (Test-Kits)
- Rotkohl
- Essig und Backpulver
- Indikatorpapier
Generell gilt: immer mehrere Messungen von verschiedenen Stellen des Bodens vornehmen!
a) pH-Wert mit Testkits bestimmen
Die Testkits gibt es fix und fertig im Baumarkt zu kaufen. Angewendet wird es, in dem zunächst ein 5 – 10 cm tiefes Loch in den Boden gegraben und die Erde dort zerbröselt wird. Eventuelle Fremdkörper müssen entfernt werden. Dann wird destilliertes Wasser in das Loch gefüllt, bis Matsch entsteht. In diesen wird der Pfeilstab des Testkits gesteckt. Nach einer Minute kann der pH-Wert abgelesen werden.
b) pH-Wert mit Rotkohl bestimmen
Zur Bestimmung des pH-Werts mithilfe von Rotkohl wird dieser fein gehackt und in erhitztes destilliertes Wasser gegeben. Dort wird er eingeweicht, was durchaus mehrere Stunden dauern kann. Dann wird das Gemisch durch ein Sieb gekippt, so dass nur noch der violette Saft übrig bleibt. Dieser wird in einen Becher gegeben, dem zwei Esslöffel der Bodenprobe beigefügt werden. Dann wird die Farbe des Gemischs überprüft:
- Lila = neutral
- Pink = sauer
- Blau oder Grün = alkalisch
c) pH-Wert mit Essig und Backpulver bestimmen
Für diesen Test werden zwei Becher benötigt. In einem wird ein Schlamm aus Backpulver und Wasser hergestellt, der andere wird mit Essig gefüllt. Nun wird die Bodenprobe in die Becher gefüllt. Bildet sich in dem Essig Schaum, ist der Boden alkalisch. Zischt das Backpulver-Gemisch, ist der Boden zu sauer. Tut sich gar nichts, ist das ein sehr gutes Zeichen: der Boden ist pH-neutral.
d) pH-Wert mit Indikatorpapier bestimmen
Die Bodenprobe wird 1:1 mit destillierte Wasser gemischt; also beispielsweise ein Esslöffel Boden und ein Esslöffel Wasser. In diese Lösung wird das Indikatorpapier gesteckt. Mithilfe der Farbskala, welche auf der Packung des Indikatorpapiers grundsätzlich abgebildet ist, kann der pH-Wert bestimmt werden.
Was tun, wenn der pH-Wert nicht neutral ist?
Ist der Boden zu sauer, sollte ihm kalk oder Holzasche beigefügt werden.
Ist der Boden hingegen zu alkalisch, sollte organisches Material eingearbeitet werden. Sehr gut geeignet sind hierfür Torf oder kompostiertes Laub.
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