Bäume sind ein wichtiger Bestandteil der Natur und somit auch von heimischen Gärten. Nun kann es aber immer mal passieren, dass ein Baum entfernt werden muss; sei es, weil er krank, zu alt oder einfach zu groß geworden ist. Das Procedere an sich ist schon ein wenig kompliziert und sollte nur unter größten Vorsichtsmaßnahmen abgehalten werden. Ist der Baum entfernt, steht der Hobbygärtner häufig vor einem weiteren Problem: der Baumstumpf. Er stellt nicht nur in den allermeisten Fällen eine optische Störung des Gesamtbildes dar, sondern kann auch zu einer echten Stolperfalle werden. Da hilft nur eines: Baumstumpf entfernen. Welche Möglichkeiten gibt es hierfür? Welche sind sinnvoll? Und von welchen ist eher abzuraten?
Inhaltsverzeichnis
Baumstumpf entfernen – Tipps
- Im Vorfeld klären: Darf Baum gefällt werden; ist eine Fällgenehmigung erforderlich; nur zwischen 01. Oktober und 28. Februar
- Methoden: Wurzel ausbuddeln; Wurzel wegfräsen; Baumstumpf ausbrennen; Baumwurzel mit Chemie entfernen; Abwarten, bis Wurzel zerfällt
- Ausbuddeln: 1,5 m Stamm stehenlassen; ringsum ausbuddeln, Wurzeln durchtrennen; Stamm in alle Richtungen hebeln (Hebeltechnik)
- Wegfräsen: Fräse auf Baumstumpf platzieren; Stumpf und Umfeld nach und nach wegfräsen; Holzreste entfernen; Loh auffüllen
- Minibagger & Motorsäge: Wurzeln freilegen; mit Motorsäge zerteilen
- Ausbrennen: Stumpf mit Holz bedecken; Feuer machen; stundenlang brennen lassen; nicht empfehlenswert!
- Chemie: Wurzel-Ex mit Petroleum, Diesel oder Brennpaste mischen; nicht empfehlenswert!
- Abwarten: Löcher in Stumpf bohren; Kompost und Volldünger einfüllen
- Kosten: Fachmann etwa 100,- € pro Stunde oder 1,- € – 2,- € pro Zentimeter; Mietkosten für Werkzeug wie Fräse
Was ist zu beachten?
Bevor man sich überhaupt mit der Problematik des Baumstumpf Entfernens auseinandersetzen kann, gilt es zunächst andere Fragen zu klären:
- Darf der Baum überhaupt gefällt werden?
Ist er geschützt, so wird es keinerlei Chancen geben, ihn entfernen zu dürfen. Ausnahmen bestehen lediglich in jenen Fällen, in denen der betreffende Baum krank oder derart marode ist, dass er eine Gefahr darstellen kann.
- Wird eine Genehmigung zum Fällen benötigt?
Als Faustregel gilt: je dicker ein Stamm ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass für das Fällen eine Genehmigung erforderlich sein wird. Diese Fällgenehmigung kann unter Umständen mit Kosten und/oder Auflegen verbunden sein.
Auch sind Fällzeiten zu beachten. Gemäß dem Naturschutzgesetz ist es aufgrund der Brut-und Nistzeiten nicht gestattet, zwischen dem 01. März und dem 30. September einen Baum zu fällen. Demzufolge hat diese Tätigkeit zwischen dem 01. Oktober und 28. Februar stattzufinden.
Lubera-Tipp: In der Baumschutzverordnung der Kommune beziehungsweise Stadt ist nachzulesen, in welchen Fällen eine Genehmigung einzuholen ist.
Wann sollte ein Baumstumpf entfernt werden?
Wird in Wäldern ein Baum gefällt, so wird dessen Stumpf stehengelassen. Im Laufe der Zeit wird er zerfallen und somit einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem leisten. In heimischen garten ist dieser Prozess häufig nicht möglich, da ein Baumstumpf zum einen viel Platz wegnimmt, zum anderen auch unterirdische Gefahren birgt: das verzweigte Wurzelsystem der Bäume kann Rohre und Leitungen gefährden, welche unter der Erde verlegt worden sind. Selbst, wenn der Baum an sich nicht mehr vorhanden ist, so bleiben diese Wurzeln weiterhin bestehen. Noch schlimmer: sie wachsen weiter, zumindest bei manchen Laubbäumen. Bei Nadelbäumen hingegen stoppt in dem Moment das Wurzelwachstum, in dem der Baum gefällt worden ist. Um Schäden an besagten Rohren und Leitungen zu verhindern, sollte also das Wurzelwerk von Laubbäumen entfernt werden.
Stört der Baumstumpf nicht, so sollte überlegt werden, ihn an Ort und Stelle stehenzulassen. Es gibt diverse Gestaltungsmöglichkeiten für derartige Baumreste, welche einen Garten individuell aussehen lassen und zudem noch einen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz leisten:
- Futterplatz für Gartenvögel
- Unterbau für ein Insektenhotel
- Unterstand für Vogeltränke
Auch kann solch ein Stumpf sehr gut genutzt werden, um ihn zu beranken, beispielsweise mit Efeu; oder er wird durch das Aufstellen einer Pflanzschale verschönert. Die diesbezüglichen Möglichkeiten sind mannigfach, und so kann dieser Baumrest im Winter seines Lebens noch einmal richtig gut zur Geltung kommen.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Prinzipiell hat ein Gartenbesitzer entweder die Option, einen Fachmann mit der Entfernung des Stumpfes zu beauftragen, oder er legt selbst Hand an. Sollte er sich für erste Option entscheiden, so hat er zwar keine Arbeit, aber Kosten; bei zweiter Option hingegen stehen ihm diverse Methoden zur Verfügung:
- Wurzel ausbuddeln
- Wurzel wegfräsen
- Minibagger & Motorsäge
- Baumstumpf ausbrennen
- Baumwurzel mit Chemie entfernen
- Abwarten, bis Wurzel zerfällt (etwa 10 Jahre)
Lubera-Tipp: Sollte ein Fachmann bereits das Baumfällen übernommen haben, so ist es sinnvoll, dieses Unternehmen auch mit dem Entfernen der Baumwurzel zu beauftragen.
Baumstumpf entfernen – Kosten
Übernimmt ein Fachmann die Aufgabe, einen Baumstumpf zu entfernen, so sind die Kosten um einiges höher, als wenn man als Gartenbesitzer selbst zur Tat schreitet. Pauschale Preise gibt es nicht, jedoch werden allgemein folgende Rahmenkosten angenommen:
- 100,- € pro Stunde
Gelegentlich verlangen professionelle Unternehmen anstelle von Stundenlöhnen einen Preis pro Zentimeter aufgefrästem Stammdurchmesser; dieser liegt zwischen 1,- € und 2,- €.
Baumwurzel ausbuddeln
Gemeinhin die populärste Methode zum Baumwurzeln Entfernen ist, diese auszugraben und danach die Hebeltechnik anzuwenden. Dies ist vor allem bei Bäumen mit einem dünneren Stammdurchmesser sehr gut möglich, kostet jedoch einiges an Kraft:
- Vom Stamm etwa 1,50 m stehenlassen
- Mit einem scharfen Spaten ringsum den Stamm freistechen
- Beim Freistechen bereits dünnere Wurzeln abhacken
- Dicke Wurzeln mit einer Axt oder einer Säge (Kettensäge) durchtrennen
Ist der Stamm ringsum ausgegraben, so wird er als Hebel verwendet: in alle Richtungen so lange drücken, bis die restlichen Wurzeln zerrissen sind. Nun lässt sich der Stammrest entfernen. Damit dieses Procedere funktioniert, sollte ringsum aus jeder Wurzel ein etwa spatenbreites Stück herausgestochen werden.
Lubera-Tipp: Soll eine ganze Hecke entfernt werden, ist es sinnvoll, einen Flaschenzug einzusetzen. Dieser wird an einem benachbarten Stamm befestigt, was Kraft spart und somit die Arbeit erleichtert.
Baumwurzel wegfräsen
Baumstumpffräsen sind in jedem Werkzeugverleih erhältlich und kosten etwa 200,- € pro Tag. Sie können nicht nur den Stumpf, sondern auch die darunterliegenden Wurzeln bis etwa 30 cm in der Tiefe ausfräsen. Und so geht´s:
- Mit einem Spaten Wurzeln freilegen
- Größere Steine entfernen
- Fräse direkt über dem Baumstumpf platzieren
Von oben nach unten wird immer mehr von dem Stumpf abgefräst. Wichtig dabei ist, dass nicht nur der Stumpf selbst, sondern auch in dessen Umkreis gefräst wird, damit die Wurzeln gut entfernt werden können.
Nach dem Fräsen sollten die Holzreste eingesammelt werden, damit sich der Boden besser und schneller erholen kann. Das entstandene Loch wird mit Erde aufgefüllt; da diese sich im Laufe der Zeit etwas senken wird, ist nach einigen Wochen ein erneutes Auffüllen notwendig.
Lubera-Tipp: Beim Fräsen grundsätzlich Handschuhe, Gehörschutz und Schutzbrille tragen!
Baumstumpf entfernen mit Minibagger und Motorsäge
Erfahrenere Gartenbesitzer können alternativ auf zwei bewährte Helfer beim Baumstumpf Entfernen zurückgreifen:
- Minibagger
- Motorsäge (Kettensäge)
- Beides ist in einem Werkzeugverleih erhältlich.
- Mit dem Minibagger Wurzeln freilegen
- Große Wurzeln mit der Motorsäge durchtrennen
- Kleinere Wurzeln mit Axt teilen
- Mithilfe des Baggers die großen Wurzelstücke aus dem Erdloch ziehen
- Loch mit Erde auffüllen
Lubera-Tipp: Vor dem Verwenden eines Minibaggers unbedingt eine Unterweisung in dessen Bedienung erhalten!
Baumstumpf ausbrennen
Gelegentlich soll ein Baumstumpf mithilfe eines Feuers entfernt werden. Dies geschieht wie folgt:
- Holzfeuer auf Baumstumpf erreichten
- Anzünden
- Stundenlang am Brennen halten; immer wieder neues Holz nachlegen
Feuer brennen lassen, bis der Baumstumpf bis zum Boden abgebrannt ist. Danach wird die Asche aus dem Loch geschaufelt, welches dann mit Erde aufgefüllt wird.
Diese Methode mag zwar auf den ersten Blick interessant und einfach klingen, hat sich in der Praxis aber nicht wirklich bewährt. Zum einen werden frische Wurzeln nicht einfach so brennen; sie müsste demzufolge mit einem Brandbeschleuniger behandelt werden. Von solch einem Procedere ist dringend abzuraten, da es immens gefährlich ist. Zum anderen sollte man sich darüber im Klaren sein, dass eine Baumwurzel nur in jenen Fällen abbrennen wird, in denen sie komplett mit Sauerstoff versorgt worden ist. Dies bedeutet, sie müsste freigelegt werden, damit der Sauerstoff auch tatsächlich überall hingelangt. Ist sie jedoch so freigelegt, kann sie auch gleich herausgeholt werden, ohne dass irgendwelche brandgefährlichen Experimente gemacht werden.
Baumwurzel mit Chemie entfernen
Immer wieder kommen Gartenbesitzer auf die Idee, störende Baumstümpfe mit chemischen Mitteln entfernen zu wollen. Dies geschieht beispielsweise, indem
- Wurzel-Ex(Natriumnitrat) und
- Petroleum
zu einer Paste verrührt werden, welche in Löcher gestopft wird, die in den Baumstumpf gebohrt worden sind. Danach wird diese Paste angezündet, wodurch ein Schwelbrand entstehen soll, welcher den Baumstumpf zerstört.
Von einer derartigen Methode ist dringend abzuraten. Zum einen ist die Rauchentwicklung so extrem, dass sie als Umweltschädigung angesehen werden kann, zum anderen führt das Petroleum bei falscher Anwendung zu einer Verseuchung des Bodens. Dasselbe gilt für jene Fälle, in denen anstelle von Petroleum Diesel, Brennpaste oder andere Substanzen verwendet werden.
Abwarten, bis Baumstumpf zerfällt
Baumwurzeln, die in keiner weise stören, sollen stehengelassen werden. Der natürliche Zerfall setzt ein, und die Reste des Stumpfes leisten einen Beitrag zum Ökosystem eines Gartens. Je nach Größe und Dicke des Baumstumpf dauert solch ein Prozess 10 Jahre und länger. Wem dies ein zu langer Zeitraum ist, der kann diesen Prozess beschleunigen – und zwar auf natürliche Weise:
- In den Stumpf Löcher bohren
- Alternativ mit einer Säge ein Gittermuster hineinsägen
- Löcher mit halbverrotteten Kompost und Volldünger füllen
Durch die vielen Mikroorganismen, die in dem Kompost leben, wird die Zersetzung des Holzes beschleunigt.
Fazit: Wer einen Baumstumpf entfernen möchte, sollte es entweder mit
- der Hebeltechnik,
- einer Fräse oder
- Minibagger und Kettensäge
angehen. Vom Ausbrennen eines Baumstumpfes ist ebenso abzuraten wie von der Verwendung chemischer Substanzen.
Lubera-Tipp: Alternativ kann der Baumstumpf gerne stehengelassen werden, bis er von selbst verrottet.
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Sehr geehrte Herren,
leider habe ich von Laien eine wunderschöne große Mirabelle weitgehend „abtragen“. Ich kam einfach
mit dem vielen Obst nicht mehr zurecht. Schubkarrenweise mußten wir diese köstlichen Früchte entsorgen.
Bin nunmehr sehr traurig über den Verlust ! An der Stelle möchten wir wieder eine Mirabelle pflanzen
und von Anfang richtig betreut wissen….
Zudem haben wir eine weitere sehr viel kleinere Mirabelle, die ebenfalls fachkundige Betreuung nötig hat.
Welche Angaben benötigen Sie, um uns vorab einen Kostenvoranschlag machen zu Können?
Wir sind 81247 München (Obermenzing).
Mit freundlichen Grüßen
Oppeln
pehevonoppeln@arcor.de
Sehr geehrter Herr Oppeln,
leider sind wir nicht der richtige Ansprechpartner für Ihr Problem. Wir informieren lediglich über diverse Möglichkeiten zur Baumstumpfentfernung, führen diese aber nicht selbst aus.
Bitte wenden Sie sich an einen Gartenbaubetrieb in Ihrer Umgebung.