Winterquartiere für Igel und andere Wildtiere sind lebenswichtig. Im Sommer versucht jeder schlaue Gartenbesitzer, so viele Nützlinge in seinen Garten zu locken – warum, sagt bereits der Name: weil sie nützlich sind. Leider werden diese so wichtigen Lebewesen häufig vergessen, sobald die Temperaturen sinken und der Gartenfreund lieber im warmen Zuhause, als im Freien aufhält. Einerseits verständlich (wer friert schon gerne?!?), andererseits auch gemein gegenüber den Nützlingen. Schließlich sollten sie auch den Winter gut überstehen – um im folgenden Jahr wieder aktiv an der üppigen Gartenpracht und dem ausgeglichenen biologischen Schädlingsbekämpfung mitwirken zu können. Was also sollte der verantwortungsvolle Gartenbesitzer tun?
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Igel überwintern: sorgen Sie für einen Unterschlupf!
In der Regel sind Igel pfiffig genug, sich selbst ein optimales Winterquartier zu suchen. Doch als Gartenbesitzer kann man sie wunderbar dabei unterstützen. Zum einen kann dafür gesorgt werden, dass größere Haufen Reisig, Äste und Blätter liegen gelassen werden, die einen wunderbaren Unterschlupf für die Winterruhe bieten. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass nicht ausschließlich Laub liegen bleiben darf. So manch ein unbedarfter Igel freut sich im Herbst sehr darüber, doch während des Winters sackt das Laub zusammen, die Temperaturen sinken und die schlafenden Igel erfrieren. Wichtig ist auch, zu bedenken, dass Igel in etwa 5 – 6 Monate Winterruhe halten. Es nützt also nichts, ihnen im Herbst ein Quartier anzubieten, dieses im Februar aber bereits abzubauen: den Standort des Winterquartiers also bitte dorthin verlegen, wo dieses ganz sicher so lange bestehen bleiben kann, bis auch der letzte Igel wieder aufgewacht ist!
Natürlich ist es auch möglich, den stacheligen Tierchen ein richtiges Häuschen zu kaufen beziehungsweise zu bauen, wobei letzteres nicht nur kostengünstig, sondern auch sehr einfach zu bewerkstelligen ist. Eine Bauanleitung für ein Igelhaus finden Sie hier.
Insektenhotel als Winterquartier: ein idealer Unterschlupf für den Winter
Im Sommer nutzen Käfer, Bienen etc. „ihr“ Hotel als Unterschlupf – im Winter ist dieses Gebäude ein warmer und sicherer Ort, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Auch diese Art des Winterschlafplatzes für Nützlinge ist sehr einfach selbst zu erstellen. Wie´s geht, erfahren Sie hier.
Winterfütterung der Gartenvögel
Im Sommer erfreuen sie den Gartenbesitzer nicht nur mit ihrem Gesang und Gezwitscher, sondern auch mit ihrem Appetit auf Schädlinge: die Gartenvögel. Ob Meise, Amsel oder Spatz: diese Vogelarten ziehen nicht in den Süden, sondern bleiben in heimischen Gefilden. Dummerweise finden sie bei eisigen Temperaturen häufig nicht genug Nahrung; es droht ihnen der Hungertod. Doch dies kann ein verantwortungsvoller Gartenbesitzer einfach verhindern, indem er die Vögel den Winter über mit Futter versorgt. Ob Meisenknödel, Sonnenblumenkerne oder Futtermischungen aus dem Fachhandel: die gefiederten Freunde sind für jegliche Nahrung dankbar. Auch selbsthergestelltes Vogelfutter lehnen sie nicht ab.
Tipp: schauen Sie sich im Vorfeld um, welche Vogelarten Sie im Garten haben. Dementsprechend können Sie auch auf diese Vögel speziell abgestimmtes Futter kaufen.
Natürlich muss nicht jeder Gartenbesitzer alle diese Vorschläge in die Tat umsetzen. Wenn aber jeder auch nur einen einzigen Schritt macht, um den Nützlingen zu helfen, den Winter zu überstehen, ist bereits einer Menge dieser wertvollen Lebewesen geholfen. Was und in welchem Umfang jeder einzelne machen kann beziehungsweise möchte, bleibt ihm selbst überlassen. Hauptsache, er tut etwas…
… nicht zuletzt für sich selbst beziehungsweise seinen Garten, denn im folgenden Frühjahr tun diese Nützlinge wieder fleißig ihre Arbeit…
Symbolgraphik: Christine Kuchem – stock.adobe.com