Es ist typisch deutsch und wird inzwischen auch in New York als German Fastfood gepriesen: Das Sauerkraut. In der frühen Seefahrt galt es mal als probates Mittel, um dem gefürchteten Skorbut zu trotzen. In vielen Gegenden hat man sich allein auf den Anbau von Weiß- und Spitzkohl spezialisiert, um hiernach Sauerkraut herzustellen. Selbst in vielen Werken der deutschen Literatur hat das Kraut seine Spuren hinterlassen. So beispielsweise bei Heinrich Heine und bei Wilhelm Busch. Zudem ist Sauerkraut gesund und lecker.
Warum Sauerkraut gesund ist
Dabei ist die bei der Herstellung verwandte Methode wohl noch viel älter als das saure Kraut. Schon im Altertum nutzte man den Effekt der Fermentation, um Lebensmittel haltbar zu machen. In Asien wird diese Methode auf vielerlei Produkte übertragen. Doch neben der Haltbarkeit ist es vor allem der hohe Vitamin C-Gehalt, der das Sauerkraut bis heute zur gesunden Mahlzeit werden lässt. Neben dem Vitamin C und diversen körperwichtigen Mineralstoffen, darf auch die enthaltene Milchsäure nicht außer Betrachtung bleiben.
Sie ist einmal für den sauren Geschmack verantwortlich, andererseits macht sie das Kraut erst haltbar. Sobald Milchsäure in ausreichender Konzentration vorhanden ist, haben andere Bakterien keine Chance mehr, auch nicht die der Fäulnis. Schlussendlich wirken sie auch noch probiotisch, indem diese Mikroorganismen beim Verzehr mit aufgenommen werden.
Lubera-Tipp: In der modernen Medizin wird diese Wirkung auf unseren Organismus derzeit sehr aufwendig untersucht, da man in ersten Studien eine Stärkung des Immunsystems zur Abwehr von Krebszellen feststellen konnte.
Herstellung von Sauerkraut
In handwerklicher Tradition war und ist dies noch heute ausschließlich Aufgabe der Frauen, die mit ihren Füßen den Kohl stampfen müssen. Dabei wird der Saft aus den Blättern gepresst und der Gärprozess in Gang gesetzt. Anschließend wird zur Lagerung der Behälter abgedeckt und an einen kühlen und dunklen Ort verbracht.
Damit das Sauerkraut gesund bleibt, all diese positiven Wirkungen auch entfalten kann und vor allem auch schmeckt, bedarf es sorgsamer Herstellung.
- So wird der gereinigte Kohlkopf gehobelt
- und schichtweise in einen Gärbehälter eingelegt.
- Danach kommen auf jede Schicht Salz, Kümmel und Wacholderblätter,
- dabei wird das Ganze ununterbrochen durch Druck verdichtet.
Je nach Temperatur dauert der Gärprozess zwischen drei und sechs Wochen. Danach ist das Sauerkraut fertig und kann in einzelnen Portionen aus dem Behälter entnommen werden. Das Kraut kann roh, gegart oder gebraten verzehrt werden. Davon schwärmte bekanntlich schon die Witwe Bolte.
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Textquelle: Ralph Kaste
Symbolgrafiken: © Daniel Vincek, Kab-Vision – Fotolia.com