Mediterranes Flair für den eigenen Garten - dazu tragen nicht nur Pflanzen etwas bei. Auch Naturstein und die ganz auf Sonne ausgerichtete Lage und Gestaltung sind essentiell für mediterranes Flair im Garten. Als Vorbild können viele Gärten herangezogen werden, die im Mittelmeerraum sowohl mediterrane Bepflanzung als auch Materialien zeigen. Einer dieser Gärten ist der Jardin mediterranée im südfranzösischen Roquebrun. In diesem Beitrag möchte ich diesen Garten vorstellen und als Quelle für Inspiration präsentieren.
Inhaltsverzeichnis
Mediterranes Flair in Roquebrun - Lage und Geschichte des Gartens
Im Hinterland der südfranzösischen Städte Béziers und Narbonne im Departement Hérault befindet sich das malerische Örtchen Roquebrun (nicht zu verwechseln mit Roquebrun an der Cote d’Azur). Wenn man an der Küste Urlaub macht, lohnt sich eine Autofahrt von einer knappen Stunde in das malerische Städtchen. Viel mediterranes Flair, tolle mediterrane Pflanzen und ein Garten mit spektakulärer Aussicht.
Mediterrane Pflanzen in Roquebrun
Der Garten, der an einem steilen Hang oberhalb des Ortes liegt, wurde in den 80er Jahren als touristisches Projekt zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Region entwickelt. Doch der Gartenbesuch beginnt schon unten im Ort. Bereits am großzügigen Parkplatz wachsen üppige Zitruspflanzen -vor allem Orangen und Mandarinen- sowie viele stattliche Palmen. Wenn Ihr noch nicht im stolzen Besitz einer Zitruspflanze seid: im Lubera Gartenshop könnt Ihr bis zu 70 verschiedenen Zitruspflanzen kaufen.
Aufstieg zum Garten
Vom Parkplatz in Roquebrun führt ein Fußweg durch den Ort hoch auf den Gartenberg. In der Mittagshitze ist dieser Aufstieg im Sommer bei hohen Temperaturen etwas anstrengend. Daher sollte eine frühere oder spätere Besuchszeit gewählt werden. Die Öffnungszeiten des Gartens geben das problemlos her, denn er kann im Sommer schon ab 7 Uhr morgens bis 19 Uhr am Abend besucht werden.
Schon der Weg durch den Ort ist mit zahlreichen Ein- und Ausblicken versehen, die viel mediterranes Flair verbreiten. Liebevoll gestaltete Vorgärten und prachtvolle Palmen, die Schatten spenden, säumen den Weg.
Im mediterranen Garten von Roquebrun
Hoch oben auf dem Stadtberg von Roquebrun unterhalb eines erhabenen Turms aus der Karolingerzeit befindet sich der Eingang in den Garten. Die Eintritte sind moderat und erschwinglich. Im Eingangspavillon kann man nicht nur den Eintritt bezahlen sondern auch verschiedene Pflanzen und andere hübsche Gartensouvenirs kaufen.
Der Gartenbesuch beginnt mit einem spektakulären Ausblick von der Panoramterrasse auf den Fluss Orb und sein Tal. Eingebettet in die wenig besiedelte mediterrane Landschaft des Languedoc fließt der Fluß wie ein silbernes Band durch die sonnendurchflutete Landschaft. Im Sommer sieht man wie Kinder am Flussstrand spielen und Familien ihr nachmittagliches Picknick abhalten. Mediterrane Idylle pur.
Doch nun zum Garten: In einem schönen Rundweg lässt sich der Garten in ein bis zwei Stunden problemlos durchwandern. Es sind weniger einzelne Pflanzen als vielmehr Pflanzengruppen und Landschaftsbilder, die den Reiz dieses Gartens ausmachen. Nach der Panoramterrasse schließen sich einige Wirtschaftsgebäude aus Naturstein an. Auch die Treppen und Aufgänge sind liebevoll aus Naturstein gestaltet, der viel mediterranes Flair verbreitet. Natürlich fehlen auch Zitruspflanzen und Wasserbecken nicht, die in den ansonsten trocken wirkenden Gartenteilen für Frische sorgen.
Die Pflanzen im Garten von Roquebrun
Der Garten von Roqubrun ist weniger ein botanischer Garten mit einer Vielzahl von einzelnen Arten als vielmehr ein mediterraner Schaugarten, der typische Pflanzen des Mittelmeerraums in natürlicher Umgebung zeigt. Die Lage am Hang sorgt für warme Luft, die vom Tal des Orb hochsteigt. Dieser sorgt auch für Feuchtigkeit. Die wesentlichen Pflanzen sind Sukkulenten, bei denen die Agaven die größten und Mittagsblumen die kleinsten Vertreter sind. Aber auch Kakteen wie die im Mittelmeerraum verbreiteten Opuntien finden sich im Gartenteil mit exotischen Pflanzen.
Die größten Pflanzen bilden Eukalyptusbäume und verschiedene Palmenarten, die in der südfranzösischen Sonne willkommene Schattenspender sind. Im weiteren Verlauf des Rundwegs schließt sich unterhalb ein Obstgarten an, bevor man nach oben gehend in die Sammlung mit Mimosen kommt.
Die Garrigue als Teil des mediterranen Gartens in Roquebrun
Die Garrigue ist eine typische Landschaftsform im Mittelmeerraum. Sie besteht aus locker verteilten Pflanzen und kleinen Sträuchern. Der obere Teil des Roquebruner Gartens zeigt typische Pflanzen dieser faszinierenden Landschaftsform, zu denen Zistrosen, Rosmarin, Thymian, Lavendel und auch Zwergpalmen gehören. Etwas oberhalb des karolingischen Turms, den man auf dem oberen Gartenweg erreichen kann, kann man ua. eine Sammlung von Zistrosen bewundern.
Beim Abstieg vom Turmberg und beim Verlassen des Gartens lassen sich weitere Sukkulenten wie etwa Aloearten oder auch blühende Kletterpflanzen wie Solanum bewundern.
Der Weg zurück führt noch einmal durch das Dorf, das auch jetzt sein ganzes mediterranes Flair zeigt. Das kleine Kirchlein lädt zum kühlen Verweilen ein. Auf dem Kirchplatz blühen Oleander und Bougainvillea in Reichweite von prächtigen Phoenixpalmen.
Den Besuch in Roquebrun beschließt man am Besten mit einem kühlen Getränk in einem südfranzösischen Café unter schattenspendenden Platanen. Auch wenn der Weg von den Badeorten an der Küste ins Innere des Hérault etwas Zeit in Anspruch lohnt, lohnt es sich, diese herrliche mediterrane Landschaft besucht zu haben.