Das Löwenohr ist eine toll blühende Kübelpflanze aus Südafrika, die mit aparten und außergewöhnlichen Blüten begeistert. Als Vertreter der Kapflora lässt sich das Löwenohr ähnlich wie mediterrane Pflanzen hierzulande kultivieren. Worauf dabei zu achten ist, zeigt dieses Kübelpflanzen-Portrait.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zum Löwenohr
Das Löwenohr gehört zu den Lippenblütlern und ist eigentlich eine Staude. Das Löwenohr ist eine sehr beliebte Kübelpflanze, denn im Sommer und Spätsommer begeistert es mit üppigen leuchtend orangefarbenen Blüten. Diese wachsen an der Spitze langer Blütentriebe in kronenartigen Blütenständen. Das Besondere und vermutlich auch Namensgebende ist, dass die Blüten mit einem weichen Flaum bedeckt sind. Nicht minder passend ist übrigens die Bezeichnung Löwenschwanz, die man gelegentlich findet. Natürlich sollte man auch diese Blüten vorsichtig behandeln, es ist aber ein tolles Gefühl, sie anzufassen. Die Blüten sind an den Blütenstängeln übereinander angeordnet, gewisser Maßen in Etagen. Das verstärkt den exotischen Eindruck.
Zwischen den Blütenständen und an den nicht blühenden Trieben wachsen schmale, lanzettförmige Blätter in Büscheln. Sie sind am Rand gezähnt, am unteren Ende der Stengel wachsen die Blätter dichter, in Richtung der oben wachsenden Blüten weniger dicht. Das Löwenohr ist nicht winterhart und muss daher als Kübelpflanze überwintern. Das geht aber ganz gut mit mediterranen Bedingungen im Kalthaus oder einem kühlen Winterquartier.
Die Pflege beim Löwenöhr
Leonotis leonurus ist ein pflegeleichter Vertreter der so genannten Kapflora. Mit einem passenden Standort und ausreichenden Wassergaben kann man die Bedürfnisse der Pflanze gut erfüllen.
Der Standort
Wie viele Kübelpflanzen, die aufwändige Blüten produzieren, braucht Leonotis viel Sonne. Da Leonotis aber auch viel Wasser benötigt, ist eher ein halbschattiger Platz auf Balkon oder Terrasse in Frühjahr, Sommer und Herbst ideal. Perfekt ist der Standort, wo am Morgen und Nachmittag bzw. Abend Sonne vorhanden ist, während die Pflanze in der Mittagshitze im Schatten steht. Die Beschattung zur Mittagszeit lässt sich gut durch eine Kombination mit einer größeren Pflanze erreichen. Das Löwenohr ist kein Riese und lässt sich daher leicht beschatten.
Gießen und Düngen
Der große Durst des Löwenohrs lässt sich am Besten mit Hilfe einer Unterschale stillen. Diese kann am Morgen mit Wasser gefüllt werden, so dass das Löwenohr über den Tag mit Feuchtigkeit versorgt ist. An ganz heißen Tagen kann es -ähnlich wie bei der Engelstrompete- sein, dass man auch mittags die Schale noch einmal füllen muss.
Auch beim Dünger ist die Pflanze anspruchsvoll. In der Wachstumsperiode von April bzw. Mai bis August benötigt sie mindestens einmal in der Woche einen Kübelpflanzendünger. Die Dosierung sollte der Packung entnommen werden. Die Wachstumsperiode beginnt mit dem Austrieb. Wenn vor dem Austrieb umgetopft wurde, kann mit dem Start der Düngung noch ca. sechs Wochen gewartet werden.
Die Überwinterung
Als Staude ist Leonotis ein dankbarer Kandidat für die Überwinterung. Er kann im mild temperierten Wintergarten ebenso überwintern wie in einem kühlen und hellen Quartier. Wenn es kühler ist, wirft er die Blätter ab und braucht dann entsprechend weniger Licht und Wasser. Vorsichtig mit Wassergaben im blattlosen Zustand - das kann die Wurzeln beschädigen und die Pflanze belasten. Die Überwinterung dauert von Oktober oder November bis in den April.
Der Schnitt beim Löwenohr
Als Staude lässt sich das Löwenohr gut schneiden. Viel mehr noch: die verblühten Blütentriebe müssen nach dem Abblühen auf Bodenhöhe abgeschnitten werden. Auch die blättertragenden Triebe können zurückgeschnitten werden, allerdings nicht ganz so kräftig wie die Blütentriebe. Der ideale Zeitpunkt für den Schnitt ist das frühe Frühjahr. Zu diesem Zeitpunkt ist die Pflanze im blattlosen Zustand und kann problemlos eingekürzt werden. Der Wiederaustrieb erfolgt in der Regel im April, spätestens im Mai.
Das Umtopfen
In regelmäßigen Abständen von zwei bis drei Jahren empfiehlt es sich, das Löwenohr umzutopfen. Das Substrat sollte den Bedürfnissen des Löwenohrs angepasst sein. Es muss auf der einen Seite Feuchtigkeit speichern, gleichzeitig aber auch locker sein. Das erreicht man am Besten mit einer Mischung aus Pflanzerde, Kokosfasern und grobem Material aus Poroton, Lavagestein oder auch Kies. Der Anteil festen Materials kann durchaus bei 20 bis 25% liegen. Das entspricht den Bodenverhältnissen von Leonotis leonurus in seiner südafrikanischen Heimat.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Wolfgang Kawollek: Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005
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Löwenöhr
ich habe im Frühjahr diesen Jahres afrikanisches Löwenohr gesät; im Topf.
Später vereinzelt und als Kübelpflanze weiter gezogen. Sie haben einen sonnigen Standort.
Bis jetzt haben sich keine Blüten, an keiner Pflanze gezeigt.
Was habe ich falsch gemacht?
die Pflanze ist sehr anspruchsvoll was den Wasser und Düngerbedarf angeht.
Wenn die Pflanze nicht genug von beiden bekommen hat, kann Sie ihre Blüte verweigern.
Ihr Lubera Team