Denkt man an grüne Peperoni, so kommt die Vermutung auf, dass diese noch unreif sind. Kann zwar bei manchen Sorten durchaus sein, jedoch gibt es auch einige, die dauerhaft diese Farbe haben. Unter Beachtung einiger Tipps können sie hierzulande angebaut werden.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen über grüne Peperoni
Die Peperoni gehört zu den Nachtschattengewächsen und innerhalb derer zur Gattung der Paprika. Genau wie Chili oder Jalapeños ist sie als Unterart der Paprika anzusehen und trägt nicht umsonst den Beinamen Gewürzpaprika. Auch, wenn die Früchte zunächst grün sind: Peperoni gibt es in Gelb, Weiß, Rot, Grün und Orange. Die Sorten unterscheiden sich jedoch nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich: sie können sowohl mild, würzig, scharf oder feurig sein.
Je nach Sorte können Peperoni-Pflanzen Wuchshöhen zwischen 40 cm und 1 m erreichen. Sie wachsen zudem buschig und bilden viele kurze Triebe. An diesen entstehen im Sommer die Blüten, aus denen sich schließlich die kleinen Schoten entwickeln.
Übrigens: Je kleiner eine Peperoni ist, desto schärfer ist sie.
Kann man grüne Peperoni selber anbauen?
Grüne Peperoni lassen sich ebenso gut anbauen wie andersfarbige Sorten. Voraussetzung hierfür ist, dass auf ihre Liebe zu Wärme Rücksicht genommen wird.
Im Garten?
Aufgrund der Tatsache, dass Peperoni keinen Frost vertragen, sollten sie erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freiland gepflanzt werden. Der dortige Standort sollte
- regengeschützt,
- sonnig sowie
- windgeschützt
sein. Als ideal hat sich ein Plätzchen vor einer Südwand erwiesen. Dieses erfüllt nicht nur alle notwendigen Voraussetzungen, sondern zudem speichert die Wand noch Wärme, die sie wiederum an die Pflanzen abgibt.
Im Gewächshaus?
Auch in einem Gewächshaus oder Folientunnel lassen sich grüne Peperoni kultivieren. Der Ertrag fällt bei dieser Art des Anbaus deutlich höher aus als im Freiland. Dabei ist allerdings höchste Aufmerksamkeit auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu legen. Es sollte dort nicht kälter als 20°C, jedoch auch nicht wärmer als 25°C sein. Wird es zu heiß, können sich die Schoten nicht gut entwickeln. Gegebenenfalls muss gelüftet werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte mindestens 60%, besser noch 70-75% betragen.
Lubera-Tipp: Fallen Knospen oder Früchte ab, sind Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit zu hoch.
Grüne Peperoni auf dem Balkon züchten?
Auf einem sonnigen, geschützten Balkon lassen sich die grünen Peperoni sehr gut anbauen, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Jede Pflanze bekommt ihr eigenes Pflanzgefäß, welches unten Abflusslöcher besitzt
- Handelsübliche Gemüseerde sollte verwendet werden
- Pflanzen mit einem Stab stützen
- Regelmäßig gießen, wobei Staunässe zu vermeiden ist
- Im zweiwöchigen Abstand mit organischem Dünger versorgen
Lubera-Tipp: Sobald sich die ersten Blüten zeigen, wird nicht mehr gedüngt!
Aussaat
Sehr gut können Peperoni durch Aussaat gezüchtet werden. Diese erfolgt bereits im Januar, da so die Pflanzen genügend Zeit zum Gedeihen haben, bevor sie ins Freie kommen.
- Anzuchtgefäße mit Anzuchterde füllen
- Gegebenenfalls etwas Perlite untermischen
- Saatgut auf das Substrat legen und etwa 1 cm mit Erde bedecken
- Angießen
- Töpfchen mit Klarsichtfolie überziehen
- Hellen Standort wählen, an dem 20 – 25°C herrschen
- Folie täglich lüften
Nun dauert es zwei bis drei Wochen, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Haben die jungen Pflanzen drei Blätter gebildet, werden sie in größere Einzeltöpfe umgepflanzt. Dort verbleiben sie bis Mitte Mai, danach können sie ins Freiland gepflanzt beziehungsweise auf dem Balkon weiterkultiviert werden.
Lubera-Tipp: Jungpflanzen zunächst langsam an die Sonne gewöhnen, da ansonsten die Blätter verbrennen.
Peperoni pflanzen
Unerheblich, ob die grüne Peperoni ins Freiland oder in ein Pflanzgefäß gesetzt werden soll: sie darf nicht zu tief in die Erde hinein. Generell sollte man darauf achten, dass sie so tief eingepflanzt wird, wie sie zuvor in ihrem Töpfchen gestanden hat. Zwischen den einzelnen Gewächsen wird ein Abstand von 40 – 50 cm eingehalten; zwischen den Reihen 60 cm. Sinnvoll ist es zudem, einen Pflanzstab zu installieren, an dem die Peperoni abgestützt werden kann.
Zeitpunkt
Da die Peperoni Pflanzen sehr wärmeliebend sind, sollten sie keinesfalls zu früh nach draußen gebracht werden. Erst nach den Eisheiligen, in rauen Lagen sogar erst Ende Mai, sollten sie ausgepflanzt werden.
Pflege Tipps
Grüne Peperoni sind recht robust. Dennoch sollten Pflegefehler vermieden werden. Besonders zu viel Feuchtigkeit führt zu Pilzerkrankungen sowie Wurzelfäule.
Gießen
Die Pflanzen haben einen hohen Wasserbedarf und müssen deswegen täglich gegossen werden. Dabei darf es jedoch nicht zu Staunässe kommen. Auch sollte kein Gießwasser auf die Blätter gelangen.
Düngen?
Alle 14 Tage bekommen grüne Peperoni etwas organischen Dünger zusammen mit ihrem Gießwasser. Sehr gut geeignet ist Brennnesseljauche. Sobald sich erste Blüten zeigen, wird das Düngen eingestellt.
Schneiden?
Einjährige kultivierte Peperoni werden nicht geschnitten. Die mehrjährigen Sorten bekommen einen Rückschnitt nach der Überwinterung.
Lubera-Tipp: Um einen buschigeren Wuchs sowie einen höheren Ertrag zu erzielen, wird die erste Blüte, welche sich an der Gabelung zwischen Haupt- und erstem Seitentrieb bildet, herausgebrochen.
Ernte
Beim Peperoni Ernten gilt: die Ernte sollte kontinuierlich erfolgen, da dann die Pflanzen immer wieder neue Blüten und somit Früchte hervorbringen werden.
Richtiger Zeitpunkt
Ab August können grüne Peperoni geerntet werden. Die Erntezeit reicht bis in den Oktober hinein, wobei auch noch nicht ganz reife Früchte abgenommen werden können. Grundsätzlich ist es so, dass eine Peperoni umso schärfer und aromatischer ist, je länger sie reift.
Lubera-Tipp: Sollte es draußen zu kalt werden, können die Peperoni Pflanzen ins Haus geholt und auf die Fensterbank gestellt werden. Dort reifen die Schoten nach.
Aufbewahrung
Direkt nach der Ernte werden die grünen Peperoni frisch verzehrt. Es ist jedoch auch möglich, sie durch
- Einfrieren,
- Einlegen sowie
- Trocknen
zu konservieren. So verarbeitet bleiben sie mindestens ein Jahr lang haltbar – also bis zur nächsten Peperoni Ernte.
Tipps & Tricks
Zwar werden einige Peperoni Pflanzen nur einjährig kultiviert, jedoch gibt es viele, die mehrjährig sind. Diese müssen im Herbst eingeräumt werden, da sie keine Temperaturen unter 5°C vertragen. Ideal ist ein heller Platz, an dem etwa 10°C herrschen. Gelegentlich müssen die Pflanzen gegossen und besprüht werden. Zugluft vermeiden. Im Februar werden sie auf etwa 3 cm zurückgeschnitten und in frisches Substrat getopft. Nun ist ein wärmerer Standort notwendig, bis sie nach den Eisheiligen wieder ins Freie dürfen.
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