Für manche Gartenfreunde ist das ungestüme Gewächs die reinste Plage. Sie sehen im Giersch vor allem ein Unkraut, etwas, das sich nur sehr schwer bekämpfen lässt. Strategien gibt es viele. Eine davon ist auch, das Gewächs als nützlich zu betrachten, zu pflegen und zu ernten. Denn ein Effekt dieser Sichtweise ist, dass die regelmäßige Ernte den Wildwuchs sehr stark eindämmt. In diesem Artikel haben wir unter anderem Beispiele für Giersch Rezepte.
Inhaltsverzeichnis
Die Inhaltsstoffe von Giersch
Wenn man das Gewächs demnach als Wildgemüse und Heilpflanze betrachtet, lernt man sehr schnell seine positiven Eigenschaften kennen. Man erkennt ihn an seinem dreieckigen Blattstiel und den gezackten Blättern. Auch hier sind besonders die jungen Triebe bestens für frische Salate geeignet.
Sie schmecken nach einer Mischung aus
- Spinat,
- Möhre
- und Petersilie,
- mit einem Hauch von Sellerie.
Die Pflanze ist ein wahres Vitamin C-Wunder und wird deshalb auch gern als Vitamin C-Kraut bezeichnet. Er enthält mehr Vitamin C als Zitronen oder Rosenkohl. Auch seine Ausstattung mit Mineralstoffen ist überragend.
Außerdem ist er besonders reich an
- Eisen,
- Kalium,
- Magnesium,
- Calcium,
- Zink,
- Kupfer,
- Mangan,
- und Kieselsäure.
Durch den hohen Gehalt an Mineralien wirkt die Pflanze basisch, fördert den Stoffwechsel und die Harnorgane. Er entsäuert und entwässert den Körper und stärkt das Bindegewebe. Schon die Römer kannten den Giersch und wandten ihn vor allem gegen die Gicht an. Er hat eine erstaunliche entzündungshemmende Wirkung.
Ältere Blätter sind dann später in der Vegetationsphase etwas intensiver im Geschmack. Sie eignen sich als Spinat und auch als Zutat der vielbeschworenen Wildkräuter-Salat-Zubereitung. Unbedingter Bestandteil ist der Giersch auch in der bekannten Neunkräutersuppe, die traditionell am Gründonnerstag vor Ostern zum Abschluss der Fastenzeit gereicht wird. Getrocknet und zu Pulver verrieben sind die Blätter ebenso wie die etwas schärferen Samen übrigens auch ein gutes Gewürz für Suppen und Saucen und können wie Petersilie verwendet werden. Die Giersch-Samen werden etwa 3mm lang und ähneln den Früchten von Dill oder Fenchel. Auch die Giersch-Blüten sind essbar. Sie sind süßer als der Rest der Pflanze und können einen Salat ordentlich aufpeppen oder sie dienen der Aromatisierung von Essigen und Ölen.
Giersch Rezepte:
Brotaufstrich
Eine kleine Handvoll möglichst junge Gierschblätter klein hacken oder pürieren, das Ganze mit einer Packung Frischkäse oder Quark mischen, nach Bedarf mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitrone abschmecken.
Limonade
Zutaten:
1/2 Liter Apfelsaft, 1/4 Liter Mineralwasser, 1/2 Bio-Zitrone, 5 Stiele des Gierschs und 1 Stiel Zitronenmelisse.
Zubereitung:
Zitrone waschen und in Scheiben schneiden. Die Kräuter ebenfalls waschen. Den Apfelsaft in ein Glas-Gefäß geben. Kräuter und Zitronenscheiben dazugeben. Mindestens 6 Stunden oder über Nacht ziehen lassen. Dann die Kräuter entfernen, mit dem Mineralwasser aufgießen und gekühlt genießen.
Gierschgemüse Römerart
Zutaten:
200 g Giersch, 2 Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen, Butter/Ghee oder Öl zum Braten, Pfeffer, Salz, Zitronensaft zum Abschmecken.
Zubereitung:
Zwiebeln und Knoblauch pellen, in kleine Würfel schneiden und mit Butter oder Olivenöl in einer Pfanne glasig dünsten. Giersch waschen, etwa eine Minute in kochendem Wasser blanchieren (also kurz köcheln lassen), dann herausnehmen und nach dem Abtropfen zu den übrigen Zutaten in die Pfanne geben. Bei geringer Hitze dünsten, bis die Blätter weich sind. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Lubera-Tipp: Dieses würzige Gemüse schmeckt auch gut zu Nudeln und Kartoffeln oder als Füllung in einer Quiche.
Die Heilkräfte von Giersch
Giersch – Aegopodium podagraria wächst auf kalkhaltigen, nährstoffreichen Böden, an schattigen, frischen Standorten. Er kommt immer flächendeckend vor. Der Giersch, auch Dreiblatt genannt, ist für viele Gartenbesitzer ein lästiges Unkraut, da es so hartnäckig ist, dass man es nie wieder los wird. Zudem besitzt er Heilkräfte und man kann ihn als Wildgemüse essen.
Er hilft gegen
- Gicht,
- Rheuma,
- Hämorrhoiden
- und wird auch als Entschlackungskur verwendet.
Das Gewächs wird von Gärtnern gefürchtet. Wo er einmal wächst, ist er nicht mehr wegzukriegen. Man kann diesen Wildspinat aber auch als Gemüse und Heilpflanze und nicht als Unkraut betrachten. Die Pflanze sollte man am besten in großen Töpfen aufziehen und verhindern, dass der Samen reif wird und sich im Garten verteilt.
Giersch Rezepte: Die aromatischen und leicht bitteren frischen Triebe und jungen Blätter werden wie Spinat oder Salat zubereitet.
Die älteren Blätter eignen sich als Petersilienersatz in
- Suppen,
- Gemüsegerichten
- und Aufläufen.
Die reifen Samen eignen sich als Gewürz. Zum Trocknen sammelt man das Kraut kurz vor der Blüte und hängt die Pflanze gebündelt an einem schattigen und luftigen Ort auf. Das getrocknete Kraut in Stoff- oder Papier-Beuteln lagern.
Die Pflanze ist gut für die Figur: Frische Triebe als Salat oder Spinat zur Entschlackung im Frühling.
Frischsaft: Eine 10tägige Frühjahrskur
Aus den frischen Trieben Saft pressen und 1:5 mit Mineralwasser oder Buttermilch verdünnen. Am ersten Tag 1 Esslöffel, am zweiten 2 Esslöffel usw… Soll den Stoffwechsel anregen, entschlacken und entgiften.
Vorsicht: Zuviel Frischsaft ergibt einen Durchfall.
Unser Tipp: Kräuter & Wildkräuter: 110 würzige Rezepte. Von Basilikum oder Dill bis hin zu Giersch oder Pimpinelle.
Textquelle: Ute Kaste
Symbolgrafiken: © Eileen Kumpf, goldbany – Fotolia.com
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