Ihr habt unzählige Fragen an Lubera gestellt. Herzlichen Dank dafür. Hier publizieren wir die 5 besten und 5 originellsten Fragen, und Markus hat versucht, alle möglichst kurz und nicht immer ohne Ausweichmanöver zu beantworten. Aus den Fragen werden wir auch einen Themenkatalog destillieren, aus dem heraus in den nächsten Wochen und Monaten eine Artikelserie über Lubera entsteht. Aber nun zu den prämierten Fragen (die Gewinner werden per Mail informiert) und zu Markus' Antworten…
Guten Tag
Meine Idee: Wir wohnen in den Walliser Bergen auf 1250 M. ü. M. Bezüglich der Klimaerwärmung kann ich mir gut vorstellen, dass sich vermehrt Menschen überlegen, nach 'oben' zu ziehen. Deshalb wäre für mich eine neue Rubrik 'Pflanzen ab 1000 Meter über Meer' eine tolle Sache.
Irgendwann wird es auch oberhalb von 1000m Dichtestress geben 😉. Zur Sache: Ich habe zum Thema 'Pflanzen für Höhenlagen' schon mal einen Artikel geschrieben. Die wichtigsten Punkte sind:
- Unterhalb von 800m spielt die Höhenlage keine besondere Rolle, das Mikroklima am gewählten Pflanzenort ist wichtiger.
- 800 bis 1200m über Meer kann man pro 100m mit einer ca. 1 Woche kürzeren Vegetationsperiode rechnen. Das bedeutet, dass Obstarten und Obstsorten, die normalerweise im Oktober reifen, auf 1200m nicht mehr angebaut werden können. Sicher sind da nur Reifezeiten bis Ende August, Anfang September. Aufgrund der Wintertemperaturen sind auch auf dieser Höhe alle Pflanzen mit einer bedingten Winterhärte (nur bis minus 10-12°) fragwürdig. Beispiele Feigen, Granatapfel etc.
- Über 1200m wird alles sehr schwierig, hier sollte man nur noch anbauen, was man auch in ähnlich gelegenen Gärten findet. Der Winterschnee und das Mikroklima können aber in Ausnahmefällen dafür sorgen, dass Lagen auf 1500m auch mal funktionieren können wie 1200m.
Sehr geehrter Herr Kobelt,
nachdem ich den Newsletter gelesen habe, wollte ich fragen: Welche Rolle spielt die Schweiz im Geschäftsbetrieb von Lubera im Vergleich zu Deutschland?
Ich bin Schweizer und habe Lubera auch in der Schweiz gegründet. Züchtung und Entwicklung finden vor allem in der Schweiz statt, dafür ist das St. Galler Rheintal ganz einfach auch ein guter Standort mit schöner Winterkälte und trotzdem mit viel Wärme in der Vegetationsperiode. Grössenmässig sind Bad Zwischenahn und Buchs etwa gleich gross, der Umsatz unserer Deutschen GmbH wird die Schweiz wohl bald überholen. Noch etwas: Die Schweiz ist deutlich rentabler, was mit dem grösseren Warenkorb pro Einkauf zusammenhängt.
Und persönlich? Ich bin stolz, Schweizer zu sein (obwohl ich denkbar wenig dafür tun musste). Wir stellen ja – ähnlich wie die Deutschen – unser Licht gerne unter den Scheffel. Die direkte Demokratie ist anderen demokratischen Systemen weit überlegen, da es das Volk nicht zu einer vernachlässigbaren, nur alle 4 Jahre kurz aufgerufenen Grösse macht. Allerdings gibt es bisher keinen Funktionstest in einem grossen Land…
Was mir an Deutschland gefällt? Es hat deutlich mehr Platz als in der Schweiz, etwas mehr Luft zum Atmen.
Sehr geehrter Herr Kobelt, sehr geehrte Frau Lütkemeier,
ich schreibe Ihnen aufgrund Ihres Aufrufes im neusten Gartenbrief. Ich frage mich: Wie plant Lubera, die Welt durch Gartenarbeit zu verbessern oder zu bereichern?
Ob wir die Welt durch Gartenarbeit verbessern, weiss ich nicht. Sie soll ja eine therapeutische Wirkung haben. Aber ist dafür die Arbeit selber oder der Kontakt mit den Lebewesen ‘Pflanze’ verantwortlich? Natürlich tippe ich auf letzteres. Wir verbessern die Welt, indem wir Pflanzen züchten, produzieren und verkaufen. Eine Pflanze ist immer viel besser als keine Pflanze.
Lieber Markus,
was mich zum Thema Lubera interessieren würde ist: Gab es besondere oder unvorhergesehene Herausforderungen auf dem Weg von Lubera, die du bewältigen musstest?
Vor gut 10 Jahren, der Kauf des Betriebes in Bad Zwischenahn war schon ein grosser Schritt: Ich musste lernen, dass Deutschland und die Deutschen in vielen Dingen doch etwas anders ticken als die Schweiz. Vieles ist sicher dem Umstand geschuldet, dass ein Kleinstaat immer viel informeller funktionieren kann als ein grosses Land. Und das scheint sich bis in die Geschäftsbeziehungen und die Buchhaltung hinein fortzupflanzen.
Sehr geehrter Herr Kobelt,
auf welches zukünftige und vergangene Projekt von Lubera sind Sie besonders stolz?
Langfristig sicher auf die Züchtung, mit der ich vor 30 Jahren begonnen haben und die ich kontinuierlich durchgezogen habe, aktuell als Abteilung mit 3 Züchtern (neben mir 😉). Kurzfristig ist das immer ein Luxus gewesen, den man betriebswirtschaftlich eigentlich nicht begründen kann. Langfristig hat es Lubera erst ermöglicht.
Aktuell macht mich unser grosses Bauprojekt in der Schweiz stolz, wo wir die gesamte Infrastruktur des Schweizer Betriebs und ein zentrales Gewächshaus von 16.000m2 neu bauen. Damit werden wir übrigens auch Strom für 150-200 Häuser produzieren; die Sonnenenergie wird also gleich doppelt genutzt: für die im Gewächshaus wachsenden Pflanzen und für die Stromgewinnung.
Bild: Das Dach des neuen Gewächshauses von Lubera Schweiz ist so produziert worden, dass 25% mit Photovoltaik belegt ist und zu 75% das Sonnenlicht durchgelassen wird.
Lieber Markus,
ich hoffe du hast schon viele gute Fragen erhalten. Mich würde ganz besonders interessieren, welche persönlichen gartenbauerischen Leidenschaften von dir in Lubera einfließen?
Man würde es vielleicht gar nicht glauben (und ich sollte es vielleicht auch nicht öffentlich herausposaunen): Aber ich bin gärtnerisch relativ faul. Mich begeistern Pflanzen, die ohne viel menschliches Zutun zur Not auch die Faulheit mit einer schönen Ernte belohnen.
Dazu kommt: Ich begeistere mich immer sehr schnell für das Pflanzenthema, an dem ich gerade arbeite oder wo wir als Firma eine Idee verfolgen. Der Gegenstand meiner Leidenschaft kann also auch wechseln. Die Begeisterung bleibt aber immer bei den Pflanzen, und da vor allem bei den essbaren Pflanzen. Das muss ich jetzt aber nicht mehr weiter begründen…
In der modernen Züchtung werden von Pflanzen die Staubgefässe zu Blütenblättern umgekreuzt. Zweck? Schön aussehen, "gefüllte" Blüten... Geschieht diese Vorgehensweise auch bei Lubera? Wenn ja, bei welchen Pflanzen?
Das ist ein bisschen generalisiert, aber in der Zierpflanzenzüchtung ist das schon zu beachten. Da wir ja vornehmlich essbare Pflanzen züchten, sind wir höchstens an halbgefüllten Blüten interessiert, die die Nutzpflanzen schöner machen, aber trotzdem die Befruchtung der weiblichen Blütenorgane ermöglichen. Wir machen und versuchen das bei Brombeeren und Erdbeeren, wo wir Sorten mit schönen Blütenfarben und mit einem doppelten Blütenkranz suchen.
Lieber Markus,
Eigentlich nerven Newsletter, aber deine sind anders und ich lese sie immer gerne. Deine für Newsletter viel zu langen Geschichten lese ich auch mit Freude. Ich glaube dir, was du schreibst und mit welcher Leidenschaft du durch das Wunder Natur gehst. Meine Frage dazu: Entsprechen deine Einführungsgeschichten aktueller Marketingstrategie? Hintergedanken oder von Herzen?
Hintergedanken oder von Herzen? Eigentlich beides. Ich habe gelernt (das wären dann sozusagen die Hintergedanken), dass es eine gute Marketingstrategie ist, Leidenschaft zu transportieren, zu beschreiben, nach aussen zu tragen. Das sind für mich nicht zwei Gegensätze, sondern da wächst zusammen, was zusammengehört. Es gibt nichts ansteckenderes als Leidenschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, ein Produkt, oder auch eine Pflanze, oder ein Sortiment aktiv verkaufen zu müssen, für das ich nicht brenne. Zur Not schweige ich halt dann 😉.
Liebes Lubera Team,
dem Aufruf im letzten Gartenbrief eine Frage zu Lubera zu stellen, folge ich gern. Ihr habt viele eigene Züchtungen. Welche ist die erfolgreichste eigene Züchtung und gibt es Züchtungen von euch die auch von anderen Verkaufsstellen vertrieben werden? Oder ist es Sinn und Zweck von eigenen Züchtungen, dass ihr sie exklusiv vertreibt?
Historisch waren sicher die Redloves® am erfolgreichsten, mindestens für einige Jahre. Aber die Geschichte der Lubera Züchtung ist ja noch nicht fertig geschrieben. Wir beginnen immer wieder neue Projekte, und werden dann in 10-15 Jahren sehen, was funktioniert und was nicht. Die Gemüsezüchtung stellt schon bald die Hälfte unseres Züchtungsbudgets dar, aber wir haben da noch kaum Produkte und Geschäft. Schauen wir mal…
Die Sorten, die interessant für ein grösseres Publikum sind, gehen nach der Erstvermarktung und Testung bei uns zu unserem Schwesterbetrieb Lubera Edibles GmbH in Strullendorf bei Bamberg, werden da vermehrt und als Jungpflanzen an andere Gärtnereien verkauft, die damit Fertigpflanzen produzieren. Grundsätzlich behalten wir nichts nur für uns, für das es ein Interesse von Dritten gibt.
Hallo Lubera,
wie ist das mit den Pflanzen, die nicht von Lubera selbst produziert, gezüchtet oder angebaut werden? Woher kommen die? Mir sind nämlich bei meinen Bestellungen Qualitätsunterschiede aufgefallen. Oft bin ich von manchen gelieferten Pflanzen enttäuscht, dabei ist mir aufgefallen, dass es eigentlich immer Pflanzen sind, die offensichtlich nicht von Lubera selbst kommen. Ach, und weil ich schon dabei bin. Warum macht Markus keine Videos mehr, seine haben mir besser gefallen, als die, die jetzt vorhanden sind.
Videos: Nach ca. 3000 Videos war ich einfach müde, videomüde. Aber vielleicht kommt's ja wieder einmal. Was ich auch festgestellt habe: Wenn ich Videos mache, schreibe ich weniger. Wenn ich schreibe, habe ich kaum mehr Zeit für Videos…. Ganz offensichtlich schreibe ich jetzt…
Fremde und eigene Pflanzen: Natürlich tut es mir leid, wenn du mal mit den Pflanzen nicht zufrieden bist, aber ich glaube eher nicht, dass es da einen Unterschied Lubera/nicht Lubera gibt. Man sollte auch nie vergessen, dass wir im Gegensatz zu einem Baumarkt-Gartencenter unsere Pflanzen bis zu 10 Monate pro Jahr anbieten, da sehen sie einfach auch anders aus. Der ortsgebundene Handel verkauft die Pflanzen vor allem, wenn sie gerade Saison haben und am schönsten sind.
Übrigens: Obst, Beerenpflanzen, Blütensträucher, Gemüsejungpflanzen, Hausbäume und Rosen produzieren wir selber, alles andere kaufen wir zu.
Lieber Herr Kobelt,
liebe Redaktion Stefanie,
schön, dass es nach Frankreich geht.
Also, die folgende Frage, die eigentlich aus Dutzenden von Fragen besteht, hat selbstverständlich einen Preis verdient. Aber du überforderst mich ein wenig. Ich versuche es mit ganz kurzen, manchmal auch launischen Antworten 😉.
Eure Pflanzen grabe ich schon in den elsässischen schweren Kies-Lehmboden, die dpd-Post nimmt den Umweg mal über Freiburg, mal über Breisach….
Aber nun zu den Fragen: Es ist richtig, ehe ich bestelle, möchte ich sehen bei wem. Und gerne lese ich auch, warum ich dort bestellen sollte.
Vorneweg – wie ich zu Euch kam:
Nun hatte ich einen Katalog von den Obstpflanzen von Lubera über einen Tag der Offenen Tür der Gräfin von Zeppelin Staudengärtnerei erhalten, und das Erste was ich mir dachte: ups, aus der Schweiz, unbezahlbar. (Ich arbeite im Dreiländereck, allerdings in D, und selten geht man als Euroianer in die Schweiz zum Einkaufen.) Aber im Katalog las ich sehr kompetente Hinweise, Grund genug, im Dt. ;) Shop zu bestellen.
Meine Fragen sind:
Seit wann gibt es Lubera?
Als Firma seit 1993, wir sind also 30 Jahre alt. Natürlich habe ich mit der Baumschule schon einige Jahre früher begonnen, aber eine Firma war es noch nicht.
Wie kommt es zu den interessanten Namen?
Brainstorming, Ideen sammeln, dann irgendwann entscheiden. Die Ideen kommen also lange nicht alle von mir. Aber am Schluss entscheide ich selber, weil es eigentlich nur so schnell genug und auch konsequent geht.
Oder meinst du Lubera? Der Begriff, der Markenname ist entstanden aus 'Lustvoll und Beeren'… Später habe ich dann gelernt, dass es auch eine grosse polnische Familie mit dem Namen 'Lubera' gibt. Damit bin ich leider nicht verwandt, obwohl meine Frau Polin ist.
Wie wird die Qualität im fernen Deutschland gecheckt?
Gute Gärtner, einige deutsche Mitarbeiter haben auch mal in der Schweiz gearbeitet. Und ich verbringe ca. 20-30% meiner Zeit in Norddeutschland. Wegen der Baumschule. Aber auch weil es mir da gefällt. Mehr Platz, mehr Raum, wie schon oben erwähnt mehr Luft zum Atmen als in der Schweiz.
Auf manchem Foto zu sehen (Rhabarber): Ist das der Nachwuchs? Wird es weiter gehen? (Nein, keine Angst Herr Kobelt, 60 ist noch jung!)
Lukas, mein Sohn hat Gärtner, Baumschuler gelernt, dann in Frankreich gearbeitet und beginnt jetzt im Herbst sein Gartenbaustudium. Gut möglich und auch gewünscht, dass er mal in die Firma einsteigt. Ich versuche also möglichst wenig über meinen Job zu klagen 😉.
Generell: gibt es Jobs bei Euch?
Ja, immer und an beiden Standorten. Wir freuen uns immer über Spontanbewerbungen.
Tag der Offenen Tür in "dr Schwyz" oder DE?
Haben wir früher schon gemacht, aber ist halt sehr aufwändig, weil wir keinen Privatverkauf mehr betreiben. Diesen haben wir eingestellt, weil es genau der Geschäftsteil war, den wir am schlechtesten betrieben haben.
Persönlicher:
Was ist Eure Lieblingspflanze? (Gerne nach Pfanzenarten.) Und warum?
Meine Lieblingspflanze - ich bin da ebenso leicht entflammbar wie auch untreu - immer diejenige Pflanze, mit der ich mich gerade am intensivsten beschäftige.
Was macht man gegen gebückte Haltung beim Gärtnern? (Liebschaft und Bracht?) Nimmt man sich überhaupt die Zeit für Ausgleich?
Hmm, ehrlich gesagt, bücke ich mich gar nicht so viel, nur in der Züchtung… Sonst ist die Arbeitshaltung am Schreibtisch wohl entscheidender für mein körperliches Wohlergehen, bzw. mehr Bücken täte mir vermutlich ziemlich gut.
Aus früheren Jahrzehnten habe ich allerdings genug Hexenschüsse hinter mir, denen ich jetzt auszuweichen versuche.
Ausgleich? Für was?
Genießt man noch die Pflanzenpracht? Oder doch eher Verkaufsgut?
Ich kann relativ gut geniessen… Manchmal hilft mir auch die Zigarre dabei (reines Pflanzenprodukt 😉).
Das Wachstum ganzer Felder kann mich schon begeistern: Vor 4 Wochen war da noch nichts, und jetzt ein Wald, ein Meer von Blättern und Ästen. Das hebt eindeutig die Stimmung.
Man muss aber resilient und etwas stoisch bleiben: Denn Wuchsdepressionen, Krankheiten und Hagel können auch arg auf die Stimmung drücken. Das Gute sehen, das Schlechte wahrnehmen, aber eigentlich nicht weiter beachten…
Aber du hast natürlich recht und dagegen ist meiner Meinung nach auch nichts zu sagen: Die Aussicht auf das gute Geschäft kann durchaus auch zur Hochstimmung beitragen. Ich checke z.B. Verkaufszahlen bewusst/unbewusst viel häufiger, wenn ich Grund zur Vermutung habe, dass sie gut sind. Wenn ich schlechten Geschäftsgang vermute, kann das auch liegenbleiben. Jeder ist selber verantwortlich für die Nahrung aus guten Nachrichten.
Wie nervös wird man, wenn es zur Insektenplage kommt?
Brutal nervös. Das gehört zu den wenigen Dingen, die mein Einschlafen leicht behindern können. Aber ich habe mich auch dagegen geschützt, indem sich die Betriebsleiter eigentlich drum kümmern müssen. Müsste ich das persönlich tragen, wäre die Energie schnell mal begrenzt.
Wie feit man sich gegen Starkregen im Sinne Wasserabfluss?
Zum guten Glück auch nicht meine Baustelle… Aber wir haben die letzten Jahre die Entwässerung der Containerfelder stark verbessert.
Wie sehr macht die Politik nervös (Gewächshäuser, Energie, Pestizide, Verbote… Düngung…)?
Als Person bin ich sehr freiheitsliebend. Ich kann nur schlecht mit immer mehr Begrenzungen und Vorschriften umgehen. Vor allem dann nicht, wenn ich der Meinung bin, dass sie nicht begründet oder nicht zielführend sind. Und ja, dann äussere ich mich, dann mache ich auch Politik. Als Geschäftsmann halte ich mich schlussendlich an die Vorgaben und Gesetze (so gut es halt geht und notwendig ist).
Würde man das Gleiche nochmals tun? Gärtnern ist anstrengend. Wenig Erlös, lange Anbauphase.
Ja, ganz klar ja. Das Langfristige ist eben auch etwas Reizvolles.
Mal andere Fragen:
Wie beginnt ein Arbeitstag? Uhrzeit? Tasse Kaffee aus dem eigenen Anbau und dann…?
Hmm, in der Regel um 7:00 Uhr , 1 bis 2x die Woche auch um 5:00 Uhr. Nach Arbeitsbeginn in der Baumschule schleiche ich dann meist ab und gehe nach Hause: Frühstücken und Papierzeitung lesen. Einige Privilegien reklamiere ich schon für mich. Dafür störe ich dann auch nicht die betrieblichen Abläufe😉.
Wird mit den Pflanzen gesprochen? Oder nur gedüngt?
Ich warte, bis sie mich ansprechen.
Wie liest man die Pflanzensprache aus?
Wie man eine Struktur liest. Was ist gleich, was ist anders? Was ändert sich in der Zeit? Und so wie man Nachrichten wahrnimmt: Was überrascht mich, was erstaunt mich, was langweilt mich.
Bereitschaft zur Veränderung
Kunde als König?
Kunde als König: Ich glaube nicht, dass das richtig wäre. Die Pflanzenlandschaft, überhaupt die Produktlandschaft wäre dann ziemlich langweilig. Bekannt ist ja das Beispiel von Henry Ford: Die Kunden hätten schnellere Kutschen statt Autos gewünscht.
Gleich Verbesserungsvorschlag: von der Bestellliste im Shop auch später mit einem Klick zu den Pflanztipps/Pflanzenbeschreibung.
Es werden mehr als 10x mehr Warenkörbe gefüllt, als Bestellungen abgesendet werden. Wenn der Kunde mal im Warenkorb ist, wollen wir eher nicht, dass er nochmals ausbüchst, sondern dass er kauft. Davon leben wir 😉.
Auch Staudenkompositionen, Trockenheit UND Schneckenfeindlichkeit, schließt sich fast aus, aber wir haben den massiven Wetterwechsel im Elsass eh. Und wenn es feucht wird, kommen die kleinen Fressteufelchen, deshalb musste ich einen Bauerngarten anlegen. Schlimm genug für die französischen Elsässer, die perfekt gestylte Vorgärten und Golfrasen mögen.
Staudenkompositionen gibt es bei uns im Shop, auch Staudenbeete, etc.
Es wäre gut, wenn ihr mehr auf Pflanzenkrankheiten eingehen würdet. Es ist schlimm geworden mit Rost, Pilzen, Schildläusen aus China, das hat nichts mit mangelnder, falscher Pflege, falschem Anbau zu tun. Sicherlich ist die Luftfeuchtigkeit im Elsass durch riesige nachbarschaftliche Anbauflächen, die massiv bewässert werden, sehr hoch, wirklich sehr, sehr hoch.
Wir glauben weiterhin, dass sehr viele Pflanzen gerade im Garten mit sehr viel Diversität und etwas Stresstoleranz (der Gärtnerin, des Gärtners) mit sehr wenig oder ohne Pflanzenschutz angebaut werden können. Deshalb legen wir den Schwerpunkt nicht auf die Probleme. Wir beobachten häufig, dass Gärtner vor lauter übergross wahrgenommenen Problemen (Symptom: Läuse in Grossaufnahme) das grosse und ganze Bild nicht mehr sehen. Mein Lieblingssatz in diesem Zusammenhang: Pflanzen können problemlos 20-30% der Assimilationsfläche verlieren, und produzieren immer noch gleich viel Energie, sie können den Verlust kompensieren.
Mir ist bewusst, dass es so manches in den Newslettern schon beschrieben wurde, aber ich bin ja Neukunde. Wie wäre es mit einem Büchlein mit all den NL-Geschichten? Notfalls als eBook. Weniger Herstellkosten und wer es als Print will, als Print-on-demand.
Endlich jemand der mich nach einem Buch fragt!!! Online zu Publizieren hat auch Vorteile. Ich bin aber aktuell mit Sabine Reber an einem gemeinsamen Buch dran. Sie hat ihren Teil schon geschrieben, ich meinen dann …morgen… nach diesem Newsletter.