
Kaum eine Zierpflanze hat eine derart lange Blütezeit wie die Verbene (Eisenkraut): von März bis Oktober ziert sie heimische Beete und Balkone mit ihren weißen, rosafarbenen, violetten, blauen oder sogar mehrfarbigen Blüten. Besonders viel Pflegeaufwand seitens des Hobbygärtners ist nicht notwendig, um die filigran wachsenden Dauerblüher viele Monate am Leben zu erhalten. Mit ein wenig Knowhow wird das Eisenkraut zur Leitstaude im Garten – leider nur einen Sommer lang: in der Regel sind Verbenen nicht winterhart, so dass es im Herbst heißt: „Abschied nehmen“… Übrigens: Bei Lubera® können Sie pflegeleichte Verbenen kaufen und sich bequem nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
Eisenkraut (Verbene) – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig; windgeschützt
- Boden: nährstoffreich, feucht, durchlässig
- Vermehrung: durch Samen; Ende Februar im Haus; im Herbst im Freien
- Pflanzen: nach den Eisheiligen; vorher wässern; 30 – 40 cm Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen
- Kübelhaltung: Pflanzgefäß benötigt guten Wasserablauf; Erde mit Sand vermischen
- Gießen: hoher Wasserbedarf; regelmäßig gießen; Staunässe vermeiden
- Düngen: Flüssigdünger alle 14 Tage für ausgepflanzte Verbenen, in Kübelhaltung wöchentlich düngen
- Schneiden: nicht notwendig
- Überwintern: nicht winterhart; Überwinterung mit einem dicken Frostschutz in einem Winterquartier möglich
- Krankheiten: Mehltau
- Schädlinge: Blattläuse; Schnecken
- Heilwirkung: vielseitig anwendbar; Tee oder Tinktur
Wissenswertes
Verbenen gehören zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae), innerhalb derer sie eine eigene Gattung mit etwa 250 Arten bilden. Ursprünglich stammt die Verbene aus Südamerika, von wo aus sie ihren Weg nach Nordamerika sowie Europa fand.
Während das Eisenkraut in seiner Heimat Wuchshöhen von zwei Metern erreichen können, sind die hierzulande kultivierten Arten kleiner: Höhen zwischen 15 cm und 1,50 m sind üblich; darüber hinaus sind Verbenen nicht nur im Staudenbeet ein echter Hingucker, sondern auch als Hängepflanze oder in Balkonkästen. Auch als Bodendecker werden die niedrigen Sorten gerne eingesetzt. Verbenen bieten nicht nur einen wunderschönen Anblick, sondern besitzen zudem noch eine Heilwirkung, weswegen sie auch in der Naturheilkunde sehr geschätzt sind. In früheren Zeiten wurden sie zudem von den Kelten für rituelle Reinigungen eingesetzt.
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Standort
Aus ihrer Heimat Südamerika kennen die Verbenen pralle Sonne und hohe Temperaturen – und gedeihen dort gigantisch. Damit sie hierzulande ähnliche Kulturbedingungen vorfinden, benötigen sie unbedingt einen sonnigen Standort

– und zwar so sonnig wie möglich. Wenn dieser auch noch etwas windgeschützt ist, stellt er ein optimales Umfeld für das Eisenkraut dar. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird man als Gartenbesitzer schnell merken: haben Verbenen den idealen Standort gefunden, bilden sie monatelang immer wieder neue Blüten.
Boden
Eigentlich stellt das Eisenkraut keine besonders hohen Ansprüche an die Bodenverhältnisse. Dennoch gilt auch bei diesen: je besser sie den Bedürfnissen der Zierpflanze angepasst sind, desto prachtvoller werden die Pflanzen blühen und gedeihen.
Bei der Bodenbeschaffenheit sollte folgendes beachtet werden:
- Nährstoffreich, gerne leicht sauer
- Durchlässig und leicht feucht, ohne dass sich Staunässe bildet
Werden die Verbenen im Kübel gehalten, kann gewöhnliche Blumenerde verwendet werden. Um der Gefahr von Staunässe vorzubeugen, sollte dieser etwas Sand beigemischt werden.
Lubera-Tipp: Ist der Boden zu leicht, was zum Beispiel bei Sandböden der Fall ist, kann er durch Zugabe von Kompost optimiert werden; ist er hingegen zu schwer, sollte Kies oder Sand untergemischt werden.
Sorten
Von den 250 Verbenen-Sorten sind nicht alle in heimischen Breitengraden kultivierbar. Immer neue Züchtungen sorgen jedoch dafür, dass auch hierzulande eine große Auswahl an Eisenkraut-Arten zu erwerben ist.
Zu den bekanntesten und beliebtesten zählen:
- Lanai Pink Twister (Hänge-Verbene), die weiß, rosa und rot blüht und bis zu 30 cm lange Triebe bildet
Eisenkraut - Lippia nodiflore (Teppich-Verbene), die rosa blüht und ideal als Bodendecker ist
- Lippisa citriodora (Zitronen-Verbene) mit weißen Blüten, die einen Zitronenduft verströmen
- Verbena bonariensis (Patagonisches Eisenkraut), welches eine Wuchshöhe von 1,50 m erreichen kann und blauviolett blüht
- „Blue Spires“ mit rot-violetten Blüten
- Verbena officinalis (Echtes Eisenkraut) mit weißen Blüten und einer Wuchshöhe von maximal 50 cm
Eisenkraut pflanzen
Eisenkraut sollte erst dann ins Freie gepflanzt werden, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Der ideale Zeitpunkt liegt demzufolge nach den Eisheiligen (Mitte Mai).
Vor dem Pflanzen sollte das vorgesehene Beet gründlich vorbereitet werden:
- Unkraut entfernen
- Erde auflockern
- Gegebenenfalls Sand, Humus oder Kompost untermischen
Die Verbenen werden optimaler Weise zunächst gewässert, danach werden sie in ein Pflanzloch gesetzt, welches doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Dieses Loch wird dann mit Erde aufgefüllt, welche gut angedrückt wird. Werden mehrere Verbenen gepflanzt, sollte zwischen ihnen ein Abstand von 30-40 cm eingehalten werden.
Lubera-Tipp: Jeweils fünf Verbenen in kleinen Gruppen pflanzen!
Kübelhaltung
Verbenen können sehr gut in Kübeln, Kästen oder Ampeln gehalten werden. Ist dies der Fall, muss zwingend darauf geachtet werden, dass das Pflanzgefäß über einen guten Wasserablauf verfügt, damit sich keine Staunässe bildet. Zusätzlich sollte die Erde mit Sand angereichert werden.
Lubera-Tipp: Sollen Verbenen als Ampelpflanzen gedeihen, sollten nicht mehr als drei Pflanzen in ein Gefäß gesetzt werden, damit sie sich optimal entwickeln können.
Vermehrung durch Samen
Das Eisenkraut erledigt seine Vermehrung in der Regel ganz alleine: aus seinen üppigen Blüten bilden sich viele Samen, welche nach dem Aufspringen der Samenkapsel in einem großzügigen Umfeld der Pflanze verteilt werden. Die Natur tut i

hr Übriges: Winde, Vögel und Insekten tragen die Samenkörner durch die Gegend, so dass man sich als Gartenbesitzer um den Fortbestand der Verbenen-Dynastie keine Sorgen machen muss.
Wer dennoch die Vermehrung seines Eisenkrauts selbst in die Hand nehmen möchte, sammelt die reifen Samenkapseln und bewahrt sie den Winter über an einem trockenen Ort auf. Alternativ kann das Saatgut auch im Fachhandel erworben werden.
- Ende Februar die Samenkörner auf feuchtem Papier (beispielsweise Küchenkrepp) für etwa vier Wochen bei Zimmertemperatur ausbreiten
- Sinnvoll ist es, die Samen zusätzlich noch mit Folie abzudecken
- Nach vier Wochen das Papier zusammenrollen und für weitere vier bis sechs Wochen in den Kühlschrank legen
- Optimal sind dort Temperaturen um den Gefrierpunkt, da Verbenen Kaltkeimer sind und zum Keimen zwingend einen Kältereiz benötigen
- Papier immer leicht feucht halten
- Während ihres Aufenthalts im Kühlschrank beginnen die Samen zu keimen
- Keimlinge in Anzuchttöpfe pflanzen und an einen Ort stellen, an dem circa 12°C herrschen
- Nach den Eisheiligen (Mitte Mai) können die jungen Verbenen ins Freie gepflanzt werden
Lubera-Tipp: Wer keine Verbenen-Zucht im Kühlschrank haben möchte, kann auch im Herbst das Saatgut in eine Anzuchtschale aussehen und diese im Freien stehen lassen.
Pflege – Tipps
- Gießen: Eisenkraut hat einen hohen Wasserbedarf und muss deswegen regelmäßig großzügig gegossen werden. Dies gilt ganz besonders für jene Verbenen, die in Pflanzkästen kultiviert werden. Dabei ist jedoch Staunässe unbedingt zu vermeiden.
- Düngen: Eine Gabe Flüssigdünger alle 14 Tage deckt den Nährstoffbedarf ausgepflanzter Verbebnen; in Kübelhaltung ist es sinnvoll, sie wöchentlich zu düngen.
Lubera-Tipp: Regelmäßig Verblühtes abschneiden; dies fördert die Blütenbildung.
Eisenkraut Schneiden
Es ist weder notwendig noch sinnvoll, die dekorative Zierstaude zu schneiden. Ausnahmen bestehen lediglich in jenen Fällen, in denen das Eisenkraut als Vasenblume gehalten oder alternativ getrocknet werden soll.
Dabei sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:
- Pflanzenstiele aussuchen, deren Knospen noch nicht oder nur teilweise geöffnet sind
- Verbenen am frühen Morgen schneiden
- Blätter am unteren Drittel des Stiels entfernen; Stiel schräg anschneiden
Sollen die Verbenen hingegen getrocknet werden, werden sie zu kleinen Sträußen zusammengebunden und an einem trockenen und luftigen Ort kopfüber aufgehängt.
Lubera-Tipp: In die Blumenvase eine Prise Zucker geben; dieser sorgt dafür, dass das Eisenkraut länger frisch bleibt.
Überwintern
Die allermeisten Verbenen-Sorten werden als einjährige Pflanze kultiviert, da sie Temperaturen unter dem

Gefrierpunkt überhaupt nicht vertragen. Nun ist es aber manchmal so, dass ein Hobbygärtner sehr an seinen Verbenen hängt und gerne mehr als nur einen Sommer mit ihnen verbringen möchte.
Ist dies der Fall, kann er folgendes versuchen, wobei es keine Erfolgsgarantie gibt:
- Verbenen ausgraben und in Pflanzgefäße setzen (bei Eisenkraut in Kübelhaltung entfällt dieser Punkt)
- Pflanzen nach der Blüte bis in Bodennähe zurückschneiden
- Dicke Schicht aus Reisig, Laub oder Stroh in die Pflanzgefäße legen
- Verbenen in einen frostfreien, hellen Raum bringen
- Gelegentlich gießen
Lubera-Tipp: Wer solch ein Winterquartier nicht zur Verfügung hat, kann alternativ das Pflanzgefäß mit Folie umhülle und auf einem Holz- oder Styropurblock in eine geschützte Ecke stellen.
Krankheiten und Schädlinge
- Mehltau: Das Eisenkraut ist etwas anfällig für Mehltau und andere Pilzkrankheiten. Diese treten besonders dann auf, wenn der Standort zu feucht ist. betroffene Pflanzen werden entweder mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel behandelt oder komplett entsorgt (nicht auf dem Kompost!).
- Blattläuse: Sehr gerne siedeln sich Blattläuse auf den Verbenen an. Wird dieser Befall zu stark, müssen die Schädlinge mit einem Pflanzenschutzmittel bekämpft werden. Bei einem leichten Befall genügt oft schon ein Abspritzen der betroffenen Pflanzen mit einem starken Wasserstrahl.
- Schnecken: Auch Schnecken schätzen die frischen knackigen Pflanzenteile der Verbene sehr. Zu erkennen sind diese ungebetenen Gäste leicht an den Schleimspuren, die sie auf den Pflanzen hinterlassen. Wer dies nicht wünscht, muss entweder die Schnecken regelmäßig einsammeln oder mit speziellen Pflanzenschutzmitteln vernichten.
Heilwirkung
Während in früheren Zeiten das Eisenkraut eines der wichtigsten Kräuter in der Naturheilkunde war, ist dessen Heilwirkung immer mehr in Vergessenheit geraten.
Vorhanden ist sie dennoch: Eisenkraut wirkt
- anregend
- antibakteriell
- blutreinigend
- entzündungshemmend
- krampflösend
- schmerzstillend
- schweißtreibend.
Eingesetzt wird die Verbene deswegen unterstützend bei
- Blasen- und Nierensteinen
- Bronchitis
- Fieber
- Furunkeln
- Geschwüren
- Gicht
- Halsschmerzen
- Leber- und Gallenbeschwerden
- Migräne
- Nervosität
- Rheuma
- Sodbrennen
- Wechseljahresbeschwerden
- Wunden
Eingenommen wird das Eisenkraut in der Regel als Tee beziehungsweise äußerlich als Tinktur. Hierfür wird im Juli/August das blühende Kraut abgeschnitten und entweder getrocknet oder frisch verwendet. Zwei Teelöffel Kraut werden mit 200 ml heißem Wasser übergossen und 5 Minuten ziehen gelassen. Danach wird abgeseiht.
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